Herunterkommen zwischen zwei Matches

[Frawie]

Folgende Situation:
Meine erstes Spiel war nervlich sehr aufreibend: in den ersten beiden Sätzen hatte ich Schwierigkeiten mit dem Spielsystem des Gegners, jeweils deutlich verloren. Dann reingekämpft und die letzten drei Sätze knapp gewonnen.

Ich hätte jetzt eigentlich mindestens 20 Minuten Pause gebraucht, um das Adrenalin wieder herunterzufahren. Aber sofort wurde ich zum nächsten Spiel aufgerufen.
Ich habe die Pause schon maximal ausgedehnt, bin auch mal aus der Halle gegangen, hat aber in der kurzen Zeit nicht wirklich was gebracht.

Eine Situation, in die ich nur etwa einmal pro Saison komme. Trotzdem die Frage, ob ihr in einer solchen Situation spezielle Entspannungstechniken oder andere Tricks anwendet.

[Matz0r]

Zitat von Frawie

Folgende Situation:
Meine erstes Spiel war nervlich sehr aufreibend: in den ersten beiden Sätzen hatte ich Schwierigkeiten mit dem Spielsystem des Gegners, jeweils deutlich verloren. Dann reingekämpft und die letzten drei Sätze knapp gewonnen.

Ich hätte jetzt eigentlich mindestens 20 Minuten Pause gebraucht, um das Adrenalin wieder herunterzufahren. Aber sofort wurde ich zum nächsten Spiel aufgerufen.
Ich habe die Pause schon maximal ausgedehnt, bin auch mal aus der Halle gegangen, hat aber in der kurzen Zeit nicht wirklich was gebracht.

Eine Situation, in die ich nur etwa einmal pro Saison komme. Trotzdem die Frage, ob ihr in einer solchen Situation spezielle Entspannungstechniken oder andere Tricks anwendet.

Bei uns ist es meistens gar kein Problem, nachzufragen, ob man vielleicht ein paar Minuten warten kann oder eventuell das nächste Spiel vorgezogen wird. Wäre das eine Option?

[Börnie]

Zitat von Matz0r

Bei uns ist es meistens gar kein Problem, nachzufragen, ob man vielleicht ein paar Minuten warten kann oder eventuell das nächste Spiel vorgezogen wird. Wäre das eine Option?

Das würde ich auch vorschlagen.
Manchmal ist es in den Hallen aber sowieso so kalt, dass ich froh bin, wenn ich zwischen 2 Spielen nicht zu lange rumsitze und die Muskeln auskühlen.

[vossi39]

Zitat von Frawie

...Situation spezielle Entspannungstechniken

Atmung hilft schon viel den Puls zu beruhigen und auch den Körper wieder fit zu machen. Um runter zu kommen einfach tief in den Bauch einatmen, kurz anhalten und dann vollständig ausatmen, kurz warten und dann wieder einatmen. Du kannst jeweils in den Phasen auf 4 zählen, damit die Phasen einigermaßen gleich sind.

Wenn Du dann einen ruhigeren Puls hast (10-15 Atmenzüge sollten schon reichen), dann kannst Du Dich wieder fitter machen, wenn Du langsam einatmest (auch wieder in den Bauch), kurz anhälst und dann schneller ausatmest. Dadurch soll mehr Sauerstoff in den Organismus kommen.

Wichtig ist dabei, sich wirklich aufs Atmen zu konzentrieren und den Rest versuchen auszublenden.
Ob Du dafür in die Kabine gehst und dich dort auf die Bank legst, oder nur in den Gang stellst ist egal...

Hilft mir wenigstens und ist in weniger als 5 Minuten erledigt....

[Frawie]

Danke für die Rückmeldungen.

Wie geschrieben hatte ich die Pause schon recht weit ausgedehnt, deutlich länger als 10 Minuten wird dann aber schwierig. Wenn man mit 4er Mannschaften an drei Tischen spielt, geht es leider recht flott. Das Spiel an zwei Tischen ist i.d.R. entspannter, beim Werner-Scheffler-System trifft es hier vor allem die Position 3 zwischen dem 2. und 3. Spiel.

Der Tipp mit der Atmung von Vossi39 könnte in die richtige Richtung gehen, werde ich mir für den nächsten Fall merken (und vorher schon mal üben).

Mein Problem in solchen Fällen ist, dass ich nicht in den mentalen Bereich komme, in dem ich meine Stärken durchgängig abrufen kann. Dann geht schon mal ein ansonsten sicherer Topspin leicht über den Tisch hinaus oder dem Handgelenkeinsatz bei der RH fehlt es an Konsequenz us.w. .

Im Spiel davor unter Druck funktioniert das noch recht gut. Aber wenn der Druck nach dem Sieg (bei einer Niederlage sieht es auch etwas anders aus) dann erstmal weg ist, falle ich in so einen merkwürdigen Zwischenzustand, wo der Körper noch das ganze Adrenalin in sich hat, der Kopf aber meint, dass alles gut ist.
Wo ich das schreibe, kommt mir die Idee, ob es sogar besser sein könnte, ohne wirkliche Pause in das nächste Spiel zu gehen

[zool]

Zitat von Frawie

Eine Situation, in die ich nur etwa einmal pro Saison komme.

Heißt das, dass das erste Spiel selten "nervlich sehr aufreibend" ist oder, dass du sonst immer schnell runter kommst?

Würde generell sagen, dass du dich öfter in die Situation versetzen solltest, im Training wird das vermutlich relativ schwer gehen.
Vielleicht hast du die Option auch TT-Races zu spielen, da gibt es so gut wie keine Pausen und du musst lernen relativ schnell abschalten und dich neu fokusieren zu können.

[vossi39]

Zitat von Frawie

Aber wenn der Druck nach dem Sieg (bei einer Niederlage sieht es auch etwas anders aus) dann erstmal weg ist, falle ich in so einen merkwürdigen Zwischenzustand, wo der Körper noch das ganze Adrenalin in sich hat, der Kopf aber meint, dass alles gut ist.
Wo ich das schreibe, kommt mir die Idee, ob es sogar besser sein könnte, ohne wirkliche Pause in das nächste Spiel zu gehen

Für mich ist das aber genau der Punkt.

Adrenalin/Hoher Puls etc. sind ja Stress Reaktionen. Und natürlich sagt Dein Kopf nach dem Spiel. Prima, Stress ist rum, komm mal wieder runter. Dein Körper kompensiert jetzt das Adrelanin und lässt Dich dadurch eher zu weit runter kommen. In der Phase dann ins nächste Spiel zu gehen, ist wahrscheinlich schwierig.

Jetzt hast Du in der Tat zwei Möglichkeiten. Stress aufrechterhalten und sich gleich in die nächste Schlacht stürzen (da wäre für mich die Frage, ob Du das dann ggfs. nochmal 5 Sätze durchstehst) oder den Körper beim runterkommen unterstützen, um diese Phase in der Pause abzuschließen und dann die Spannung über das nächste Spiel wieder aufzubauen, ähnlich wie Du es ja beim ersten Match auch machen würdest.

Denke das die 2. Möglichkeit vielversprechender ist und dabei kann Dir Atmung am leichtesten helfen. Auch die Konzentration auf die Atmung, sollte Dir dabei helfen, vom abgeschlossenen Spiel (egal ob positiv oder negativ) wegzukommen.

Aber da ist jeder anders...

[D. Bahr]

Ich schreibe mal kurz und knapp: Autogenes Trainig erlernen

[Kämpfer17]

Ich würde vorschlagen, im 2.Match einmal sich selbst, den Körper beobachten, mit der Frage, was geht eigentlich noch und sich langsam an die Situation herantasten. Vielleicht einmal im Minimalmodus starten und versuchen die Leistungskurve allmählich zu erhöhen.

??

[mi5chka]

Thema Atmung- damit es gleich richtig verstehst. Ausatmen ist wichtiger als einatmen. Wer viel einatmet, hyperventiliert, Ausatmen dient der Entspannung *säufz"