Was ist eigentlich Ballgefühl?

[tarantino]

Eine simple Frage eines TT-Schülers von mir in der heutigen Trainingseinheit veranlasst mich zu diesem Thread. Er fragte, ob sich Ballgefühl im Laufe eines TT-Lebens verbessern lässt. Meine spontane Antwort: "Ballgefühl ist in unterschiedlicher Ausprägung in die Wiege gelegt und lässt sich nur unwesentlich verbessern" überzeugt mich im Nachhinein nicht mal mehr selber.

Hat jemand von Euch eine Definition für Ballgefühl, bzw., was hättet Ihr dem Jungen geantwortet?

[Peter Igel]

Ballgefühl ist, wenn man auch ohne glatte Noppen seine Spielstärke beibehält

[Eddies Amigos]

Eigentlich (würde ich sagen) gibt es das noch nicht mal, ich würds eher mit Intuition beschreiben und das Geschick, die Intuition richtig umzusetzen.
Wer z.B. auf Balonabwehr den Ball abtropfen lässt und der dann nur ganz kurz hinterm Netz tickt, würde man sowas ja teilweise als Ballgefühl bezeichnen, weil andere weiter draufgeprügelt hätten. Sowas kann man aber trainieren und die, die es richtig hinbekommen, die haben halt das nötige Geschick/Ballgefühl dafür. Auch so Spielerein wie ein Topspin ums Netz herum erfordern auch Geschick, kann man aber auch trainieren.

So würde ich es erklären.

[tarantino]

Zitat von Peter Igel

Ballgefühl ist, wenn man auch ohne glatte Noppen seine Spielstärke beibehält

Das ist ohne Zweifel richtig, Peter. Von daher hätte es gar nicht in grau stehen müssen. Ich hätte es nur gerne etwas weniger plakativ, sondern etwas fundierter. Man spricht ja auch von dem Kind, "das mit jedem Ball umgehen kann". Was ist es genau, was das ausmacht. Gefühl ? Was denn für'n Gefühl ? Welche motorischen Fähigkeiten etc.

[NicoZ]

Definition nicht wirklich... aber es hat einzelne Komponenten, die alle auch trainierbar sind.
z.B. "Intuition"/Wissen wie ein Ball fliegt, welche Kurve - nur den Ball beobachtend. Bewusst durch physikalisches Wissen trainierbar; "Intuition"/Wussen wie ein Ball durch was für eine Berührung (Schlag) diese Bahn ändert, Reaktionen des Balls auf bestimmte Aktionen; Rotation wahrnehmen und in o.g. auch einschätzen. (Ja, überschneidet sich); Ausführungsfähigkeit[!]

Im Wesentichen sind das 3 allgemeinere Komponenten, würde ich sagen:
1. Wahrnehmung: Wie bewegt sich ein Ball im Moment? (Richtung, Geschwindigkeit, Rotation)
2. Wissen: Was beeinflusst den Ball im Weiteren, wie kann ich ihn beeinflussen? (Schnittarten-Auswirkung, Schwerkraft usw.)
3. Umsetzung: Wenn 1 & 2 da, dann fehlt noch die Fähigkeit auch das machen zu können, was man will.

1 und 2 sind vermutlich oft unbewusst und Ballgefühl wird auf Punkt 3 reduziert, das "Mit dem Ball machen können was man will".

[Peter Igel]

Zitat von tarantino

Das ist ohne Zweifel richtig, Peter. Von daher hätte es gar nicht in grau stehen müssen.

danke, bereits geändert

[tarantino]

Zitat von NicoZ

Definition nicht wirklich... aber es hat einzelne Komponenten, die alle auch trainierbar sind.
z.B. "Intuition"/Wissen wie ein Ball fliegt, welche Kurve - nur den Ball beobachtend. Bewusst durch physikalisches Wissen trainierbar; "Intuition"/Wussen wie ein Ball durch was für eine Berührung (Schlag) diese Bahn ändert, Reaktionen des Balls auf bestimmte Aktionen; Rotation wahrnehmen und in o.g. auch einschätzen. (Ja, überschneidet sich); Ausführungsfähigkeit[!]

Im Wesentichen sind das 3 allgemeinere Komponenten, würde ich sagen:
1. Wahrnehmung: Wie bewegt sich ein Ball im Moment? (Richtung, Geschwindigkeit, Rotation)
2. Wissen: Was beeinflusst den Ball im Weiteren, wie kann ich ihn beeinflussen? (Schnittarten-Auswirkung, Schwerkraft usw.)
3. Umsetzung: Wenn 1 & 2 da, dann fehlt noch die Fähigkeit auch das machen zu können, was man will.

1 und 2 sind vermutlich oft unbewusst und Ballgefühl wird auf Punkt 3 reduziert, das "Mit dem Ball machen können was man will".

das ist glaube ich eher im Bereich "Antizipation" angesiedelt. Ballgefühl reduziert sich für mich eher auf den direkten Umgang mit dem Ball, also den Zeitpunkt, wenn sich Ball und Schläger treffen.

[Obachecka]

Ballgefühl ist....

......das, was ich nicht hab'


Wirklich, schwer zu definieren.
Kann ich auch nicht.
Nur so erste Gedanken:
Ballgefühl bedeutet für mich vor allem Kontrolle in den Aktionen.
Nie das Gefühl zu haben, der Ball macht, was er will, sondern nahezu immer Herr der Lage zu sein.
Wobei -demnach hätten ja nur die wenigsten Ballgefühl. Schwer...

[Schnitzellover]

Hmm eine wirklich sehr gute Frage.

Würde ich so beantworten: Im Moment des Auftreffens des Balles auf den
Schläger instinktiv zu wissen wieviel Schnitt/Topspin und Druck man in den
Return reinlegen muss, um das beabsichtigte Ergebnis zu erreichen (z.b schneller Top in die weite VH des Gegners).

Natürlich lässt sich so etwas in gewissen
Maßen auch trainieren, aber meines Erachtens kommt richtig "gutes" Ballgefühl
vor allem bei (spektakulären) Notbällen zum Vorschein bzw bei Bällen, die
man kaum oder nie wirklich trainiert hat.

Z.b wenn man 3 Meter hinter der Platte in der RH drin steht, nen schnellen Ball in die lange Vorhand bekommt, rübersprintet, den Ball gerade noch so trifft und in diesem Moment des Treffens genau richtig den Arm/handgelenkseinsatz etc bemisst, sodass der Ball noch die gegnerische Plattenhälfte erreicht.

Selbstverständlich hilft einem ein "gutes" Ballgefühl bei "Alltagsbällen", geschilderte Situation ist lediglich zur Verdeutlichung des gemeinten
zu verstehen.

Hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken
und werde nicht von den ganzen selbsternannten Profis hier zerfleischt
gruß

[vorhandtopspin player]

Zitat von Schnitzellover

Hmm eine wirklich sehr gute Frage.

Würde ich so beantworten: Im Moment des Auftreffens des Balles auf den
Schläger instinktiv zu wissen wieviel Schnitt/Topspin und Druck man in den
Return reinlegen muss, um das beabsichtigte Ergebnis zu erreichen (z.b schneller Top in die weite VH des Gegners).

Natürlich lässt sich so etwas in gewissen
Maßen auch trainieren, aber meines Erachtens kommt richtig "gutes" Ballgefühl
vor allem bei (spektakulären) Notbällen zum Vorschein bzw bei Bällen, die
man kaum oder nie wirklich trainiert hat.

Z.b wenn man 3 Meter hinter der Platte in der RH drin steht, nen schnellen Ball in die lange Vorhand bekommt, rübersprintet, den Ball gerade noch so trifft und in diesem Moment des Treffens genau richtig den Arm/handgelenkseinsatz etc bemisst, sodass der Ball noch die gegnerische Plattenhälfte erreicht.

Selbstverständlich hilft einem ein "gutes" Ballgefühl bei "Alltagsbällen", geschilderte Situation ist lediglich zur Verdeutlichung des gemeinten
zu verstehen.

Hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken
und werde nicht von den ganzen selbsternannten Profis hier zerfleischt
gruß

Besser hätte ich es auch nicht formulieren können.Ich denke,dies ist eine perfekte Beschreibung von Ballgefühl.

Mfg Stefan