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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

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  #1  
Alt 08.03.2008, 13:43
Waterhouse Waterhouse ist offline
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Wer kennt Antolin?

Wer von Euch kennt Antolin? Antolin (www.antolin.de) ist lt. eigener Beschreibung:

"www.antolin.de - Das Buchportal für Schüler/-innen
Antolin ist eine web-basierte Plattform für die Leseförderung. Oder anders formuliert: Antolin ist das Buchportal für Schüler/-innen von der ersten bis zur zehnten Klasse!
Hier wählen Schüler/-innen eigenständig Buchtitel aus, die sie bereits gelesen haben oder noch lesen möchten. Nach dem Lesen beantworten sie dann mit Hilfe von Antolin Fragen zu dem jeweiligen Buch.
Auf diese Weise fördert Antolin das sinnentnehmende Lesen und motiviert die Schüler/-innen, sich mit den Inhalten der gelesenen Werke auseinander zu setzen. Dadurch unterstützt
Antolin die selbstbestimmte Entwicklung der eigenen Leseidentität."


Die Grundschule meiner Kinder (2. und 3. Klasse) hat sich bei Antolin registrieren lassen. Jedes Kind bekommt eine user-id und darf/muss Fragen zu von ihm gelesenen Büchern beantworten. Die Auswahl ist groß, von Asterix über Lucky Luke zu Harry Potter. Es existieren über 20.000 Fragensätze.
Bei richtigen Antworten gibt es Pluspunkte, bei falschen Minuspunkte.

Grundsätzlich motiviert dieses Antolin die Kinder schon zum Lesen. Dennoch habe ich ein ungutes Gefühl dabei. Die Lehrerin "überwacht", was meine Kinder in der Freizeit lesen und die gespeicherten Daten werden mit Sicherheit noch anderweitig verwendet.
Das ist ja so ähnlich, wie wenn mein Chef Zugriff hat auf das, was ich abends im TV schaue.
Die Lesekompetenz konnte man auch früher messen und steigern. Und man darf sich nix vormachen, die Leseratten werden Punkte über Punkte sammeln und bei den Lesemuffeln wird sich die Anfangseuphorie bald legen, wenn sie ihren Punktestand in Relation zu den Leseratten sehen.
Hätten meine Kinder keinen Spaß daran, hätte ich das ganze schon boykottiert, weil es irgendwo eine Frechheit ist und ein weiterer Schritt in Richtung Überwachungsstaat.
Was meint Ihr dazu? Wer hat auch Erfahrungen mit Antolin?
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  #2  
Alt 08.03.2008, 14:51
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KÖNIGSBLAU04 KÖNIGSBLAU04 ist offline
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AW: Wer kennt Antolin?

Tut mir leid, kann Dir leider nicht weiterhelfen.
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  #3  
Alt 08.03.2008, 14:54
Benutzerbild von Fozzi
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AW: Wer kennt Antolin?

Zitat:
Zitat von Waterhouse Beitrag anzeigen
...
Was meint Ihr dazu? Wer hat auch Erfahrungen mit Antolin?
Ich fand es jetzt nicht zusätzlich motivierend, weiter Bücher zu lesen. Allerdings war es schon gut zu sehen, was Junior nun verstanden hat und was nicht.

Generell schien es mir so, dass dieses Programm die Komunikation mit dem Klassenlehrer angenehm erhöht hat.

Den Nutzen würde ich aber eher als gering einschätzen.
__________________
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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  #4  
Alt 08.03.2008, 15:49
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AW: Wer kennt Antolin?

Zitat:
Zitat von KÖNIGSBLAU04 Beitrag anzeigen
Tut mir leid, kann Dir leider nicht weiterhelfen.
Ich hatte auch nicht um Hilfe gebeten...
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  #5  
Alt 08.03.2008, 19:11
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Fozzi kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Wer kennt Antolin?

Also ich hab eben noch mal mit einem kleinen Experten gesprochen. Der meinte, dass es in seiner Klasse durchaus einen kleinen Lesewettbewerb gab und somit mehr gelesen wurde - so zumindest sein Eindruck!
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Bertrand Russell
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  #6  
Alt 09.03.2008, 09:19
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Siegmund Freud Siegmund Freud ist offline
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AW: Wer kennt Antolin?

Ich beschäftige mich auch gerade an der Hochschule mit dem Thema "Leseförderung".
Deine Seite habe ich zwar noch nicht gekannt, aber werde mich demnächst damit beschäftigen.

Deine Befürchtungen kann ich jedoch überhaupt nicht verstehen. Zum einen möchtest du, dass dein Kind in der Schule gefördert wird. Dazu gehört auch der Leseunterricht und das Textverständnis. In deiner oben beschriebenen Situation bekommt das Kind quasi Hausaufgaben auf, die vom Lehrer kontrolliert werden. Wieso willst du das boykottieren?`Das hat nichts mit einem Überwachungsstaat zu tun.
Das Lesen in dieser Form hat noch einen anderen Vorteil: Für die Kinder hat es nicht den Eindruck von Unterricht, so dass sie mehr Spass am Lesen entwickeln, weil sie es (ihrer Meinung nach) freiwillig machen. Auch die Wettbewerbssituation ist für sie motivierend (Ausser, wenn sie von den Eltern negativ beeinflusst werden. Dann wiederholen sie natürlich die Negativargumente der Eltern und verweigern sich dem Lesen.).
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  #7  
Alt 09.03.2008, 12:04
Waterhouse Waterhouse ist offline
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AW: Wer kennt Antolin?

Mein Sohn hat jetzt seit ca. drei Monaten Zugriff, meine Tochter seit zwei Wochen. Gelesen haben sie schon vorher viel. Ich sehe nicht unbedingt, dass die Kinder hier gefördert werden. Sie werden kontrolliert, was und wieviel sie in ihrer Freizeit lesen. Dass ein Punktesystem einen gewissen Wettbewerb mit sich bringt ist durchaus motivierend. Allerdings hat auch so etwas zwei Seiten, denn wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer.

Da ich bei meinen Kindern in punkto Lesefleiss und -kompetenz keine Probleme habe, sehe ich diese Geschichte schon etwas kritischer, zumindest auch von einer anderen Seite. Es wird heute schon vorausgesetzt, dass man zuhause über einen Internetzugang verfügt. Eine Lehrerin, die bei ihrer Vorstellung gleich sagt, dass sie keinerlei Informationen zu ihrem Privatleben (Familienstand, Hobbys, etc.) preisgibt, weil dies ihre Privatsphäre ist, will andererseits die volle Transparenz, was meine Kinder in ihrer Freizeit lesen.

Wir haben auch lesen gelernt und die Lehrer konnten sich über unseren Leistungsstand ein Bild machen und mussten sich ggfs. über Fördermaßnahmen Gedanken machen.

Der wesentliche Unterschied mit Antolin ist, dass die begabteren Kinder ihre Überlegenheit gegenüber den Schwächeren jetzt in Punkten ausdrücken können.
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  #8  
Alt 09.03.2008, 13:02
icunot icunot ist offline
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AW: Wer kennt Antolin?

Also an meiner Schule wird Antolin eingesetzt - allerdings haben die Schüler nur dort die Möglichkeit, auf ihren account zuzugreifen (das Passwort wird den Schülern nicht mitgeteilt).
Die Schüler haben also in der Schule die Möglichkeit, an einem Quiz über ihr gelesenes Buch teilzunehmen.
Die 3.Klasse arbeitet hochmotiviert mit Antolin (seit Beginn des Schuljahres) und es ist keineswegs so, dass sich die "schwächeren" Leser benachteiligt fühlen.
Vielmehr stellt Antolin eine gute Differenzierungsmöglichkeit dar, denn die Schüler können entsprechend ihres Lernniveaus oder Interesses(!) geeignete Bücher auswählen und bearbeiten.
Natürlich hat die Lehrkraft eine gute Kontrolle darüber, wie viel der einzelne Schüler liest und ob er das Gelesene auch verstanden hat. Somit wird auf jeden Fall die Lesekompetenz und im Besonderen das sinnentnehmende Lesen gefördert, da auf spielerische Weise (durch das Quiz) Fragen zum Inhalt des Buches gestellt werden.
Weiterhin liegt es in der Verantwortung des Lehrers, ob er die erzielten Punkte in der Klasse öffentlich macht...
Das Programm
- nimmt somit der Lehrkraft ein gutes Stück Arbeit ab,
- bietet eine sehr gute Differenzierungsmöglichkeit,
- ist leicht zu bedienen,
- bietet der Lehrkraft einen guten Überblick über die Lesekompetenz jedes Schülers.
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  #9  
Alt 09.03.2008, 15:14
Benutzerbild von Siegmund Freud
Siegmund Freud Siegmund Freud ist offline
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AW: Wer kennt Antolin?

Zitat:
Zitat von Waterhouse Beitrag anzeigen
Wir haben auch lesen gelernt und die Lehrer konnten sich über unseren Leistungsstand ein Bild machen und mussten sich ggfs. über Fördermaßnahmen Gedanken machen.

Der wesentliche Unterschied mit Antolin ist, dass die begabteren Kinder ihre Überlegenheit gegenüber den Schwächeren jetzt in Punkten ausdrücken können.
Die Zeiten waren anders. In meiner Jugend gab es keine 30 Programme, Playstation, ... Für uns war es noch etwas Normales, Bücher zu lesen. Aber heute sieht es etwas anders aus.
Es ist klar, dass Kinder, die aus lesenden Elternhäusern kommen, eher zu Lesern werden. Aber leseferne Bildungsschichten oder Kinder aus fremdsprachigen Elternhäusern lesen weniger. Diesen Mangel kann die Schule jedoch nicht ausreichend ausgleichen. Und wenn nur in der Schule gelesen wird, haftet dem Lesen etwas Zwanghaftes an.

Antolin ermöglicht den Kindern, sich auch noch mehr mit den Inhalten zu beschäftigen. Ich glaube nicht, dass du jeden Tag mit deinen Kindern über die Inhalte der Bücher sprichst. Denn nur dadurch beschäftigen sie sich wirklich mit den Inhalten. Erst dann lernen sie, über das Gelesene nachzudenken und zu reflektieren.
Das funktionale Lesen alleine reicht eben nicht. Ich habe häufig erlebt, dass z.B. Zeitungstexte so verfasst wurden, dass Menschen ein Bild vorgegaukelt wurde.

Bsp:
Text behandelt über 10-15 Zeilen ein Vorurteil
Ein kurzer Nebensatz weisst darauf hin, dass man an einer bestimmten Veranstaltung ein entsprechendes Verhalten, etc. nicht sehen konnte.

Folge: Leserbriefe sind voll auf die erwähnten Vorurteile eingegangen und haben gezeigt, dass die Menschen die Vorurteile verstanden haben. Die Relativierung im Nebensatz wurde jedoch nicht verstanden.

Daher ist es sehr wichtig, dass die Kinder lernen, Texte richtig zu verstehen und kritisch zu hinterfragen.

Die Wissenschaft beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten, Kindern wieder mehr zum Lesen zu motivieren. Ich habe bisher einige Arbeiten und Webseiten angeschaut. Dank deinem Text bin ich jetzt auf diese Seite gestossen und muss sagen, dass es die erste Seite ist, die mich wirklich überzeugt.

Ich empfehle dir Literatur von Bettina Hurrelmann. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Leseförderung.

Geändert von Siegmund Freud (09.03.2008 um 15:22 Uhr)
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  #10  
Alt 09.03.2008, 15:35
Waterhouse Waterhouse ist offline
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AW: Wer kennt Antolin?

Sodele...hab' meine Tochter gerade aus dem Antolin rausgeschmissen. 52 Punkte für "Herr Bello" und 45 für "Sonnentanz reißt aus". Die Kinder haben Spaß daran. Meine lesen deshalb aber nicht unbedingt mehr.
Sollte Antolin tatsächlich die "Problemkinder" animieren mehr zu lesen und mehr Textverständnis zu erwerben, dann halte ich es auch für sinnvoll.
Werde das mal über die nächsten Monate verfolgen.
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