Neues Spielsystem zur Abwechslung gesucht

[volchok]

Ich möchte zur Abwechslung ein neues Spielsystem probieren.
Derzeit vorhandorientiertes allround-offensives Spiel mit NI-Belägen.

1. Mit der schwachen Hand: Bestimmt gutes Gehirnjogging aber wahrscheinlich zu hart für mich umzusetzten

2. Abwehr bzw. moderne Abwehr. Lange Noppen auf der Rückhand. Problem sehe ich darin, dass es in den unteren Klassen nicht umgesetzt werden kann. Läuft dann zu oft auf Noppenstörspiel an der Platte mit Vorhand-Angriff raus.

3. Abwehr bzw. moderne Abwehr. Kurze Noppen auf der Rückhand. Könnte besser umsetzbar als 2. sein. Die eingestreuten Angriffe finden dann auch auf der Rückhand mit der Noppe statt. Außerdem ist Schnitt möglich.

4. Antitop Vorhand: Komplett neuer Style der kürzlich von PingPongMaestros erflogreich umgesetzt wurde. Generell sehe ich Antitop-Beläge bei uns in den Ligen gar nicht mehr, was ein zusätzlicher Vorteil sein könnte.

5. China-Penholder: Ist hierzulande auch ein Exot, aber zumindest bei von der Vorhand her gar nicht so anders zu spielen. Da Vorhand-Topspin meine Stärke ist, könnte das gut passen.

Es sind noch viele andere Exoten denkbar, aber bei diesen Möglichkeiten bin ich dann in den letzten Wochen hängen geblieben. Was denkt ihr? Habt ihr vielleicht schon ähnliches probiert?

[Fastest115]

Ja finde ich ne spannende Sache...

Frage ist wie oft willst du das machen und was manchste mit dem alten System?
Willst du komplett umstellen?
Oder willste das mal ein Jahr machen und danach wieder zurück gehen?
Oder mur mal gelegentlich aus Jux beim Training oder mal bei nem Race /andro cup usw probieren?

Bei kompletter Umstellung muss dir klar sein, dass du ca eine Saison vermutlich von der Leistung erstmal mehr oder weniger abrutschen wirst (TTR) und danach kann aber muss keine Verbesserung zu vorher eintreten...
Bei einem Jahr haste ein ähnliches Problem. Bis das Richtig funzt (weil automatisiert ist und auch in kritischen Spielsituationen und nicht nur im Systemtraining intuitiv richtig gemacht wird zb die Schlagbewegungen) dauert 1 Jahr. Und dann das ganze wieder zurück...
Gelegentlich im Training auch kein Problem wenn Leistung/TTR Verlust egal.

Egal wie muss man sich eben bewußt sein dass man sehr wahrscheinlich erstmal von der Leistung/Bilanz/TTR Wert deutlich schlechter spielen wird und das akzeptieren.

Ich kenne einige Leute die das gemacht haben. ZB Rechts auf Links gewechselt weil Schulter defekt. Oder die mit rechts und links irgendwann fast gleichgut wurden und dann plötzlich mal gewechselt haben. ZB im Doppel dann links oder mal einen cup nur links. Oder eben (wie ich selbst) von NI auf LN umgestellt haben. Hatte keinen Spaßß mehr auf kurze Ballwechsel und wollte neuen reiz setzen um wieder Lust auf Training zu haben.

ZU deinen Vorschlägen
1. Andere Hand...schwierig. Meist hat man da keine gute Motorik weil man sein leben lang alles mit rechts gemacht hat wie schreiben usw. Dazu muss man ja wenn man klassisch spielt auch die Beine dann umgekehrt setzen. Das ist schwierig zu automatisieren..besonders wenn man dann nach einem Jahr zurück will.
2.Das war ursprünglich auch mein Ziel. Lange Abwehr spielen. Weil machte riesen Spaß. Problem waren die Gegner. Entweder sie waren so gut, dass sie mich zerlegt haben. Oder sie haben versucht Angriff zu spielen, gemerkt dass sie nicht durchkamen und dann nur am Tisch geschupft (was mit Noppe der schwierigste Ball ist den flach zu halten) oder es waren ältere die wußten sie kommen mit Angriff nicht durch und haben direkt geschupft. Und dann wurd 3 mla leer in die Noppe geschupft und dann ein Ball der leer und etwas zu kurz und zu hoch kam fest rein geschossen während man voirne stand. Dann läuft es am ende da drauf raus dass man irgend wann dreht oder umläuft und anzieht und ist wieder da wo man vorher war aber nicht in der langen Abwehr....Lange abwehr klappt nur gegen Gegner die gut genug sind und das wissen um mit Ihrem Angriff zumindest 50-50 gegen dich zu spielen
3. Mit Kurzer Noppe das gleiche wie 2.
4. Im Prinzip ein ähnliches Problem. Was machste da mit der VH wenn die dir ständig lang ohne viel Spin in die VH spielen? dann liegt er irgendwann ohne Spin halblang halbhoch und sie hauen ihn rein? Und kaum ne Chancedamit nen Angriffschalg zu spielen der sicher punktet.. Oder sie haben Probleme mit dem Anti(es gibt wenige wie du sagst) und spielen dir dann 90% in die NI RH und du musst dann sehen wie du da den Punkt mit machst? Dann biste im Prinzip wieder beim NI spiel..
5. China penholder. Ist ne Herausforderung und ein Anreiz. Man muss halt ein bischen die Handgelenk und armstellung bei den Schlagtechniken anpassen. Aber sonst ist das sicher die einfachste Art der Umstellung. Vom der Spieltaktik usw ist es aber sehr ähnlich zum Shakehand NI

[Chris21272]

Für mich klingt das so als ob du das nur mal zum Spaß und für neue Anreize ausprobieren willst also würde ich sagen, mach das, was dich am meisten reizt! Fastest hat ja die Nachteile gut beschrieben. Wenn da beim Durchlesen bei einem Punkt ein besonderer Widerstand aufkommt, dann mach doch einfach das. Generell unterscheidet sich lange Abwehr wohl am meisten von deinem bisherigen Spielsystem. Wenn du aber so gut auf den Beinen bist, dass du Abwehr spielen kannst, dann kann man ja mal eine kurze Noppe ausprobieren. Muss ja nicht mit tischferner Abwehr sein sondern kann ja auch dein normales Spielsystem ergänzen. Hängt immer ganz von der Motivation ab, die dahintersteckt.

[Trillian]

Bei uns im Bezirk gibt es einen Spieler, der hat zunächst ziemlich erfolgreich beidseitig offensiv gespielt (knapp 1700). Das wurde ihm zu langweilig und er ist auf Penholder gewechselt, was er fast 10 Jahre lang gespielt hat (ca. 1600 TTR). Im Anschluss ist er für 1-2 Jahre auf relativ klassisches Abwehrspiel gewechselt. Darin war er nicht sonderlich erfolgreich (zwischen 1400 und 1450), mittlerweile spielt er seit 1 1/2 Jahren Störspiel am Tisch mit knapp 1500 TTR.

[Fastest115]

Ich kann auch mal 2 Beispiele bringen

Ein Rechtshänder hatte die rechte Schulter kaputt. Ging nicht mehr hatte über 1700 TTR. Dann hat er sich entschieden mit links zu spielen und massiv trainiert. Er ist erstmal auf ca 1450 runter gefallen in den ersten Monaten. Hta teilweise gegen 1300er verloren. Nach ca 6 Monaten hat er die 1450 ca gehalten aber viel gespielt Mannschaft Turniere usw 3 MOnate später ging es langsam bergauf...er hat sich auf 1600 hoch gespielt und das dann länger gehalten.

Die SChlagtechniken mit links hatte er relativ schnell raus...Problem war die Beinarbeit. Im Gefecht des Spiels stand er schnell mit dem falschen Fuss vorne und dann ging nur noch viel RH Schupf aber für den VHTS stand er einfach schlecht. sobald das automatisiert war ging es aufwärts.

Ich selbst habe mit ca 35 Herren BK MItte ausgeglichen gespielt (5. Liga von unten).
Beide seiten NI aber RH ohne viel TS eher Block und schupf. Dafür viel umlaufen und VH TS gespielt.
Problem war. Wenn ich erfolgreich damit sein wollte mußte gressiv spielen. Also es gab kaum Ballwechsel. Entweder ich hab den Ball hingelegt und der gegner hat den angegriffen und Punkt oder Fehler gemacht oder ich hab nicht hingelegt und dann auch Punkt oder Fehelr gemacht. Dieses "Hauruck" TT machte mir keinen Spaß mehr. Es gab ein Schlüsselspiel im Training gegen einen gleichguten KOllegen und beide haben so gespielt und in 120 Ballwechseln ging der Ball nur ca 5 mal ehr als 3 mal übers netzt auf den Tisch.
Ich hatte schon etwas Noppenerfahrung und hab gesag. Scheiß drauf spiel lange Abwehr das macht mehr spass. Also Abwehr Holz statt off-...VH Belag gelassen und RH lange Noppe. (mit drehen). Gegen Leute die dann angegriffen haben war das auch super. Machte Spaß und war auch erfolgreich. Schei,,, war wenn dann einer nicht angegriffen hat sondern nur geschupft. Dann war der ball irgendwann halbhoch halblang ohne spin und den hat er mir rein gehauen wo ich vorne war. Ergo hab ich dann wenn einer nicht angegriffen hatden ball umlaufen und mit der VH angegriffen. um damit aber den Punkt zu machen besonders wenn das auch ein abwehrer war, war das Holz einfach zu lahm.

Also wieder das alte Off- genommen und Die NOppe auf der RH ohne Schwamm.

Da die meisten direkt nicht den ersten angeriffen haben bzw nach einem Satz gemerkt haben mit angriffspiel komm ich nicht durch ich schupf lieber erstmal bis der liegt...führte das dazu dass ich 90% der Spiele nicht lange abwehr spielte sondern am Tisch mit der Noppe verteilte und wenn sie dann angriffen da blockte und wenn sie geschoben haben hab ich selber angegriffen bzw nach guten Aufschlägen hab ich direkt angegriffen.
So wurde aus der geplanten langen abwehr, weil die Gegner da meist nicht mitspielen
wollten dann Störspiel am Tisch mit eigenem Angriff sobald die den hin gelegt haben. Damit wurde es dann am Ende nochmal Bezirkliga Mitte dick Plus (also eine Liga höher als vorher) und sogar LL oben wo aber nicht viel ging

Grund für die Verbesserung sehe ich in 3 Dingen
1. Das Spiel machte mir mehr Spaß (den Gegner sicher oft nicht ) , da es häufiger etwas längere Ballwechsel gab als vorher.
2. Ich wußte, das so eine Umstellung nicht so einfach geht und ich darum mehr trainiert habe als vorher
3. Ich vom ursprünglichen Plan lange Abwehr abgewichen bin und das ganze dann angepasst habe.

[Fastest115]

PS: Das sowas grundsätzlich eine gute Idee sein kann zeigt aktuell ja Sabine Winter...aber die hat natürlich auch einen entsprechenden Trainingsumfang und auch da ging das nicht von heute auf morgen...aber wenn man Interviews mit ihr liest sind da Worte wie "neue Herausforderung" und "mehr Spass am Spiel/Training"

Sie war ja auch vorher schon eine sehr gute Spielerin, aber das hat ihr wohl nochmal einen Schub gegeben

[Power-Seven]

Zitat von volchok

Da Vorhand-Topspin meine Stärke ist

scheint mir

Zitat von volchok

Antitop Vorhand

schon ein bisschen heftig.

Ich hab das Ping Pong Maestros Video auch gesehen, aber ich glaube da braucht man extreme Adaptionsfähigkeiten und entsprechendes Training.

Sicher ist: Wenn man das so hinkriegt und dann auch noch die gute Rückhand dazu hat, ist das nicht nur exotisch, sondern auch erfolgversprechend.

Aber es scheint mir unter allen Ideen doch die, bei der du auf deine größte Stärke verzichten würdest, und die könnte dir bei allen anderen Konzepten helfen, in der (vermutlich langen...) Phase der Umstellung etwas zu haben, mit dem du punkten kannst.

[Fastest115]

Zitat von Power-Seven

scheint mir



schon ein bisschen heftig.

Ich hab das Ping Pong Maestros Video auch gesehen, aber ich glaube da braucht man extreme Adaptionsfähigkeiten und entsprechendes Training.

Sicher ist: Wenn man das so hinkriegt und dann auch noch die gute Rückhand dazu hat, ist das nicht nur exotisch, sondern auch erfolgversprechend.

Aber es scheint mir unter allen Ideen doch die, bei der du auf deine größte Stärke verzichten würdest, und die könnte dir bei allen anderen Konzepten helfen, in der (vermutlich langen...) Phase der Umstellung etwas zu haben, mit dem du punkten kannst.

[UKausD]

Auch ich denke, dass es min. ein Jahr braucht, bis man ein für einen selber halbwegs akzeptables Niveau erreicht. IMHO sehr hilfreich ist es, in dieser Zeit keine Wettkämpfe zu bestreiten und nur (viel!) zu trainieren, damit man den Fokus alleine auf der Umstellung behält. Wettkämpfe können ganz schnell eine unschöne, der Umstellung nicht förderliche Ablenkung bedeuten.

[Fastest115]

Zitat von UKausD

Auch ich denke, dass es min. ein Jahr braucht, bis man ein für einen selber halbwegs akzeptables Niveau erreicht. IMHO sehr hilfreich ist es, in dieser Zeit keine Wettkämpfe zu bestreiten und nur (viel!) zu trainieren, damit man den Fokus alleine auf der Umstellung behält. Wettkämpfe können ganz schnell eine unschöne, der Umstellung nicht förderliche Ablenkung bedeuten.

Ja das mit den Wettkämpfen ist wirklich ein zweischneidiges Schwert.

Zum einen kann es sein, dass man schnell in alte Muster verfällt wenn man unter Leistungsdruck (für die Mannschaft, für den TTR Wert usw) unbedingt gewinnen will. Da sind schon Leute auf so Ideen gekommen wie im Training spiele ich Noppe aber im Wettkampf dann erstmal noch weiter mit NI .
Das bremst natürlich die Umstellung und klappt dann auch im Wettkampf schlechter weil man da ja sachen macht wo man "das Gegenteil" die ganze Woche trainiert hat.
Oder zb bei LH das man im Systemtraining auf die richtige Beinstellung achtet aber unter Wettkampfdruck dann da nicht so dran denkt und wieder falschrum steht.
Außerdem verliert man evtl am Anfang viele Spiele gegen Gegner die man sonst klar geschlagen hat und sackt vom TTR Wert 100 oder 200 Punkte ab...Das macht nicht jede Psyche mit...Daher kann Wettkampf der Entwicklung schaden.
Andererseits ist es natürlich auch gut zu sehen wo man wirklich dann steht und wie man sich entwickelt. wenn man zb immer Cups spielt und nach und nach immer mehr gewinnt oder auch in der Liga die Siege wieder häufiger werden. Da zeigt sich auch ob man voll dahinter steht wenn man trotz vieler Niederlagen am Anfang trotzdem damit weiter macht und nicht zweifelt. Ist also auch dafür ein guter Indikator wie man damit umgeht.

Denn eigentlich gelingt das ganze am Ende nur wenn man voll dahinter steht, nicht dauernd zweifelt ob es richtig und sich aller Dinge rundrum bewußt (mögliche Rückschritte) ist und es dann durchzieht.

Wenn man da mehrfach zweifelt sollte man es direkt lassen. Dann wird es auch nichts mehr.

Von daher würde ich Wettkämpfe "bewußt" spielen.

Zum einen um zu gucken wie entwickle ich mich wirklich zum anderen um zu sehen stehe ich da auch mental hinter oder zweifle ich öfter...

Es kann ja zb sein, dass einem das neue System am Ende zwar spass macht aber man eben an Leistungsstärke dauerhaft etwas einbüßt. Und dann sieht man ob man damit leben kann oder nicht. Und wenn ja kann man weiter machen und wenn man merkt das belastet einen zu starkt dann aufhören