Deutsche Meisterschaften 2019 in Wetzlar

[Armendariz]

Na gut, dann mal Ironie aus:

Das Thema ist sooooo müßig.

Solja ist jetzt wirklich niemand, der an Fettleibigkeit leidet. Über Trainiertheit lässt sich streiten, keine Ahnung woran man das von außen genau sehen will.

Klar ist Wendigkeit beim TT oft von Vorteil, aber es gibt auch Leute mit einem genetisch bedingt höheren Gewicht/breiterer Figur. Ihre Schwester ist ja jetzt auch nicht grade ein Supermodel wie die auf Heidis Laufsteg (was andersrum auch nicht mehr gesund ist).
Solja macht deutlich mehr Sport als jeder von uns Sesselfurzern, davon gehe ich einfach mal aus - oder hat jemand genaue Buchführung über ihre Trainingspläne und ihren Speiseplan.

Man kann doch einer Sportlerin einfach mal gönnen, dass sie auch mit ein paar Kilo mehr als der Spitzensport-Durchschnitt stark spiel (und hoffentlich glücklich ist). Ich denk, im TT ist der Kopf eh ähnlich wichtig wie die Physis, und wenn man weiß, dass sie wegen mentalen Problemen eine ganze Zeit lang ausgefallen ist, mit der ausdrücklichen Zustimmung des Trainerteams, dann kann man vielleicht Ansprüche von außen etwas runterschrauben.

[Zigeuner]

Zitat von Armendariz

Ich denk, im TT ist der Kopf eh ähnlich wichtig wie die Physis, und wenn man weiß, dass sie wegen mentalen Problemen eine ganze Zeit lang ausgefallen ist, mit der ausdrücklichen Zustimmung des Trainerteams, dann kann man vielleicht Ansprüche von außen etwas runterschrauben.

Dann muss man die Ansprüche an die Leistungen/Ergebnisse nur genau so herunterschrauben.

Die Frage ist immer: Hat man alles versucht um seine Leistung zu optimieren? Oder ist das überhaupt das Ziel?

Solange Anspruch und Leistungsbereitschaft nicht auseinanderklaffen ist ja alles ok und dann sehe ich auch keinen Grund Solja zu kritisieren.

[Armendariz]

Was ist denn für dich "alles tun"?
Einen Trainingszyklus wie Chinesen fahren oder sogar noch höher? In der Halle schlafen, Ernährung nur noch über abgezählte Kalorien, in Trainingspausen Gegneranalysen und TT-Theorie büffeln, alle Einnahmen in Trainer und Reisen zu Turnieren stecken, soziales Leben aufgeben zugunsten der vollen Konzentration...

Jeder Mensch hat halt unterschiedlich viel Kapazität, geistig, moralisch und körperlich. Wir alle gehen höchstens geistig an diese Grenzen, wenn wir z.B. nach einem harten Arbeitstag noch in die Halle gehen, vlt. noch eine anstrengende Jugendgruppe leiten und am Schluss selber ein Punktspiel haben.

Spitzensportler versuchen schon meistens, an ihre körperliche Grenze zu gehen (also Grenze im Sinne von "noch sinnvoll für schnellste Leistungssteigerung"). Aber selbst das schafft man nicht jeden Tag. Und dann ist da eben noch die moralische Komponente. Da gibt's vielleicht die harten Arbeiter, denen soziales Leben nicht so wichtig ist. Und dann gibt es andere, die schneller mal einen Burnout oder eine Depression haben, besonders wenn es eine Zeit lang trotz maximaler Anstrengung nicht so toll läuft. Wirft man denen dann trotzdem vor, nicht noch mehr Stunden am Tag in die Fitness investiert zu haben?

Das ist jetzt bloß allgemein formuliert, Kern sollte sein, dass man von außen immer leicht motzen kann, wenn man nicht die exakten Rahmenbedingungen eines Sportlers oder einer Sportlerin kennt.

[AlexM]

Zitat von Hillegosser

Und inwiefern ist das relevant? Muss ML sein Forum womöglich schließen oder gar seinen Trainerposten an den Nagel hängen, weil er gegen Spieler A oder B nicht genug Punkte sammeln würde?

Dann such doch mal Aufnahmen von Waldner raus, als er im Alter von Solja also 25 war. Bei Kara wurde auch immer darüber spekuliert, welche Erfolge er hätte erzielen können, wenn er einen professionellen Lebenswandel gehabt hätte/haben würde.

Ganz wichtig: Es geht nicht um ein bescheuertes Schönheitsideal!
Sondern um die Fitness einer Profisportlerin.

Gerade in Zeiten von Gleichberechtigung muss es auch erlaubt sein, bei einer Sportlerin auf körperliche Defizite hinzuweisen.

Sicherlich hat sie ein tolles Händchen, sicherlich hat sie durchaus sportliche Erfolge und dennoch muss man
a) zumindest darüber reden, was mehr möglich wäre bei entsprechender Fitness und
b) könnte man sogar hinterfragen, ob eine weniger talentierte Spielerin, die aber alles für den sportlichen Erfolg tut, fairerweise nicht eher gefördert werden sollte.

1. Damit wollte ich lediglich ausdrücken, dass ich es durchaus befremdlich finde, wenn ein Außenstehender (Amateur?) "gute Ratschläge" geben möchte. Falls es ein Fitnessproblem geben sollte, traue ich es der Spielerin und dem Trainerteam durchaus zu, dieses Defizit noch vor Dir erkannt zu haben.
2. Die Diskussion über Kara war ebenfalls daneben. Jede(r) Sportler/in spielt eben das, was mental wie physisch für einen persönlich machbar ist. Von außen gestreute "wäre", "hätte", "wenn" und "aber" sind nicht relevant. Diese Art von Spekulationen führen zu nichts.
3. Gleichberechtigung > wohl nicht Dein Ernst, schau Dir die Verdienstmöglichkeiten für Männer im Vergleich zu den Frauen im TT an. Die Bezahlung im Frauen TT hat schon überwiegend Amateurhafte Züge. Das ist selbst in der Trivialsportart Nummer 1 Fußball ebenso.
4. Geh mal davon aus, dass die Förderung des DTTB für Solja, Winter und alle Nachwuchs-Spielerinnen mit Potenzial auf diesem Niveau reicht.

[Coolio]

Hast Recht. Damit kann dieses Forum geschlossen werden!

[Zigeuner]

Zitat von Armendariz

Das ist jetzt bloß allgemein formuliert, Kern sollte sein, dass man von außen immer leicht motzen kann, wenn man nicht die exakten Rahmenbedingungen eines Sportlers oder einer Sportlerin kennt.

Ja darum motze ich auch nicht.

Dass man da beim Thema Ernährung nicht alles ausreizt ist einfach offensichtlich (meine Meinung).

Aber ich sage ja nicht, wie man das zu machen hat. Ich sage nur, dass man dadurch ein paar Prozente liegen lässt.

Wenn man das in Kauf nimmt ist doch alles gut.

[mithardemb]

Zitat von AlexM

1. Damit wollte ich lediglich ausdrücken, dass ich es durchaus befremdlich finde, wenn ein Außenstehender (Amateur?) "gute Ratschläge" geben möchte. Falls es ein Fitnessproblem geben sollte, traue ich es der Spielerin und dem Trainerteam durchaus zu, dieses Defizit noch vor Dir erkannt zu haben.

Einen Sport professionell zu betreiben, bedeutet, dass es man damit Geld verdienen muss - das kann durch Eintrittsgelder, Sponsoren oder den Staat geschehen. Ein Voraussetzung dafür ist, dass sich Menschen dafür Interessieren, dass jemand diesen Sport beitreibt und das klappt eigentlich nur, wenn auch darüber diskutiert wird. Wer das nicht möchte, sollte das ganze als Hobby und ohne Zuschauer betreiben.

Zitat von AlexM

2. Die Diskussion über Kara war ebenfalls daneben. Jede(r) Sportler/in spielt eben das, was mental wie physisch für einen persönlich machbar ist. Von außen gestreute "wäre", "hätte", "wenn" und "aber" sind nicht relevant. Diese Art von Spekulationen führen zu nichts.

Sie führen dazu, dass Karakasevic mit seinen Sport Geld verdienen konnte. Ob das für ihn "nichts" war, solltest du vielleicht besser ihm überlassen.

Zitat von AlexM

3. Gleichberechtigung > wohl nicht Dein Ernst, schau Dir die Verdienstmöglichkeiten für Männer im Vergleich zu den Frauen im TT an. Die Bezahlung im Frauen TT hat schon überwiegend Amateurhafte Züge. Das ist selbst in der Trivialsportart Nummer 1 Fußball ebenso.

Gleichberechtigung bedeutet nicht Gleichstellung. Leistungsport ist Unterhaltung. Da hängen die Verdienstmöglichkeiten - trotz Gleichberechtigung - von der Zahlungsbereitschaft ab.

Zitat von AlexM

4. Geh mal davon aus, dass die Förderung des DTTB für Solja, Winter und alle Nachwuchs-Spielerinnen mit Potenzial auf diesem Niveau reicht.[/B]

Sie reicht auf jeden Fall objektiv dafür aus, dieses Niveau zu erreichen. Alles andere ist Spekulation - wovon wie gesagt der Sport lebt.

[Snape]

Zitat von Armendariz

Was ist denn für dich "alles tun"?
Einen Trainingszyklus wie Chinesen fahren oder sogar noch höher? In der Halle schlafen, Ernährung nur noch über abgezählte Kalorien, in Trainingspausen Gegneranalysen und TT-Theorie büffeln, alle Einnahmen in Trainer und Reisen zu Turnieren stecken, soziales Leben aufgeben zugunsten der vollen Konzentration...

Das wäre vielleicht das Maximum, was man tun kann. Also im Grunde sein Leben für die Profisportlerzeit für Tischtennis aufgeben. Dazu sind viele nicht bereit. Verständlich.

Zitat von Armendariz

Spitzensportler versuchen schon meistens, an ihre körperliche Grenze zu gehen (also Grenze im Sinne von "noch sinnvoll für schnellste Leistungssteigerung"). Aber selbst das schafft man nicht jeden Tag.

Soll man auch nicht, Stichwort Regeneration.

Zitat von AlexM

1. Damit wollte ich lediglich ausdrücken, dass ich es durchaus befremdlich finde, wenn ein Außenstehender (Amateur?) "gute Ratschläge" geben möchte. Falls es ein Fitnessproblem geben sollte, traue ich es der Spielerin und dem Trainerteam durchaus zu, dieses Defizit noch vor Dir erkannt zu haben.

Davon gehe ich auch aus. Die Frage ist, ob dann der Betreffende bereit ist, die erforderlichen Änderungen umzusetzen.
Bei Solja gehe ich anhand der Anatomie davon aus, dass eine gehörige Portion Gene für die Verteilung verantwortlich ist.

Zitat von AlexM

2. Die Diskussion über Kara war ebenfalls daneben. Jede(r) Sportler/in spielt eben das, was mental wie physisch für einen persönlich machbar ist.

Nein, er spielt das, was er mit dem für ihn noch akzeptablen Einsatz an Leistung erbringen kann. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass man beim Tischtennis keine finanziellen großen Sprünge machen kann, außer man gehört zu den 0,1% der Topspieler. Davon sind viele weit entfernt und würden es mit strammen Training vielleicht bis in die 2. BL schaffen - wenn sie bereit wären, entsprechend zu trainieren. Das sind einige nicht und spielen dann lieber mit wenig Training 2-3 Ligen tiefer. Nicht an ihrem Leistungslimit, aber völlig legitim und nachvollziehbar.