Trainingsplanung - wie, was, wann......

[Johnny91]

Zitat von Cheftrainer

1. Wenn ich Fortgeschrittene habe mache ich keine 1. Übung die für Anfänger gedacht ist. Gerade am Anfang sind die Spieler "voll" da, wozu also Zeit verschwenden??!

2. Man durchläuft kein "Methodikmodell". Man könnte sagen, dass bestimmte Spieler das Grundlagentraining hinter sich haben.

Nach dem Modell des WTTV (wenn du daran etwas auszusetzen hast, schreib es nicht mir, sondern an Trainer des WTTV) bauen alle 4 Übungen aufeinander auf. Von Übung zu Übung werde immer mehr Varitionsmöglichkeiten reingebracht.

Ich habe für meinen Schwerpunkt (VHT Eröffnung) bei der Abschlussprüfung die Übungen folgendermaßen aufgebaut:

1. Übung
A: kA in VH
B: VH Schupf in VH
A: VHT in VH


2. Übung
A: kA in 2/3 VH
B: VHF in VH______| VH Schupf kurz in VH
A: VHT zum Punkt_| VH Schupf lang in VH
B:_______________| VHT in VH


3. Übung
A: kA in 2/3 VH____| lA -> frei (nur zwischendurch)
B: Flip in 2/3 VH___kurzer Schupf
A: VHT zum Punkt__| Schupf in VH
A________________| VHT zum Punkt


4. Übung
A: kA frei__________| lA ->frei (nur zwischendurch)
B: Flip in 2/3 VH____| kurzer Schupf
A: VHT zum Punkt__| Schupf in 2/3 VH
B:________________| VHT zum Punkt
Jeder 5 Aufschläge: Bei 3 Punkten bekommt man einen Aufschlag dazu

Ich denke, dass nun das Schema verstanden hast. Ob es nun für dich(!) sinnvoll erscheint, bleibt dir überlassen.

Zum Methodikmodell:
Nach den Lehrplänen des WTTV werden die Schläge nacheinander beigebracht.
Es gibt ja auch noch andere Modelle (Konter, Schupf). Jedoch finde ich die Begründung für das Topspin Modell am besten.


@Noppe
auf mytischtennis

[Wolf_Vlc]

Es ist schon so, wie es Cheftrainer sagt, dass die Spieler ihren schlechten Topspin anwenden. Ausserdem wollen sie natürlich auch im Training Topspin spielen - eine Frage der Motivation. Bei den älteren Spielern versuche ich inzwischen, eher die vorhandene Technik leicht zu korrigieren. Obwohl die notwendige Einsicht bei den "Älteren" viel eher vorhanden ist, ist es ziemlich schwer, die Technik von Grund auf zu ändern. Bei den jüngeren Spielern ist es da schon etwas anders.

Meine Übungen baue ich etwa nach dem Schema auf, dass Johnny schildert von leicht/einfach/regelmässig zu schwer/kompliziert/unregelmässig. Das Methodikmodell ist für Änfänger sicher recht gut, später dann eher eine Orientierungshilfe, die an die jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden sollte. Bei uns hat wohl keiner einen richtigen Grundlagenkurs gemacht, sondern es meisst von anderen Spielern eben recht und schlecht gelernt. Das bedeutet auch, dass einige Techniken gut vorhanden sind, andere dagegen nicht mal ansatzweise.

Der Thread und meine Zweifel zum Topspin sind vom Dezember (aber ich bin natürlich für jede Hilfe und Denkanstoss dankbar) und inzwischen haben wir 3 Trainigsgruppen (nach Niveau) und hauptsächlich Topspin trainiert. Was mich aber momentan beschäftigt, ist die Frage nach einer langfristigen Trainingsplanung:

Ist sie generell sinnvoll oder nur ab einem bestimmten Niveau bzw. ist es besser, eine Art Ist-Zustand Analyse alle paar Wochen zu machen und danach die Trainigspläne zu erstellen?

Was oder wie genau sollte sie sein? Ich habe hier ein Beispiel aus der TTL und da sind die Blöcke recht grob gehalten, um sie dann kurz vorher, mittels Ist-Zustands Analyse, an die jeweilige Situation anzupassen?

Und nicht zu vergessen: Wie sehe/überprüfe ich, ob es Fortschritte gibt? (was ja indirekt etwas darüber aussagt, ob das Training sinnvoll ist!)

Ganz konkret habe ich die noch verbleibende Zeit dieser Saison so verplant:
Block 1 (bis Ostern) Technik + Beinarbeit
Hier will ich noch mal alle Techniken etwa nach WTTV Methode durchgehen, damit die Spieler alle Techniken zumindest kennen bzw. ihre Kenntnisse auffrischen.
Block 2 (nach Ostern bis Mitte Mai)
Vorbreitung auf die Regionalmeisterschaften. Vor allem Aufschlag/Rückschlagspiel und Tatik
Block 3 (Mitte Mai/Ende Saison)
Vertiefung der Schlagtechniken/Platzierung

und dann suche ich noch die Beiträge über Trainigsplanung in der TTL 01/2006 und 02/2006
Die anderen habe ich inzwischen bestellt, aber diese beiden sind nicht mehr da.

Gruss Wolfgang

[Cheftrainer]

Eine Frage des Aufwands und der Motivation.

Wenn ich viel Zeit investieren will, dann checke ich alle paar Monate mal bei einer Verstanstaltung den IST-Zustand. Danach überlegt man mit den Spielern zusammen, was man verbessern sollte. Danach erstellt man individuelle Trainingspläne. Genauer gesagt gibt es dann Übungskataloge mit Schwerpunktübungen für einen bestimmten Spieler.

Hier kann man auch einige Spieler "zusammenfassen" falls vergleichbare Schwerpunkte da sind. Dadurch hält sich der Aufwand in Grenzen.

Man erreicht damit mehr Akzeptanz. Das Training wird individueller und die Leute kennen ihre eigenen Schwerpunkte besser. Eine Korrektur kann ja auch nur funktionieren, wenn die Spieler selbst daran denken.

[Cheftrainer]

Zitat von Johnny91

Nach dem Modell des WTTV (wenn du daran etwas auszusetzen hast, schreib es nicht mir, sondern an Trainer des WTTV) bauen alle 4 Übungen aufeinander auf. Von Übung zu Übung werde immer mehr Varitionsmöglichkeiten reingebracht...

Auch im WTTV bleibt Anfängermethodik auf Anfänger beschränkt. Klar kann man das auch bei älteren Spielern anwenden. Aber in diesem Fall würde ich da einfach etwas anders vorgehen (siehe oben). Insofern habe ich nichts gegen das Modell des WTTV. Jeder große Landesverband macht es etwas anders, wobei ich nicht werten will/kann wer es am sinnvollsten macht.

[Johnny91]

Ist sie generell sinnvoll oder nur ab einem bestimmten Niveau bzw. ist es besser, eine Art Ist-Zustand Analyse alle paar Wochen zu machen und danach die Trainigspläne zu erstellen?

So würde ich es machen. Es macht ja nicht Sinn Schlag XY zu trainieren, wenn die Schwächen wo anders liegen (angenommen der Spieler hat alle Schläge schon erlernt)

Ich mach mir zB bei den Heimspielen immer paar Notizen (oder merk mir die Sachen einfach) in denen ich festhalte, wo wer welche Fehler besonders häufig macht.

@Wolf_Vlc
Zu deiner Planung mit den Blöcken: Aufschlag/Rückschlagspiel und Tatik zur Vorbereitung auf die Meisterschaft finde ich gut !!
Wenn wieder eine wettkampffreie Zeit ansteht würde ich dann mehr offene Übungen (ohne Auf. - Rücks.) machen, um an der Technik zu arbeiten.

[Wolf_Vlc]

Zitat von Cheftrainer

Eine Frage des Aufwands und der Motivation.
.........

Wie soll ich das denn jetzt interpretieren? Also eher nicht!

Wir sind zwar im Moment relativ hoch motiviert, aber der Aufwand scheint mir bei dem Niveau, dass wir haben, und auch bei der Art von Club, der wir sind, (noch) nicht angemessen. Die Motivation kann sich bei einem so kleinen Clubs wie wir recht schnell ändern bzw. ist das Engagment oft an ein paar Personen gebunden.
Wir müssen erst einmal andere Strukturen schaffen, um den hohen Ansatz, den wir haben, auch umsetzen zu können.

Im kleineren Masstab werden ich aber schon versuchen, zusammen mit den Spielern einen "Katalog mit Schwerpunktübungen" zu erstellen. Irgendwie erwarten und wollen die Spieler das auch.