Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Abwehrtitan]

Zitat von Jaskula

Sozialstunden als Strafe gab es bislang nur in der Rechtsprechung, zukünftig dann also auch in der Sozialgesetzgebung.

Weshalb betrachtest Du denn Arbeit als Strafe, und langsam reiten Brauner, ich hab Deine Worte hier aufmerksam gelesen und gewiß auch verstanden. Ich habe ein Bild entwickelt wie Du denkst (fühlst), ich will Dir nicht Worte im Mund rumdrehen. Ich möchte nur mal eine neuen Blickwinkel (für alle) eröffnen.

Arbeit an und für sich ist mal nichts schlechtes schon gar nicht eine Strafe, da steckt rein ethisch viel drin. Selbstwertgefühl, u.n.v.m. Kannst Du Dir auch nur ansatzweise vorstellen wie fad dein Tagesablauf sein kann ohne Beschäftigung.
Ich denke denen etwas zurückzugeben, die akut für einen mit geradestehen, und sei es nur in der Form, daß ein paar überfällige Arbeiten (vom Schneeschippen bis hin zur Pflege alter Menschen) Erledigung finden, gibt beiden Seiten was.

Die eine Seite hat nicht permanent das Gefühl (welches gewiß sehr belastend sein kann) jemanden was schuldig zu sein, der anderen Seite ist geholfen einfach weil nötige Erledigungen nicht in Eile, abends wenn man sich eigentlich erholen sollte, noch irgendwie in die Reihe gebracht werden müssen.

So kann man es auch mal sehen, nicht nur aus der Perspektive der Bestrafung.

EDIT

Mich würde es geradezu aus den Socken hauen wenn es an meiner Tür klingeln würde und es stünde da ein HARTZLER und fragt: "Wolfgang ich sehe Dein Rasen müsste gemäht werden, würde ich machen, kann nich dafür ein Abendessen haben". Ich würde ihn sehr ordenlich bewirten und sicher noch ein "Taschengeld" zustecken, oder ne Packung Fluppen, oder was sonst von Nöten. So gings auch, oder ?

Aber in unserem trüben Lande würden ihm die Bezüge gekappt und ich bekäme ne Anzeige wegen Beschäftigung eines Schwarzarbeiters. Hmmm ...

[Peter Igel]

Hi Wolle!
Lad' den HARTZLER doch zum Fussballgucken ein!
Dann mäht er deinen Rasen vielleicht umsonst bzw. kostenlos, du hast kein Verfahren am Hals und sein Wohlstand ist nicht "anstrengungslos"....
Bayern-Florenz, noch dazu das Rückspiel, ist doch mal ne Gartenarbeit wert!
(müsstest dazu allerdings über deinen Schatten springen und dir endlich mal pay-tv zulegen...)
In zwei Stunden kannst mir nen Fuffi überweisen....

[Abwehrtitan]

Zitat von Peter Igel

In zwei Stunden kannst mir nen Fuffi überweisen....

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

dann bezahl deinen Gärtner davon....

[Abwehrtitan]

Zitat von Peter Igel

dann bezahl deinen Gärtner davon....

Wir mähen den Rasen gemeinsam, dann kaufen wir wir uns ne Kiste Spalter und schauen das CL - Finale, wenn er für Bayern schreit bekommt er Deinen Fuffi

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

Wir mähen den Rasen gemeinsam, dann kaufen wir wir uns ne Kiste Spalter und schauen das CL - Finale, wenn er für Bayern schreit bekommt er Deinen Fuffi

von der Kiste kriegt der Gärtner aber nix ab.
Soll sich gefälligst seine Adelskrone mitbringen!

[Jaskula]

Zitat von Abwehrtitan

Weshalb betrachtest Du denn Arbeit als Strafe
...

Arbeit an und für sich ist mal nichts schlechtes schon gar nicht eine Strafe, da steckt rein ethisch viel drin. Selbstwertgefühl, u.n.v.m. Kannst Du Dir auch nur ansatzweise vorstellen wie fad dein Tagesablauf sein kann ohne Beschäftigung.
...

Grundsätzlich ist Arbeit natürlich keine Strafe, da sind wir uns wohl alle einig.
Es geht und das ist auch der Grund, warum ich da etwas gereizt reagiere um zwei andere gesichtspunkte der arbeit.

1. Es handelt sich um eine völlig überflüssige Debatte, die nichts zur Lösung der damit zusammenhängenden Probleme beiträgt. Es wird nur auf Menschen und deren gefühlen herumgetrampelt, die zum größten Teil eben nicht faul und arbeitsscheu sind. Und die paar, die berechtigterweise den arschtritt abbekommen, die grinsen sich eh eins. Insofern ist diese ganze Hetze gegen "Sozialschmarotzer" und "Hartz-4-Wohlstand" einfach nur mies und nutzlos.

2. Wenn man tatsächlich das Ziel verfolgen würde, den Betroffenen Arbeit und Beschäftigung zu verschaffen, die deren Selbswertgefühl hebt und das Gefühl gibt, etwas zu leisten, dann sollte man eben für die anstehenden Aufgaben auch Arbeitsplätze schaffen. Ist ja nicht so, dass es keine Arbeit gäbe, es wird nur mittlerweile erwartet, dass diese kostenlos erbracht wird. Sozialdienste und soziale Einrichtungen sollen ehrenamtlich das erledigen, was gesellschaftliche Aufgabe ist. Jetzt sollen Arbeitslose als Gegenleistung für ihre Stütze das leisten, was Aufgabe der Gemeinden ist, diese es aber nicht mehr bezahlen können, weil Steuern solange gesenkt werden, bis der staat ausgeblutet ist.
Arbeit, die so wertlos ist, dass sie nicht mal einen Arbeitsplatz wert ist, kann von einem der sie leisten soll wohl kaum als erhebend empfunden werden. Wenn ndas Schneeschippen als 400.- Euro-Job oder sogar als ganzjähriger Vollzeit-Job im städtischen Bautrupp angeboten wird, dannn wäre das sicherlich was anderes. Ergebnis: ein Arbeitsloser weniger, der sicher das Gefühl hat, dazu zu gehören und nebenbei sogar noch Steuern zahlt.

Denkt doch die Entwicklung mal weiter:
Immer mehr Arbeitsplätze werden aus Kostengründen abgebaut, auch und gerade in der öffentlichen Verwaltung. Folge: steigende Arbeitslosigkeit

Die Arbeit ist aber dennoch da. Diese wird, wenn Not am Mann ist von Wohlfahrtsverbänden, Ehrenamtlichen oder in Privatinitiative erledigt.

Funktioniert ja prima, dann kann man ja den Staat weiter verschlanken und weitere Aufgaben an kostenlose Leistungserbringer abgeben und dafür weitere Arbeitsplätze vernichten.

Endergebnis: Wenige reiche Arbeitsplatzbesitzer haben das gesamte Vermögen, das große Heer der Arbeitslosen wird für alle anfallenden Dienste nach Gutdünken herangezogen. Erstrebenswert ?

[Peter Igel]

Zitat von Jaskula

Arbeit, die so wertlos ist, dass sie nicht mal einen Arbeitsplatz wert ist, kann von einem der sie leisten soll wohl kaum als erhebend empfunden werden. Wenn ndas Schneeschippen als 400.- Euro-Job oder sogar als ganzjähriger Vollzeit-Job im städtischen Bautrupp angeboten wird, dannn wäre das sicherlich was anderes. Ergebnis: ein Arbeitsloser weniger, der sicher das Gefühl hat, dazu zu gehören und nebenbei sogar noch Steuern zahlt.

Aha, "Schneeschippen als ganzjähriger Vollzeitjob".
Endlich mal was Konkretes von dir!
Damit kannste dann als hoffnungsvoller Nachwuchspolitiker chancenreich ins Rennen gehen!
Aber klär' das vorher mit Petrus, dass der den Sommer ausfallen lässt!

[Jaskula]

Zitat von Peter Igel

Aha, "Schneeschippen als ganzjähriger Vollzeitjob".
Endlich mal was Konkretes von dir!
Damit kannste dann als hoffnungsvoller Nachwuchspolitiker chancenreich ins Rennen gehen!
Aber klär' das vorher mit Petrus, dass der den Sommer ausfallen lässt!

Jetzt stell Dich mal nicht so blöd, wie man Dich als BLÖD-Leser erwartet.

Aber ich machs auch mal für einen kenntlich den ich abholen muss:

Wenn ndas Schneeschippen als 400.- Euro-Job oder sogar als ganzjähriger Vollzeit-Job im städtischen Bautrupp angeboten wird, dannn wäre das sicherlich was anderes.

Damit das dann auch Du verstehst:

Der Schmarotzer könnte dann im Winter Schnee schippen, im Frühjahr Unkraut jäten und Schlaglöcher flicken, im Sommer den rasen im Schwimmbad wässern, im Herbst Bäume schneiden etc.

[Peter Igel]

Zitat von Jaskula

Jetzt stell Dich mal nicht so blöd, wie man Dich als BLÖD-Leser erwartet.

ach, ich stell' mein Licht ganz gern' mal unter den Scheffel...
Bin mehr so der Understatement-Typ.

Der Schmarotzer könnte dann im Winter Schnee schippen, im Frühjahr Unkraut jäten und Schlaglöcher flicken, im Sommer den rasen im Schwimmbad wässern, im Herbst Bäume schneiden etc.

Ach so, jetzt hab ich verstanden.
Aber um das Joint-Venture mit Petrus kommste dennoch nicht rum.
Der soll dann drauf achten, dass im Winter auch tatsächlich Schnee liegt und im Sommer Freibad-Wetter herrscht!