Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[User 17544]

Zitat von Wohlfühlbacher

Ich sehe deine Meinung dazu als falsch und vor allem als falsches Signal, als was du das Ganze ja offensichtlich sehen willst

Erklär mir bitte welchen Sinn bzw welches wichtige Signal du in dem Urteil siehst.

Ich versteh' den Sinn eines solchen Urteils nicht.

Den restlichen Trainern und Betreuern unseres Landes zu erhöter Wachsamkeit bei der Aufsichtpflicht damit einzuimpfen etwa?

[mithardemb]

Zitat von Brett13

Und du meinst tatsächlich, dass Eltern die ihr Kind bei einem solchen Unglück verlieren, diesen, in dem Zusammenhang mehr als fragwürdigen Sinn, für wichtig halten?

Sorry, dass ich mich erdreiste eine derartige Rechtssprechung für völlig sinnfrei zu halten.

Liebe Eltern, ihr Kind ist zwar nicht nur ein bisschen Tod, aber der Angeklagte hat nur ein klitzekleines bisschen Schuld. 60 Tagessätzen a 7 Euro sind in dem Fall eine angemessene Strafe.

Du meinst also ernsthaft, dass betroffene Eltern darin einen Sinn erkennen?

Sorry, kann ich mir beim besten Willen ganz und gar nicht vorstellen...

Dein Unverständnis kommt daher, dass du nicht verstehen willst, dass sich das Straftrecht nicht als Rächer der Geschädigten versteht. Der Tod eines Kindes kann durch sehr unterschiedliche Vergehen / Verbrechen verursacht worden sein und das Strafmaß reicht daher aus gutem Grunde von Freispruch bis zu lebenslänglicher Haftstrafe mit besonderer Schwere der Schuld. Ein Richter hat dabei festzustellen, was genau das Vergehen / Verbrechen ist und daraufhin sein Urteil zu stützen.

Der Vorschlag eine geringe Strafe nicht auszusprechen, weil sie den Auswirkungen aus Sicht der Betroffenen nicht entspricht ist absurd. Damit könnte man bei einem Todesopfer nur noch auf Höchststrafe oder Freispruch entscheiden.

Ich habe nichts dagegen, wenn jemand ein Urteil kritisiert. Wenn das aber pauschal und ohne detaillierte Fakten passiert, dann werde ich das kritisieren.

[mithardemb]

Hier noch eine andere Darstellung. Diesmal von bild.de: http://www.bild.de/news/inland/unfae...7804.bild.html

Demnach gehörte der 7-jährige nicht zu den Anvertrauten des Trainers. Die Jugendlichen habe danach das Tor nicht fallen lassen, sondern gemeinsam aufgestellt. Nach dieser Darstellung würde ich das ganze auch eher als Unglück ansehen. Es stellt sich auch die Frage wer genau die Aufsichtspflicht verletzt hat, denn der verurteilte Betreuer hatte sie nicht für das Opfer.

Aber wie gesagt, drei Artikel mit drei ganz anderen Darstellungen. Ich wäre vorsichtigt damit das Urteil zu kritisieren.

[User 17544]

Zitat von mithardemb

Der Vorschlag eine geringe Strafe nicht auszusprechen, weil sie den Auswirkungen aus Sicht der Betroffenen nicht entspricht ist absurd. Damit könnte man bei einem Todesopfer nur noch auf Höchststrafe oder Freispruch entscheiden.

Wer macht denn hier den Vorschlag eine geringe Strafe nicht auszusprechen

Ich halte es für völlig sinnlos in einem solchen Fall überhaupt Schuld feststellen zu wollen.

Erklär's du mir doch bitte, für was und wen das gut sein soll?

Welchen Nutzen hat eine derartige Rechtsprechung?

Fahrlässige Tötung durch Unterlassen, hört sich für mich nach aktiver Sterbehilfe an...

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Brett13

Erklär mir bitte welchen Sinn bzw welches wichtige Signal du in dem Urteil siehst.

Ich versteh' den Sinn eines solchen Urteils nicht.

Das kann ich nicht, weil du es nicht verstehen willst.

Bin raus...

[mithardemb]

Zitat von Brett13

Wer macht denn hier den Vorschlag eine geringe Strafe nicht auszusprechen

#25040 Absatz 3+4.

Zitat von Brett13

Ich halte es für völlig sinnlos in einem solchen Fall überhaupt Schuld feststellen zu wollen.

Bei einem Todesopfer bin ich auf jeden Fall dafür, dass die genauen Umstände geklärt werden. Das bedeutet, dass festgestellt wird ob und wieviel Schuld ein Beteiligter hat.

Zitat von Brett13

Erklär's du mir doch bitte, für was und wen das gut sein soll?

Welchen Nutzen hat eine derartige Rechtsprechung?

Der Sinn ist es zu vermeiden, dass jemand seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommt und damit die Zahl der tragischen Todesfälle zu vermindern. Der Sinn besteht nicht darin einen Sündenbock zu suchen.

Zitat von Brett13

Fahrlässige Tötung durch Unterlassen, hört sich für mich nach aktiver Sterbehilfe...

Unterlassung bedeutet, dass die notwendige Hilfe nicht geleistet wurde. Aktive Sterbehilfe wäre Tötung auf verlangen und ich glaube nicht, dass du da mit 60 Tagessätzen davonkommst.

Bei der Tat dürfte eher die Verletzung der Aufsichtspflicht die Grundlage der fahrlässigen Tötung darstellen.

[User 17544]

Zitat von Wohlfühlbacher

Das kann ich nicht, weil du es nicht verstehen willst.

Mag aber auch sein, dass du dich da täuschst..

[User 17544]

Zitat von mithardemb

#25040 Absatz 3+4.

Nee, dass war die beschreibung des Istzustandes!

Zitat von mithardemb

Bei einem Todesopfer bin ich auf jeden Fall dafür, dass die genauen Umstände geklärt werden. Das bedeutet, dass festgestellt wird ob und wieviel Schuld ein Beteiligter hat.

Klar, da bin ich ganz bei dir!

Zitat von mithardemb

Der Sinn ist es zu vermeiden, dass jemand seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommt und damit die Zahl der tragischen Todesfälle zu vermindern. Der Sinn besteht nicht darin einen Sündenbock zu suchen.

Und du bist davon überzeugt, dass das auf den Fall zutrifft bzw überhaupt durch derartige Urteile erreicht werden kann?

Den Sündenbock, den hat man allerdings ganz sicher damit gefunden..

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Brett13

Mag aber auch sein, dass du dich da täuschst..

Ja.

Mag sein.

Oder auch nicht.

...

Würde das heißen, dass du dich dich in diesem Fall nicht schuldig fühlen würdest, wärest du der Betreuer gewesen? (Ich versteh' dich nicht, Bretti...)

[mithardemb]

Zitat von Brett13

Liebe Eltern, ihr Kind ist zwar nicht nur ein bisschen Tod, aber der Angeklagte hat nur ein klitzekleines bisschen Schuld. 60 Tagessätzen a 7 Euro sind in dem Fall eine angemessene Strafe.

Zitat von Brett13

Nee, dass war die beschreibung des Istzustandes!

Welcher Istzustand? Meinst du vielleicht das Gericht hat diesen Wortlaut den Eltern zugestellt.

Zitat von Brett13

Und du bist davon überzeugt, dass das auf den Fall zutrifft bzw überhaupt durch derartige Urteile erreicht werden kann?

Den Sündenbock, den hat man allerdings ganz sicher damit gefunden..

Ja, ich meine dass es Fälle gibt bei denen es durch schuldhafte Verletzung der Aufsichtspflicht durch einen Trainer zu vermeidbaren Todesfällen kommt. Dieser Fall des Badeunfalls ist da sicher deutlicher einzuordnen: http://www.soccerdrills.de/Theorie/f...tspflicht.html

Bei dem geschilderten Fall ist das durch die verschiedenen Darstellungen schwer zu entscheiden. Nach dem dem ersten Artikel den du zitiert hast würde ich sagen das Urteil ist durchaus angemessen, nach dem Bildartikel hätte ich auch meine Zweifel. Ich maße mir hier nicht an, das aufgrund der unterschiedlichen Darstellungen entscheiden zu können.