Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[TT-Philosoph]

@Cisco

Der Staat hat Mittel und Wege, so etwas zu verhindern, z.B. indem Schutzzölle auf in Billiglohnländer produzierte Waren erhoben werden.

Es ist auch längst nicht so, daß man alles auslagern kann, z.B. Getreideproduktion, ärztliche Versorgung, etc.; das ist immer lokal. Und muss es auch sein, denn angenommen alle deutschen Lebensmittel würden von anderen Ländern kommen, dann wären wir jederzeit erpressbar, weil man uns einfach von der Versorgung abschneiden könnte.

Und letztlich kann man auch sagen: ja, dann gehen halt Unternehmen ins Ausland. Lass sie doch! Wir kaufen halt nichts mehr von solchen Leuten und die Lücke, die sie hier hinterlassen, füllen wir mit solchen Unternehmen auf, die sich an die Regeln halten.

Zur Not wäre auch die Bildung staatseigener Produktionsbetriebe vorstellbar.

Ist doch egal, ob man für den Staat oder für eine Privatperson arbeitet, solange die Bezahlung gut ist und die Arbeitsbedingungen stimmen.

Das wäre dann sozusagen Kommunismus2.0, wobei ich dessen wirtschaftliche Idee ganz hervorragend finde, lediglich das Gesellschaftsmodell war eine Katastrophe.

Aber das jetzige Merkel System zeigt, daß auch der Kapitalismus nicht vor totalitären Strukturen schützt. Oder will jemand ernstlich behaupten, wir lebten gerade in einem demokratischen Rechtsstaat?

[Jaskula]

Zitat von Armendariz

Dein Argument ist in etwa so, als müsste man Angst haben, dass in 30 Jahren hier mehr Arabisch gesprochen wird als Deutsch.
Keine Sorge, das lässt sich verhindern.

Ja, ja, wir schaffen das.

Die Sprache ist zwar der wichtigste aber nicht der einzige Baustein zur Integration.

In meinen Augen ist es naiv zu glauben, dass Menschen mit komplett anderer Kultur in dieser großen Zahl überhaupt "integriert" werden können. Es wird unweigerlich zu massiven Veränderungen der Gesellschaft kommen. Das ist dann Wandel durch Annäherung und keine Integration.
Man kann das dann als Bereicherung oder Bedrohung empfinden - das wird sehr unterschiedlich sein. Leugnen oder Verdrängen hilft da nicht.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

... Es wird unweigerlich zu massiven Veränderungen der Gesellschaft kommen...

Was sollte das sein?

[TT-Philosoph]

@Jaskula

"Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen."

Daniel Cohn-Bendit (1991)

Es ist mMn falsch zu glauben, die Politiker wüssten nicht, daß es keine Integration geben wird. Sie wissen es ganz genau, die sind nicht dümmer als wir, sondern viel intelligenter, verfügen über mehr Informationen und denken Jahr(zehnt)e im Voraus.

Wenn sogar wir wissen, daß die Ansiedlung vieler verschiedener Volksgruppen, die nicht einmal in ihrem Heimatland in Frieden miteinander leben konnten, hier zu einem permanenten Bürgerkriegszustand führt, dann wissen die Politiker das schon längst.

Daß sie diesen Zustand dennoch herbeiführen kann also nur dadurch erklärt werden, daß genau dieser Zustand von Anfang das Ziel der politischen und wirtschaftlichen Elite Europas war.

Eine Bevölkerung, die aus vielen verschiedenen, sich bekämpfenden Gruppierungen besteht, lässt sich doch viel leichter ausbeuten, gegeneinander ausspielen und liefert den Herrschern den Vorwand für Überwachungsmaßnahmen, Ausnahmezustand und quasi-diktatorische Vollmachten.

Im Grunde sind die jetzigen Abläufe total primitiv und logisch; man muss sich lediglich von der Vorstellung lösen, die Elite sei ein Teil von uns und habe irgendein Interesse daran, für uns Sicherheit, Wohlstand oder die Erhaltung des Volkes zu garantieren.

Nein.

Im Kapitalismus geht es nicht um Völker, sondern um Profit.
Es geht nicht um Kultur, es geht um Profit.

Und Sicherheit und Wohlstand soll es nur für die Bonzen geben, während das normale Volk die ganze Zeit mit Angst beherrschbar gehalten wird: Angst vor Altersarmut, vor Arbeitslosigkeit, vor Sanktionen, vor Terror, vor Kriminalität, etc.

Was wir jetzt erleben, ist ein Klassenkampf "oben gegen unten" und die Oberen sind so schlau, sich aus dem Ausland Kämpfer hereinzuholen, so daß der naive Bürger annimmt, es handele sich bei der Siedlungspolitik um eine "Invasion" fremder Völker.

Es handelt sich in Wirklichkeit um die Stationierung von Söldnern, die den Kampf der Elite gegen das Volk führen sollen, ohne daß sie selber sich darüber im Klaren wären.

Das ist die wirkliche Genialität bei der Sache.

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Was sollte das sein?

Schon die bisherige Einwanderung hat unsere Gesellschaft verändert.
Das ist ja nicht unbedingt immer nachteilig.

Nur waren das vergleichsweise wenige Menschen über lange Zeit. Trotzdem hat die Integration nur teilweise geklappt. Wir haben Ghettos, wir haben einige, die obwohl hier geboren und aufgewachsen und ohne Sprachprobleme unsere Art zu leben ablehnen.

Nun werden wir mit einer viel höheren Zahl konfrontiert, von denen wir im Grunde gar nichts wissen. Manche sind mehrfach, andere gar nicht registriert, kein Mensch weiß sicher woher diese Menschen kommen, wie alt sie sind.

Wir sind über-bürokratisiert, weil unsere Behörden alles haarklein über uns wissen wollen. Und die meisten akzeptieren das, weil es ein hohes Maß an Ordnung und Sicherheit verspricht. Das passt aber mit dem Einwanderungs-Chaos nicht im Geringsten zusammen.

Und es wird unweigerlich die bereits vorher vorhandenen sozialen Probleme verschärfen - nur das interessiert ja nun keinen mehr.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

Schon die bisherige Einwanderung hat unsere Gesellschaft verändert.
...
Und es wird unweigerlich die bereits vorher vorhandenen sozialen Probleme verschärfen - nur das interessiert ja nun keinen mehr.

Zwischen Veränderungen & sozialen Problemen in Abgrenzung zu "massiven Veränderungen der Gesellschaft" sehe ich schon einen "massiven" Unterschied.

Außerdem brauchst Du Dir doch gar keine Sorgen zu machen. Inzwischen wird fleißig ausgesiebt und entsorgt. Läuft doch in Deinem Sinne

[TT-Philosoph]

Die Türkei hat gerade einen russischen Kampfflieger abgeschossen; das russische Ministerium behauptet, der Flieger habe zu keinem Zeitpunkt syrischen Luftraum verlassen.

Wenn dies stimmt, und es sollte sich über Radaraufnahmen ja leicht beweisen lassen, dann ist interessant, wie sich die NATO gegenüber ihrem Mitglied Türkei positioniert.

Entweder die NATO entschuldigt sich bei Russland und watscht die Türkei öffentlich ab, oder die NATO stellt sich auf die Seite der Türkei und deckt diese Aggression.

Im zweiten Fall hätten wir dann das Weltkriegs-Szenario "NATO vs. Russland" in Syrien, doch dieser Konflikt hätte das Potential, sich global auszuweiten.

Man darf gespannt sein.

Ein begrenzter Stellvertreter-Krieg in Syrien wäre da noch die "beste" Variante, so schlimm diese bereits für das syrische Volk ist.

[Cisco]

Zitat von TT-Philosoph

Und letztlich kann man auch sagen: ja, dann gehen halt Unternehmen ins Ausland. Lass sie doch! Wir kaufen halt nichts mehr von solchen Leuten und die Lücke, die sie hier hinterlassen, füllen wir mit solchen Unternehmen auf, die sich an die Regeln halten.

Zur Not wäre auch die Bildung staatseigener Produktionsbetriebe vorstellbar.

Ist doch egal, ob man für den Staat oder für eine Privatperson arbeitet, solange die Bezahlung gut ist und die Arbeitsbedingungen stimmen.

Nach meiner Auffassung widerspricht das Vorgenannte dann schon etwas der Aussage:

Zitat von TT-Philosoph

Es ist so einfach.
Wenn man will.

Etwas leichter umsetzbar wäre es in meinen Augen, wenn man nicht Arbeit, sondern Konsum besteuert. Die Besteuerung von Konsum wirkt außerdem wie ein Schutzzoll.

Das Produkt kostete bislang 100,- Euro.
Durch Steigerung der Produktivität kostet es jetzt nur noch 50,- Euro.
Bei vollem Lohnausgleich (bei 4 statt 8 h Arbeit), bleibt der Preis bei 100,- Euro, aber die ausländische Konkurrenz kann es für 50,- Euro anbieten und exportfähig ist das deutsche Produkt auch nicht mehr.

Deshalb Änderung der Besteuerung: Produkt kostet 50,- Euro + 50 Euro Konsumsteuer, also weiterhin 100,- Euro. Ausländische Produkte können somit nicht billiger verkauft werden als inländische. Wettbewerbsfähigkeit für den Export bleibt erhalten.

Verdienst der Arbeiter reduziert sich für 4h, statt bisher 8h, auf 50%. Der volle Lohnausgleich wird über die Einnahmen aus der Konsumsteuer hergestellt.

Mal etwas vereinfacht dargestellt

Aber als "ganz einfach" würde ich dieses Modell auch nicht bezeichnen.

[TT-Philosoph]

@Cisco

Du machst einen Denkfehler:

Das Produkt kostete bislang 100,- Euro.
Durch Steigerung der Produktivität kostet es jetzt nur noch 50,- Euro.

Das ist ein klassisches "non sequitur". Nur weil man weniger Arbeitszeit braucht, um ein Produkt herzustellen und damit Lohnkosten etc. einspart, bedeutet das doch nicht, daß der Preis sinkt.

Der Preis hat mit der Arbeitszeit überhaupt gar nichts zu tun.

Der Preis hat etwas mit der verfügbaren Geldmenge der Nachfrager zu tun und mit nichts anderem.

Beispiel: In Erdölländern konnte man damals mit minimalem Aufwand große Mengen Öl fördern. Weil Öl jedoch ein sehr wertvoller Rohstoff ist, konnten einige Leute trotz geringer Arbeitszeit sehr reich werden.

Nochmal: Es gibt keine zwingende Korrelation zwischen Arbeitszeit und Preis des hergestellten Produktes.

[crycorner]

TT- Philosoph, solange Du Dich an Fakten hältst und Dich um neutrale Statements bemühst, ist ja alles ganz nachvollziehbar. Aber diese Interpretationen... diese massiven Übertreibungen... diese falschen Schlüsse...

Alleine schon ständig der Begriff "Siedlungspolitik"... Im Zusammenhang mit der Flüchtlingsthematik wird der Begriff "Siedlungspolitik" nur von den Reichsbürgern, der Pegida und sonstige sehr rechts stehende Gestalten gebraucht. Man versucht, zu suggerieren, dass Deutschland die Flüchtlinge absichtlich, vorsätzlich und geplant ins Land holt. Als hätte Deutschland im Hintergrund die Verhältnisse in Syrien so beeinflusst, um möglichst viele Syrer ins Land zu holen. Und dann noch als Söldner? Um Völkermord zu begehen, wie Du schon geschrieben hast?