Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[User 17544]

Zitat von Fozzi

Wofür Schulz steht, weiß zwar keiner, aber seine Umfragewerte schießen durch die Decke.

Für mich spiegelt der Umfragewert weniger unbedingtes Vertrauen in Schulz wider, sondern mehr eine Absage an Merkel...

Zitat von Fozzi

Himmel hilf. Und wir beschweren uns über USA und die Türkei ...

Da ist schon was dran, denn in erster Linie wird es nicht wenigen darum gehen der Merkel für "ihre" Flüchtlingspolitik einen reinzuwürgen.

Nur halte ich den Schulz keineswegs für vergleichbar mit Erdowahn und Trotteltrump. Zumindest hat er dafür noch keinen Grund gezeigt. Auch wenn ich dir genau so wenig sagen kann, für was er eigentlich steht - ich glaube, dass er das selbst noch nicht soooo genau weiß bzw mal abwartet, was von ihm erwartet wird um dann gaaaanz zufällig in diese Richtung zu tendieren

Ansonsten nehme ich jetzt mal eher deine Position ein und stelle "uns" ein besseres Zeugnis aus als den Amis, den Türken, den Franzosen und den vielen anderen, die mehrheitlicher zum Nationalismus tendieren. Mag aber letztendlich "nur" daran liegen, dass es "uns" in der Breite im Vergleich einfach doch noch 'n Stück besser geht

[Fozzi]

Zitat von Brett13

...
Nur halte ich den Schulz keineswegs für vergleichbar mit Erdowahn und Trotteltrump. Zumindest hat er dafür noch keinen Grund gezeigt...

Zu Erdo, Trump und Schulz habe ich keine Aussage getroffen, sondern über die Teilnehmer und Qualität der aktuellen diesbezüglichen Umfragen und das Wählerverhalten!

[crycorner]

Zitat von Fozzi

Zu Erdo, Trump und Schulz habe ich keine Aussage getroffen, sondern über die Teilnehmer und Qualität der aktuellen diesbezüglichen Umfragen und das Wählerverhalten!

Achso?
Mir ist es lieber, die Wähler folgen willenlos einem Politiker einer etablierten Partei, die sich in der Mitte des politischen Spektrums aufhält, als einem Trump, Erdogan, einer Le Pen, einer Petry, etc.

Ansonsten gebe ich Dir Recht, der Wähler entscheidet aus den falschen Gründen und ist zu wankelmütig. Demnächst gibt es noch ein Bundeskanzler-Casting mit Blind-Audition oder die Fernsehduelle werden ins Dschungelcamp verlegt...

[Snape]

Zitat von crycorner

Mir ist es lieber, die Wähler folgen willenlos einem Politiker einer etablierten Partei, die sich in der Mitte des politischen Spektrums aufhält, als einem Trump, Erdogan, einer Le Pen, einer Petry, etc.

Das steht außer Frage. Doch es gibt noch mehr als diese beiden Möglichkeiten.

Zitat von crycorner

Ansonsten gebe ich Dir Recht, der Wähler entscheidet aus den falschen Gründen und ist zu wankelmütig.

Zu wankelmütig? "Der Wähler" entscheidet sich seit über 60 Jahren zwischen 5 Parteien, die in beliebiger Kombination regierten und konsequenten Sozialabbau betreiben/betrieben. Insofern ist es egal, welche dieser 5 Parteien gewählt werden. Unter wankelmütig verstehe ich etwas anderes.

Zitat von crycorner

Demnächst gibt es noch ein Bundeskanzler-Casting mit Blind-Audition oder die Fernsehduelle werden ins Dschungelcamp verlegt...

In den USA vielleicht...

[User 17544]

Zitat von Fozzi

Zu Erdo, Trump und Schulz habe ich keine Aussage getroffen, sondern über die Teilnehmer und Qualität der aktuellen diesbezüglichen Umfragen und das Wählerverhalten!

...schon klar

Mir schien es aber angebracht darüber mal ein paar Worte mehr zu verlieren

Ob dein Vergleich mit den USA und der Türkei durch diese, eher dämliche (dämlich, aus meiner Sicht deshalb, weil ein Beliebtheitsvergleich zweier Kandidaten mit den tatsächlichen Wahloptinen nicht in Einklang zu bringen ist) Umfrageauswertung auf ein tatsächliches Wählerverhalten schließen lässt, scheint mir zumindest zweifelhaft zu sein

[crycorner]

Ich rede ja nicht von den letzten 60 Jahren, sondern vom Wähler, der in sozialen Netzwerken sozialisiert wurde. Dass eine Partei mal über Nacht 8% zulegt in den Umfragewerten, nur weil da ein Neuer daherkommt, der gut reden kann, inhaltlich sich aber noch überhaupt nicht festgelegt hat, spricht Bände.

[Fozzi]

Zitat von crycorner

Achso?
Mir ist es lieber, die Wähler folgen willenlos einem Politiker einer etablierten Partei, die sich in der Mitte des politischen Spektrums aufhält, als einem Trump, Erdogan, einer Le Pen, einer Petry, etc.
...

Klar. Aber damit unterstellst Du unterschwellig, dass diese Menschen willenlos und unüberlegt handeln. Ich unterstelle, dass diese Menschen Probleme haben oder Probleme zu haben glauben, bei denen sie aus ihrer Sicht von Parteien der politischen Mitte keine Lösung erkennen können.

Ich finde den Weg falsch, aber wenn wir Politik verbessern wollen, müssen wir diese Probleme kennen, begreifen und uns aktiv damit beschäftigen.

[crycorner]

Da hast Du Recht, Fozzi.
Ich befürchte aber, dass diejenigen, die Aufgrund diverser Probleme für andere Parteien (speziell für die AfD) offen sind, nicht nach dem Parteiprogramm und den inhaltlichen Lösungsvorschlägen schauen, sondern nach Denen, die sich besonders öffentlichkeitswirksam gegen die aktuelle Regierung stellen und griffige Parolen schmettern.
Dass die Wähler mit ihren Problemen abgeholt werden müssen, sagt beispielsweise auch ein Heiko Maas in jede Kamera, die auf ihn zeigt. Die Frage ist nur, auf welchem Weg. Ob das wirklich über den politischen Inhalt gelingt, bezweifle ich. Auch wenn das sicher eine zynische und vielen Menschen nicht gerecht werdende Betrachtungsweise ist.

[User 17544]

Zitat von Bernardus

Was leider verschwiegen wird:
Die vom Ausland benötigten Kredite können nur bedient werden, wenn das Ausland gegenüber uns Überschüsse erzielt.
Was sich da aufsummiert hat sehen wir hier:
https://de.statista.com/statistik/da...and-seit-1999/

Leider kann ich die Statistik nicht einsehen, weil sie von der Aufforderung einen Premiumaccount abschließen zu sollen überdeckt wird.

...aber eigentlich egal, dass derartige Überschüsse problematisch sind, ist nachvollziehbar.

Nur wie kann dem sinnvoll entgegengewirkt werden?

Würde es denn z.B. ausreichen die Produkte durch höhere Löhne und Gehälter teurer zu machen, sodass sie für ausländische Kunden nicht mehr so attraktiv bzw evtl. gar nicht mehr bezahlbar sind?
Kann es z.B. durchaus auch sein, dass die hier von ausländischen Kunden eingekauften Güter in deren Ländern dringend gebraucht werden und es vergleichbare Alternativen sonst nirgends gibt? Würden höhere Preise in solchen Fällen ausländische Kunden nicht gar vor mehr Probleme stellen?

Als Beispiel fallen mir Fertigunsmaschinen ein, die dabei helfen konkurrenzfähig in anderen Ländern Waren zu produzieren. Wenn deutsche Produkte in dem Bereich die Besten sind, dürften ausländische Kunden ein großes Interesse daran haben, genau diese Maschinen zu einem möglichst günstigen Preis erwerben zu können.

Wie setzen sich diese Überschüsse genau zusammen? Eine detailiertere Betrachtung scheint mir zumindest angebracht zu sein.

Bitte nicht falsch verstehen! Es interessiert mich wirklich, ob es eine einfache, alle glücklich machen könnende Lösung gibt. Meist steckt der Teufel eben doch leider in den vielen Details, sodass einfache Patentlösungen wie Löhne rauf, Einfuhrstrafzölle usw eben doch nicht taugen.

[Schrecken der Nation]

Streng genommen liegt das Grundproblem darin, dass wir Bestandteil einer Währungsunion sind.