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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #34791  
Alt 10.09.2017, 13:52
Benutzerbild von Schrecken der Nation
Schrecken der Nation Schrecken der Nation ist offline
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Schrecken der Nation trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)Schrecken der Nation trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Ich kann nur für die Region um Zwickau sprechen. Das Gehaltsgefüge hier ist natürlich prinzipiell kritisch zu sehen.
Ich kenne da Leute, die Mechatroniker direkt im Volkswagen Werk Mosel gelernt haben, letztendlich aber nur Anlerntätigkeiten am Band ausgeübt haben. An ein Auto in der kleinen KFZ-Werkstatt um die Ecke kannst du die nicht heranlassen.

Du hast aber natürlich Recht, es ist nichts daran auszusetzen, dass diese Leute in Akkord- und Schichtarbeit genug verdienen. Nicht in Ordnung ist die Ausbeutung in kleinen und mittelständischen Betrieben. Wir haben hier zum Beispiel auch zig Zuliefererbetriebe für Volkswagen, die sich durch den Druck von Volkswagen kaum über Wasser halten können. Und wer bekommt das zu spüren? Natürlich die Mitarbeiter.

Klar muss man froh sein, dass VW eine extreme Wirtschaftskraft in die Region bringt. Eigentlich müssten sich nur andere Betriebe etwas an diese Bedingungen anpassen.
__________________
„Es war einfach der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen“ Hans von Dohnanyi 1945
  #34792  
Alt 10.09.2017, 22:58
Benutzerbild von Peter Igel
Peter Igel Peter Igel ist offline
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Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Peter Igel ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Noppenzar hat in diesem Falle wirklich mal Recht.
Die 4 Mille erreicht der ungelernte Arbeiter natürlich wirklich nur mit allen Zulagen, guter Steuerklasse, Kindergeld und incl. Weihnachts- und Urlaubsgeld.
Dennoch (zu) viel.
Bzgl. Bosch stimmt auch
Wobei, die "drei bis vier Ebenen" nach oben natürlich kaum erreichbar sind.
Werkleiter hat 150 bis 180, darüber kommt man nicht.
Aber klar, die verdienen dort gut.

Mir persönlich ist das relativ egal und die genannten Zahlen schocken mich auch nicht
Man kann nur ein Schnitzel täglich essen.

Und da wir hier im Politik-Thread sind:
Mich kotzt dieses "Gerechtigkeits-Gesülze" an.
In Deutschland kann man gut verdienen.
Wer diese Chance nicht nutzt (auch, wenn nicht jeder sie hat), der ist selber schuld.
  #34793  
Alt 10.09.2017, 23:23
Max Max ist gerade online
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Max gab in der Vergangenheit leider sehr oft Anlass zur Kritik (Renommeepunkte mindestens -40)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Hier mal etwas Gehaltvolles, jetzt wo Bretti wieder postet:


https://www.youtube.com/watch?v=T89tRTO761I
  #34794  
Alt 11.09.2017, 10:32
Matousek Matousek ist gerade online
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Matousek ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur ;-) (Renommeepunkte mindestens +500)Matousek ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur ;-) (Renommeepunkte mindestens +500)Matousek ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur ;-) (Renommeepunkte mindestens +500)Matousek ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur ;-) (Renommeepunkte mindestens +500)Matousek ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur ;-) (Renommeepunkte mindestens +500)Matousek ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur ;-) (Renommeepunkte mindestens +500)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Man kann nur ein Schnitzel täglich essen.
Isst Du nur einmal am Tag?
  #34795  
Alt 11.09.2017, 11:53
Noppenzar Noppenzar ist gerade online
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Ich kenne schon ein paar Leute, die einst in der hier nicht mehr existenten Autoindustrie am Band arbeiteten. Da gab es auch welche, die gut verdient haben. Haben halt im nicht wirklich erstrebenswerten Schichtdienst gearbeitet und jede sich gebotene Überstunde und Wochenendschicht mitgenommen. Die Meisten aber eher nicht. Die haben zwar im Vergleich zum Handwerk ordentlich verdient, dafür aber andere unschöne Dinge wie Schichtdienst und starren Betriebsurlaub hinnehmen müssen.

Was die, die ich kenne alle gemeinsam haben, ist, dass nicht einer von denen auf die Idee gekommen wäre, seine einfach gestrickte Steuererklärung einem Steuerberatungsbüro für eben doch nicht wenig Geld machen zu lassen.
Kostet beim seriösen StB um die 100 Euro. Also nicht allzu viel.
  #34796  
Alt 11.09.2017, 11:56
Snape Snape ist offline
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Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Noppenzar hat in diesem Falle wirklich mal Recht.
Die 4 Mille erreicht der ungelernte Arbeiter natürlich wirklich nur mit allen Zulagen, guter Steuerklasse, Kindergeld und incl. Weihnachts- und Urlaubsgeld.
Dennoch (zu) viel.
Das war sicherlich auch für viele Opelaner und Nokianer ein Problem - sie waren Gehälter gewohnt, die sie für normal hielten und daher Schwierigkeiten bekamen, "angemessene" Jobs zu bekommen.

Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Und da wir hier im Politik-Thread sind:
Mich kotzt dieses "Gerechtigkeits-Gesülze" an.
In Deutschland kann man gut verdienen.
Wer diese Chance nicht nutzt (auch, wenn nicht jeder sie hat), der ist selber schuld.
Dieses "Gerechtigkeits-Gesülze" beschränkt sich sicherlich nicht auf diejenigen, die keine Ambitionen haben, sich den Arsch für etwas mehr Kohle aufzureißen.
Es gibt auch genug Berufe, in denen man nicht voran kommt, egal wie sehr man sich den Arsch aufreißt.
Sicherlich zielt das "Gerechtigkeits-Gesülze" auch darauf ab, dass sich die dreisten Egoisten nicht auf Kosten derjenigen bereichern, die sich nicht wehren können.
  #34797  
Alt 11.09.2017, 12:21
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Die 4 Mille erreicht der ungelernte Arbeiter natürlich wirklich nur mit allen Zulagen, guter Steuerklasse, Kindergeld und incl. Weihnachts- und Urlaubsgeld.
Dennoch (zu) viel.
In der Autoindustrie ungelernte Arbeiter am Band zu finden, wird eher schwierig sein. Die dort vorzufindenden Facharbeiter verdienen ordentlich. Zurecht, denn der Job ist kein Zuckerschlecken und den Betrieben würde es wirtschaftlich selbst dann noch gut gehen, wenn sie gar mehr bezahlen würden. Das Eigeninteresse der Autoindustrie an einer Belegschaft, die genügend Kaufkraft hat um selbst Autos kaufen zu können, dürfte auch vorausgesetzt werden können. Der Staat selbst und somit alle, haben auch was davon. Gute Löhne und Gehälter bringen gute Steuereinnahmen hervor. Ein gut verdienender Arbeiter oder Angestellter kann gar nicht rumtricksen um Steuern teilweise ganz zu vermeinden.



Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Und da wir hier im Politik-Thread sind:
Mich kotzt dieses "Gerechtigkeits-Gesülze" an.
In Deutschland kann man gut verdienen.
Wer diese Chance nicht nutzt (auch, wenn nicht jeder sie hat), der ist selber schuld.
Für mich ist es kein Gesülze. In Deutschland gut verdienen zu können wird immer schwieriger. Für Ungelernte ist es nahezu unmöglich geworden. Selbst für Menschen mit einer Facharbeiterausbildung wird die Luft immer dünner. Tatsächlich vorhandene Chancen gibt es leider viel weniger als Menschen, die diese wenigen Chancen gern nutzen.

Für das Gesülz vom Markt, der alles wie von Zauberhand selbst regelt, gibt es genügend Beispiele, die das widerlegen. Es gibt leider zu viele skrupellose Gierlappen, die jede Deregulierung rücksichtslos zum eigenen Vorteil ausnutzen.

Soziale Marktwirtschaft mag zwar ein dehnbarer Begriff sein, nur jeder der die letzten Jahrzehnte seit der Wiedervereinigung miterlebt hat, dürfte erkennen können, dass es wenigen Menschen genutzt hat, dass der Abbau der sozialen Komponente politisch immer weiter vorangetrieben wurde.

Die Unkenruferei vor dem durch die SPD durchgesetzten Mindestlohn mögen manche schon vergessen haben. Bewahrheitet hat sich davon rein garnichts. Nur die Angstmacherei, dass sozialere Marktwirtschaft der Wirtschaft Schaden zufügen würde, sodass dadurch Arbeitsplätze gefährdet würden, die konservative bzw (neo)liberale Politiker all zu gern betreiben, funktioniert immer noch zu gut. Gut, dass die Menschen der Schröderära wegen der SPD und den Grünen auch nicht mehr über den Weg traut, ist durchaus verständlich.

Die Gefahr, dass (zu) niedrige Löhne und Gehälter und Arbeitgebern, die immer weiter aus der Pflicht bei den AG-Anteilen von den Sozialversicherungsanteilen genommen wurden, dazu führen, dass später immer mehr Menschen hervorgebracht werden, denen die Renten aufgestockt werden müssen, ist ganz real. Es ist auch keine Binsenweisheit, dass mit höheren Löhnen und Gehältern durch die damit einhergehende Kaufkraftsteigerung den Binnenmarkt ankurbelt.

Ich gönne wirklich jedem hier seinen meist wohlverdienten, bescheidenen Wohlstand, nur warum sich der ein oder andere auf den Standpunkt stellt, dass Menschen in anderen Branchen (zu) viel verdienen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Gerade wenn die Einsicht da ist, dass man eh nur ein Schnitzel am Tag essen kann, scheint es wenig sinnvoll zu sein, einigen, wenigen 10.000 Schnitzel am Tag zuzugestehen und es bei vielen anderen drauf ankommen zu lassen, ob evtl. nicht vielleicht doch auch ein 3/4 Schnitzel am Tag ausreicht.

Dass sich die fortschreitende Wandlung der gesamten Industrie nicht aufhalten lässt, in der immer weniger Menschen arbeiten, weil sie da wo es möglich ist durch Maschinen/Roboter ersetzt werden, ist sicher eine viel größere gesellschaftliche Herausforderung. Hier so was wie einen Gehaltsbeschneidungswillen der eh immer weniger werdenden Arbeisplätze in der Industrie an den Tag zu legen, soll für was genau gut sein? Die Gewinne der Unternehmen und die Gehälter und Boni des Management und der Aktionäre weiter zu steigern, sollte selbst konservativen, grundsoliden Menschen keinen Mehrwert bringen, oder?

Steile Thesen, wie etwa der SPD Klientelpolitik vorzuwerfen, weil sie sich einst erfolgreich für die berechtigte Teilhabe am Wohlstand durch erbrachte Leistungen der Arbeitnehmer eingesetzt hatte, zeugen für mich jedenfalls davon, dass manch detailverliebtes, dazu noch nicht mal selten schlecht rechachiertes Zahlenspielchen, zur maximalen Verwirrtheit führen kann.



...aber klar, Stammtisch ohne steile Thesen ist maximal langweilig
  #34798  
Alt 11.09.2017, 12:59
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Snape Beitrag anzeigen
Das war sicherlich auch für viele Opelaner und Nokianer ein Problem - sie waren Gehälter gewohnt, die sie für normal hielten und daher Schwierigkeiten bekamen, "angemessene" Jobs zu bekommen.
So gesehen, sollte es am Besten keinen Job mehr geben, der von der Vergütung her, über den Hartz IV-Satz hinausgeht

Aber keine Sorge, in der Autoindustrie trägt man derartige Bedenken schon eine ganze Zeit lang, in Form von einem gewissen Anteil an Leiharbeitern, Rechnung. Da muss es beim Arbeitnehmerabbau also auch nicht mehr jeden so hart treffen

...und, dass die Bochumer Opelaner in den letzten Jahren vor dem Toreschluss auf gar nicht mal so wenig Lohn bzw Zulagen verzichtet hatten, sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Ob man das jetzt als eine begrüßenswerte Form von möglichst sanften sozialen Abstieg sehen sollte, hängt vom innewohnenden Zynismus des Einzelnen Betrachters ab

Apropos Zynismus...
Ich tät ja Leiharbeit nur noch von Frauen verrichtet zulassen

...dann kann auch endlich der Feminismus viel druckvoller mit: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" auf sich aufmerksam machen. Augenblicklich verwässern die vielen, schlechter bezahlten Leiharbeiter den Feministinnnen eh nur ihr berechtigtes Anliegen
  #34799  
Alt 11.09.2017, 13:20
Snape Snape ist offline
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Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
So gesehen, sollte es am Besten keinen Job mehr geben, der von der Vergütung her, über den Hartz IV-Satz hinausgeht
Das ist doch Blödsinn und habe ich so nicht geschrieben.
Es ist schlicht und ergreifend Fakt, dass für die untersten Mitarbeiter egal ob bei VW, Opel oder einem anderen Autobauer die Löhne deutlich höher sind als bei den sonstigen KFZ-Mechanikern etc. Wenn sie wirklich in Höhen liegen, die sonst nur Akademiker bekommen, darf man ruhig die Verhältnismäßigkeit hinterfragen.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Tatsächlich vorhandene Chancen gibt es leider viel weniger als Menschen, die diese wenigen Chancen gern nutzen.
Wie sagte Volker Pispers einst so treffend:
"Jeder kann es schaffen. Aber nicht alle."
  #34800  
Alt 11.09.2017, 15:49
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Zitat:
Zitat von Snape Beitrag anzeigen
Das ist doch Blödsinn und habe ich so nicht geschrieben.
Gut, dass du das so nicht geschrieben hast stimmt und ebenfalls dass das keine gute Idee ist

Zitat:
Zitat von Snape Beitrag anzeigen
Es ist schlicht und ergreifend Fakt, dass für die untersten Mitarbeiter egal ob bei VW, Opel oder einem anderen Autobauer die Löhne deutlich höher sind als bei den sonstigen KFZ-Mechanikern etc.
Bis auf das deutlich - was zum Einen erst mal definiert werden müsste, zum Anderen all zu oft an der mangelden Vergleichbarkeit (Schichtarbeit) zum Scheitern verurteilt ist und darüber hinaus auch noch in nicht unbeträchtlichem Maße regions- und betriebsabhängig ist - ist das im Durchschnitt Fakt. Ja.

Andererseits wäre es für die Industrie auch schwer gewesen, Mitarbeiter für Bandarbeit im Schichtdienst für sich gewinnen zu können, wenn sie nicht hätte mit besserer Bezahlung locken können. Dass die böse SPD und die böse Gewerkschaft die Industrie an den Rand mit zu hohen Lohnforderungen getrieben hat, ist jendenfalls ein unschönes wenn nicht gar böswilliges Märchen.


Zitat:
Zitat von Snape Beitrag anzeigen
Wenn sie wirklich in Höhen liegen, die sonst nur Akademiker bekommen, darf man ruhig die Verhältnismäßigkeit hinterfragen.
Puhhhhh, aber nun gut, hinterfragen kann man alles, klar.

Welche Arbeit mehr und welche wenige wert ist bzw sein darf, offenbart beim Versuch das zu beantworten ein ziemlich großes Minenfeld. Letztendlich finden sich für sehr viele Thesen in verschiedenen Richtungen immer Argumente und Beispiele, die eine pauschale Beantwortung auf den ersten Blick richtig erscheinen lassen. Zudem kann es recht ungemütlich werden, wenn daraus sowas wie 'ne Neiddebatte entsteht und "Arbeiter" und Akademiker aufeinander los gehen. Das führt zu nichts Gutem.

Mir ist es jedenfalls zu wider, Jobs, die eine akademische Bildung voraussetzen, gegen Jobs in der industriellen Fertigung aufzuwiegen. Ich weiß auch nicht, für was das gut sein soll. Lenkt doch im Prinzip von den wirklichen Ungeheuerlichkeiten bei den Bezahlungsunterschieden ab. Zudem wird dabei viel zu gern ein frisch von der FH oder Uni kommender Akademiker mit jemanden in der Industrie verglichen, der schon 20 Jahre im Schichtdienst arbeitet.

Eine Lizenz zum Gelddrucken ist ein akademischer Abschluss eh nicht. Schau dir mal Sozialarbeiter mit akademischem Abschluss an. Die haben meines Wissens nach noch nie im Geld geschwommen. Ist es nicht noch viel mehr Hinterfragswürdiger, warum z.B. ein Zahnarzt immer ein Vielfaches eines Sozialarbeiters verdient?

Zudem tippe ich drauf, dass wohl die meisten Akademiker sich ganz bewusst für z.B. ein Ingenieursstudium statt für eine Ausbildung zum Mechatroniker entscheiden. Die Zeiten, dass heute z.B. ein Mechatroniker ein Erwerbsleben lang darauf setzen kann, bei Opel, VW/Audi, Daimler, Porsche, BMW oder Ford einen anständig bezahlten Job vorfindet, sind schon lange vorbei. Die kommen auch nicht wieder zurück.

Aber du kannst mir gern aufzeigen, was du an der Verhältnismäßigkeit zwischen einem eher schlecht bezahlten Akademiker zu einem ordentlich bezahlten Bandarbeiter im Schichtdienst hinterfragen möchtest.


In Zeiten, in denen immer mehr Menschen den sozialen Abstieg fürchten (müssen), die anständigen Löhne und Gehälter von Bandarbeitern im Schichtdienst, die es gerade mal so in den Mittelstand geschafft haben, deren Jobs eh alles andere als wirklich zukunftsträchtig sind, in der Hinsicht zur Verhältnismäßigkeit mit schlechter bezahlten Akademikern hinterfragen zu wollen, mag unter Neoliberalen hipp sein. Wenn jemand wie du, dessen soziales Gewissen ich für gut ausgeprägt halte, in so ein Horn bläst, frage ich mich, worauf du beim Hinterfragen der Verhältnismäßigkeit abzielen könntest? Kann eigentlich nur sein, dass du einen Mindestlohn für Akademiker von sagen wir mal 50.000 € p.a. gut finden würdest, oder?
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