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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #35451  
Alt 03.11.2017, 13:36
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Man kann auch "sozial" sein und trotzdem konsequent alle kriminellen Asylanten, Clans und sonstige ausländische Straftäter abschieben.
Man muss dabei auch lernen, dass die Abschiebung ein nicht ganz leichter bürokratischer Akt ist, bei dem das aufnehmende Land mitspielen muss. Diese Länder sind in der Regel aber nicht besonders motiviert...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Wenn auf der einen Seite Pauschalisierung unterstellt wird, was ist dann auf der anderen mit "Gutmenschelei".
Pauschalisierung in jede Richtung ist mir ein Greuel. Die Probleme sind meistens auf der Detailebene zu finden und oft ist sowieso alles anders, als man aus einem gefährlichen Halbwissen heraus vermutetet...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Mich stört auch dieses blinde "immer weiter so", egal ob Globalisierung oder EU.
Auch hier bestehen komplexe Geflechte, die unsereins gar nicht überblicken kann. Diejenigen, die an der bisherigen Marschroute festhalten, tun das möglicherweise aus bestimmten Gründen. Schäuble war beispielsweise ein herausragend kompetenter Finanzminister, der es seinen Verhandlungspartnern auch nicht leicht gemacht hat. Er hat die EU fortwährend kräftig kritisiert. Dennoch gab es keine nationalen Konsequenzen unter ihm. Er wird wissen, wieso...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
St. Martin ist St. Martin und kein "Lichterfest".
Stimmt. Ein christlicher Brauchtum darf gerne als Solcher gefeiert werden. Alle Eltern haben die Möglichkeit, ihrem Kind die Teilnahme zu verwehren, wenn sie religiöse Gründe dafür haben.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
In deutsche Behörden gehört kein Kopftuch.
Da widerspreche ich Dir entschieden. Von mir aus darf in den Behörden jeder Kopftuch tragen, wenn sie oder er das mag. Ist mir schnuppe. Die Leute in den Behörden werden dafür bezahlt, ihre Arbeit zu tun. Das sind weltliche Aufgabenstellungen und religiöse Weltanschauungen behindern nicht bei der Arbeit. Wenn doch, dürfen deswegen auch gerne Christen entlassen werden. Und nein, das ist nicht tolerant, sondern pragmatisch. Und man muss auch nicht künstlich Diskussionen schaffen, bei denen man dann als besonders tolerant (negativ konnotiert) gilt, wenn man die Sinnhaftigkeit der Diskussion nicht teilt.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Mädchen haben hier gefälligst am Schwimmunterricht teilzunehmen.
Vollkommen Deiner Meinung. Schwimmunterricht ist wichtig. Wenn bestimmte Mädchen aus religiösen Gründen nicht zum Schwimmunterricht kommen, müssen die Lehrer mit den Eltern Lösungen suchen. Dann muss das Kind halt in Taucheroutfit erscheinen.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Nichtsdestotrotz muss man aber die Problemviertel angehen und zwar massiv.
Ist eine Plattitüde. Natürlich muss man in Brennpunktvierteln mehr tun. Man wird aber damit nicht den Menschen gerecht, die sich in den Brennpunktvierteln bereits voll einbringen. Darüber hinaus sind die Einflussmöglicheiten begrenzt und die Arbeit dort oft frustrierend und manchmal auch nicht ungefährlich. Und organisiertes Verbrechen muss natürlich so oder so bekämpft werden. Wird es aber auch.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Habe mich gestern wieder geärgert, als ich die Stellungnahme zum Rücktritt von Nuri Sahin gelesen habe.

Der Herr ist hier geboren,; hier zur Schule gegangen, hat hier Fussball gelernt und dank unseres Landes für seiner Leben finanziell ausgesorgt, spricht besser deutsch als türkisch und was schreibt er :"Ich war stolz für MEIN Land gespielt zu haben."

Das Land, in dem er in seinem Leben nur im Urlaub oder zum Fussball war...

Diese Einstellung muss sich ändern. Das kann es doch nicht sein, dass Menschen, die dem System hier alles zu verdanken haben im Geiste immer noch nicht heimisch sind.
Sehe ich ebenfalls anders. Sahin ist Sohn seiner Eltern und ist als Türke in Deutschland aufgewachsen. Er muss dabei noch nicht einmal in einer Parallelgesellschaft gelebt haben. Inmitten seiner Familie hat er einen türkischen Nationalstolz entwickelt. Warum auch nicht? Das ist das Land, aus dem seine unmittelbaren Vorfahren stammen (geht man weiter zurück ist er vielleicht auch zu Teilen Finne, Araber, Australier, etc...). Das ist das Land, dessen Traditionen er zu Hause gelebt hat. Finde ich überhaupt nicht schlimm. Als Profifußballer ist er in einer beruflichen Multikulti- Umgebung aufgewachsen. Da kann auch keine speziell deutsche Identifikation erfolgen. Dennoch wird Sahin als voll integriert gelten dürfen. Und das ist vollkommen ausreichend.

Ich meine, wie sollte das funktionieren? Die Einwanderergeneration wird umgepolt, muss einmal im Jahr das heilige Schnitzelfest feiern, in jeden Raum zwei Kuckucksuhren hängen und Sonntags zur Kirche gehen, nur weil er jetzt in Deutschland wohnt? Er muss vom Islam oder von der Kirche der Regenbogenschlange sofort zum Christentum konvertieren (immerhin hat er die Wahl, ob er zu den katholischen Babos geht oder zur Luthergang), muss ab sofort sein Kochverhalten anpassen und soll bloß keine Freunde aus seinem Herkunftsland haben, um einer drohenden Parallelvergesellschaftung vorzubeugen? Jeder Mensch hier in Deutschland hat die deutschen Gesetze und Ordnungen zu respektieren. Und den deutschen Staat als Souverän. Sonst nix. Wer das nicht kann, ist hier falsch. Das gilt auch für Deutsche. Nur leider kann man die nicht abschieben...
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  #35452  
Alt 03.11.2017, 14:03
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Sahin ist nun mal Türke und kann selbstverständlich stolz darauf sein für die Türkei gespielt zu haben.

Zu verdanken hat er Deutschland sein Talent und seine Disziplin ganz sicher nicht.Da dürften in erster Linie, wie bei jedem anderen hochbegabten Sportler auch, seine Eltern an erster Stelle stehen.

Dass türkische Kinder, die in Deutschland aufwachsen, dem Land Deutschland allgemein besonders dankbar sein müssten, halte ich für eine sehr gewagte These.

Ich würde drauf tippen, dass der Anteil an türkischen Kindern, die ihre Schullaufbahn mit dem Abitur abschließen unterdurchschnittlich ist. Ebenso würde ich drauf tippen, dass der Anteil der türkischen Familien, die zum Mittelstand der Gesellschaft zugehörig sind, auch unterdurchschnittlich ist.

Selbst schuld, scheint mir da genauso wenig angebracht zu sein, wie bei den deutschen Kindern, die in Familien aufwachsen müssen, die ebenso zum unteren Rand der Gesellschaft gehören.

Mir entgeht sicher nicht, dass gern mit Statistiken argumentiert wird, die aufzeigen sollen, dass der Anteil der straffällig gewordenen Migranten höher ist als der Anteil der straffällig gewordenen Deutschen. Statistiken, die die straffällig gewordenen Menschen nach sozialem Status unterscheiden, sind bei Leuten, die auf Biegen und Brechen Ausländer als schlechtere Menschen hinstellen wollen, eher unpopulär.

Aus dem ganzen Gezeter gegen Ausländer werde ich nicht schlau. Für was soll das gut sein?

Wer wirklich ein Interesse daran hat, durchaus vorhandene gesellschaftliche Probleme zu lösen, der sollte erst mal verinnerlichen, dass Menschen, die in einer rechtsstaatlichen Gesellschaft zusammenleben, grundsätzlich nicht auf Grund ihres Geschlechts, ihrer Religionszugehörigkeit, oder ihrer Herkunft beurteilt werden dürfen.

Erst wenn das verinnerlicht wird, wird es gelingen können, vorhandene Probleme lösen zu können. Mit Ausgrenzungen erreicht man nur das Gegenteil. Wer hier ein gesellschaftliches Klima schaffen will, in dem sich Menschen mit Migrationshintergrund als Menschen zweiter Klasse fühlen müssen, der sorgt letztendlich nur dafür, dass sich die sogenannten Parallelgesellschaften ausweiten werden.
  #35453  
Alt 03.11.2017, 14:10
Jaskula Jaskula ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von LAIBACH Beitrag anzeigen
Es geht dich einen feuchten Kehricht an, wer sich wie, wann und wo heimisch fühlt.
Über Gefühle bestimmst du jedenfalls nicht.
Das Einzige, was relevant ist, ist Gesetzestreue.
Zumal Sahin (vermutlich) einiges mehr an Steuern ins "System" einbezahlt hat als du...
Verstehst Du denn gar nicht was Noppenzar damit sagen will ?
Ich halte es schon für ein Problem, wenn eigentlich integrierte und auch noch hier geborene Menschen ein anderes Land als "ihr Heimatland" betrachten und keine Identifikation mit dem land erfolgt, das jetzt nun einmal ihre Heimat ist und welches in diesem Fall auch Chancen und Möglichkeiten geboten hat, so viel zu erreichen. Für mich ähnlich undankbar wie die Steuerflucht von Sportgrößen in die Schweiz, Österreich oder Monaco.
  #35454  
Alt 03.11.2017, 14:27
Jaskula Jaskula ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Stimmt. Ein christlicher Brauchtum darf gerne als Solcher gefeiert werden. Alle Eltern haben die Möglichkeit, ihrem Kind die Teilnahme zu verwehren, wenn sie religiöse Gründe dafür haben.
Thema verfehlt. Es ging ihm darum, dass der Name eines hier gelebten christlichen Brauchs von übereifrigen Willkommenskutur-Anhängern
geändert werden soll, um Zuwanderern die Integration zu erleichtern. Es soll also eine Integration der hier Lebenden stattfinden.

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Da widerspreche ich Dir entschieden. Von mir aus darf in den Behörden jeder Kopftuch tragen, wenn sie oder er das mag. Ist mir schnuppe. Die Leute in den Behörden werden dafür bezahlt, ihre Arbeit zu tun. Das sind weltliche Aufgabenstellungen und religiöse Weltanschauungen behindern nicht bei der Arbeit.
Da widerspreche ich Dir entschieden. Zum Einen erschwert es m.E. die Kommunikation da es sich um ein klares Symbol der Distanz handelt. Zum Anderen sind ganz sicher auch andere Bekleidungen in Behörden nicht erwünscht, die außerberufliche Vorlieben, Neigungen oder Bekundungen transportieren. Auch ein SC Freiburg-Trikot wird im Bürgerbüro bei euch ganz sicher nicht geduldet. Jeder kann seine Religion zu Hause ausleben wie er möchte aber eben nicht öffentlich - egal welche.

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Wird es aber auch.
Aber eben viel zu wenig und viel zu spät. Und wie oben ja bereits dargelegt auch nicht konsequent.

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Jeder Mensch hier in Deutschland hat die deutschen Gesetze und Ordnungen zu respektieren. Und den deutschen Staat als Souverän. Sonst nix.
Grundsätzlich richtig - auf Dauer wird das aber nicht reichen um eine Gesellschaft wie wir sie kennen und wohl die meisten auch schätzen aufrecht erhalten zu können. Denn dazu gehören eben nicht nur schwarz auf weiß geschriebene Gesetze.
  #35455  
Alt 03.11.2017, 14:29
Snape Snape ist offline
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Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Aus dem ganzen Gezeter gegen Ausländer werde ich nicht schlau. Für was soll das gut sein?
Die Absichten erschließen sich, wenn man aufdröselt, wer zetert.

Bei Noppe ist es einfach: Er zetert auf die (vermeintlich) (sozial) Schwächeren, weil er mit seiner eigenen Situation unzufrieden ist und einen Sündenbock braucht. Er macht genau das, was jeder Regierung gefällt - wenn sich die unteren Schichten gegenseitig selbst bekämpfen statt nach oben auf den Verursacher zu kloppen.

Medien sind auch einfach, die brauchen Quote.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Wer wirklich ein Interesse daran hat, durchaus vorhandene gesellschaftliche Probleme zu lösen, der sollte erst mal verinnerlichen, dass Menschen, die in einer rechtsstaatlichen Gesellschaft zusammenleben, grundsätzlich nicht auf Grund ihres Geschlechts, ihrer Religionszugehörigkeit, oder ihrer Herkunft beurteilt werden dürfen.

Erst wenn das verinnerlicht wird, wird es gelingen können, vorhandene Probleme lösen zu können. Mit Ausgrenzungen erreicht man nur das Gegenteil. Wer hier ein gesellschaftliches Klima schaffen will, in dem sich Menschen mit Migrationshintergrund als Menschen zweiter Klasse fühlen müssen, der sorgt letztendlich nur dafür, dass sich die sogenannten Parallelgesellschaften ausweiten werden.

Der beste Beitrag seit etlichen Wochen hier.
  #35456  
Alt 03.11.2017, 14:35
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crycorner crycorner ist offline
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Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Verstehst Du denn gar nicht was Noppenzar damit sagen will ?
Ich halte es schon für ein Problem, wenn eigentlich integrierte und auch noch hier geborene Menschen ein anderes Land als "ihr Heimatland" betrachten und keine Identifikation mit dem land erfolgt, das jetzt nun einmal ihre Heimat ist und welches in diesem Fall auch Chancen und Möglichkeiten geboten hat, so viel zu erreichen. Für mich ähnlich undankbar wie die Steuerflucht von Sportgrößen in die Schweiz, Österreich oder Monaco.
Das ist zu sehr schwarz/weiß. Es ist durchaus möglich, stolz auf sein Vaterland zu sein, ohne jemals dort gelebt zu haben und sich gleichzeitig voll dort zu integrieren, wo man täglich aufs Klo geht. Sahin wird sich sicher in weiten Teilen mit Deutschland identifizieren. Nur möglicherweise nicht an der Mehrheit der Punkte, an denen er wählen muss zwischen Deutschland und Türkei.

Sahin ist ja inmitten seiner Familie aufgewachsen. Und dort wird er sich automatisch mit der Kultur identifiziert haben, die in seinem Elternhaus gelebt wurde. Und das bedeutet nicht, dass Familie Sahin in einem Türkenviertel gewohnt haben muss und alle seine Freunde Türken waren. Vielleicht war das sogar so, keine Ahnung. Muss aber nicht.
Zudem hat er vielleicht Verwandte oder Freunde in der Türkei und dadurch auch eine konkrete Bindung.

Man muss echt nicht alles problematisieren...

Im Übrigen glaube ich nicht, dass Sahin Deutschland dafür dankbar sein muss, dass er hier zum Profifußballer wurde. Das wäre er auch in der Türkei geworden. Nicht der deutsche Staat hat ihn sportlich gefördert, die Vereine waren es. Und er hat den Vereinen ja einiges zurück gegeben und sich mächtig reingehängt, um der Fußballer zu sein, der er jetzt ist.

Bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, er sagte mal in einem Interview, dass er seine Disziplin als etwas Deutsches in ihm empfindet.
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  #35457  
Alt 03.11.2017, 15:06
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Thema verfehlt. Es ging ihm darum, dass der Name eines hier gelebten christlichen Brauchs von übereifrigen Willkommenskutur-Anhängern
geändert werden soll, um Zuwanderern die Integration zu erleichtern. Es soll also eine Integration der hier Lebenden stattfinden.
Ich weiß, worum es ihm ging. Und ich finde auch, dass es völliger Schwachsinn ist, ein christliches Brauchtum aus Rücksichtsnahme umzubenennen. Geht gar nicht. Wollte mit meiner Antwort signalisieren, dass ich seine Meinung in dem Punkt teile. Habe ich mich schlecht ausgedrückt, oder hast Du krumm gelesen?

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Da widerspreche ich Dir entschieden. Zum Einen erschwert es m.E. die Kommunikation da es sich um ein klares Symbol der Distanz handelt. Zum Anderen sind ganz sicher auch andere Bekleidungen in Behörden nicht erwünscht, die außerberufliche Vorlieben, Neigungen oder Bekundungen transportieren. Auch ein SC Freiburg-Trikot wird im Bürgerbüro bei euch ganz sicher nicht geduldet. Jeder kann seine Religion zu Hause ausleben wie er möchte aber eben nicht öffentlich - egal welche.
Natürlich will ich im Bürgerbüro niemanden sehen mit Lack-Catsuit oder Cowboy- Kostüm. Das sind Hobbys, private Neigungen. Die gehören nicht in den beruflichen Alltag. Die können auch problemlos vom Alltag getrennt werden. Kopftuch ist was Anderes. Das Symbol der Distanz ist ein gutes Argument, so habe ich das noch nicht gesehen. Ein anderes gutes Argument wäre, dass man im Bürgerbüro neutral wirken sollte und daher z.B. nicht als religiöses Wesen wahrgenommen werden soll, was dann unterschwellig oder ganz offen zur Ablehnung durch den hilfesuchenden Bürger führen könnte. Unter diesen Umständen revidiere ich hierzu meine Meinung. Kopftuch in Behörden ist ungeschickt. Aus rein beruflichen Gründen. Mir persönlich wär´s jedoch egal.

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Aber eben viel zu wenig und viel zu spät. Und wie oben ja bereits dargelegt auch nicht konsequent.
Auch da haben wir nicht so den richtigen Einblick. Ich bekomme im Verein durch einen Polizisten ab und zu mit, dass sie eine Hehlerbande oder Ähnliches ausgehoben haben. Ich glaube auch, dass die Terrorbekämpfung verdeckt sehr erfolgreich arbeitet. Man muss aber einräumen, dass das organisierte Verbrechen nunmal teilweise verdammt gut organisiert ist... Und dass es bei solchen Geflechten auch einer gewissen Vorbereitung bedarf, konzertierte Aktionen durchzuführen, die direkt die komplette Organisation aushebeln.

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Grundsätzlich richtig - auf Dauer wird das aber nicht reichen um eine Gesellschaft wie wir sie kennen und wohl die meisten auch schätzen aufrecht erhalten zu können. Denn dazu gehören eben nicht nur schwarz auf weiß geschriebene Gesetze.
Okay, richtig. Die Akzeptanz des deutschen Staates und seiner Gesetze ist aber der erste Schritt zur Vermeidung von Parallelgesellschaften, die ja oftmals entstehen, weil man ein anderes Wertesystem hat.
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  #35458  
Alt 03.11.2017, 15:46
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Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Ich halte es schon für ein Problem, wenn eigentlich integrierte und auch noch hier geborene Menschen ein anderes Land als "ihr Heimatland" betrachten und keine Identifikation mit dem land erfolgt, das jetzt nun einmal ihre Heimat ist und welches in diesem Fall auch Chancen und Möglichkeiten geboten hat, so viel zu erreichen.
Erklär' mal bitte, was dich dazu bewegt, wissen zu wollen, dass Sahin nicht auch in einem anderen Land ein guter Fußballer geworden wäre?

Was macht dich so sicher, dass Sahin die Türkei und nicht Deutschland als seine Heimat ansieht? Doch wohl nicht deshalb, weil er, bzw wahrscheinlich eher seine Eltern, die Option für die Türkei spielen zu dürfen, in Anspruch genommen hat, oder etwa doch?

Soweit mir bekannt, hat er sich schon öfter dazu geäußert und zwar in der Form, dass Deutschland seine Heimat ist. Türkischer Nationalspieler ist er mit 15 Jahren geworden. Was meinste denn, wer in dem Alter auf Kinder den größten Einfluss hat?

Es soll gar (Bio)Deutsche geben, die deswegen die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes angenommen haben. Hältst du solche auch für undankbar?

Der Vergleich mit Steuerflüchtlingen, ist für mich völlig daneben.

Was genau schwebt dir eigentlich vor? Zwangsweise das Recht abzuschaffen, dass Türken, die hier geboren wurden die türkische Staatsbürgerschaft behalten dürfen, bzw gar ihr uneingeschränktes Recht hier leben zu dürfen verlieren, wenn sie bzw die Eltern sich nicht beugen lassen wollen?

Wie stellst du dir das ggfls vor? Sagen wir mal zum 1.1.19 würde eine solche Gesetzesänderung in Kraft treten. Sollen dann alle, die sich dem nicht beugen wollen, zwangsausgewiesen werden? Oder sollen sie "nur" ein paar Rechte verlieren, die nur Deutschen vorbehalten bleiben? Wenn ja, welche?

Ein Freund von mir ist Italiener. Weiß jetzt nicht, ob er als Kleinkind nach Deutschland gekommen ist, oder ob er hier geboren wurde? Muss ich ihn morgen mal fragen. Jedenfalls hat er selbst nur die italienische Staatsbürgerschaft. Seine Kinder haben jedenfalls nur die Deutsche. Ist halt mit einer Deutschen verheiratet. Soll der jetzt auch zwangsweise seine italienische Staatsbürgerschaft ablegen und sich für die Deutsche entscheiden?

Wie verhält sich das eigentlich mit so Staatsbürgerschaften? Geht das überhaupt, dass jemand der die türkische oder Italienische Staatsbürgerschaft hat, diese einfach so ablegen kann und statt des Doppelpasses - Doppelpass, passt gut zu Fußballern - dann nur noch die die Deutsche gilt? Oder sehen das andere Nationen, wie z.B. die Türkei grundsätzlich anders und würden es eh nicht anerkennen, dass ein in Deutschland lebender Türke seinen türkische Staatsbürgerschaft ablegt?

Was macht denn ein Kind, dessen Eltern bei ihrer Geburt entschieden haben, dass auch dieses Kind eine türkische Staatsbürgerschaft nach geltendem deutschen Recht erhalten hatte, wenn es dann als Erwachsener die türkische Staatsbürgerschaft nicht mehr ablegen kann, bzw dann nicht mehr in das Land seiner Vorfahren uneingeschränkt einreisen darf?

Weiß jemand, wie sich das mit Staatsbürgerschaften verhält? Kann man z.B. die Türkische einfach so ablegen, ohne das erhebliche Nachteile drohen?
  #35459  
Alt 03.11.2017, 16:09
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Habe ich mich schlecht ausgedrückt, oder hast Du krumm gelesen?
Im Zweifel liegts an Dir.

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Man muss aber einräumen, dass das organisierte Verbrechen nunmal teilweise verdammt gut organisiert ist... Und dass es bei solchen Geflechten auch einer gewissen Vorbereitung bedarf, konzertierte Aktionen durchzuführen, die direkt die komplette Organisation aushebeln.
Die Ermttlung der Täter krankt an der dünnen Personaldecke bei der Polizei und daran, dass man m.E. heiße Eisen möglichst nicht anfasst, weil man nicht abschätzen kann, was dabei herauskommt, wenn man wirklich gezielt Brennpunkte unter die Lupe nimmt.
Da die Rechtsprechung dann in meinen Augen sehr häufig viel zu lax ist, löst man dann auch noch nicht mal die normalen Probleme.
  #35460  
Alt 03.11.2017, 16:23
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Erklär' mal bitte, was dich dazu bewegt, wissen zu wollen, dass Sahin nicht auch in einem anderen Land ein guter Fußballer geworden wäre?
Darum geht es doch gar nicht.

Bis Rot-Grün die doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt hat, haben es alle Zuwanderer und deren Nachkommen überlebt, dass man sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden musste. Wir hatten die Diskussion ja schon mal. Ich halte das für eine Hürde bei der Integration und sehe keinen Nutzen, der alten heimat seiner Vorfahren auf diese Weise nachzuhängen. Das beziehe ich auch nicht nur auf Zuwanderer, sondern auch zum Beispiel auf die Vertriebenen unter denen es ewig gestrige gibt, die immer noch von ihrer Heimat in Böhmen oder Siebenbürgen sprechen, obwohl sie noch nie dort waren. Das hat dann nichts mehr mit Kultur bewahren zu tun, sondern mit rückwärtsgewandter Absonderung.

Aus meiner Sicht ist es zum Beispiel völlig sinnfrei, dass in Deutschland lebende Türken die Politik in einem Land mitbestimmen dürfen, deren wunderbare Auswirkungen sie nicht selbst genießen können.
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