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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
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  #41811  
Alt 11.03.2019, 12:48
Noppenzar Noppenzar ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Es gibt Indizien, dass Hormone auch einen Einfluss haben.

Aber Studien belegen z.B. auch, dass Kinder mit 12 Monaten UNABHÄNGIG vom Geschlecht Puppen und die Farbe rot/rosa tendenziell interessanter finden als ein Auto oder die Farbe blau/hellblau (Studie, die auch den Forschungsstand von damals (2008) zusammenfasst, ist anbei).

In Studien bei älteren Kleinkindern ist es auffällig, dass Jungen insbesondere, wenn sie sich Beobachtung bewusst sind, kaum mit Mädchenspielzeug spielen. Außerdem wird bei Eltern beobachtet, dass diese verstärkt ihre Kinder zum Spielen mit jeweils geschlechtstypischen Spielzeugen (inkl. "geschlechtstypischer Farbe") anregen. Zufallllll?

Kaum ein seriöser Wissenschaftler vertritt die Meinung, dass nur Umwelt oder nur Genetik alles erklären können.
Ansonsten hab ich hier schon viel zu allem gesagt. Niemand drängt Frauen zu gar nichts, aber zumindest entsprechende Möglichkeiten sollten aufgezeigt und gefördert werden, da tausende Jahre Patriarchat in der Gesellschaft eben doch minimale Spuren hinterlassen haben. Es geht also nicht um eine Beeinflussung, sondern um die Wegnahme einer sehr stark verankerten Beeinflussung. Wäre es nicht gesellschaftlich so tief verankert, würde man es vielleicht Gehirnwäsche nennen.
Mal eine ernst gemeinte Frage:

An Deiner Aussage bezüglich Erziehung oder besser gesagt frühkindlicher Prägung, ist ja durchaus etwas Wahres dran.

Wie kommst du dann zu Deiner Toleranz gegenüber Flüchtlingen und muslimischen Zuwanderern?

Deine Aussagen, dass wir hier kein großes Problem mit einem Teil der Muslime haben passt doch überhaupt nicht zu Deinen Aussagen bezüglich des Genderismus.

Die logische Konsequenz aus Deiner Aussage wäre nämlich ausschließlich Zuwanderer aus westlich geprägten Staaten ins Land zu lassen.

Das Gegenteil ist bei den Grünen aber der Fall. Man "schwurbelt" auf der einen Seite über "Gender", auf der anderen Seite erwartet man aber nahezu grenzenlose Toleranz gegenüber dem Islam und seinen negativen Erscheinungsformen.

Meiner Meinung nach passt das hinten und vorne nicht zusammen...
  #41812  
Alt 11.03.2019, 13:43
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Armendariz Armendariz ist gerade online
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Ich würde mich jetzt wiederholen, wenn ich sagen würde, dass es eine große Anzahl von Einflüssen gibt. Jeder Einzelfall ist anders, letztlich kann man immer Gegenbeispiele für bestimmte Theorien anführen.

Prinzipiell gilt heute das Prinzip des lebenslangen Lernens. Man kann nicht immer alles erreichen, aber in jedem Alter ist es möglich, sich ein gewisses Stück in eine Richtung zu bewegen. Der eine mehr, der andere weniger.

Ich halte nichts davon zu sagen, dass man nur in einem bestimmten Alter ansetzen muss, denn man ist den Geschlechtsstereotypen in jedem Alter ausgesetzt. Genauso wenig kann man sagen "Bewegung ist in der Pubertät besonders wichtig", oder "um im Tischtennis ein Spiel zu gewinnen, sollte man unbedingt ab Minute 10 gute Aufschläge spielen". Natürlich sollte man von Anfang an gute Aufschläge spielen. Aber auch wenn ich bei 0:2 und 0:3 ein Timeout nehme, ist es noch nicht zwingend zu spät, mit den richtigen Maßnahmen ein Spiel noch zu drehen. Und als Coach, der am Fortschritt des Spielers interessiert ist, sollte immer die Einstellung vorherrschen, dass man so früh anfangen muss wie möglich.

So oder so hilft aber bei egal welcher Änderung nur, dass das Bewusstsein bei der Gesamtbevölkerung geändert wird. Toleranz für Schwule und Lesben ist ja z.B. nicht an einem Tag entstanden. Es geht über Maßnahmen in Politik und Recht, über öffentliche Unterstützungsbekundungen von wichtigen, einflussreichen Leuten, von Bewusstheit von Schubladen bei Erziehern und Lehrern, und letztlich über das Handeln jedes Einzelnen im Einzelfall.

Es ist ja schon ein Anfang, wenn man mit seinen Kindern redet, wenn die sagen, dass bestimmte Sachen "nur für Jungs" oder "nur für Mädels" sind. Blöd nachfragen. "Warum können Mädchen kein Fußball spielen?" "Warum ist rosa hässlich?" "Warum können Jungs das besser? Ich weiß, dass andere Mädchen das auch können."
Probetraining bei verschiedenen Sportarten, bei denen das Kind mit seinen Voraussetzungen Spaß haben könnte.
Dass man vielleicht Mädchen von Anfang an Autos zumutet und Jungs Puppen, insbesondere wenn die in einem Alter sind, wo sie diese Stereotypen noch nicht im Kopf haben. Und wenn sie's mögen - cool. Wenn nicht, dann darfs auch andersrum sein.
Dass man Rumgeheule aus Trotz weder bei Jungs, noch bei Mädchen fördert. Gleiche Maßstäbe halt. Könnte ganz einfach sein, aber in der Praxis ist man sich nicht bewusst. Wie bei ner falsch eingeschlichenen Technik im TT.

Das gilt übrigens unabhängig von der Weltanschauung. Genauso wie im Christentum (bis heute) nach und nach die Akzeptanz für Homosexuelle oder andere Frauenbilder gestiegen ist, passiert das ja auch im Islam. Säkulare Muslime sind ja weit in der Überzahl in Europa. Und das ist kein Zufall; die haben eben über Jahrzehnte mitbekommen, was in Europa die Werte sind. Am ehesten natürlich bei viel Kontakt zu den Einheimischen, weniger bei Ghettoisierung.
Daraus folgt fast logisch die Ablehnung von "Ankerzentren", aber das ist ein ganz anderes Thema.

Der erste Schritt ist in jedem Fall, dass man sich mit dem Thema kritisch auseinandersetzt, und eigenes Verhalten auch mal überdenkt.

Was nichts bringt: Krieg mit Eltern anfangen, weil Mädchen mit Kopftuch in die Schule kommt. Eventuell sogar das Mädchen die Abneigung spüren lassen (auch unbewusst).

Was mehr bringt: Mädchen als Mensch wahrnehmen, über Frauenrechte reden, Interesse zeigen und Positionen sensibel austauschen.

Man muss sich einfach bewusst werden, dass eine freie Gesellschaft immer die Möglichkeit für zwei Konfliktparteien bietet, sich zu isolieren.
Im Sinne des Kompromisses ist das der schlechteste Ausgang, weil keine Seite etwas aus der Auseinandersetzung mitnehmen wird.

Das gilt z.B. für einseitige Forderungen nach Assimilation, die von großen Teilen der entsprechenden Community als Bedrohung wahrgenommen werden.

Was mehr bringt: Kontakte auf freundschaftlicher Basis pflegen und Konflikte ausklammern. (früher auch Multikulti genannt)

Was am meisten bringt: Harte Diskussionen in der Sache, bei gleichzeitigem Respekt für die Individualität des anderen. Empathie, aber auch Sensibilität für eigene Positionen und deren Grundlagen. Bewusstsein für Hybridität und Abstufungen anstelle von Containern.

Egal worum es geht - Gender, Kultur, Frauenrechte, Sexismus, Rassismus und sogar Umweltschutz - sehr viel fängt mit dem berühmten Schritt zur Seite an, bei dem man sein eigenes Handeln und seine Geprägtheit überdenkt und sich bewusst macht. Nur wenn man das tut, kann man von anderen verstärkt fordern, das gleiche zu tun.
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Geändert von Armendariz (11.03.2019 um 14:23 Uhr)
  #41813  
Alt 11.03.2019, 13:56
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Was am meisten bringt: Harte Diskussionen in der Sache, bei gleichzeitigem Respekt für die Individualität des anderen. Empathie, aber auch Sensibilität für eigene Positionen und deren Grundlagen.
Das sollte man hier als Leitsatz ins Forum hängen. Genau so wär´s gut. Allzu oft geht der Respekt unter. Und Empathie ist nichts Ansteckendes.
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  #41814  
Alt 11.03.2019, 14:05
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Ich halte nichts davon zu sagen, dass man nur in einem bestimmten Alter ansetzen muss, denn man ist den Geschlechtsstereotypen in jedem Alter ausgesetzt. Genauso wenig kann man sagen "Bewegung ist in der Pubertät besonders wichtig", oder "um im Tischtennis ein Spiel zu gewinnen, sollte man unbedingt ab Minute 10 gute Aufschläge spielen". Natürlich sollte man von Anfang an gute Aufschläge spielen. Aber auch wenn ich bei 0:2 und 0:3 ein Timeout nehme, ist es noch nicht zwingend zu spät, mit den richtigen Maßnahmen ein Spiel noch zu drehen.
Da hast Du jetzt aber gleich Schwarz/Weiß daraus gemacht. Alles was Du machst kostet am Ende eine Ressource (Zeit, Geld, Energie etc), deshalb musst Du priorisieren und fragen, wo diese Ressource am effizientesten eingesetzt wird. Da bin ich halt der Meinung, dass man die Überwindung von Geschlechterstereotypen, in der Pubertät am effizientesten erreichen kann. Das muss und soll Dinge die früher passieren deswegen nicht ausschließen oder abwerten.

Den Rest hast Du sehr gut dargestellt. Und ich schreibe es jetzt mal der Ungeduld der Jugend zu, dass Du zurecht bemängelst das hier zu wenig Bewusstseinswandel stattfindet. Da bin ich entspannter und denke mir, dass wir in 20-30 Jahren auch darüber anders denken werden.
Wenn man sich anschaut über wieviele Generationen wir die Stereotypen jetzt gepflegt haben (und dabei ja nicht erfolglos waren), dann ist die Erwartung das jetzt innerhalb von 2 Generationen zu verändern schon sehr sportlich. Da ist das Trägheitsmoment zu groß...

P.S. Was Du beschreibst, hat ja auch viel mit Selbstreflexion zu tun und auch das hat keiner von uns (> 40) in der Schule gelernt. Wer sich das später nicht im Berufsleben oder anderweitig erarbeitet hat, der rennt halt noch etwas blinder durch die schöne neue Welt. Die besten Stilblüten kann man dann in Foren bewundern....
  #41815  
Alt 11.03.2019, 14:18
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Dann hab ich dich falsch verstanden.
Ich mag das halt immer ungern trennen, weil die einen immer gleich behaupten, das Hauptziel von Gender sei, Jungs mit Mädchensachen spielen zu lassen und Mädchen "hart" zu machen, und außerdem 52 Geschlechter zu definieren.
Das übergeordnete Ziel ist aus meiner Sicht immer, das Bewusstsein über das kulturell konstruierte, soziale und zweigeteilte Geschlecht in der Gesellschaft zu schaffen. Oder in kurz: Die Container zu öffnen.

Gut möglich, dass es bei einzelnen Maßnahmen so ist, dass die in der Pubertät am besten wirken (jedenfalls, was den Berufswunsch angeht).
Da ist man gerade in dem Bereich halt etwas orientierungslos und tendiert dann vielleicht noch mehr dazu, der Masse (Peers) zu folgen.

Ich bin sicher nicht alleine wenn ich meine, dass die eher unterbewussten Prozesse und Konzepte wie Selbstbewusstsein, Zielstrebigkeit oder Neugier eher früher als später beeinflussbar sind. Das gilt unbestritten auch für Einzelkompetenzen wie einzelne sprachliche Kompetenzen, Koordination, Raumvorstellungsvermögen und Orientierung, usw. ("sensible Phasen").

Vielleicht kommen wir zusammen, wenn wir sagen "Automatisierung früher, Reflexion und tiefere Beschäftigung mit der Gesamtthematik in der Pubertät"?
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  #41816  
Alt 11.03.2019, 14:58
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Zitat:
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Da hast Du jetzt aber gleich Schwarz/Weiß daraus gemacht. Alles was Du machst kostet am Ende eine Ressource (Zeit, Geld, Energie etc), deshalb musst Du priorisieren und fragen, wo diese Ressource am effizientesten eingesetzt wird. Da bin ich halt der Meinung, dass man die Überwindung von Geschlechterstereotypen, in der Pubertät am effizientesten erreichen kann. Das muss und soll Dinge die früher passieren deswegen nicht ausschließen oder abwerten.

Den Rest hast Du sehr gut dargestellt. Und ich schreibe es jetzt mal der Ungeduld der Jugend zu, dass Du zurecht bemängelst das hier zu wenig Bewusstseinswandel stattfindet. Da bin ich entspannter und denke mir, dass wir in 20-30 Jahren auch darüber anders denken werden.
Wenn man sich anschaut über wieviele Generationen wir die Stereotypen jetzt gepflegt haben (und dabei ja nicht erfolglos waren), dann ist die Erwartung das jetzt innerhalb von 2 Generationen zu verändern schon sehr sportlich. Da ist das Trägheitsmoment zu groß...

P.S. Was Du beschreibst, hat ja auch viel mit Selbstreflexion zu tun und auch das hat keiner von uns (> 40) in der Schule gelernt. Wer sich das später nicht im Berufsleben oder anderweitig erarbeitet hat, der rennt halt noch etwas blinder durch die schöne neue Welt. Die besten Stilblüten kann man dann in Foren bewundern....
Aber auch in 20 Jahren wirst du keine Kinder bekommen. Es,sei denn der Wissenschaft gelingt ein Quantensprung.

Auch andere, rudimentäre, Eigenschaften des Menschen werden auch in Zukunft noch so sein wie heute.

Ich beobachte, neben dem ganzen öffentlichen Geschwurbel, eher eine Rückentwicklung.

Im Laufe der alten BRD (West) hat sich ein Wandel in der Gesellschaft vollzogen, auch weil es den Menschen in den 60ern bis 90ern sehr sehr gut ging.

Frauenrechte, Schwulenrechte, gute Ausbildung für beide Geschlechter, das gibt es doch schon längst.

Was aber passiert bei sinkendem Lebensstandard oder bei Einflußnahme durch Zuwanderung?

Wenn die Annahme stimmt, dass man in 30 Jahren jemandem ein Wertebild vermitteln kann, ist dann nicht vielmehr damit gemeint, dass dies nur für eine gebildete, säkulare Bevölkerungsschicht zutrifft?

Was ist mit Teilen der Bevölkerung, die sich gar nicht integrieren wollen?

Was passiert, wenn das Land innerhalb dieses Zeitraums tatsächlich mal in eine lange Rezession rutscht?

Solche "Wohlfühlthemen" beschäftigen doch hauptsächlich immer eine grüne Mittelschicht, die wenig arbeitet und dafür gut bezahlt wird.

Bei den oberen 10% hat sowieso jeder jede Möglichkeit. Und ganz oben im Multimillionenbereich sowieso.

Da stellen sich die Fragen nicht, weil die Tochter oft gerne den Betrieb, die Arztpraxis oder die Kanzlei übernimmt.

Auch die Frage bezüglich Kindern ist obsolet, weil man gleich ein Arsenal an Hausangestellten hat.

In den USA geht ja der Trend sogar in Richtung Leihmutter, damit man sich keine "unangenehme" Schwangerschaft mehr zumuten muss.

Am unteren Ende oder bei Zuwanderern ist es dann das genaue Gegenteil. Entweder hat man soviel zu tun, um das Leben zu meistern, dass man sich alleine deswegen schon nicht mit "Nebenthemen" beschäftigt oder man hat sich im Lebensstil so eingerichtet, dass man zwar hier ist, aber im Grunde seine alten Werte weiterlebt und auch gar nichts daran ändern will.

Und dann komme ich wieder zur Mittelschicht zurück. Etwa 45-50% der Wähler der Grünen sind Beamte oder im öffentlichen Dienst. Da hat man Zeit und parallel in der Regel Rundumversorgung bis zum Ende.

Was passiert aber, wenn diese Mittelschicht abrutscht?

Meiner Meinung nach ist die jetzige Zersplitterung der Parteienlandschaft schon die Folge der Agenda 2010, obwohl diese gar nicht die Masse der Bevölkerung betroffen hat. Die tatsächlichen Auswirkungen in der Rente etc. kommen erst noch in 20 oder 30 Jahren.

Sollte es wirklich mal, und so unwahrscheinlich ist das nicht im globalen Szenario, zu einer massiven Krise kommen, dann sehe ich eher eine Rückentwicklung zu bewährten Rollenbildern und eine Fokussierung auf klassische Werte, als dann noch eine Entwicklung zu einer Welt wie sie sich die Grünen ausmalen.

Für mich ist, ähnlich wie bei Träumereien a la Elon Musk oder Anton Hofreiter, viel "Glaskugel" dabei. Man wünscht sich etwas, projeziert das auf die Zukunftsprognosen und im Endeffekt kann niemand voraussagen was in 2 Jahren passieren wird. Auf der Seite der Neoliberalen im Übrigen genauso wenig.
  #41817  
Alt 11.03.2019, 15:11
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Du hast ja eine sehr genaue Eingrenzung der Grünen-Wähler auf "45-50% Beamte oder im öffentlichen Dienst" gegeben.

Könntest du mir diese Zahl mit Quellen belegen? Bei den genauen Zahlen bin ich leider nicht so sattelfest wie du.

Ebenso irritiert mich die Formulierung "Da hat man Zeit".
Danielson, die Einschätzung deiner Arbeitszeit im Vergleich zu einem Handwerker?
Die mit der meisten Zeit (Rentner, Arbeitslose) finden sich meines Wissens nach am häufigsten bei AfD und Linken
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Geändert von Armendariz (11.03.2019 um 15:14 Uhr)
  #41818  
Alt 11.03.2019, 16:28
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Zitat:
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Ich mag das halt immer ungern trennen, weil die einen immer gleich behaupten, das Hauptziel von Gender sei, Jungs mit Mädchensachen spielen zu lassen und Mädchen "hart" zu machen, und außerdem 52 Geschlechter zu definieren.
Das ist nicht das Ziel, das Ziel ist, das jeder das machen kann, was er möchte.
Was eigentlich jetzt schon jeder kann, jedenfalls gibt es keine Gesetze, die irgendetwas geschlechtsbezogen verhindern.
Darum gibt es ja auch Unverständnis darüber.
Du beschreibst eine momentan propagierte Methode, ein auf gesetzlicher Ebene nicht vorhandenes 'Problem' zu lösen.
Ich bezweifele stark, dass die zum Ziel führt.

Es wird auch momentan immer schlimmer, inzwischen werden schon Ungerechtigkeiten eingeräumt und will die, insbesondere von Frauenseite, trotzdem nicht beseitigen.
https://www.taz.de/Kommentar-Giffeys...form/!5576364/
Es ist ungerecht, es betrifft potenziell ausschließlich die Männer, die sich kümmern wollen, (also die guten), und von Frauenseite kommt, ich kann dann nicht mehr ins Kino?
  #41819  
Alt 11.03.2019, 17:14
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Bitte Gender Studies (und auch da gibt es unterschiedlichste Richtungen, bisher hab ich sehr abstrahiert) nicht mit Feminismus verwechseln, das ist was ganz anderes.

Und was du meinst, sind Rechtsstrukturen, die ein Staat hat. Die lassen sich an einem Tag um 180° drehen, wenn der politische Wille da ist, und da wurde (aus meiner Sicht) die letzten Jahrzehnte sehr viel erreicht. Nicht so leicht ist es, das allgemeine Bewusstsein zu verändern, denn es geht um genau das: Konstrukte und einen gewissen Habitus. Gender Studies aller Richtungen erforschen diese, beschreiben sie und erst dann überlegen sich die Praktiker, was man denn tun kann.

Meinst du, Vergewaltigungen in der Ehe haben von einem Tag auf den anderen aufgehört, nachdem das entsprechende Gesetz geändert wurde, welches diese entkriminalisiert hatte (nur ein Beispiel)?
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  #41820  
Alt 11.03.2019, 18:32
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Zitat:
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Bitte Gender Studies (und auch da gibt es unterschiedlichste Richtungen, bisher hab ich sehr abstrahiert) nicht mit Feminismus verwechseln, das ist was ganz anderes.
Der Feminismus ist eine politische Bewegung, der hat ja legitime Anliegen, die sind halt nur größtenteils schon erfüllt.
Und Gender Studies sind eine Forschungsrichtung, die hat eigentlich gar nichts zu wollen, das ist ja das Problem.

Zitat:
Nicht so leicht ist es, das allgemeine Bewusstsein zu verändern, denn es geht um genau das: Konstrukte und einen gewissen Habitus. Gender Studies aller Richtungen erforschen diese, beschreiben sie und erst dann überlegen sich die Praktiker, was man denn tun kann.
Die Leute lassen sich ungern in ihrem Bewusstsein herumfuhrwerken.
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