Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[yolatango]

Ja, mein Bruder ist gemäßigt links. Imagine.

[Snape]

Zitat von Noppenzar

In Deutschland speisen sich die Grünen ja zum Großteil auch aus unzufriedenen SPD Wählern.

Die CDU steht nicht weit dahinter, und die Umschwenker von der SPD machen wie die von der CDU gerade mal 1/3 aller zugewonnenen Wähler aus. Klick

Zitat von Noppenzar

Ich bin mir recht sicher, wenn beide Volksparteien wieder eine Politik machen, wie sie bei Kohl und Schmidt praktiziert wurde, dass man dann auch wieder Zuwächse hat.

Glaube ich nicht. Deren Zeit ist einfach abgelaufen. Heute zählen andere Themen, welche von beiden ehemaligen Volksparteien ungenügend bedient werden.
Was hat Kohl eigentlich tolles geleistet?

Zitat von Noppenzar

Eine klassische SPD kann nur für Industrie, Diesel, Kohle und auch für eine klare Linie bei der Zuwanderung sein.

Wie kann die ehemalige Arbeiterpartei für Industrie sein?
Mit diesen Ausrichtungen jedenfalls würde bzw. wird die SPD einstellig.

Zitat von Noppenzar

Mit der Taktik den Grünen zu versuchen die Themen wegzunehmen wird man diesesmal scheitern, da sie nicht mehr Leute wie Hofreiter oder andere angreifbare Personen in die erste Reihe stellen.

Es scheitert wohl eher an ihren fehlenden Kompetenzen bei den entscheidenden Themen. Und an ihrer Politik, die am Volk vorbei geht. Bankenrettung, Klima, Lobbyismus, soziale Gerechtigkeit/Sozialwesen - hier blamieren sich die beiden Parteien doch bis auf die Knochen.

Zitat von Noppenzar

Wahltaktisch muss man Umwelt und Ausländer einfach aus den Medien bekommen und andere Thenen aufmachen, wo man sich auch mal klar abgrenzt.

Hilft nur nichts, wenn gerade Umwelt ganz großes Thema ist. Hierzu zu schweigen wäre katastrophal. Sowohl für ihre Wahlergebnisse als auch für die Umwelt.

Zitat von *Ringostar*

Gibt es den einen großen Unterschied zwischen rechtsradikal und Nazikeule ?

[Glücksball]

@Snape:
Sorry, aber ein wenig mehr Mühe hättest Du Dir schon geben können, die Frage zu verstehen. So macht das keinen Spaß.

[Fozzi]

Zitat von Glücksball

@Snape:
Sorry, aber ein wenig mehr Mühe hättest Du Dir schon geben können, die Frage zu verstehen. So macht das keinen Spaß.

Wieso, er hat doch recht. Ich würde sagen, er hat noch den Gesellschaftlichen Diskurs (über potentielle Zielkonflikte, in diesem Fall zB zwischen individueller Freiheit (zB Lindners Porsche) vs gesellschaftlichem Nutzen (zB weniger Atemwegserkrankungen, gesunde Lebensmittel)) vergessen, aber ansonsten ...

[Matousek]

@*Ringostar*
hatte Dich schon Mal aggresiver in Erinnerung. Will ich jetzt nicht schlecht machen, ganz im Gegenteil. Erstaunt mich halt.

[Snape]

Zitat von Fozzi

Wieso, er hat doch recht. Ich würde sagen, er hat noch den Gesellschaftlichen Diskurs (über potentielle Zielkonflikte, in diesem Fall zB zwischen individueller Freiheit (zB Lindners Porsche) vs gesellschaftlichem Nutzen (zB weniger Atemwegserkrankungen, gesunde Lebensmittel)) vergessen, aber ansonsten ...

Nicht vergessen, sondern dieses Fass ohne Boden bewusst nicht aufgemacht.

[Noppenzar]

Zitat von Snape

Die CDU steht nicht weit dahinter, und die Umschwenker von der SPD machen wie die von der CDU gerade mal 1/3 aller zugewonnenen Wähler aus. Klick


Glaube ich nicht. Deren Zeit ist einfach abgelaufen. Heute zählen andere Themen, welche von beiden ehemaligen Volksparteien ungenügend bedient werden.
Was hat Kohl eigentlich tolles geleistet?


Wie kann die ehemalige Arbeiterpartei für Industrie sein?
Mit diesen Ausrichtungen jedenfalls würde bzw. wird die SPD einstellig.


Es scheitert wohl eher an ihren fehlenden Kompetenzen bei den entscheidenden Themen. Und an ihrer Politik, die am Volk vorbei geht. Bankenrettung, Klima, Lobbyismus, soziale Gerechtigkeit/Sozialwesen - hier blamieren sich die beiden Parteien doch bis auf die Knochen.


Hilft nur nichts, wenn gerade Umwelt ganz großes Thema ist. Hierzu zu schweigen wäre katastrophal. Sowohl für ihre Wahlergebnisse als auch für die Umwelt.

Du scheinst auch der Massenmanipulation auf den Leim zu gehen.

Die Politik besteht nicht nur aus "Umwelt" und ob die Grünen dort wirklich praktisch kompetent sind ist auch nicht bewiesen.

Was hat die "Energiewende" unter grüner Ägide denn gebracht?

Wir haben, dank völlig überstürztem Atomausstieg die in Relation höchsten CO2 Emissionen in Europa. Das bezahlen wir noch mit den höchsten Strompreisen

Tolle Arbeit von Jürgen Trittin...

Die Grünen wollen Alles teurer machen. Damit würden sie aber im Regierungsfall ganz schnell auf die Schnauze fliegen.

Ihre "radikalen" Theorien können sie nur fordern, weil sie NICHT regieren. In Europa können sie mit ihren 9% sowieso nichts durchsetzen.

Und ja, es gibt viele wichtige Themen außerhalb der Umwelt und des Gutmenschentums, wo die Grünen absolut keine Kompetenz haben und wo CDU und SPD die Themen viel mehr hervorheben könnten. Noch ein halbes Jahr, dann hat sich die Show um Habeck auch totgelaufen. Kommt es zu einer Rezession, dann spricht niemand mehr grüne Themen an.

Wer den Quatsch glaubt, dass in 10 Jahren die Welt untergeht, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

[Armendariz]

@Noppe:

Deine Argumentation weist eine große Lücke auf.

Jeder weiß, wofür die Grünen bei der Migrationspolitik stehen.

Jeder weiß, wofür die Grünen beim Dieselskandal standen.

Jeder weiß, wofür die Grünen bei Klima- und Umweltpolitik stehen.

Jetzt kann keiner sagen, die SPD- und CDU-Wähler wären auf dem Wahlzettel ausgerutscht. Und es kann auch keiner behaupten, mit einer noch konservativeren Politik im Stile von anno dazumal würden beide Parteien Wähler zurückholen, die sie an die Grünen verloren haben.

Das hat weder in Bayern noch in Hessen geklappt.

Zum Thema "ganz Europa" nehme ich nur mal zwei Gegenbeispiele:
Spanien: Es regieren die Sozialdemokraten, die (in Abwesenheit einer organisierten grünen Partei) den Umweltschutz groß im Wahlprogramm stehen haben, und regional immer wieder mit grünen Aktionsbündnissen paktieren.

Seit etwa 2011 verlieren beide großen Parteien enorm. Zunächst an eine neue Partei (nach Korruptionsskandalen und der Krise als Volksbewegung gegründet), die eher linksgrüne Positionen vertritt, und heute zwischen 10 und 20% anzusiedeln ist. Dann an eine Art Macron-Partei, die vor allem die Konservativen Stimmen kostet. Zuletzt noch eine "ultrarechte" Partei, die besonders in wirtschaftlich schwachen Regionen (Andalusien) punktet. Quasi die Ost-AfD, inklusive Verbindungen in die rechtsextreme Szene. Von dem Auftreten der letzten Partei haben die Sozialdemokraten eher wieder profitiert, da sie durch die Verluste der rechten Parteien mit knapp über 20% stärkste Partei ist.

Gegenbeispiel 2: Frankreich. Dort haben die Grünen wider Erwarten 13,5% geholt. Die "CDU" ist unter 10% gefallen, die "AfD" von LePen hat besonders in den ländlichen Gebieten oder ehemaligen Industrieregionen dazugewonnen. Insgesamt 23%.

Die "SPD" bei 6%. So sieht's dort aus.

Was den Sozialdemokraten den A... rettet ist Portugal, mit einer klar progressiven Politik, die auch starke umweltpolitische Akzente setzt.

Die EVP ist halt in Osteuropa stark.

[Glücksball]

Zitat von Fozzi

Wieso, er hat doch recht. Ich würde sagen, er hat noch den Gesellschaftlichen Diskurs (über potentielle Zielkonflikte, in diesem Fall zB zwischen individueller Freiheit (zB Lindners Porsche) vs gesellschaftlichem Nutzen (zB weniger Atemwegserkrankungen, gesunde Lebensmittel)) vergessen, aber ansonsten ...

Was heißt denn "ansonsten"? Das ist doch ein ganz entscheidender Punkt. Fast alles, was man tut, hat einen CO2-Fußabdruck. Wenn man da jetzt die Politik beliebig regulieren ließe, hätte man neben der Ökonomie (da ist das leider schon weitgehend passiert) noch die Ökologie, die bis in die kleinsten Lebensbereiche alles steuert (sogar unsere Wahrnehmung).

Auf der anderen Seite soll und muss man natürlich etwas unternehmen, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Ich traue da aber den Grünen nicht zu, ein vernünftiges Maß zu finden (meine persönliche Einschätzung). Den anderen Parteien natürlich auch nicht, daher sehe ich da ein Dilemma.

[Fozzi]

Zitat von Glücksball

... Ich traue da aber den Grünen nicht zu, ein vernünftiges Maß zu finden (meine persönliche Einschätzung). Den anderen Parteien natürlich auch nicht, daher sehe ich da ein Dilemma.

Ich verstehe tatsächlich Dein genaues Problem nicht. Dieses Dilemma besteht doch im Grunde bei allen politischen Entscheidungen. Es gibt verschiedenste Themen mit Interessen- und Zielkonflikten. Als Beispiel nenne ich jetzt mal Klimapolitik, Migration, Gentechnik, Bildung, Mindestlohn, Datenspeicherung, usw., etc

Überall geht es darum, "ein vernüftiges Maß" zu finden, oder? Und überall ist der Prozess etwa so, wie Snape ihn beschreibt. Genau dafür ist die Legislative zuständig, würde ich sagen. Das Dilemma ist quasi systemimmanent - weil es fast immer um Interessen- und Zielkonflikte geht.