Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Noppenzar]

Zitat von jimih1981

Im Gegensatz zu Sozialisten versprechen Libertäre keine paradiesischen Zustände weder mit noch ohne Staat. Es gibt kein Schlaraffenland.

Zum sozialen Antrieb des Menschen. Es verhält sich bei Bedürftigen etwas anders wie man an den Milliarden von Spenden in Deutschland sieht. Bei heutigen Wohlstand wäre eine private Versorgung der Bedürftigen überhaupt kein Problem.

Das Problem bei Charity ist, dass die ganz reichen Bürger mittlerweile in einer eigenen Welt leben.

Wenn Familie Otto die Elbphilharmonie bezahlt, dann hat der Hermesfahrer davon gar nichts. Wenn irgendwelche Kulturabende oder Kunstprojekte gefördert werden hat auch keiner was davon. Wenn der Unternehmer dem örtlichen Eishockey-/Handball/Fussballverein im Jahr 200.000 gibt, dann ist das Egopolierung und hat mit Hilfe für Bedürftige wenig zu tun.

Die Gates Stiftung steht ja auch massiv in der Kritik.

Auch private Stipendien gehen oft nach Nase und nicht nach Leistung.

Wenn die Lidl Stiftung einen Campus baut, dann ist das mehr eine Investition als eine Wohltat. Man zieht sich seinen Nachwuchs in der eigenen Uni ran.

Gewisse Aufgaben muss der Staat mit seinem Neutralitätsgebot abdecken.

Früher war das auf dem Dorf noch anders. Da hat der Dorfpatriarch den Dorfdödel als Hoffeger beschäftigt zu einem Lohn, von dem er leben konnte. Das war im Grunde echte Charity. Heute ist der Dorfdödel oft arbeitslos aber der Patriarch sponsert das Eishockeyteam weil er da nonstop in der Zeitung ist.

[Nacki]

Zitat von Abwehrtitan

Man merkt an der Länge deines Beitrags das du leicht verärgert bist.

Nö, ging eigentlich. Aber manchmal geht das Geschwurbel - mit wurde gerade Geschwürbel angeboten, auch nicht unpassend - einfach gar nicht.

Zitat von jimih1981

Im Gegensatz zu Sozialisten versprechen Libertäre keine paradiesischen Zustände weder mit noch ohne Staat. Es gibt kein Schlaraffenland.

Kunststück, geht es jenen ja nur um die Legitimation und Verfestigung der Zustände.
Schlaraffenland für einige. Die gehen dann brechen. Der Rest geht am Stock.

Geht klar?

[Snape]

Zitat von jimih1981

Im Gegensatz zu Sozialisten versprechen Libertäre keine paradiesischen Zustände weder mit noch ohne Staat. Es gibt kein Schlaraffenland.

Niemand verspricht ein Paradies. Aber ich kenne genau einen Politiker, der "blühende Landschaften" versprochen hat, und das war kein Sozi.

Zitat von jimih1981

Zum sozialen Antrieb des Menschen. Es verhält sich bei Bedürftigen etwas anders wie man an den Milliarden von Spenden in Deutschland sieht. Bei heutigen Wohlstand wäre eine private Versorgung der Bedürftigen überhaupt kein Problem.

Ist es nicht so, dass ein sehr großer Teil der Unterstützung für Bedürftige eh schon aus privater Hand stammt und nicht vom Staat?

[Bernardus]

Zitat von BlinderBarmer

Schöne VT, kannst ja mit Snape und Jimih über die 'Mächtigen der Welt' schwadronieren.

Hier noch ne "schöne" VT zu den "Mächtigen der Welt":

http://norberthaering.de/de/27-german/news/1154-wef-un

Dass die UN in ein Machtinstrument der Konzerne verwandelt wurde, reicht wohl noch nicht.
Jetzt soll das ganze auch noch "verrechtlicht" werden.

Wir gehen düsteren Zeiten entgegen....

[jimih1981]

Zum Sozialstaat der nicht wirklich sozial ist.

[Snape]

Zitat von Bernardus

Hier noch ne "schöne" VT zu den "Mächtigen der Welt":

http://norberthaering.de/de/27-german/news/1154-wef-un

Dass die UN in ein Machtinstrument der Konzerne verwandelt wurde, reicht wohl noch nicht.
Jetzt soll das ganze auch noch "verrechtlicht" werden.

Wir gehen düsteren Zeiten entgegen....

Es ist viel schlimmer - wir stecken schon mittendrin.

[Bernardus]

Zitat von jimih1981

Zum Sozialstaat der nicht wirklich sozial ist.

Dein Liberalismus-Zitat würde ich sogar unterschreiben, wenn der Mensch entsprechend sozialisiert, oder besser gesagt nicht asozialisiert, worden wäre.

All diese positiven Eigenschaften werden dem Menschen im real existierenden Liberalismus (ich mag den Begriff Neoliberalismus nicht besonders) ganz bewusst ausgetrieben.
Jedes Gefühl für Gemeinschaft bzw. jede Solidarität wird bekämpft...bis in die kleinste Einheit, die Familie.
Aber das reicht noch nicht...jede einzelne Person wird/wurde dazu gebracht sich durchzuökonomisieren.

Deswegen halte ich diese Art von Liberalismus auch für absolut totalitär und menschenfeindlich.
https://www.blaetter.de/archiv/jahrg...mo-oeconomicus

Die Durchökonomisierung im Denken kann man hier in den Diskussionen sehr gut beobachten.
Ein gutes Beispiel dafür ist Noppenzar und das, obwohl er viele Aspekte zurecht kritisiert.
Im Denken bzw. in seiner Argumentation ist er meiner Meinung nach der Neoliberalste von allen....oder besser gesagt: der totale Homo Oeconomicus.

[Noppenzar]

Falsch.

Ich habe eine relativ simple Einstellung entwickelt:

Ich interessiere mit für die Belange Anderer genauso, wie sie sich für mich interessieren. Wer mich gut behandelt und freundlich ist wird auch von mir freundlich behandelt. Meine Erfahrung ist aber, dass in der aktuellen Welt bis auf das persönliche enge Umfeld aus Familie und echten (!) Freunden, nahezu jeder zuerst seinen eigenen Vorteil sieht. Das "System" ist so.

[Snape]

Warum das so ist, dazu hat Bernardus einen sehr guten Beitrag geschrieben und verlinkt.
Aber: Es gehören immer zwei dazu.

[Bernardus]

Zitat von Noppenzar

Falsch.
...
Das "System" ist so.

Hast du den Artikel überhaupt gelesen und verstanden?
(ich weiß da kriegt man nen Knoten ins Hirn...als Maschinenbauer muss ich sowas immer 2-3mal lesen um überhaupt diese Intellektuellen-Sprache zu decodieren)

Darin ist doch gut beschrieben, wie das "System" so ist.
Geht halt weit darüber hinaus, dass jeder sich selbst der Nächste ist.
Und vor allen Dingen welche gesellschaftlichen und politischen Implikationen damit verbunden sind.

Wie du dich in deinem nächsten Umfeld verhältst, bleibt natürlich dein Geheimnis.
Ich kauf dir diesen Spagat nicht ab.