Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

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3000Euro netto? DreiNettoLand DNL...Wo bitte ist das ? Gibt es Sonderzüge dorthin?


@Snape Mit dem Auto war wohl etwas polemisch, trifft aber durchaus zu, ich meine aber vor allem ein "vernünftiges" Erstauto, jünger als fünf Jahre z.B.... ( ich kenne mindestens ein Dutzend *Autolose*)

[Gandalf446]

Zitat von Armendariz

Dafür werden heute Fortbildungen/Weiterbildungen o.ä. von den Arbeitgebern finanziert.

Und viel verdienen bei Mercedes oder Daimler hieß halt vielfach schuften am Band, inklusive körperlicher und geistiger Kollateralschäden.

Es gibt schon einige Jobs, die unschön sind und wenig Geld bringen.

Aber wenn ich die 3k netto hätte, die du unten vorrechnest, dann bliebe da deutlich mehr übrig. 200 monatlich Rücklage für Urlaub fällt unter Luxus. 300 für Kleidung ist schon auch "Gönnung". Das ist für mich der Jahreseinkauf.
Vieles gibts da z.B. günstig Secondhand, besonders solange die Kids noch kein Modeverständnis haben.

300 Rücklagen für Anschaffungen, was genau ist damit gemeint? Alle zwei Monate ein neues größeres Elektrogerät?

Miete/Wohnen ist halt die Frage, wo man wohnen kann/will/muss. Durch die Alterspyramide werden viele Menschen bald erben, nämlich sobald die Babyboomer wegsterben.

Dazu kommt, dass die Durchschnittsfamilie längst nicht mehr 2 Kinder, sondern 1,5 hat.

Ich finde die Zahlen von Noppe gar nicht so verkehrt geschätzt. Bei mir in der Südpfalz - also keineswegs Großstädtisches Gebiet - zahlt man in einer Verbandsgemeinde mit 8.500 Einwohnern für eine 4-Zimmer-Wohnung mit ca. 110m2 Wohnfläche rund 1000€ Kaltmiete (Also Wohnzimmer, Eltern-Schlafzimmer+ 2 Kinderzimmer). Auch die 500€ für Essen finde ich fast etwas niedrig angesetzt, für 4 Personen. Ich gebe als Einzelperson ca 200€ pro Monat für Essen aus. Darin enthalten allerdings der Restaurantbesuch nach dem Rundenspiel im Tischtennis.
Die 300€ monatlich für Kleidung und Telefon halte ich auch für etwas hochgegriffen. Insgesamt 500€ für Anschaffungen und Urlaub kann man auch niedriger halten. Allerdings halte ich 200-300€ monatlich für durchaus sinnvoll. Alle 5-6 Jahre ein neues Auto sind je nach Fahrleistung durchaus realistisch. Selbst wenn man gebraucht kauft, sind da gerne 15.000€ einzuplanen (Ford Transit 47.000km, 4 Jahre alt hätte ich auf die schnelle gefunden). Alleine damit wären 300€ monatliche Rücklage von 4 Jahren aufgebraucht.
3000 Netto sind dann als Einzelverdiener schon eine ordentliche Hausnummer

[Armendariz]

Gut, Auto ist halt die Frage. Wenn man in der Stadt wohnt, ist das kein Muss. Wenn man auf dem Land wohnt, ist dafür die Miete günstiger.

[Gandalf446]

Kommt ganz darauf an, wie ländlich man wohnt. Mein Beispiel ist schon eher ländlich gelegen, die nächste Großstadt 43km (Mannheim), bzw. 51km (Karlsruhe) entfernt. Viel günstiger wird es dann fast nur noch, wenn man - auf die Pfalz bezogen - in den Pfälzerwald um Pirmasens und Kaiserslautern herum geht. Da hat man dann aber teilweise keine Chance mit öffentlichen Verkehrsmitteln wegzukommen, dafür aber eine schöne Wanderregion direkt vor der Haustür.
In der nächstgelegenen Stadt (25.000 Einwohner) kostet eine ähnliche Wohnung 1250€ Kaltmiete

[Noppenzar]

Zitat von Armendariz

Dafür werden heute Fortbildungen/Weiterbildungen o.ä. von den Arbeitgebern finanziert.

Und viel verdienen bei Mercedes oder Daimler hieß halt vielfach schuften am Band, inklusive körperlicher und geistiger Kollateralschäden.

Es gibt schon einige Jobs, die unschön sind und wenig Geld bringen.

Aber wenn ich die 3k netto hätte, die du unten vorrechnest, dann bliebe da deutlich mehr übrig. 200 monatlich Rücklage für Urlaub fällt unter Luxus. 300 für Kleidung ist schon auch "Gönnung". Das ist für mich der Jahreseinkauf.
Vieles gibts da z.B. günstig Secondhand, besonders solange die Kids noch kein Modeverständnis haben.

300 Rücklagen für Anschaffungen, was genau ist damit gemeint? Alle zwei Monate ein neues größeres Elektrogerät?

Miete/Wohnen ist halt die Frage, wo man wohnen kann/will/muss. Durch die Alterspyramide werden viele Menschen bald erben, nämlich sobald die Babyboomer wegsterben.

Dazu kommt, dass die Durchschnittsfamilie längst nicht mehr 2 Kinder, sondern 1,5 hat.

Ich rede von Eltern mit 2 Kindern. Kinder brauchen mehrmals im Jahr neue Kleidung/Schuhe. Rücklagen? Auto, Waschmaschine, Tapete oder der TT Schläger vom Sohn geht kaputt...

Miete Mittelstadt: 90qm, 4 Zimmer, mindestens 700 Kalt, 150 Nk, 200 Strom.

Klassenfahrt, Schulutensilien...

3200 Brutto sind für einen Alleinverdiener etwas unter 3.000 Netto.

StKl 3, kaum Steuerabzüge, 20% SV, dafür 400 Kindergeld dazu.

[Peter Igel]

Ich tendiere eher zu Noppenzar (und Gandalf) als zu Armendariz.
Wobei Letzterer mit dem Faktor "Erben" natürlich Recht hat.
"Wohlstand" wird sich zusehends weniger über das Einkommen als vielmehr über das Vermögen definieren.
Wobei es natürlich ne starke Korrelation zwischen beiden Größen gibt.
Und wer weder Vermögen noch ein vernünftiges Einkommen hat, der hat die Arschkarte....

Zu den Zahlen:
3 netto ist gerade mal so hinreichend für ne vierköpfige Familie.
Da muss aber schon mit seeeehr spitzem Bleistift gerechnet werden...
4000 wären besser; das reicht dann locker (immer unter der Prämisse, dass keine außerordentlichen Belastungen existieren...)
Wobei 4000 ein "gefährliches Einkommen" ist für Manche.
Bei drei Mille biste froh, wenn Du über die Runden kommst; da ist kein Platz für dumme Gedanken.
Bei vier sieht das anders aus, weil man merkt, "oh, ich hab ja was übrig".
Und schon gibt man (zu) viel Geld für Dinge aus (die man nicht braucht), weil der Nachbar sie auch hat.
Viele können nämlich nicht rechnen (und schon mal gleich gar nicht perspektivisch), und die sind dann schneller ein Fall für Zwegat als sie gucken können.

"Früher", naja.
Die Zeit kenn' ich noch
Wenn man da zum "Mittelstand", erst recht zum "gehobenen", gehörte, war alles im grünen Bereich.
Da galt auch das Märchen vom Fischer und seiner Frau noch, und niemand kam auf die Idee, "immer mehr" haben zu wollen; man war zufrieden mit dem, was man hatte.
Abbezahltes Haus zum Renteneintritt, ein-, zweimal Urlaub im Jahr (und sei es in Cuxhaven), und wenn dann irgendwann sogar mal ein Mercedes 180 vor der Tür stand, hatte man es "geschafft".

War es damals "besser"?
Nein , "anders".
Vielleicht auch - das muss sogar ich zugeben - "gerechter".

Aber man kann die Zeit nicht zurückdrehen; vielmehr sollte man versuchen, aus gegebenen Rahmenbedingungen das Beste zu machen.
Statt zu jammern.

[Peter Igel]

Zitat von Noppenzar

Miete Mittelstadt: 90qm, 4 Zimmer, mindestens 700 Kalt, 150 Nk, 200 Strom.

200 Strom?
Das ist doch Quatsch.
Man rechnet max. 4000kwh pro Jahr , à 30 Cent sind das 1200 bzw. 100 im Monat.
Ich zahl irgendwie 80 im Monat, und hier läuft wirklich ALLES; standby geschweige denn Ausschalten kenn' ich nicht

Also, das rechne mal vor bitte!

[Gandalf446]

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin durchaus auch bei Armendariz. Bei einem genügsamen Lebensstil sollte auch bei 3000 Netto am Monatsende für eine 4-köpfige Familie noch etwas zum sparen übrig bleiben, das außerhalb der geplanten Rücklagen steht.
Man kann damit in der Konstellation sicher kein Luxusleben führen, nagt aber genauso sicher nicht am Hungertuch und kann sich ab und an ein kleines Schmankerl gönnen, ohne dass man jeden Cent doppelt umdreht.

Das deckt sich dann auch mit der Tabelle aus dem Artikel vom Dezember 2018 https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-...en-deutschland und der darin dargestellten Einstufung in die Kategorie "Mittelschicht"

[Peter Igel]

Zitat von Gandalf446

Das deckt sich dann auch mit der Tabelle aus dem Artikel vom Dezember 2018 https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-...en-deutschland und der darin dargestellten Einstufung in die Kategorie "Mittelschicht"

Meine Einschätzung deckt sich mit der Realität!
Das ist nicht bei jedem so, fürchte ich....

[Neuanfang]

Die Realität könnte auch so sein, dass viele einstige Babyboomer 95 bis 100 Jahre alt werden, mehr oder minder "reich ins Heim" kommen und 10 Jahre bei mittlerem bis höchstem Pflegegrad versorgt werden müssen.