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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #6611  
Alt 11.03.2011, 09:24
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Fozzi Fozzi ist offline
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Fozzi befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
AW: DER Thread für politisch Interessierte

Ahhhh, das Wetter wird milder, der Frühling naht. Zeit, das Gartenwerkzeug aus dem Schuppen zu holen und den Sandkasten aufzudecken.

Schönes Wochenende!
__________________
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
Bertrand Russell

Geändert von Fozzi (11.03.2011 um 10:34 Uhr)
  #6612  
Alt 11.03.2011, 10:44
Jaskula Jaskula ist offline
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AW: Der kleine Inquisitor

Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Sag' mal, Du scheinst tatsächlich den Sinngehalt meiner Beiträge nicht im Ansatz zu verstehen - das wird mir mit jeder Deiner Antworten klarer.

...
An den Trainerstab: Zwischen 'Tor' und 'Pfosten' ist es manchmal nur ein Millimeter - manchmal gibt es Fälle, da treffen beide Begriffe gleichzeitig zu...
Will sicher nicht den Punktrichter geben, aber dieser Beitrag erinnert mich jetzt wieder stark an die Art und Weise in der Du auch in anderen Fragen agierst.
Du haust etwas raus - in diesem Fall Pauschalurteile über Muslime - wirst darauf hingewiesen, dass das so nicht in Ordnung ist und fängst dann an Dich zu winden und dem Gegenüber zu unterstellen er verstehe alles nicht, verdrehe absichtlich und sei im grunde ja eh eine lebendige Torbegrenzung.

Die Pauschalisierung wirst Du eingestehen müssen, die ist nachlesbar.


Die Frage, ob es Integrationsprobleme gibt ist zwar sicher interessant, aber auch ein ganz anderes Thema. Letztlich ging es darum, ob der Islam zu Deutschland gehört wie Wulff sagte oder nicht, wie unser neuer Innenminister gleich zu Beginn seiner Amtszeit meinte ausführen zu müssen. Da geht es dann eigentlich gar nicht darum, wie gut eine Integration von Menschen gelingt, sondern darum, ob eine Religion als Ganzes Teil unserer Kultur und gesellschaft sein kann bzw. soll.

Diese Unterscheidung halte ich persönlich für sehr wichtig, sie kommt aber bei Eurem Disput kaum vor.

Aus meiner Sicht ist die Integration von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit unterschiedlichem Glauben eine wichtige Aufgabe, die das Bemühen beider Seiten voraussetzt und die in vielen Fällen auch ganz gut gelungen ist.

Probleme habe ich an der Stelle, an der religiöse Befindlichkeiten zusätzliche Barrieren aufbauen und Entgegenkommen zu zusätzlichen Forderungen führt.

@Bretti

Im Gegensatz zur Integration der von Dir als Beispiel gelungener Integration angeführten Gastarbeiter haben wir heute eine etwas andere Situation.

1. Es ist vergleichsweise einfach, eine kleine Zahl "Fremder" in eine Gemeinschaft zu integrieren. An einem bestimmten Punkt überfordert man aber evtl. die aufnehmende Gesellschaft. Insbesondere dann, wenn der Integrationswille teilweise sehr gering ist.

2. Die ersten Gastarbeiter-Generationen kamen nur zum Teil aus islamischen Ländern. Neben Türken kamen in erster Linie Italiener, Spanier und Griechen, da stellten sich manche Probleme einfach nicht.

3. Heute kommen Migranten zumeist nicht als dringend benötigte Gastarbeiter, die, wenn schon nicht willkommen zumindest als notwendig akzeptiert wurden, sondern in erster Linie als wirtschaftliche oder politische Flüchtlinge. Damit werden diese Menschen oft nur als soziales Problem und Ballast empfunden und entsprechend kritisch beobachtet.

4. Während Muslime in Deutschland jahrzehntelang ohne Probleme (abgesehen von religionsunabhängiger Ausländerfeindlichkeit) ihre Kultur und ihre Religion bewahren und im Rahmen der Achtung gesellschaftlicher Regeln ausleben konnten, haben wir es heute teilweise mit Diskussionen zu tun, die ein gewachsenes Selbstbewusstsein und den Willen der Mit-Gestaltung erkennen lassen. Das ist im Grunde ein gutes Zeichen, aber aus meiner Sicht eben nicht, wenn es dabei um die Bedeutung religiöser Zeichen und Verhaltensregeln geht. Ich persönlich habe keine Angst vor fremden Kulturen, aber durchaus vor wachsendem Einfluss von Religion(en). Ich wehre mich vehement gegen jeden Versuch, Politik und Gesellschaft wieder religiös beeinflussen zu wollen.

Allein die Tatsache, dass es Diskussionen gibt, ob in einer Mensa oder Kantine Schweinefleisch angeboten werden solle, weil dies Muslimen Probleme macht, bringt mich auf die Palme.

Nein, eine Lehrerin die ein Kopftuch als religiöses Zeichen trägt, hat m.E. in einer Schule nichts verloren. Wenn ein Lehrer eine Hells-Angels-Jacke tragen würde, wäre er vermutlich auch vor Gericht nicht erfolgreich.

Dass Tierschutz geringer geschätzt wird als die freie Religionsausübung und deshalb Schächten mittels Ausnahmegenehmigung möglich ist, halte ich für einen Skandal.

Gesetze gelten für alle, also auch für hier lebende Christen, Juden, Hindus, Muslime oder auch alle anderen. Diskrepanzen mit religiösen Regeln sind das private Problem des Einzelnen. Notfalls muss er eben dahin gehen, wo er so leben kann wie er das möchte. Komasaufen in Kuwait und Nacktbaden in Teheran gestalten sich auch schwierig.
  #6613  
Alt 11.03.2011, 11:31
Clausthaler Clausthaler ist offline
Vorhand, nein danke!
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Aus der Tiefe des Raumes ....

... ein genialer Pass, fast nicht mehr rechtzeitig gespielt, selbst aufgenommen und verwandelt.

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Will sicher nicht den Punktrichter geben, aber dieser Beitrag erinnert mich jetzt wieder stark an die Art und Weise in der Du auch in anderen Fragen agierst.
Du haust etwas raus - in diesem Fall Pauschalurteile über Muslime - wirst darauf hingewiesen, dass das so nicht in Ordnung ist und fängst dann an Dich zu winden und dem Gegenüber zu unterstellen er verstehe alles nicht, verdrehe absichtlich und sei im grunde ja eh eine lebendige Torbegrenzung.
Exakt! Die letzte Titulierung als Torbegrenzung hast du noch in Erinnerung, oder?

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Die Frage, ob es Integrationsprobleme gibt ist zwar sicher interessant
Das "ob" wurde und wird doch gar nicht in Frage gestellt. Es wurde höchstens die Behauptung unterstellt, es gäbe keine. Und dieses Schema ähnelt, wie geschrieben, der Hartz-Debatte. Wenn man sich gegen den Generalverdaht wehrt, wird einem irgendwann automatisch unterstellt, man würde die Problem verharmlosen oder leugnen....

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Letztlich ging es darum, ... ob eine Religion als Ganzes Teil unserer Kultur und gesellschaft sein kann bzw. soll.
Da kann man ansetzen, das setzt aber voraus, dass man die im GG garantierte Relegionsfreiheit akzeptiert und auch Gläubigen fremder Glaubensrichtungen zubilligt.

Will man den Islam gesetzlich mit Christentum gleichstellen z.B. hinsichtlich Anerkennung und Förderung kirchlicher Einrichtungen, steuerliche Behandlung?

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
gewachsenes Selbstbewusstsein und den Willen der Mit-Gestaltung
Mitgestaltung, solange sie das Miteinander fördert und die Einhaltung der hiesigen gesetlichen Rahmenbedingungen voraussetzt, zeigt doch, dass der Integrationswille da ist.

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
ob in einer Mensa oder Kantine Schweinefleisch angeboten werden solle
So lange die Salatbar i.O. ist und es nicht immer nur freitags Fisch gibt...

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Notfalls muss er eben dahin gehen, wo er so leben kann wie er das möchte
Fehlt hier nicht 'ne Fussnote
  #6614  
Alt 11.03.2011, 12:35
Benutzerbild von Carstens_Brüderchen
Carstens_Brüderchen Carstens_Brüderchen ist offline
Isch hol glei mein Bruda!
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Carstens_Brüderchen ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Der kleine Inquisitor

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Du haust etwas raus - in diesem Fall Pauschalurteile über Muslime - wirst darauf hingewiesen, dass das so nicht in Ordnung ist und fängst dann an Dich zu winden und dem Gegenüber zu unterstellen er verstehe alles nicht, verdrehe absichtlich und sei im grunde ja eh eine lebendige Torbegrenzung.

Die Pauschalisierung wirst Du eingestehen müssen, die ist nachlesbar.
Sehe ich anders. Wenn ich von 'der Islam' spreche, dann rede ich von der Religion und ihrer Lehre, nicht von den Gläubigen. Die Anführungszeichen bei 'der Islam' sind aus gutem Grunde - auch in den betreffenden Beiträgen - gesetzt.

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Die Frage, ob es Integrationsprobleme gibt ist zwar sicher interessant, aber auch ein ganz anderes Thema. Letztlich ging es darum, ob der Islam zu Deutschland gehört wie Wulff sagte oder nicht, wie unser neuer Innenminister gleich zu Beginn seiner Amtszeit meinte ausführen zu müssen. Da geht es dann eigentlich gar nicht darum, wie gut eine Integration von Menschen gelingt, sondern darum, ob eine Religion als Ganzes Teil unserer Kultur und gesellschaft sein kann bzw. soll.

Diese Unterscheidung halte ich persönlich für sehr wichtig, sie kommt aber bei Eurem Disput kaum vor.

Aus meiner Sicht ist die Integration von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit unterschiedlichem Glauben eine wichtige Aufgabe, die das Bemühen beider Seiten voraussetzt und die in vielen Fällen auch ganz gut gelungen ist.

Probleme habe ich an der Stelle, an der religiöse Befindlichkeiten zusätzliche Barrieren aufbauen und Entgegenkommen zu zusätzlichen Forderungen führt.
Die Unterscheidung zwischen Integrationsproblemen und der (pauschalisierten) Frage nach der Zugehörigkeit 'des Islam' zu Deutschland lässt sich aber nur schwer voneinander abkoppeln. Die von Dir ebenfalls genannten 'Befindlichkeiten' müssen ja irgendwoher rühren und haben auch entsprechende Auswirkungen auf den Dialog.

M.E. liegt genau da die Krux im ganzen Dialog - sowohl hier als auch bei den entsprechenden Gremien. Es wird dauerhaft nach Fehlern in der Argumentation des Diskussionspartners gesucht, statt sich mit Fakten auseinanderzusetzen. Die Folge sind Vorwürfe an die jeweils als 'gegnerisch' empfundenen Gegenüber. Das ist leider nicht zielführend und führt nur zu einer Verschleppung von Lösungen, mit denen beiden Seiten geholfen wäre.

Den Argumenten derer folgend, die meinen, überall in meinen Beiträgen einen 'Generalverdacht' ausmachen zu können, lassen sich auch Deine Aussagen sezieren (grün hinzugefügt), wenn man es denn darauf anlegt:
Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
1. Es ist vergleichsweise einfach, eine kleine Zahl "Fremder" in eine Gemeinschaft zu integrieren (für wen? Für Dich oder für 'alle'). An einem bestimmten Punkt überfordert man aber evtl. die aufnehmende Gesellschaft. Insbesondere dann, wenn der Integrationswille teilweise sehr gering ist.('teilweise'? Kannst Du jemandem den Integrationswillen ansehen? Ich denke, nicht - also 'Generalverdacht'?).

2. Die ersten Gastarbeiter-Generationen kamen nur zum Teil aus islamischen Ländern. Neben Türken kamen in erster Linie Italiener, Spanier und Griechen, da stellten sich manche Probleme einfach nicht. Warum stellten sich die Probleme da nicht? Heißt das, dass Probleme nur bei nicht-christlichen Wurzeln entstanden? 'Generell'...?

3. Heute kommen Migranten zumeist nicht als dringend benötigte Gastarbeiter, die, wenn schon nicht willkommen zumindest als notwendig akzeptiert wurden, sondern in erster Linie als wirtschaftliche oder politische Flüchtlinge. Damit werden diese Menschen oft nur als soziales Problem und Ballast empfunden und entsprechend kritisch beobachtet. Auch hier: Ist das 'zwangsläufig', weil...? Und kann man es diesen Menschen ansehen, dass sie nicht als 'dringend benötigte' Gastarbeiter hier sind?

4. Während Muslime in Deutschland jahrzehntelang ohne Probleme (abgesehen von religionsunabhängiger Ausländerfeindlichkeit) ihre Kultur und ihre Religion bewahren und im Rahmen der Achtung gesellschaftlicher Regeln ausleben konnten, haben wir es heute teilweise mit Diskussionen zu tun, die ein gewachsenes Selbstbewusstsein und den Willen der Mit-Gestaltung erkennen lassen. Das ist im Grunde ein gutes Zeichen, aber aus meiner Sicht eben nicht, wenn es dabei um die Bedeutung religiöser Zeichen und Verhaltensregeln geht. (Nichts anderes sage ich die ganze Zeit.) Ich persönlich habe keine Angst vor fremden Kulturen, aber durchaus vor wachsendem Einfluss von Religion(en). Ich wehre mich vehement gegen jeden Versuch, Politik und Gesellschaft wieder religiös beeinflussen zu wollen. Das kann schnell als 'Scharfmacherei' interpretiert werden. Da muss man sehr vorsichtig sein.

Allein die Tatsache, dass es Diskussionen gibt, ob in einer Mensa oder Kantine Schweinefleisch angeboten werden solle, weil dies Muslimen (allen?) Probleme macht, bringt mich auf die Palme.

Nein, eine Lehrerin die ein Kopftuch als religiöses Zeichen trägt, hat m.E. in einer Schule nichts verloren. Wenn ein Lehrer eine Hells-Angels-Jacke tragen würde, wäre er vermutlich auch vor Gericht nicht erfolgreich. Eine Hells-Angels-Jacke ist kein religiöses Zeichen. Das würde mir als unzulässiger Vergeich um die Ohren gehauen.

...

Diskrepanzen mit religiösen Regeln sind das private Problem des Einzelnen. Notfalls muss er eben dahin gehen, wo er so leben kann wie er das möchte.
Das wird schnell als 'Totschlagargument' vom Tisch geschmettert. Sollen alle ausgewiesen werden oder das Land verlassen, die hier nicht ihren Glauben ausleben können? Wie 'selektierst' Du die? Notfalls nach dem Kriterium, wer mehr als dreimal pro Woche eine Moschee besucht...?Religionsfreiheit steht in unserem Grundgesetz. Außerdem unterstellst Du mit Deiner Aussage, dass es Menschen gibt, die ein Problem mit der Vereinbarkeit von Gesetz und religiösen Regeln haben. Das ist moralisch höchst bedenklich.

Klar habe ich bei meinen Argumenten teilweise ordentlich in die Klamottenkiste gegriffen. Wenn wir uns jetzt noch die nächsten 12 Seiten darüber streiten, dass Du das 'selbstredend' ganz anders meinst und man das auch lesen könne, dann bist Du in der gleichen Situation, in der ich mich hier immer wieder befinde. Bei mir kommt noch hinzu, dass es mittlerweile als Volkssport betrachtet wird, mich permanent mit dem Goldwägelchen zu messen, begleitet von demonstrativem Applaus, sobald wieder irgendeiner auf der Bildfläche erscheint, der meint, mich 'niederstrecken' zu müssen und er sei ein guter Boxer, sobald man ihm ein gutes Flankenspiel bescheinigt...
__________________
"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller.
  #6615  
Alt 11.03.2011, 12:43
Jaskula Jaskula ist offline
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AW: Aus der Tiefe des Raumes ....

Zitat:
Zitat von Clausthaler Beitrag anzeigen
Das "ob" wurde und wird doch gar nicht in Frage gestellt. Es wurde höchstens die Behauptung unterstellt, es gäbe keine.
Manchmal hatte ich aber schon den Eindruck, dass es nicht nur um die Pauschalisierung ging, die ich ja gleich als unnötig bezeichnet hatte, sondern auch darum, dass überhaupt Skepsis gegenüber dem Islam geäußert wurde.

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Sorry, aber wenn du meinst, dass von unseren muslimischen Mitmenschen in Europa eine besondere Gefahr ausgeht - bzw ausgehen könnte(gefällt dir sicherlich besser) -, bist du einfach auf dem Holzweg.
Mal abgesehen davon, dass die Mitmenschen in Europa ja vielfach bis vor kurzem noch ganz woanders zu Hause waren und nicht von heute auf morgen ihre Kultur ablegen, halte ich diese pauschale Aussage für ebenso falsch.

In Punkto Generalverdacht muss ich sagen, dass ich allen Religionen und ihren glühenden Anhängern mißtraue. Generelles Mißtrauen ist ja aber noch keine Verurteilung. Ich gebe zu, dass ich Menschen, die ihren Glauben deutlich nach außen tragen, weniger offen begegne als anderen, ganz einfach, weil ich dann das Gefühl habe, missioniert zu werden. Und da ist schon ein Unterschied in der Intensität zu erkennen.
Es gibt meines Wissens keinen christlichen Gottesstaat, islamische schon. Und das ist für mich indiskutabel. Genau daher kommt das ungute gefühl gegenüber dem Islam. Es gibt keine strikte Trennung zwischen Staat und Religion. Im Christentum ist das über lange Zeit erkämpft worden. Diesen Kampf möchte ich in Zusammenhang mit dem Islam nun nicht bei uns geführt sehen. An der Stelle bin ich dann wohl eher intolerant.
  #6616  
Alt 11.03.2011, 13:11
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AW: Der kleine Inquisitor

Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
@Bretti

Im Gegensatz zur Integration der von Dir als Beispiel gelungener Integration angeführten Gastarbeiter haben wir heute eine etwas andere Situation
Von Integration hatte ich nichts geschrieben. Ich hab' auf das friedliche Miteinander hingewiesen.

Meine Kindheit habe ich Ende der 60er und Anfang der 70er im Ruhrgebiet verbracht. Nicht nur das Wort Integration spielte damals keine Rolle. Über religiöse Riten hat man sich allenfalls gewundert, aber als Gefahr wurde die fremde islamische Religion nie wahrgenommen und auch nicht bezeichnet. Es wurde von "Gastarbeitern" gesprochen und nicht von Migranten.

So fing es jedenfalls mal an. Wie sich das "weiterentwickelt" hat, ist bekannt. Die heutigen "Probleme" haben damals angefangen. Bis hier politisch erkannt wurde, dass "Gastarbeiter" hier Familien gründen und deren Kinder hier aufwachsen, zur Schule gehen und somit hier ihre Heimat haben, sind (zu) viele Jahre ins Land gegangen. Darauf fußende Integrationskonzepte, den "Gastarbeitern" hier eine Heimat zu bieten, in der sie mit ihren Familien gleichberechtigt leben können, hat es leider damals nicht gegeben. Es gab immer wichtigere Probleme.

Mit dem Sterben der Zechen und der Montanindustrie wurden die Arbeitsplätze rar. Eine wirtschaftliche Krise jagte die nächste. Mit zu den leidtragendsten gehörten immer die Gastarbeiter und ihre Familien. Sie haben sich auch großartig nie beschwert über ihre Situation. Hätte eh nicht viel gebracht, da sie keine Lobby hatten. Ende der 70er Anfang der 80er war die Gettoisierung - grad der Gatarbeiter mit anderem religösen Hintergrund - im vollen Gange. Es entstanden regelrechte - vor allem - türkische Viertel. Sie übernahmen dort vielfach kleinere Läden, die für die ehemals deutschen Betreiber nicht mehr rentabel genug waren, da sie gegen die großen Supermarktketten keine Chance hatten. Innerhalb dieser Gettos ist eine Subkultur entstanden. Kein Mensch interessierte sich zunächst dafür. Die Gastarbeiter zogen sich immer weiter zurück und wirtschaftlich ging es ihnen nicht gut. Arbeitsplätze waren rar. Die Zeiten wo man auch mit körperlicher Arbeit gutes Geld verdienen konnte waren vorbei. Arbeitsplätze gab es nur noch für qualifizierte Menschen. Kinder von Gastarbeitern hatten es schwer entsprechende Ausbildungsplätze zu kriegen. Diesbezügliche Integrationsbemühungen gab es nicht wirklich. Zu dieser Zeit fing es auch an, dass unter den Muslimen (meist Türken) Religion wieder einen hohen Stellenwert gekriegt hat. Hier wollte man sie nicht wirklich. In ihrer Heimat waren sie auch Fremde geworden. Grad in schweren Zeiten ist für viele Menschen die Religion eine Zuflucht.

Ende der 80er kam dann der Zusammenbruch des Ostens. In Deutschland hatte man von da an wieder andere Probleme um die man sich kümmern musste. Die DDR gab es plötzlich nicht mehr und Deutschland war wiedervereint. Ein gewaltiges Problem, das gestemmt werden musste. Das nahm die volle Aufmerksamkeit über die gesamten 90er in Anspruch. Unsere ehemaligen Gastarbeiter und ihre Familien - mittlerweile in der 3. Generation - hatten zu der Zeit integrationsmäßig keine Priorität. Dazu wurden in den 90ern aus der eher lockeren EG die EU. Europaweit vielen die Grenzkontrollen weg. Dann kam der 11. September 2001 und alles wurde anders. Das Feindbild der westlichen Welt - was ehemals der Kommunismus war, der aber mit dem Zusammenbruch der UDSSR zahnlos geworden ist - waren nun die Islamisten. Man sprach von der Achse des Bösen. Seit etwa der Zeit ist hier die Integrationsdebatte entfacht. Alles was einen muslimischen Hintergrund hat, wird seit der Zeit besonders kritisch betrachtet. Es wird angefangen im Koran und in der Scharia zu stöbern und siehe da, dort finden sich doch tatsächlich die Wurzeln des Übel.

Sorry, aber mir will es einfach nicht gelingen, mich in die Schlage der Mahner einzureihen und ich habe auch gar keine Lust dazu das Integrationsproblem auf die islamische Religion zu lenken. Das ist für mich Augenwischerei. Vergehen gegen geltendes Gesetz soll und muss nachgegangen werden. Egal ob in einem katholischen Kinderheim Kinder von Pfarrern misshandelt werden, oder ob Muslime Mädchen zwangsverheiraten. Macht für mich keinen unterschied. Bevor ich was verurteile, muss es eine Tat gegeben haben. Wegen Vergehen Einzelner kann man auch nur den Einzelnen verurteilen und nicht darauf schließen, dass die Wurzel des Übels in der Religionszugehörigkeit begründet liegt. Ist zwar einfach, hat aber bis heute nie auch nur ansatzweise den eigentlichen Grund einer Greueltat entsprochen. Ein Osama bin Laden ist kein sonderlich religiöser Mensch. Er hat es nur verstanden die Religion zu missbrauchen um willige Gefolgsleute zu finden.

Gleich welche Religion du nimmst, alle haben sie eins gemeinsam, sie eignen sich prima als Rechtfertigung für so ziemlich jede Aggression anderen gegenüber. Menschen müssen nur dumm oder verzweifelt genug sein, um einem angeglichen Religionsführer oder sonstigen Lichtgestalten die bessere Zeiten versprechen zu folgen. Die Geschichtsbücher sind voll davon.

Mein Sohn geht in die 6. Klasse und kam die Tage mit der Geschichte nach Hause, dass sein evangelischer Religionslehrer erzählt hat, dass Gott auch Adolf Hitler vergeben würde. Als ich nachfragte worum es denn in der Religionsstunde ging, erfuhr ich das es die Antwort auf die Frage: "Ob Gott wirklich jede Sünde vergeben würde", war.
  #6617  
Alt 11.03.2011, 13:14
Jaskula Jaskula ist offline
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AW: Der kleine Inquisitor

Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Sehe ich anders.
Schade, es wäre so einfach gewesen, zuzugeben, dass Du Dich etwas zu pauschal geäussert hast.


Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
M.E. liegt genau da die Krux im ganzen Dialog - sowohl hier als auch bei den entsprechenden Gremien. Es wird dauerhaft nach Fehlern in der Argumentation des Diskussionspartners gesucht, statt sich mit Fakten auseinanderzusetzen. Die Folge sind Vorwürfe an die jeweils als 'gegnerisch' empfundenen Gegenüber. Das ist leider nicht zielführend und führt nur zu einer Verschleppung von Lösungen, mit denen beiden Seiten geholfen wäre.

...

Wenn wir uns jetzt noch die nächsten 12 Seiten darüber streiten, dass Du das 'selbstredend' ganz anders meinst und man das auch lesen könne, dann bist Du in der gleichen Situation, in der ich mich hier immer wieder befinde.
Du wirst sicher mit Erstaunen zur Kenntnis genommen haben, dass ich Dir grundsätzlich recht gegeben habe und die Anfeindungen nicht nachvollziehen konnte. Genau das war der Grund, weil grundsätzlich zutrffende Aussagen nicht dadurch falsch werden, dass man sich an einer Stelle suboptimal ausgedrückt hat. Das führt dann zu Diskussionen über Form statt Inhalt.

Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Bei mir kommt noch hinzu, dass es mittlerweile als Volkssport betrachtet wird, mich permanent mit dem Goldwägelchen zu messen, begleitet von demonstrativem Applaus, sobald wieder irgendeiner auf der Bildfläche erscheint, der meint, mich 'niederstrecken' zu müssen
...
Das Lagerdenken habe ich bereits kritisiert, aber Du machst es Dir zu einfach. Aus Deinen Beiträgen kann, ja muss man fast einen nicht unerheblichen Teil an Arroganz lesen. Du wertest sehr viel ab und das dann häufig auch noch recht deutlich. Dein Roß ist manchmal ziemlich hoch. Und wenn Du relativierst, führst Du das oftmals durch Wiederholungen des zuvor Gesagten ad absurdum.
Ich weiß, Du wirst mir jetzt ähnliches bescheinigen, aber ich denke, dass ich mein Diskussionsverhalten in den letzten Jahren ein klein wenig geändert habe. Nicht aus Opportunismus oder Harmoniebedürfnis, sondern aus Einsicht, gelegentlich auch mal etwas nicht ganz optimal gemacht zu haben.
  #6618  
Alt 11.03.2011, 13:27
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AW: Der kleine Inquisitor

Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Gleich welche Religion du nimmst, alle haben sie eins gemeinsam, sie eignen sich prima als Rechtfertigung für so ziemlich jede Aggression anderen gegenüber. Menschen müssen nur dumm oder verzweifelt genug sein, um einem angeglichen Religionsführer oder sonstigen Lichtgestalten die bessere Zeiten versprechen zu folgen. Die Geschichtsbücher sind voll davon.
Das untertreiche ich vollumfänglich.

Ein Grund, warum ich auch dem Islam generell und pauschal mit Skepsis begegne.
  #6619  
Alt 11.03.2011, 15:04
User 17544 User 17544 ist offline
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Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Bei mir kommt noch hinzu, dass es mittlerweile als Volkssport betrachtet wird, mich permanent mit dem Goldwägelchen zu messen, begleitet von demonstrativem Applaus, sobald wieder irgendeiner auf der Bildfläche erscheint, der meint, mich 'niederstrecken' zu müssen und er sei ein guter Boxer, sobald man ihm ein gutes Flankenspiel bescheinigt...
Na jetzt komm' mal wieder runter und sei nicht so verbissen!

Ich bemesse deine Aussagen hier nicht mit dem Goldwägelchen. Du hast deine Meinung - die ich halt für überzogen halte - ich hab meine Meinung.

Jetzt verrate ich dir mal was Hier wird es nie einen Sieger geben

Im Fußballerjargon ausgedrückt haben wir uns munter ein paar Bälle zugespielt und weiter ist nix passiert. Keine Blutgrätsche, kein gelbwürdiges Tackling und noch nicht mal ein Foul hat's gegeben.

So was in der Art, werden wir in den Augen der meisten Mitleser ausgefochten haben.
  #6620  
Alt 11.03.2011, 16:42
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Nacki Nacki ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Vielleicht wären Zwangsehen junger Muslima mit katholischen Priestern eine integrative Lösung? Gut, man fragt sich natürlich, wer sich da im Einzelfall als die gezwungenere Person sieht. Dann müssen sich also auch die jungen männlichen Moslems opfern. Ich glaube, wir wären einen gehörigen Schritt weiter, wenn solche Homoverbingungen gesellschaftlich einmal allseits anerkannt sein werden.
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