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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen? | |||
ich bin politisch interessiert |
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193 | 57,10% |
ich bin teilweise politisch interessiert |
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97 | 28,70% |
ich interessiere mich nicht für Politik |
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19 | 5,62% |
ich verweigere die Aussage |
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29 | 8,58% |
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen |
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Themen-Optionen |
#6611
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AW: DER Thread für politisch Interessierte
Ahhhh, das Wetter wird milder, der Frühling naht. Zeit, das Gartenwerkzeug aus dem Schuppen zu holen und den Sandkasten aufzudecken.
Schönes Wochenende!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell Geändert von Fozzi (11.03.2011 um 10:34 Uhr) |
#6612
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AW: Der kleine Inquisitor
Zitat:
Du haust etwas raus - in diesem Fall Pauschalurteile über Muslime - wirst darauf hingewiesen, dass das so nicht in Ordnung ist und fängst dann an Dich zu winden und dem Gegenüber zu unterstellen er verstehe alles nicht, verdrehe absichtlich und sei im grunde ja eh eine lebendige Torbegrenzung. Die Pauschalisierung wirst Du eingestehen müssen, die ist nachlesbar. Die Frage, ob es Integrationsprobleme gibt ist zwar sicher interessant, aber auch ein ganz anderes Thema. Letztlich ging es darum, ob der Islam zu Deutschland gehört wie Wulff sagte oder nicht, wie unser neuer Innenminister gleich zu Beginn seiner Amtszeit meinte ausführen zu müssen. Da geht es dann eigentlich gar nicht darum, wie gut eine Integration von Menschen gelingt, sondern darum, ob eine Religion als Ganzes Teil unserer Kultur und gesellschaft sein kann bzw. soll. Diese Unterscheidung halte ich persönlich für sehr wichtig, sie kommt aber bei Eurem Disput kaum vor. Aus meiner Sicht ist die Integration von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit unterschiedlichem Glauben eine wichtige Aufgabe, die das Bemühen beider Seiten voraussetzt und die in vielen Fällen auch ganz gut gelungen ist. Probleme habe ich an der Stelle, an der religiöse Befindlichkeiten zusätzliche Barrieren aufbauen und Entgegenkommen zu zusätzlichen Forderungen führt. @Bretti Im Gegensatz zur Integration der von Dir als Beispiel gelungener Integration angeführten Gastarbeiter haben wir heute eine etwas andere Situation. 1. Es ist vergleichsweise einfach, eine kleine Zahl "Fremder" in eine Gemeinschaft zu integrieren. An einem bestimmten Punkt überfordert man aber evtl. die aufnehmende Gesellschaft. Insbesondere dann, wenn der Integrationswille teilweise sehr gering ist. 2. Die ersten Gastarbeiter-Generationen kamen nur zum Teil aus islamischen Ländern. Neben Türken kamen in erster Linie Italiener, Spanier und Griechen, da stellten sich manche Probleme einfach nicht. 3. Heute kommen Migranten zumeist nicht als dringend benötigte Gastarbeiter, die, wenn schon nicht willkommen zumindest als notwendig akzeptiert wurden, sondern in erster Linie als wirtschaftliche oder politische Flüchtlinge. Damit werden diese Menschen oft nur als soziales Problem und Ballast empfunden und entsprechend kritisch beobachtet. 4. Während Muslime in Deutschland jahrzehntelang ohne Probleme (abgesehen von religionsunabhängiger Ausländerfeindlichkeit) ihre Kultur und ihre Religion bewahren und im Rahmen der Achtung gesellschaftlicher Regeln ausleben konnten, haben wir es heute teilweise mit Diskussionen zu tun, die ein gewachsenes Selbstbewusstsein und den Willen der Mit-Gestaltung erkennen lassen. Das ist im Grunde ein gutes Zeichen, aber aus meiner Sicht eben nicht, wenn es dabei um die Bedeutung religiöser Zeichen und Verhaltensregeln geht. Ich persönlich habe keine Angst vor fremden Kulturen, aber durchaus vor wachsendem Einfluss von Religion(en). Ich wehre mich vehement gegen jeden Versuch, Politik und Gesellschaft wieder religiös beeinflussen zu wollen. Allein die Tatsache, dass es Diskussionen gibt, ob in einer Mensa oder Kantine Schweinefleisch angeboten werden solle, weil dies Muslimen Probleme macht, bringt mich auf die Palme. Nein, eine Lehrerin die ein Kopftuch als religiöses Zeichen trägt, hat m.E. in einer Schule nichts verloren. Wenn ein Lehrer eine Hells-Angels-Jacke tragen würde, wäre er vermutlich auch vor Gericht nicht erfolgreich. Dass Tierschutz geringer geschätzt wird als die freie Religionsausübung und deshalb Schächten mittels Ausnahmegenehmigung möglich ist, halte ich für einen Skandal. Gesetze gelten für alle, also auch für hier lebende Christen, Juden, Hindus, Muslime oder auch alle anderen. Diskrepanzen mit religiösen Regeln sind das private Problem des Einzelnen. Notfalls muss er eben dahin gehen, wo er so leben kann wie er das möchte. Komasaufen in Kuwait und Nacktbaden in Teheran gestalten sich auch schwierig. |
#6613
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Aus der Tiefe des Raumes ....
... ein genialer Pass, fast nicht mehr rechtzeitig gespielt, selbst aufgenommen und verwandelt.
Zitat:
![]() Das "ob" wurde und wird doch gar nicht in Frage gestellt. Es wurde höchstens die Behauptung unterstellt, es gäbe keine. Und dieses Schema ähnelt, wie geschrieben, der Hartz-Debatte. Wenn man sich gegen den Generalverdaht wehrt, wird einem irgendwann automatisch unterstellt, man würde die Problem verharmlosen oder leugnen.... Zitat:
Will man den Islam gesetzlich mit Christentum gleichstellen z.B. hinsichtlich Anerkennung und Förderung kirchlicher Einrichtungen, steuerliche Behandlung? Mitgestaltung, solange sie das Miteinander fördert und die Einhaltung der hiesigen gesetlichen Rahmenbedingungen voraussetzt, zeigt doch, dass der Integrationswille da ist. So lange die Salatbar i.O. ist und es nicht immer nur freitags Fisch gibt... ![]() Fehlt hier nicht 'ne Fussnote ![]() |
#6614
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AW: Der kleine Inquisitor
Zitat:
Zitat:
M.E. liegt genau da die Krux im ganzen Dialog - sowohl hier als auch bei den entsprechenden Gremien. Es wird dauerhaft nach Fehlern in der Argumentation des Diskussionspartners gesucht, statt sich mit Fakten auseinanderzusetzen. Die Folge sind Vorwürfe an die jeweils als 'gegnerisch' empfundenen Gegenüber. Das ist leider nicht zielführend und führt nur zu einer Verschleppung von Lösungen, mit denen beiden Seiten geholfen wäre. Den Argumenten derer folgend, die meinen, überall in meinen Beiträgen einen 'Generalverdacht' ausmachen zu können, lassen sich auch Deine Aussagen sezieren (grün hinzugefügt), wenn man es denn darauf anlegt: Zitat:
Klar habe ich bei meinen Argumenten teilweise ordentlich in die Klamottenkiste gegriffen. Wenn wir uns jetzt noch die nächsten 12 Seiten darüber streiten, dass Du das 'selbstredend' ganz anders meinst und man das auch lesen könne, dann bist Du in der gleichen Situation, in der ich mich hier immer wieder befinde. Bei mir kommt noch hinzu, dass es mittlerweile als Volkssport betrachtet wird, mich permanent mit dem Goldwägelchen zu messen, begleitet von demonstrativem Applaus, sobald wieder irgendeiner auf der Bildfläche erscheint, der meint, mich 'niederstrecken' zu müssen und er sei ein guter Boxer, sobald man ihm ein gutes Flankenspiel bescheinigt... ![]()
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller. |
#6615
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AW: Aus der Tiefe des Raumes ....
Zitat:
Zitat:
In Punkto Generalverdacht muss ich sagen, dass ich allen Religionen und ihren glühenden Anhängern mißtraue. Generelles Mißtrauen ist ja aber noch keine Verurteilung. Ich gebe zu, dass ich Menschen, die ihren Glauben deutlich nach außen tragen, weniger offen begegne als anderen, ganz einfach, weil ich dann das Gefühl habe, missioniert zu werden. Und da ist schon ein Unterschied in der Intensität zu erkennen. Es gibt meines Wissens keinen christlichen Gottesstaat, islamische schon. Und das ist für mich indiskutabel. Genau daher kommt das ungute gefühl gegenüber dem Islam. Es gibt keine strikte Trennung zwischen Staat und Religion. Im Christentum ist das über lange Zeit erkämpft worden. Diesen Kampf möchte ich in Zusammenhang mit dem Islam nun nicht bei uns geführt sehen. An der Stelle bin ich dann wohl eher intolerant. |
#6616
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AW: Der kleine Inquisitor
Zitat:
Meine Kindheit habe ich Ende der 60er und Anfang der 70er im Ruhrgebiet verbracht. Nicht nur das Wort Integration spielte damals keine Rolle. Über religiöse Riten hat man sich allenfalls gewundert, aber als Gefahr wurde die fremde islamische Religion nie wahrgenommen und auch nicht bezeichnet. Es wurde von "Gastarbeitern" gesprochen und nicht von Migranten. So fing es jedenfalls mal an. Wie sich das "weiterentwickelt" hat, ist bekannt. Die heutigen "Probleme" haben damals angefangen. Bis hier politisch erkannt wurde, dass "Gastarbeiter" hier Familien gründen und deren Kinder hier aufwachsen, zur Schule gehen und somit hier ihre Heimat haben, sind (zu) viele Jahre ins Land gegangen. Darauf fußende Integrationskonzepte, den "Gastarbeitern" hier eine Heimat zu bieten, in der sie mit ihren Familien gleichberechtigt leben können, hat es leider damals nicht gegeben. Es gab immer wichtigere Probleme. Mit dem Sterben der Zechen und der Montanindustrie wurden die Arbeitsplätze rar. Eine wirtschaftliche Krise jagte die nächste. Mit zu den leidtragendsten gehörten immer die Gastarbeiter und ihre Familien. Sie haben sich auch großartig nie beschwert über ihre Situation. Hätte eh nicht viel gebracht, da sie keine Lobby hatten. Ende der 70er Anfang der 80er war die Gettoisierung - grad der Gatarbeiter mit anderem religösen Hintergrund - im vollen Gange. Es entstanden regelrechte - vor allem - türkische Viertel. Sie übernahmen dort vielfach kleinere Läden, die für die ehemals deutschen Betreiber nicht mehr rentabel genug waren, da sie gegen die großen Supermarktketten keine Chance hatten. Innerhalb dieser Gettos ist eine Subkultur entstanden. Kein Mensch interessierte sich zunächst dafür. Die Gastarbeiter zogen sich immer weiter zurück und wirtschaftlich ging es ihnen nicht gut. Arbeitsplätze waren rar. Die Zeiten wo man auch mit körperlicher Arbeit gutes Geld verdienen konnte waren vorbei. Arbeitsplätze gab es nur noch für qualifizierte Menschen. Kinder von Gastarbeitern hatten es schwer entsprechende Ausbildungsplätze zu kriegen. Diesbezügliche Integrationsbemühungen gab es nicht wirklich. Zu dieser Zeit fing es auch an, dass unter den Muslimen (meist Türken) Religion wieder einen hohen Stellenwert gekriegt hat. Hier wollte man sie nicht wirklich. In ihrer Heimat waren sie auch Fremde geworden. Grad in schweren Zeiten ist für viele Menschen die Religion eine Zuflucht. Ende der 80er kam dann der Zusammenbruch des Ostens. In Deutschland hatte man von da an wieder andere Probleme um die man sich kümmern musste. Die DDR gab es plötzlich nicht mehr und Deutschland war wiedervereint. Ein gewaltiges Problem, das gestemmt werden musste. Das nahm die volle Aufmerksamkeit über die gesamten 90er in Anspruch. Unsere ehemaligen Gastarbeiter und ihre Familien - mittlerweile in der 3. Generation - hatten zu der Zeit integrationsmäßig keine Priorität. Dazu wurden in den 90ern aus der eher lockeren EG die EU. Europaweit vielen die Grenzkontrollen weg. Dann kam der 11. September 2001 und alles wurde anders. Das Feindbild der westlichen Welt - was ehemals der Kommunismus war, der aber mit dem Zusammenbruch der UDSSR zahnlos geworden ist - waren nun die Islamisten. Man sprach von der Achse des Bösen. Seit etwa der Zeit ist hier die Integrationsdebatte entfacht. Alles was einen muslimischen Hintergrund hat, wird seit der Zeit besonders kritisch betrachtet. Es wird angefangen im Koran und in der Scharia zu stöbern und siehe da, dort finden sich doch tatsächlich die Wurzeln des Übel. Sorry, aber mir will es einfach nicht gelingen, mich in die Schlage der Mahner einzureihen und ich habe auch gar keine Lust dazu das Integrationsproblem auf die islamische Religion zu lenken. Das ist für mich Augenwischerei. Vergehen gegen geltendes Gesetz soll und muss nachgegangen werden. Egal ob in einem katholischen Kinderheim Kinder von Pfarrern misshandelt werden, oder ob Muslime Mädchen zwangsverheiraten. Macht für mich keinen unterschied. Bevor ich was verurteile, muss es eine Tat gegeben haben. Wegen Vergehen Einzelner kann man auch nur den Einzelnen verurteilen und nicht darauf schließen, dass die Wurzel des Übels in der Religionszugehörigkeit begründet liegt. Ist zwar einfach, hat aber bis heute nie auch nur ansatzweise den eigentlichen Grund einer Greueltat entsprochen. Ein Osama bin Laden ist kein sonderlich religiöser Mensch. Er hat es nur verstanden die Religion zu missbrauchen um willige Gefolgsleute zu finden. Gleich welche Religion du nimmst, alle haben sie eins gemeinsam, sie eignen sich prima als Rechtfertigung für so ziemlich jede Aggression anderen gegenüber. Menschen müssen nur dumm oder verzweifelt genug sein, um einem angeglichen Religionsführer oder sonstigen Lichtgestalten die bessere Zeiten versprechen zu folgen. Die Geschichtsbücher sind voll davon. Mein Sohn geht in die 6. Klasse und kam die Tage mit der Geschichte nach Hause, dass sein evangelischer Religionslehrer erzählt hat, dass Gott auch Adolf Hitler vergeben würde. Als ich nachfragte worum es denn in der Religionsstunde ging, erfuhr ich das es die Antwort auf die Frage: "Ob Gott wirklich jede Sünde vergeben würde", war. |
#6617
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AW: Der kleine Inquisitor
Schade, es wäre so einfach gewesen, zuzugeben, dass Du Dich etwas zu pauschal geäussert hast.
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Ich weiß, Du wirst mir jetzt ähnliches bescheinigen, aber ich denke, dass ich mein Diskussionsverhalten in den letzten Jahren ein klein wenig geändert habe. Nicht aus Opportunismus oder Harmoniebedürfnis, sondern aus Einsicht, gelegentlich auch mal etwas nicht ganz optimal gemacht zu haben. |
#6618
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AW: Der kleine Inquisitor
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Ein Grund, warum ich auch dem Islam generell und pauschal mit Skepsis begegne. |
#6619
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AW: Der kleine Inquisitor
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Ich bemesse deine Aussagen hier nicht mit dem Goldwägelchen. Du hast deine Meinung - die ich halt für überzogen halte - ich hab meine Meinung. Jetzt verrate ich dir mal was ![]() ![]() Im Fußballerjargon ausgedrückt haben wir uns munter ein paar Bälle zugespielt und weiter ist nix passiert. Keine Blutgrätsche, kein gelbwürdiges Tackling und noch nicht mal ein Foul hat's gegeben. ![]() So was in der Art, werden wir in den Augen der meisten Mitleser ausgefochten haben. ![]() |
#6620
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AW: DER Thread für politisch Interessierte
Vielleicht wären Zwangsehen junger Muslima mit katholischen Priestern eine integrative Lösung? Gut, man fragt sich natürlich, wer sich da im Einzelfall als die gezwungenere Person sieht. Dann müssen sich also auch die jungen männlichen Moslems opfern. Ich glaube, wir wären einen gehörigen Schritt weiter, wenn solche Homoverbingungen gesellschaftlich einmal allseits anerkannt sein werden.
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