Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Peter Igel]

macht mal weiter!!!
Ganz starke vorweihnachtliche Abend-Performance von Einigen hier!
Da schmeckt der Glühwein gleich doppelt so gut!

[stefan.s]

Zitat von Carstens_Brüderchen

Mach' halt mit den Infos was Du willst. Ignorieren, hinterfragen, negieren...Du wirst schon irgendeinen Nutzen daraus ziehen - und wenn es nur ist, dass man aus derlei Studien keinen Nutzen ziehen kann.

Bonne nuit.

Warum so stinkig?



Dass 'Glück' nichts, aber auch rein gar nichts mit den zu tun hat, was Du hier informierst, ist wohl nur eine Spitzfindigkeit meinerseits.

Hier geht es bestenfalls um 'Zufriedenheit'. Und dieser Satz,


"Das sind alles elementare Wesenszüge 'des Menschen'. Solange die Mehrheit so funktioniert, wird es auch niemals "Gerechtigkeit" im Sinne eines einträchtigen und gleichwertigen Miteinanders geben können."


den ich als Schlussfolgerung deinerseits verstehe, ist ja nun mal Quatsch.

Und zwar ganz Großer.

Wer behauptet denn, dass 'Gerechtigkeit' nicht regulierbar ist? Befinden wir uns (im rousseauschen Sinne) im Urzustand? (ja Wolle ich weiß, manchmal glaube ich das auch...)

Was Du hier sagst, ist ja 'ne Generalkapitualtion, nach dem Motto: 'da jeder gewinnen will, macht es auch keinen Sinn, irgendwelche Regeln zu erstellen'...

Ich sag' nochmal was: der Spruch, dass es keine 'Gerechtigkeit' geben kann, kommt vorzugsweise - nein, IMMER - von welcher Klientel?

Richtig geraten!

[Fozzi]

Zitat von stefan.s

...
Wer behauptet denn, dass 'Gerechtigkeit' nicht regulierbar ist? Befinden wir uns (im rousseauschen Sinne) im Urzustand? (ja Wolle ich weiß, manchmal glaube ich das auch...)

Ich sag' nochmal was: der Spruch, dass es keine 'Gerechtigkeit' geben kann, kommt vorzugsweise - nein, IMMER - von welcher Klientel?

Richtig geraten!

Gerechtigkeit ist deshalb nicht regulierbar und wird es deshalb nicht geben, weil es sich um ein subjektiven Begriff handelt.

Das bedeutet ja im Umkehrschluß nicht, den Gesamtnutzen nicht optimieren zu wollen oder zu können.

[Nacki]

Zitat von Fozzi

Gerechtigkeit ist deshalb nicht regulierbar und wird es deshalb nicht geben, weil es sich um ein subjektiven Begriff handelt.

Es gibt nur verschiedenen Arten von Gerechtigkeit, die für sich allein gut definiert und regulierbar sind. Nur stehen sie leider oft in Konkurrenz zu ihren Brüdern.

Zitat von Abwehrtitan

Nichts ist stärker als der Wille zum Überleben, festes Programm, kein update hat bisher etwas am Programmablauf geändert. Wie gesagt, sehe nirgendwo einen fähigen Programmiger der den Quellcode aufzubrechen in der Lage wäre.

Um halbwegs im Bild zu bleiben, dieser Thread genießt wirklich hohe Priorität, aber es gibt auch andere Threads. Das Verhalten einiger währends des Holocaust zeigen es.

[Fozzi]

Zitat von Nacki

Es gibt nur verschiedenen Arten von Gerechtigkeit, die für sich allein gut definiert und regulierbar sind...

Zum Beispiel? (gern als Link, ich les mich rein)

[Nacki]

Zitat von Carstens_Brüderchen

So sieht's aus! Gestern erst stand da eine Studie zu lesen, aus der hervorging, wie das Glück der Bürger und das BIP miteinander korrelieren. Kurz zusammengefasst der Tenor:

Diese Studie etwa? Die kann man geflissentlich ignorieren, sich vielleicht noch kritisch mit ihr auseinandersetzen, aber auf keinen Fall kann man die für eine seriöse Argumentation heranziehen, sage ich jetzt mal ganz unseriös mit dem Wissen darüber, wer dahintersteckt.

[Nacki]

Zitat von Fozzi

Zum Beispiel? (gern als Link, ich les mich rein)

Na, wenn Du schon Weihnachtsurlaub und Lust hast:
http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/

[Fozzi]

Zitat von Nacki

Na, wenn Du schon Weihnachtsurlaub und Lust hast:
http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/

Beides (zumindest fast), aber ein Tipp, welchen Du zu diesem Thema für Aufschlußreich hälst, wäre trotzdem nett

(Ach ja, deutsch sollte der Bericht bitte sein)

[stefan.s]

Zitat von Fozzi

Gerechtigkeit ist deshalb nicht regulierbar und wird es deshalb nicht geben, weil es sich um ein subjektiven Begriff handelt.

Das bedeutet ja im Umkehrschluß nicht, den Gesamtnutzen nicht optimieren zu wollen oder zu können.

Jedes sprachliche Kontrukt ist subjektiv, absolut jedes.

Sprache, Verständigung, Kommunikation, ganz wie man will, bedeutet Übereinkunft, nicht Objektivität.

In einem solchen Kontext ist nun das schöne Wort 'Gerechtigkeit' eingebettet. Es ist im Gegensatz z.B. zu Auto oder Aktie ein NORMATIVER Begriff.

Man macht sich Gedanken, wie ein Zusammenleben funktionieren kann bzw. SOLLTE.

Deshalb ist 'gerecht' selten das, WAS IST. Aber es gibt eine klare Vorstellung von 'Gerechtigkeit'. Zerbrösel' mal die Eigeninteressen eines Jeden und du wirst dich wundern, wie nah' man eigentlich beieinander ist.

Nun zu deinem zweiten Satz: das sehr an Adam Smith gemahnende mini-max-Gesamtnutzen-Gedöns ist die Krux moderner Gesellschaften.

Es GIBT keinen Gesamtnutzen, es gibt nur Profiteure und Verlierer, wenn man sich an solchen Prinzipien orientiert.

Und, das ist mir das Wichtigste: DAS IST KEINE MENSCHLICHE PRÄSUPPOSITION; SONDERN EIN GESELLSCHAFTLICH BEGRÜNDETER UND GEWOLLTER LERNPROZESS; DEN JEDER; DER WAS 'WERDEN' WILL ZU DURCHLAUFEN HAT!

Es gibt genügend Beispiele von Gesellschaften, die nach ganz anderem Muster 'funktionieren', und da machen auch Menschen mit!

Dieses Rumgehampel in den westlichen Industrienationen, das eigene Verhalten, obwohl man eigentlich erkannt hat, wie Scheiße es ist, mit sowas wie der 'menschlichen Natur' zu entschuldigen, ist allerunterste Kanone.

Ich kenne zumindest kein Baby, dem das Gewinnstreben qua Geburt mitgegeben wurde, kein Einziges!

[Carstens_Brüderchen]

Zitat von stefan.s

Warum so stinkig?...

Bin nicht stinkig - lies die von Dir zitierte Passage noch mal unter der Prämisse, dass ich nicht stinkig bin und den Smiley am Ende auch so gemeint habe...dann wirst Du (hoffentlich) feststellen, dass ich keineswegs angeranzt war oder bin. Warum auch? Du sagst, die Studie sei Quatsch; ich habe attestiert, dass dem durchaus so sein kann und es Dir völlig freisteht, eine Wertung vorzunehmen oder nicht.

Ich nehme allerdings stark an, dass wesentliche Züge dieser Studie schon irgendwo nah an der Realität liegen. @Nacki: Ob es sich bei den Erstellern der Studie um Lobbyisten des Turbokapitalismus handelt oder nicht, ist dabei m.E. zunächst unerheblich. Klar, dass die Herrschaften gerne solche Ergebnisse vorlegen. Diese Resultate jedoch als nichtssagend abzutun, nur weil sie bestimmten Leuten in den Kram passen, halte ich für unklug. Genau so gut könnten Kernkraftbefürworter argumentieren, dass Gutachten über Endlagerstätten belanglos seien, nur weil die Resultate Kernkraftgegnern in die Karten spielen...

Aber ähnlich verläuft es auch hier im Forum zunehmend. Mittlerweile kommt es offensichtlich immer häufiger darauf an, WER was sagt und nicht WAS gesagt wird.