Hölzer: Frequenzen (Ranking)

[Hansi Blocker]

Gibt es ein Foto vom Furnieraufbau des Holzes?

[Mr. White]

Habe das Holz noch nicht in Verwendung, daher kann ich noch die Fotos nachliefern. Hoffe, die Auflösung passt.

[piwo0072]

Ich hab folgende Hölzer mit der FFTWave app gemessen:
- Soulspin Z Carbon (89g): 1636 Hz
- Andro TP_Ligna CO OFF (84g): 1313 Hz
- Donic Appelgren Allplay (75g): 1238 Hz

Hab einen Tischtennisball zum Test verwendet.

[Haureinis Tango]

Zitat von piwo0072

Hab einen Tischtennisball zum Test verwendet.

Dann "misst" du aber zum großen Teil das (Stör-)Geräusch des Balles. Anklopfen mit einem Fingerknöchel zeigt dir mehr von der akustischen Schwingung des eigentlichen Holzes. Vielleicht hast du die Hölzer noch nicht belegt und möchtest es so nochmal wiederholen. Eine "Messung" wird es strenger genommen auch erst dann, wenn man in etwa die Schwankungsbreite bei mehreren Wiederholungen nennt. - Das soll jetzt keine Belehrung oder so sein, nur mal ein genereller Tipp zur Qualitätssteigerung der Daten in diesem Thread. - Auf jeden Fall in erster Linie vielen Dank für deine Initiative!

[piwo0072]

Zitat von Haureinis Tango

Dann "misst" du aber zum großen Teil das (Stör-)Geräusch des Balles. Anklopfen mit einem Fingerknöchel zeigt dir mehr von der akustischen Schwingung des eigentlichen Holzes. Vielleicht hast du die Hölzer noch nicht belegt und möchtest es so nochmal wiederholen. Eine "Messung" wird es strenger genommen auch erst dann, wenn man in etwa die Schwankungsbreite bei mehreren Wiederholungen nennt. - Das soll jetzt keine Belehrung oder so sein, nur mal ein genereller Tipp zur Qualitätssteigerung der Daten in diesem Thread. - Auf jeden Fall in erster Linie vielen Dank für deine Initiative!

Hölzer sind schon wieder beklebt.
Die Messwerte sind je aus ca. 10 Wiederholungen entstanden, die Streuung war aber nicht erheblich.

Edit: Hab das Donic (noch nicht beklebt) mal noch mit anderen Methoden nachgemessen:
- Griffstück gegen den Kopf Dotzen (Hat Soulspin mal erklärt): 1248 Hz > gut wiederholgenau
- Mit dem Fingerknöchel auf das Holz Dotzen: ca. 1291 Hz > hat aber sehr viel Streuung, je nach dem wie "knochig" man das Holz erwischt. Teilweise Abweichung um +/- 40 - 50 Hz

Daher würde ich sagen das die Tischtennisball Methode oder Griff am Kopf anschlagen Methode Recht zuverlässig sind.

BTW: "Griff am Kopf" funktioniert auch dann hervorragend wenn der schläger beklebt ist. Bei Vereinskollegen z.B. wenn man vergleichen möchte
Soulspin Methode (Minute 31): https://www.youtube.com/watch?v=iT-92VSYaHk

[Haureinis Tango]

Zitat von piwo0072

- Griffstück gegen den Kopf Dotzen (Hat Soulspin mal erklärt): 1248 Hz > gut wiederholgenau

Fällt nicht ganz leicht bei der Methode Holzkopf ernsthaft zu bleiben ;-)
Beim Klopfen an den Schädel hört man den eigenen Körperschall, übertragen von den Knochen des Skeletts an das Ohr. Der größte Anteil des Klopfgeräusches wird aber auch im Beispiel-Clip vom Blatt durch die Luft zum Ohr übertragen, weil es nur wenige Zentimeter entfernt gehalten wird. Wenn du das Geräusch ebenfalls mit FFTWave aufnimmst, wird die dominante Frequenz eher so bei 300 Hz liegen, also wird dabei hauptsächlich eine ganz andere Schwingung des Holzes angeregt, als beim moderaten Anklopfen mit dem Fingerknöchel in Blattmitte. Ist auch zu erwarten, denn bei letzterem wird die sogenannte 'Membranschwingung' des Blattes angeregt, eine Mode ähnlich der Auslenkung beim Trampolinspringen (nur daß der Rand beim Schlägerblatt nicht ortsfest eingespannt ist).

Wenn du hingegen das Holz lose gehalten mit dem Griffende anschlägst, wird mit ziemlicher Sicherheit eine Biegeschwingung in Längsrichtung angeregt, deren Frequenz stark von den schwingenden Massen, wie Griffschalen inkl. Ausfräsungen, Gummibelägen und der Biegesteifigkeit des gesamten Holzes in Längsrichtung abhängt. Wenn man nicht aufpasst, vergleicht man dann Äpfel mit Birnen.

Jetzt nicht falsch verstehen - ich glaube schon, daß man bei häufigem Umgang "ein Ohr" für sein Material entwickeln kann ...

[mic74]

Stiga Cybershape Clipper:

konkav
84g unversiegelt
15,6 x 15,7 x 6,55

4 weichere Außen- und 3 härtere Innenfurniere,
keine Ahnung was genau

Frequenz Ball 1228
Frequenz Knöchel 1314

[piwo0072]

Ohne jetzt Physisch zu genau zu verstehen wie die Schwingungstypen und Varianten sind, bin ich eher praktisch veranlagt und hab es getestet.
Scheinbar ist es relativ egal wie das Holz zur Schwingung angeregt wird, die Messwerte sprechen für sich.

App: FFTWave @default settings
Abstand zum Mikro je ca 40 cm
8 Testdurchläufe jeweils.

Donic Appelgren:

TT Ball
1. 1195
2. 1270
3. 1270
4. 1259
5. 1259
6. 1259
7. 1227
8. 1227

Knöchel
1. 1313
2. 1292
3. 1259
4. 1248
5. 1248
6. 1248
7. 1248
8. 1248

Kopf
1. 1248
2. 1216
3. 1248
4. 1248
5. 1248
6. 1248
7. 1248
8. 1248


Soulspin Z-Carbon

TT Ball
1. 1636
2. 1658
3. 1647
4. 1679
5. 1658
6. 1625
7. 1658
8. 1625

Knöchel
1. 1787
2. 1647
3. 1625
4. 1647
5. 1636
6. 1658
7. 1636
8. 1647

Kopf
1. 1658
2. 1658
3. 1647
4. 1658
5. 1658
6. 1658
7. 1658
8. 1658

Was schließe ich persönlich daraus?
- Wie das Holz angeregt wird ist zweitrangig, da das Holz in der Eigenfrequenz schwingt
- Näherungsweise ist das Ergebnis von allen varianten für einen "Online Austausch" ausreichend
- Das zuverlässigste Ergebnis liefert die Soulspin Methode, Griff am Kopf andotzen

@Haureins Tango: Ich verstehe zwar was du meinst (Biegemoment und Frequenz), weil man nicht in der Blattmitte ist. Es ergibt aber wohl alles sehr eindeutig die gleiche Frequenz.

Hoffe das hilft weiter und es lässt sich eine gute Methode oder Erkenntnisse ableiten.

[Haureinis Tango]

Ein Holz hat nicht 'eine' Eigenfrequenz, sondern unzählige. Durch einen harten Impuls werden in der Regel sehr viele Resonanzfrequenzen des Objekts angestossen und überlagern sich beim Ausschwingen. Es entsteht ein akustisches Spectrum, in dem individuelle Resonanzen mit größerer Amplitude hervortreten. Man kann diese verschiedenen Resonanzfrequenzen wie bei einem Musikinstrument anregen und bei moderatem Anklopfen in Blattmitte regt man gezielt die schon zitierte sogenannte Membranschwingung an, bei der die Blattmitte ähnlich einem Trampolin im Zentrum die größten Auslenkungen ausführt.

Wenn du das Holz am Griffende anschlägst, wie der freundliche Herr im Video, wird im Wesentlichen eine andere Resonanz des Holzes angeregt, erkennbar an der neuen höchsten Amplitude (Peak) im Spectrum von FFTWave. Bei drei Hölzern ist die Frequenz nur etwa ein Drittel bis ein Viertel der üblichen Frequenz:

1378 Hz, 387 Hz, Tibhar Force Pro (ST)
1270 Hz, 344 Hz, Mizuno Valour (ST)
1184 Hz, 323 Hz, Tibhar Samsonov Alpha (ST)

Diesen Unterschied in der Tonhöhe hört man übrigens auch unmittelbar mit den Ohren.

Wenn du die default-settings von FFTWave benutzt, schalte mal die Wave-Darstellung ab, so daß nur das Spectrum den ganzen Bildschirm füllt. Denk dran, daß immer nur das Spektrum des lautesten Peaks eingefroren wird! Öfters mal den Button 'Reset spectrum' drücken, dann wird das deutlich. Eventuell hast du nur deine gespeicherten Werte mehrfach abgelesen. Ich nutze das z.B. ganz gerne, indem ich die Anschlagstärke mit dem Fingerköchel langsam steigere, weil dann der Peak ebenfalls ansteigt und das Spektrum immer wieder neu einfroren wird. Gleichzeitig liefert das auch ein gutes Gefühl für die Schwankungsbreite des Peaks.

[piwo0072]

Nach jeder Messung hab ich mit *Reset* die eingefrorene Peakdarstelkung zurückgesetzt. Wenn Werte doppelt sind, dann weil sie wirklich doppelt oder im Maximum 6 mal am Stück so aufgezeichnet wurden.

Wieso bekommt man dann mit der *Griff an Kopf* Methode die gleichen Werte wie mit dem *Knöchel auf Blattmitte*, wenn doch die Schwingungen vermeintlich ganz anders sein sollten?