Was spielen die Profis? (table tennis pro player equipment)

[wabe]

@Snakeattack
Also HALTEN tun die Beläge sogar 20 Jahre wenn es sein muss. Du willst nur nicht mehr damit spielen. Das könnte ein Unterschied sein.

Und es gibt sogar regelkonforme Schläger für unter 5 Euro. Auch damit willst du vermutlich eher nicht spielen. Der Markt regelt den Preis.

[JanMove]

Zitat von wabe

Aber schauen wir doch noch einmal genauer. Auch beim Radsport, wie in jeder anderen Sportart, gibt es Regeln für das Sportgerät (und Regeln für Doping). Die müssen eingehalten werden. Punkt, Ende der Diskussion. Wer glaubt sich nicht daran halten zu müssen, mit welcher Begründung auch immer, stellt sich außerhalb der Regeln und handelt damit unfair. Nochmal,: Punkt, Ende der Diskussion.

So einfach ist es auch wieder nicht.
Gut, ich kenne die Regeln zum Doping nicht so genau, gehe aber davon aus, dass die wasserdicht formuliert sind. Im Tischtennis ist dies nicht der Fall. Des weiteren gibt es beim Doping klare und eindeutige Kontrollmechanismen. Wer erwischt wird, der hat beschissen und wird zurecht bestraft. Im Tischtennis sind die Kontrollmöglichkeiten derzeit mehr als mangelhaft, und im Prinzip kann es sogar Leute erwischen, die eigentlich gar nicht beschissen haben. Aber dies wurde alles schon ausgiebig in anderen Threads diskutiert.

[wabe]

Eventuell sollte ich es klarer formulieren.

Sportgerät beim Tischtennis ist der Schläger, beim Radsport das Rad.

Und Doping ist Doping.

Eine Manipulation am Sportgerät wird anders - und nicht so drastisch - bestraft als ein Dopingvergehen. Und das ist auch richtig so!

Jetzt kommt der wichtige Teil! In jeder Sportart wird die, von den Regeln abweichende, Manipulation des Sportgeräts geahndet. Ich verstehe einfach nicht warum irgend jemand fordert, dass das ausgerechnet beim Tischtennis anders sein soll. In einer Sportart, die sich ja immer als besonders fair rühmt. Irgendwie scheint mir das allerdings so langsam, und fast ganz unbemerkt, über Bord zu gehen.

[Scuzzle]

Zitat von wabe

Sportgerät beim Tischtennis ist der Schläger, beim Radsport das Rad.

Jain,
Beim Tischtennis sind es das Holz und das Obergummi welches dann noch mit einem nicht weiter reglementieren Schwamm verbunden wird.
Und hier liegt halt eine Regellücke vor, die zwar im (europäischen) Hobby-Bereich keine große Rolle spielt für den Profisport aber interessant wird.

[wabe]

Nun ja, ein Problem kann ich daraus resultierend nicht wirklich erkennen. Ein Fahrrad besteht auch nicht aus lauter gleich "geregelten" Teilen. Da bin ich mir sicher.

Warum ergibt sich nun daraus eine Ungerechtigkeit? Und viel wichtiger, warum legitimiert das dann andere Regelverstöße?

[Scuzzle]

Naja, Firma X produziert das zugelassene Obergummi Y.
Dieses wird zum verkauf noch mit einem Schwamm kombiniert.

Wenn ich zuhause jetzt Babyöl draufkippe handelt es sich um illegales tunen.
Wenn Firma X aber den Schwamm in Babyöl tränkt und mit dem Obergummi verklebt haben wir einen Werkseitig getunten Belag der letztendlich den Regeln entspricht. (Da der Schwamm ja nicht zugelassen wird und Firma X immer noch behaupte könnte Babyöl gehört halt zu den Produktionsprozessen unserer Schwämme)

[JanMove]

Da die Regeln unsauber formuliert sind, ist zunächst einmal gar nicht klar, ob es sich beim Tuning und insbesondere beim Werkstuning um einen ahndbaren Regelverstoss handelt. Dem Sinn der Regel nach eindeutig ja, der formulierten Regel nach eher nicht!
Aber um was ging es ursprünglich. Es tunen also offensichtlich sehr viele Profis. Dem Sinnn der Regel nach soll das egal in welcher Form auch immer verboten sein. Also verhalten sich diese Spieler unfair/unmoralisch oder was auch immer. Die meisten tun dies stillschweigend und hoffen, dass nicht zu viel darüber geredet wird. So, nun gibt es aber eine kleine Menge von Spielern (insbesondere die BTY-Vertragsspieler), die sich darüber aufregen, dass angeblich so viele ihrer Kollegen bescheissen, obwohl sie sich selber keinen Deut besser verhalten. Diese Spieler (und natürlich auch gewisse Trainer) behaupten dazu noch, dass sie selber bzw. ihre Schützlinge sauber spielen. Dies wird dann in den einschlägigen Medien auch noch kommentarlos bzw. beipflichtend so wiedergegeben. Aus meiner Sicht bewegen sich entsprechende Personen auf ganz dünnem Eis. Ich denke da zeigt sich das wahre Gesicht der achso fairen Tischtennis-Profis! Bezeichnend ist auch, dass der Begriff des werkseitigen Tunings mehr oder weniger von allen Seiten tot geschwiegen wird.
Schon klar, dass das keiner riskieren wird, aber grosser Sport wäre, wenn einer aufs Tunen (lassen) wirklich verzichten würde, dann in der Weltrangliste ratz-fatz 20 bis 30 Plätze abrutschen würde, und damit bewiesen hätte, dass er kein konkurrenzfähiges Material mehr besitzt, so lange im grossen Rahmen weiter illegal getunt wird. Wenn ein Boll von Rang 4 beispielsweise auf Rang 20 abrutschen würde, würde das wirklich ein Zeichen setzen!

[wabe]

Wenn das Babyöl nachgewiesen wird, dann ist das ein Regelverstoß. Ob den eine Firma X oder ein Sportler S begeht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da einen Unterschied gibt.

Allerdings, um zu meinem ursprünglichen Punkt zurück zu kommen, wenn die Firma X den so gebauten Schläger abnicken lässt, dann kann ich darin nicht wirklich etwas verwerfliches sehen. Argumentieren hilft hier (der Firma X) vermutlich recht wenig, messen schon.

Das einzige was ich mir vorstellen kann wäre, über Messmethoden bzw über Grenzwerte zu debattieren. Da scheint es mir noch Justierungsbedarf zu geben.

Dass Profis andere Bedingungen haben als es bei uns so Hobbyisten ist, erscheint mir eher logisch und nicht wirklich zu kritisieren. Nenn mir mal IRGEND EINEN Bereich wo das anders wäre? Ich glaube Radprofis - um bei dem Beispiel zu bleiben - fahren auch ganz andere Räder als du und ich. Und wir könnten die auch nicht einmal kaufen, die sind nämlich Sonderanfertigungen. Wie gemein!

Also, es ist sicherlich interessant zu erfahren WAS Profis spielen bzw. mit ihren Schlägern gemacht wird. Eine Berechtigung für unsere eigenen Regelverstöße - ich wiederhole mich - kann das nicht sein.

Ach ja, bei den Würrtembergischen Seniorenmeisterschaften saß ich eine Zeitlang auf der Tribüne neben Michael Krumtünger. Klar, kein Profi mehr, aber immer noch ein nicht ganz schlechter Spieler. Irgendein Eifriger kam natürlich auch und fragte ihn, was er spiele und was er mache (Frischkleben war das Thema hier). Seine Auskunft war, er passe sein Spiel seinen Belägen an, nicht umgekehrt. Wenn er also die Beläge X drauf bekommt, dann spielt er eher den weicheren Spin, ansonsten eher härter. Vielleicht sollten wir das auch mal versuchen!

[Schindler2]

Zitat von JanMove

nun gibt es aber eine kleine Menge von Spielern (insbesondere die BTY-Vertragsspieler), die sich darüber aufregen, dass angeblich so viele ihrer Kollegen bescheissen, obwohl sie sich selber keinen Deut besser verhalten. Diese Spieler (und natürlich auch gewisse Trainer) behaupten dazu noch, dass sie selber bzw. ihre Schützlinge sauber spielen. Dies wird dann in den einschlägigen Medien auch noch kommentarlos bzw. beipflichtend so wiedergegeben. Aus meiner Sicht bewegen sich entsprechende Personen auf ganz dünnem Eis. Ich denke da zeigt sich das wahre Gesicht der achso fairen Tischtennis-Profis! Bezeichnend ist auch, dass der Begriff des werkseitigen Tunings mehr oder weniger von allen Seiten tot geschwiegen wird.

Genau das ist der springende Punkt. Keiner erwartet von einem Timo Boll das er sich vor laufenden Kameras hinstellt und berichtet von BTY werksgetunte Beläge zu bekommen. Aber sich in den Medien über Spieler aufzuregen die tunen ist eine bodenlose Frechheit!!

[TToK]

Zitat von Schindler2

Genau das ist der springende Punkt. Keiner erwartet von einem Timo Boll das er sich vor laufenden Kameras hinstellt und berichtet von BTY werksgetunte Beläge zu bekommen. Aber sich in den Medien über Spieler aufzuregen die tunen ist eine bodenlose Frechheit!!

Die ist es auch wenn du ihm unterstellst zu tunen.