Rund ums Kleben (Themensammlung): Nützliches, Wissenswertes usw.

[masl83]

Bis sie glasig transparent ist, dann ist der Kleber trocken.

[masl83]

Zitat von Power-Seven

Schicht auf beide Beläge, Schicht auf beide Seiten des Holzes, alles föhnen, kleben, spielen. 10 Minuten. Kann (muss) man manchmal im Training machen.

Wenn es einen Bücherstapel bräuchte, wäre eigentlich jeder Schläger aus dem Shop untauglich.

Aber jeder wie er will, und nix gegen ein schönes Ritual.

Interessant, wie klebst du den ersten Belag auf wenn auf der 2. Seite des Holzes schon Kleber ist?

[Power-Seven]

Das Holz ganz auf den Tisch legen, dann haben normalerweise nur die Blattspitze und das obere Ende des Griffs Kontakt, der Rest vom Blatt ist ganz leicht in der Luft. Bei trockenem Kleber kein Problem.

[Börnie]

Zitat von masl83

Bis sie glasig transparent ist, dann ist der Kleber trocken.

Ah, okay. Bei dem Soulspin also ca. 15 min., dann zweite Schicht (und eine aufs Holz) und nach weiteren 15 min. zusammenkleben. Merci!

[Haureinis Tango]

Zitat von masl83

Bis sie glasig transparent ist, dann ist der Kleber trocken.

Die ganze Wahrheit ist das leider nicht. Etwas genauer ist da z.B. die Dissertation Untersuchung der Ordnung und Diffusion von Polymerdispersionen bei ihrer Verfilmung, welche locker 230 Seiten zu dem Thema füllt!

"2.1.2 Deformation der Latexpartikel
[...]
Der zuvor trübe Film wird durch die Verdichtung [der Kugelpackung] transparent, da die streuen-
den Partikelzwischenräume durch die Deformation verschwinden. Es ist allerdings zu beach-
ten, daß ein transparent erscheinender Film kleine Einschlüsse aufweisen kann [K ED 95], die
Transparenz somit kein Kriterium für eine abgeschlossene Kompaktierung oder die vollstän-
dige Trocknung des Films ist."

Anders ausgedrückt wird die Latexdispersion schon transparent, wenn sich noch Wasser und sonstige Bestandteile in den langsam verschwindenden Zwickelräumen der Latexpartikel befinden. Die mechanische Stabilität der Schicht ist zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht erreicht, sondern erst nach zwei weiteren Trocknungsphasen (Segregation und Interdiffusion - würde an dieser Stelle wohl zu weit führen).

[Kyuss]

Ziemlich belanglos für die praktische Nutzung, "wenn er nicht mehr weiß ist" reicht vollkommen aus .

[Haureinis Tango]

So "belanglos" scheint die Trocknung vielleicht auch nicht zu sein, wenn man liest, wie Foristen hier ihre Probleme mit Latexklebern beschreiben.

In der Regel wird man mit dem Zusammenfügen direkt nach dem Transparentwerden wohl auch ein Ergebnis erhalten, was als "good enough" durchgehen kann.

Wenn der Restwassergehalt aber im (Holz-)Schläger eingeschlossen bleibt, ist das nicht sehr wünschenswert. Und wenn die mechanische Festigkeit noch nicht ausgebildet ist und der Anwender direkt weitere Schichten aufträgt, kann beim Auftragen mit Schwämmchen Klümpchenbildung entstehen und sich die eingeschlossene Restfeuchte abermals vervielfachen.

Den Anweisungen auf den Kleberprodukten muss man nicht bedingungslos vertrauen, denn dem Anwender soll ja schließlich eine möglichst kinderleichte und sehr schnelle "Nutzererfahrung" vermittelt werden. Wer bringt schon die Geduld auf, vielleicht noch eine Stunde oder mehr länger abzuwarten, wenn ein anderes Produkt fertig-in-5-Minuten verspricht.

Was da wirklich das Optimum wäre, scheint mir nicht sicher zu sein. Ich habe hier im Forum mal von einem User gelesen, der den Latexkleber öfters über Nacht antrocknen lässt, wenn er aus Zeitgründen den Schläger erst am nächsten Tag komplett montieren kann.

[masl83]

Naja, es gibt für jedes Thema einen wissenschaftlichen Ansatz, der ist allerdings etwas unpraktikabel für uns Zudem will man ja eh irgendwann mal wieder das Holz wechseln, wenn nicht, darf man die Arbeit gerne durchlesen und das alles berücksichtigen...

[topspinkrieger]

Hatte früher mit dem andro Kleber nie Probleme. Bin dann auf den Joola Lex umgestiegen und aktuell Copydex. Der gefällt mir auch am besten, klebt gut und Kleber lässt sich meist sehr leicht vom Belag entfernen.

[Haureinis Tango]

unpraktikabel

Ich finde nicht, daß sich beides gegenseitig ausschließt.

Hier im Forum waren schon Videos verlinkt, wo "Praktiker" Latex nass-in-nass geklebt haben. Jeweils fett aufgetragen, beide Schichten noch nass zusammengefügt. Auch wenn es bei manchen dieser User halbwegs zu halten scheint, wäre bei etwas vorhandenem Grundwissen schnell klar, daß hier keine sachgerechte Kontaktklebung vorliegt und es auch besser geht (zumindest scheint das in diesem Forum hier breiter Konsens zu sein).