Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[crycorner]

Zitat von Brett13

@Crycorner: Vergiss es einfach. Du kannst dich winden wie du willst, du wirst mich genauso wenig diesbezüglich überzeugen können wie vor gar nicht all zu langer Zeit, als du mir verkaufen wolltest, dass "man" in Syrien genau wisse wer da die Guten und wer da die Bösen sind. Was dann dann an Gehalt übrig geblieben ist, kannste dir gern mal genau anschauen. Scheint nämlich tatsächlich eine äußerst verzwickte Situation zu sein, in Syrien

Dann werfe dem Lucke aber nicht indirekt (durch selektiertes Zitat) vor, er wäre beratungsresistent

Ich weiss nicht genau, was ich zu dem Syrienthema exakt geschrieben habe. Aber selbst wenn es falsch gewesen sein sollte, ist es kein feiner Zug, mir jetzt zu sagen: Da haste Dich auch schon geirrt, dann kann man Dich generell nicht für voll nehmen. So zumindest baust Du Dir hier Deine Argumentation.

Das Syrien-Thema ist komplex. Es gibt zu viele Kriegsparteien und zu viele Puppenspieler mit unterschiedlichem Interesse. Es steht jedoch ausser Frage, dass von allen Parteien der IS derzeit das größte Übel und der Hauptgrund für die Flüchtlingswelle ist.

Zitat von Brett13

....und VWL ist eben keine exakte Wissenschaft, da kann sich ein Lucke aufplustern wie er will, ganz unabhängig von dem hässlichen Gesicht, dass er nun mal nicht selten zeigte und zu der AfD führte, mit der sich Deutschland augenblicklich rumplagen muss

Mit der Bemerkung, dass VWL keine exakte Wissenschaft ist, willst Du also Erkenntnisse von VWL- Professoren als Humbug abtun? Seh die VWL, sofern sie sich in theoretischen Konstrukten bewegt und nicht auf Istszenarien zugreifen kann, meinetwegen als eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung. Kein vernünftiger Mensch würde es ignorieren, wenn jemand sagen würde:
"Mit einer 85%igen Wahrscheinlichkeit wirst Du mit diesem Auto in nächster Zukunft einen Unfall haben". Es wird aber schon seit Ewigkeiten ignoriert oder bestenfalls halbherzig berücksichtigt, wenn Wissenschaftler Aussagen treffen zur Ozonschicht, der Überbevölkerung, etc.

Du machst es Dir ein bisschen zu leicht.

[Cisco]

Zitat von Jaskula

Macht aber beides Sinn.

Es würde aber beides nicht eintreten. Es wird ein reines Angstszenario aufgebaut, um politische Interessen durchzusetzen.

Wenn morgen früh 4:00 Uhr über den Ticker läuft, Griechenland ist aus dem Euro draußen, dann wird der Euro kurz nachgeben und nach relativ kurzer Zeit wieder steigen. Beides würde aber im einstelligen Prozentbereich statt finden und ist eigentlich nicht der Erwähnung wert.

Zitat von Jaskula

Das evtl. Abstürzen des Euros wäre ja nicht auf tatsächliche Probleme zurückzuführen, sondern darauf, dass das Wetten gegen den Euro und gegen einzelne Staaten dann noch mehr Fahrt aufnehmen würde. Was bei Griechenland klappt, funktioniert ja dann auch bei Portugal, dann Italien, dann Spanien, dann Frankreich ....

Gegen den Euro kann man nicht wetten, weil er zu groß ist. Also man kann natürlich gegen ihn wetten, aber man kann den Kurs damit nicht wesentlich bewegen, v.a. nicht für längere Zeit.

Spekulanten gewinnen ja nicht immer, sondern verlieren auch mal heftig. Das wollen die natürlich auch nicht.

Ich denke (bin mir aber nicht ganz sicher), dass man auch nicht mehr gegen Portugal wetten kann, weil die an den Rettungsschirmen hängen.

Italien ist eigentlich schon wieder zu groß um es mit Börsenwetten destabilisieren zu können.

Man kann mit Wetten in der Regel keinen Trend erzeugen, sondern nur einen vorhandenen Trend verstärken. So lief das ja bei Griechenland. Durch Wetten treibt man die Preise für CDS' in die Höhe und der Staat kann sich nicht mehr refinanzieren.

An dieser Stelle bin ich selbstverständlich DAFÜR, dass man den Staaten sofort hilft, aber eben nur als kurzfristige Maßnahme, um den Spekulanten den Spass zu verderben.

Zitat von Jaskula

Was am Ende sicher übrig bleibt, ist, dass Lucke

Wie gesagt, Diskussionen über Personen halte ich nicht für zielführend. Ich halte den Seehofer für absolut verlogen und unerträglich, trotzdem ist es mir ganz Recht, dass er derzeit der Merkel etwas Contra gibt. Deshalb ist mir die Person Seehofer aber nicht sympathischer geworden und ich würde ihn niemals wählen.

[crycorner]

Und nochmals zur AfD:

Lucke selbst steht nicht für das, was die AfD derzeit verkörpert. Lucke wurde entmachtet von einer immer größer werdenden Menge von Rechtspopulisten, die sich seiner Partei ermächtigt haben. Man kann ihn dafür nicht in höherem Maße dafür verantwortlich machen, als jeden einzelnen Wähler, der diesem Pack seine Stimme gibt.

[mithardemb]

Zitat von crycorner

Und nochmals zur AfD:

Lucke selbst steht nicht für das, was die AfD derzeit verkörpert. Lucke wurde entmachtet von einer immer größer werdenden Menge von Rechtspopulisten, die sich seiner Partei ermächtigt haben. Man kann ihn dafür nicht in höherem Maße dafür verantwortlich machen, als jeden einzelnen Wähler, der diesem Pack seine Stimme gibt.

Vielleicht liegt die Verantwortung aber auch bei den etablierten bürgerlichen Parteien deren Spitzen im Moment eine gewissen Ferne zur Realität aufweisen. Wer weiß, vielleicht ist ein Wahlerfolg der AfD ein geeignetes Mittel den Bezug zur Realität wieder zurückzugewinnen.

[User 17544]

Zitat von crycorner

Und nochmals zur AfD:

Lucke selbst steht nicht für das, was die AfD derzeit verkörpert. Lucke wurde entmachtet von einer immer größer werdenden Menge von Rechtspopulisten, die sich seiner Partei ermächtigt haben. Man kann ihn dafür nicht in höherem Maße dafür verantwortlich machen, als jeden einzelnen Wähler, der diesem Pack seine Stimme gibt.

Das mag deine Meinung sein. Dass ich das völlig anderes sehe, habe ich sicher in ausreichender Form hier zum Ausdruck gebracht. Sein Gehetze gegen so einiges auf Parteitagen der AfD was genau die Geister anzog die nun das Zepter in der Hand halten, ist keine Erfindung von mir, sondern belegbar. Da nutzt es aus meiner Sicht auch nichts, dass nun im nachhinein zu relativieren.
Muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden, wie er Luckes Schuld an dem was aus der AfD geworden ist einordnet

Ich sehe das sogar so, dass die AfD von Anfang an mehr als gefährlich nahe am rechten Rand auf Stimmen- und Mitgliederfang gegangen ist. Und zwar von Lucke ganz bewusst. Aber auch das muss natürlich jeder einzelne für sich entscheiden

@mithardemb: Ich bin gewiss nicht zimperlich, wenn es darum geht der jetzigen Regierung ebenfalls eine gehörige Portion Realitätsverlust vorzuhalten. Nur einen Rechtspopulisten wie den Lucke hervorgerufen zu haben, damit tue ich mich dann doch recht schwer.

Gut, der Horst Seehofer tut augenblicklich wirklich sehr viel dafür die AfD-Wähler zurückzugewinnen Gefallen tut mir das aber trotzdem nicht.

Hier mal ein knapp 6 Jahre alter Artikel, der sich mit dem was uns heute erreicht hat schon lange Zeit beschäftigt.

Die ernüchternden Umfragewerte lassen nach Ansicht von Wilhelm Heitmeyer den Schluss zu, dass die Kernnormen Gerechtigkeit, Solidarität und Fairness in der Mitte der Gesellschaft immer weniger Anklang finden. Es drohe eine zunehmende Erosion der demokratischen Basis. Sollte sich eine "Ideologie der Ungleichwertigkeit" ausbreiten, sei ein starker Anstieg der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu befürchten.

Quelle:https://www.boell.de/de/demokratie/d...ende-8883.html

[mithardemb]

Zitat von Brett13

@mithardemb: Ich bin gewiss nicht zimperlich, wenn es darum geht der jetzigen Regierung ebenfalls eine gehörige Portion Realitätsverlust vorzuhalten. Nur einen Rechtspopulisten wie den Lucke hervorgerufen zu haben, damit tue ich mich dann doch recht schwer.

Na ja, wenn sich alle bürgerlichen Parteien in einer zentralen Frage von der mehrheitlichen Meinung der Wähler unterscheiden, dann ist es doch eigentlich logisch, dass da Platz für eine neue Partei geschaffen wird. Wir haben im Moment in Europa mehrere Beispiele für diesen Vorgang und der freie Platz wird vermehrt von Parteien am rechten Rand eingenommen.

Man könnte der AfD recht schnell das Wählerpotential entziehen, wenn man von der Strategie "Wir schaffen das" und "wir können da eh nichts dagegen tun" endlich abkehrt.

[crycorner]

Zitat von mithardemb

Vielleicht liegt die Verantwortung aber auch bei den etablierten bürgerlichen Parteien deren Spitzen im Moment eine gewissen Ferne zur Realität aufweisen. Wer weiß, vielleicht ist ein Wahlerfolg der AfD ein geeignetes Mittel den Bezug zur Realität wieder zurückzugewinnen.

Ein guter Punkt. Unglücklicher Weise bündelt die AfD gerade die ganzen Protestwähler. Ich hoffe nur, dass die Ereignisse der letzten Tage zu empfindlichen Wählerverlusten führt. Leider gibt es kaum wählbare Protestalternativen. Lucke und sein Alfa ist verbrannt, die Piraten haben den Sprung zur richtigen Partei nicht geschafft.

[mithardemb]

Zitat von crycorner

Ein guter Punkt. Unglücklicher Weise bündelt die AfD gerade die ganzen Protestwähler....

Vielleicht ist das ganz gut so, dass eine eigentlich nicht akzeptable Partei einen Wahlerfolg hat. Das wird sowohl den etablierten Parteien zeigen dass sie den Bürger und Wähler nicht einfach ignorieren können und zum anderen wird es den Wähler an seine Verantwortung erinnern.

In Baden-Württemberg gabs mal eine ähnliche Situation mit den Republikanern.
Die hatten es in den 90ern auf mehr als 10 Prozent geschafft.

[klugscheisser]

naja, unsere Leitwölfe sollten aber keine Politik mit der Zielansprache "nächste Wahl gewinnen" machen. sondern das vermutlich Beste für unser Land, Europa und unsere Welt anstreben, auch wenn es Wählerstimmen kostet.

Stellt euch vor, jemand würde die 8-Stunden-Woche, duppeltes Gehalt für jeden, kosstenloses PKV,´Rente ab 45 und vielleicht die Unsterblichkeit versprechen. Ich schätze, die bekämen auch glatt 15%

[crycorner]

Merkel könnte sich jedenfalls nur noch dann in den nächsten Wahlkampf retten, wenn sie zeitnah gute Lösungen mit den EU-Partnern findet. Sie muss das schaffen.