Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Snape]

Mache ich nicht, weil ich Kinderwahlrecht für ausgemachten Blödsinn halte. Dass man ernsthaft darüber länger als 1 Sekunde nachdenken kann, Wahnsinn.

[Noppenzar]

Zitat von Snape

Was nicht schlimm sein muss, wenn dadurch eine bestehende Benachteiligung egalisiert wird.


Gefühlt würde ich sagen, damit liegst Du daneben.
Armendariz, übernehmen Sie! (den Faktencheck) ^^

Ab Mitte/Ende der 60er gab es den sog. "Pillenknick". Mein Jahrgang zählt schon zu den "Geburtenschwachen".

Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, dann wären mindestens 50%, eher 70% der Mütter nicht oder nur halbtags berufstätig. Die meisten Väter waren Alleinverdiener und trotzdem konnten die Familien, ich komme aus einer Arbeitersiedlung, ganz ordentlich leben. MIT ein oder zwei Kindern.

Dort bekommt die überwiegende Zahl auch heute eine gute Rente, oft zusätzlich noch eine schöne Betriebsrente.

Es gab auch nicht so ein soziales Gefälle wie heute. Zuwanderer wurden in den Fabriken genauso gut bezahlt wie Deutsche.

Heutzutage hat sich diese Siedlung aufgeteilt. Ein Teil ist von der örtlichen WBG übernommen worden und hat weiter "normale" Bewohner, die anderen Häuser sind jetzt LEG mit allen unangenehmen Folgen. Belegung zu großen Teilen Hartz4.

In diesen ganzen Siedlungen, die jetzt LEG, Deutsche Wohnen und Vonovia sind lebten in den 70ern bis in die 90er ganz normale Familien. Echte Brennpunkte gab es nur vereinzelt wie in der Nordstadt in Dortmund, wobei man sich selbst dort noch gefahrloser bewegen konnte.

Der Ruf dieser Viertel nahm erst in den letzten 20 Jahren extrem ab.

Hier zeigt sich eindeutig, wie sich in dem letzten zwei Jahrzehnten die Gesellschaft auseinanderentwickelt hat.

Wer als normale Familie heute ähnlich lebem will wie damals benötigt, wenn er nicht gerade bei VW oder Mercedes arbeitet, in der Regel zwei Einkommen.

Das Märchen von der "Selbstverwirklichung" glauben doch auch nur Politiker, die es erfunden haben. Eine Mutter möchte im der Regel zumindest die ersten 3-4 Jahre zuhause verbringen. Viele können es halt finanziell nicht.

Hier ist es der finanzielle Druck, in der DDR war es der politische. Wer da nicht spürte und 12 Wochen nach der Geburt wieder an der Werkbank stand, der bekam halt keine Wohnung oder kein Auto.

[Snape]

Zitat von Noppenzar

Ab Mitte/Ende der 60er gab es den sog. "Pillenknick".

Richtig, aber trotzdem habe ich den konträren Eindruck, dass das hier:

Zitat von Noppenzar

Wer als normale Familie heute ähnlich lebem will wie damals benötigt, wenn er nicht gerade bei VW oder Mercedes arbeitet, in der Regel zwei Einkommen.

Das Märchen von der "Selbstverwirklichung" glauben doch auch nur Politiker, die es erfunden haben. Eine Mutter möchte im der Regel zumindest die ersten 3-4 Jahre zuhause verbringen. Viele können es halt finanziell nicht.

dazu führte, dass heutzutage eben doch weniger Kinder geboren werden. Gefühlt gibt es heute und auch die letzten Jahre schon viel mehr Einzelkinder als früher, aus meinem Eindruck heraus gab es damals viel mehr Familien mit zwei oder drei Kindern. Oder auch mehr.
Übrigens glaube ich durchaus, dass heute Kinder keine Armut bedeuten. Viele sind einfach nicht bereit, auf etwas Luxus zu verzichten. Luxus, an den man sich natürlich gerne gewöhnt hat und deshalb ungern aufgeben möchte.

[Schmidt]

Zitat von Snape

Mache ich nicht, weil ich Kinderwahlrecht für ausgemachten Blödsinn halte. Dass man ernsthaft darüber länger als 1 Sekunde nachdenken kann, Wahnsinn.

Das sagt Vieles.

[Snape]

Ja. Wer nur über ein bisschen gesunden Menschenverstand verfügt, denkt höchstens eine Sekunde drüber nach. Jede weitere Sekunde ist vergeudete Lebenszeit. Selbst Diskussionen mit AT, Noppe und dem Stacheltier sind sinnvoll dagegen, und das soll schon was heißen.

[Armendariz]

@Snape: Für die Geburtenrate braucht's kein "gefühlt" - schau einfach bei Google.

Noppenzar hat Recht. Heute gibt es wieder mehr Kinder.

Besonders in der DDR ist nach der Wende die Geburtenrate stark gefallen, stellenweise auf ein Kind pro Frau.

Dass der Neoliberalismus damit zu tun hat ist schwer abzustreiten.

[Schmidt]

...wohin entwickelt sich Armendariz...?

Ich finde das neue Foto schockierend.

[Zweier]

Zitat von Schmidt

...wohin entwickelt sich Armendariz...?

Ich finde das neue Foto schockierend.

Hoffentlich überträgt sich dieses Äußere nicht auf Art und Ausmaß Armendarizischer Äußerungen...

[crycorner]

Der Gorilla ist Harambe.

-> Google

[mithardemb]

Zitat von JanMove

Also zunächst ein mal gibst Du den Parteien alle 4 oder 5 Jahre mit einem Kreuzchen Deine Stimme, und danach haben sie für diesen Zeitraum eine Blankovollmacht das zu machen, was sie wollen.

Es ist Kennzeichnen einer repräsentativen Demokratie, dass man seine Volksvertreter wählt. Direkte Demokratie könnte man sicherlich über erweitere Möglichkeiten eines Volksbegehrens ausbauen, aber auch das hat seine Grenzen.

Eine Blankovollmacht ist es aber natürlich nicht. Zum einen gibt es ja fast immer eine Koalition zwischen verschiedenen Parteien die sich einigen müssen. Dann haben wir bei den meisten Fragen zwei Kammern (Bundestag und Bundesrat) die sich einig werden müssen. Zu guter Letzt kommt noch das Verfassungsgericht, das die Politik durchaus mal ein-nordet.

Spätestens nach zwei Jahren machen sich die Parteien dann schon Gedanken um die nächste Wahl und wie sie wieder gewählt werden können.

Unter Blankovollmacht stell ich mir da etwas ganz anderes vor...

Zitat von JanMove

Die Abgeordneten hocken in Aufsichtwsräten und sind auch sonst noch überall miteinander verbandelt. Damit sind sie nicht ihrem eigenen Gewissen gegenüber verantwortlich sondern nur abhängige Anhängsel der Industrie. Die Gesetzesvorlangen kommen oftmals direkt aus der Industrie und werden im Parlamant dann nur noch durchgewunken. Die Lobbyisten belagern die Abgeordneten täglich und sülzen sie mit irgendeiner gequirlten Scheisse zu (soweit ich weiss durchschnittlich 3 pro Tag und Abgeordnetem). Dass dann z. B. solche Zeitgenossen wie der ehemalige

Da bin ich mir dir einer Meinung. Was man bei einem kleinen Verwaltungsbeamten als Korruption bezeichnet, ist beim Abgeordneten kein Problem. Da sollte man dafür sorgen, dass es keine Vorteilsnahme gibt.

Zitat von JanMove

Landwirtschaftsminister Schmidt, der mal so mir nichts dir nichts das Leben von einer halben Milliarde Menschen aufs Spiel setzt, unbehelligt in der Gegend herumlaufen darf, verstehe ich bis heute nicht. Aber der Deutsche vergisst ja generell sehr schnell. Also mehr Pseudodemokrate geht ja gar nicht.

Ich nehme an es geht um die Abstimmung in der EU über die Zulassung von Glyphosat. "Der Deutsche" ist ein wenig hoch gegriffen. Zumindest der deutsche Landwirt wird wohl mehrheitlich hinter der Entscheidung stehen. Abgesehen davon war Deutschland bei dieser Abstimmung zwar das Zünglein an der Waage, aber das bedeutet auch, dass die Hälfte der EU Staaten dafür waren.

Darüber hinhaus gab es in der Zwischenzeit eine Wahl, bei der man die CDU für diese Abstimmung hätte abwählen können. Die Demokratischen Mittel sind gegeben - der Wähler wollte sie aber nicht anwenden.

Zitat von JanMove

Und ob (ehemalige) Volkspartei oder FDP oder Grüne spielt keine Rolle. In wesentlichen Punkten machen sie alle die gleiche Politik. Insofern ist das Spektrum nicht breiter sondern viel enger geworden als früher.

Im wesentlichen machen alle die gleiche Politik? Von der Linken bis zur AfD? Das ist jetzt nicht ernst gemeint oder?

Zitat von JanMove

Die CDU/CSU sind nicht christlich, die SPD keine linke Partei und die Grünen interessieren sich auch nur noch pseudomässig für die Umwelt. Diese haben überhaupt den schlimmsten Wandel über die letzten Jahre durchgemacht. Mit denen bin ich gross geworden und früher war das ja mal ne echte Alternative. Aber mittlerweile sind sie ungefähr gleich schlimm und ekelhaft wie die FDP.

... und er Papst ist nicht katholisch. In welchem Land auf dieser Welt siehst du denn ein besseres politisches System? Sag jetzt bloß nicht die Schweiz - sonst bekomme ich einen Lachkrampf.

Zitat von JanMove

Ca. 80% derjenigen, die zur Wahl gehen, wählen eine Partei die ihren eigenen Interessen schadet und nur den 5-10% Reichen dient. Ich denke da mangelt es den Wählern doch an intellektueller Reife. Kein Kind wäre so dämlich so etwas zu tun!

Ach ja richtig. Kinder sind extrem kritisch wenn ihnen jemand ihnen das Blaue vom Himmel verspricht.

Natürlich profitieren vom wirtschaftlichen Boom in Deutschland auch nur die 5-10% der Reichen. Der Rest ist arbeitslos oder in einer prekären Beschäftigung gefangen. Im Prinzip gehts hier ähnlich zu wie am Kongo.