Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[Zuni]

Wie bereits gesagt liegt es an der WO und die kann der Verbandstag etc für seinen Geltungsbereich durchaus ändern. Insofern sehe ich nicht was für ein Problem aus dem ganzen gemacht wird...

@Brett: Deiner Argumentation kann man entgegen halten, dass dort Bewusst Kreise, Bezirke und Verbände aufgeführt sind welche ebenfalls eine Wahlfreiheit haben (sollen). Legst du nun allerdings das vollständige Auswahlrecht in die Hand der Gastgeber hättest du diese drei Instanzen - welche ja aus gutem Grund aufgeführt sind - übergangen !

Über lässt man jedoch die Entscheidung den einzelnen Kreis, Bezirks und Verbandstagen so sind sowohl Verbände, Bezirke und Kreise beteiligt sowie auch entsprechende Vertreter der Vereine an der Entscheidung beteiligt !

[Glücksball]

Wenn z.B. der DTTB einen Exklusiv-Vertrag mit Joola abschließen würde, der gegen Geldzahlung dazu verpflichtet, im Wettspielbetrieb nur Joola-Bälle einzusetzen, dann wären die Verbände, Bezirke, etc. auch daran gebunden.

Genauso gilt das, wenn ein Verband für seinen Geltungsbereich eine Vorgabe macht.

Du interpretierst Subsidiarität falsch, wenn Du meinst, dass Entscheidungen auf den unteren Ebenen die auf oberen Ebenen ausstechen. Das hast Du doch im Recht auch nicht - Bundesrecht bricht Landesrecht. Sonst hätten wir in einigen Bundesländern noch die Todesstrafe.

Subsidiarität heißt Ausgestaltung der verbleibenden Freiräume, nicht ein beliebiges Übersteuern nationaler Regelungen durch regionale/lokale.

YMMV, IANAL, aber wie gesagt, Fakten werden ja schon geschaffen.

[Setz-It]

Zitat von Glücksball

Wie schon mehrfach zitiert: Der DTTB überlässt den unteren Ebenen die Entscheidung. Wie man das uminterpretieren kann, finde ich sehr schwer nachzuvollziehen.

Was soll denn der Satz "In allen Spielklassen darunter wären Vereine sowie Kreise, Bezirke und Verbände in der Ballwahl frei." bedeuten?

Wenn der Verband eine Wahlfreiheit hat, dann doch wohl auch die, sich für einen Ball-Typ zu entscheiden. Damit legt er diesen Typ dann auch für die unteren Ebenen fest. Dies hätte auch der DTTB schon machen können, hat er aber nicht.

Davon ganz abgesehen schaffen die ersten Bezirke ja schon mal Fakten. Ich möchte den Verein sehen, der versucht mit P-Bällen anzutreten, wenn Verband oder Bezirk C-Bälle vorgeschrieben haben...

Die Ballwahl bleibt frei, so wie es jetzt schon ist, von Brett13 schon geschrieben. "Freie Ballwahl" (Auswahl aus allen ITTF-zugelassenen Bällen ist für einen Verein oder einen Ausrichter jeweils neu möglich) ist doch nicht dasselbe wie die "Freiheit, das Spektrum zugelassener Bälle einzuengen" (z. B. Verband lässt nur noch Bälle einer einzigen Marke für den Punktspielbetrieb zu).

Ich bin tatsächlich mal gespannt, wenn es zum ersten Streit kommt. Wenn z.B. ein Verein sagt, ich halte mich an die Vorgaben der höchsten Institution, der ITTF, der Ball ist zugelassen, ich darf ihn verwenden und das kann nicht ausgehebelt werden. Ein Verbot bestimmter Bälle ist nicht statthaft, nicht umsonst muss sich der DTTB für die oberen Ligen mit der "Krücke der Empfehlung" behelfen und kann z.B. in der OL keine bestimmten zugelassenen Bälle verbieten. Würde mich nicht wundern, wenn der TTVSH zurückrudern müsste und aus seiner gutgemeinten definitiven Entscheidung eine weicher formulierte Empfehlung machen muss.

[Zuni]

Die Argumentation, dass die höchste Ebene einen Leitwert für untere Ebenen hat oder haben soll hinkt gewaltig, Setz-It. Die ITTF hat oft genug betont, dass die von ihr getroffenen Entscheidungen in erster Linie allein für ihre eigenen Veranstaltungen gelten. Sowohl jetzt beim Polyball als auch damals beim GLN-Verbot wurde immer wieder erwähnt, dass es allein an den Nationalen Verbänden slbst läge was diese in ihrem Geltungsbereich entscheiden !

[Setz-It]

Ja, aber ein untergeordneter Verband ist schlecht beraten, weniger zuzulassen, als der Dachverband. Bei den GLN wird ja etwas zusätzlich zugelassen. Es müsste dazu führen, dass im schlimmsten Fall pro Kreis Zulassungslisten für Bälle, Beläge und Tische eingeführt werden, weil diese ja nach Gutdünken eines Kreises festgelegt werden können. Hängt man sich jetzt an der Formulierung auf und das wäre tatsächlich möglich, dürften Kreise und Vereine genausogut bestimmte Tische und Beläge verbieten. "Butterfly-Beläge dürfen bei unseren Punktspielen nicht verwendet werden." "Aber wir haben doch freie Belagwahl!?" "Ja, und diesem Rahmen legen wir fest, dass diese Beläge nicht mehr gespielt werden dürfen." Genauso absurd wie dieses Szenario wäre es, dass sich ein Kreis anmaßt, von der ITTF zugelassene Spielmaterialien auszuschließen.

Die Situation ist doch aktuell die folgende:
Die ITTF sagt, prinzipiell sind alle Bälle auf der Liste erlaubt, bei den von uns direkt ausgerichteten Veranstaltungen wählen wir, wie jeder Veranstalter bestimmte Bälle aus. Das werden P-Bälle sein.

Daraus macht der DTTB: prinzipiell sind alle Bälle erlaubt, aber in oberen 5 Ligen sollen bitte nur P-Bälle benutzt werden. Da der DTTB nicht der Ausrichter z. B. eines Oberligaspiels ist, sondern der jeweilge Verein, ist das schonmal eine Einschränkung, die die Vorgaben der ITTF einzuengen versucht, aber durch den Empfehlungscharakter nicht zwingend ist.

Hieraus macht nun der der TTVSH: ab dann und dann werden bestimmte Bälle, die von der ITTF zugelassen sind, im Bereich des TTVSH verboten, weil sich die ITTF in ihrer Rolle als Veranstalter für ihre Wettkämpfe für einen anderen Ball entschieden hat. Damit wir die freie Ballwahl ausgehebelt, in den Markt eingegriffen und die Tür geöffnet für alle möglichen Materialverbote auf Verbandsebene. Wenn ich einen ITTF-zugelassenen Ball verbieten kann, kann ich mit der gleichen Logik auch bestimmte ITTF-zugelassene Tische und Beläge verbie
ten und auf dem Verbandstag abstimmen lassen - Präzedenzfall TTVSH.

[Vektor]

Zitat von Glücksball

Wenn der Verband eine Wahlfreiheit hat, dann doch wohl auch die, sich für
einen Ball-Typ zu entscheiden.

Ja

Damit legt er diesen Typ dann auch für die unteren Ebenen fest. Dies hätte auch der DTTB schon machen können, hat er aber nicht.

Nein, zumindest steht das nicht eindeutig im Text.

Der Verband WTTV hat z.B. Wahlfreiheit bei WTTV-Turnieren wie der Westdeutschen Meisterschaft, die Bezirke bei den Bezirksmeisterschaften usw.

Inwieweit der WTTV Vorschriften für den Meisterschaftsverkehr auf der entsprechenden Ebene erlassen kann bzw. auch für untergeordnete Ebenen, ist zumindest fraglich.
Warum sollte "Freiheit der Kreise" oder "Freiheit der Vereine" extra erwähnt werden, falls ohnehin der verband eine Regelung für diese Bereiche treffen würde (die ja auch "Freiheit" heißen könnte ...)

[Glücksball]

Zitat von Vektor

Warum sollte "Freiheit der Kreise" oder "Freiheit der Vereine" extra erwähnt werden, falls ohnehin der verband eine Regelung für diese Bereiche treffen würde (die ja auch "Freiheit" heißen könnte ...)

Für den Fall, dass der Verband und der Bezirk keine Regelung trifft bzw. die Wahlfreiheit lässt. Dann können die Kreise entscheiden, ob sie das auch so machen, oder ob sie sich auf einen Ball-Typ festlegen. Analog, falls sich niemand festlegt, ist es in der Hand der Vereine.

[Zuni]

Du vergleichst Äpfel mit Birnen Setz-It, da dich Verbände etc. nicht auf eine Marke oder einen Hersteller festlegen (würden) sondern schlichtweg auf eine Art von Bällen.

Was die vermutlick folgende nonsensargumentation betrifft, dann könne man von mir aus auch Belagarten verbieten, so ist dies derzeit vermutlich sogar möglich, aber ich "vermute", dass das die übergeordneten Ebenen dann doch rein zufällig "etwas" anders sehen als bei den Bällen....

[Rudi Endres]

Eine Pressemitteilung ist kein verbindlicher Regeltext. Ich interpretiere diese Mitteilung so, dass die jeweilige Ebene für ihre Veranstaltungen frei entscheiden kann. Also der Landesverband für seine Landesverbandsmeisterschaften und - ranglisten, der Kreis für die von ihm ausgerichteten Turniere und die Vereine für die Punktspiele.

[User 17544]

Zitat von Zuni

@Brett: Deiner Argumentation kann man entgegen halten, dass dort Bewusst Kreise, Bezirke und Verbände aufgeführt sind welche ebenfalls eine Wahlfreiheit haben (sollen). Legst du nun allerdings das vollständige Auswahlrecht in die Hand der Gastgeber hättest du diese drei Instanzen - welche ja aus gutem Grund aufgeführt sind - übergangen !

Nee, umgekehrt wird ein Schuh draus, wie man so schön sagt

Wie schon gesagt, kann hier jeder glauben und interpretieren wie es ihm beliebt.

Ändert aber nichts an den bestehenden Regulierungen, die jetzt erst mal noch für den Spielbetrieb der ganzen Sasion bis zum 1.7.14 gelten