Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[MaikS]

Zitat von Power-Seven

Da bin ich noch nicht ganz überzeugt. Es ist aber sicher schwieriger und überfordert sehr viele, dasselbe Niveau an Spin zu erzeugen.

Insofern ist natürlich weniger Spin im "durchschnittlichen Spiel", da gibt es kaum zwei Meinungen. Ob im "durchschnittlichen Spiel" (untere/mittlere Spielklassen) ein paar Prozent weniger Spin relevant sind, wage ich wiederum zu bezweifeln. Da stehen eher die Unterschiede im Absprungverhalten der Bälle etc. bisher der Akzeptanz entgegen.

Wenn da nicht x Varianten im Umlauf wären, hätten sich schon mehr Leute daran gewöhnt oder sich abgefunden, auch mit weniger Spin.

Ich zietere einfach mal...nach deiner Aussage ja grade mal ein Durchschnittsspieler:

Zitat von Dima Ovtcharov

Die Bälle haben uns extrem viele Nerven und Verletzungen seit der Einführung vom Plastikball gekostet.

Alle Bälle haben durch die bank viel weniger Spin. Früher konnte kaum jemand meinen RH Aufschlag kurz Returnieren oder voll durchgezogene Topspins kontrollieren. Jetzt muss man viel mehr für die Punkte arbeiten und die Schnelligkeit und Cleverness ist wichtiger als power.

Das größte Problem ist , dass wir einen Teil unserer Trainingszeit damit verbringen uns auf die verschiedene Bälle und deren Ballabsprung einzustellen als unser Spiel zu verbessern. DHS, Nittaku Premium, Joola, Donic und G40 ist alle von Grund auf anders.

Die ABS Bälle sind dazu deutlich langsamer. Das ist die einhellige Meinung aller OL, RL und 3. Buli Spieler, mit denen ich gesprochen habe.
Die nahtlosen Bälle und die G40 hingegen empfinden viele sogar als schneller als die alten Z Bälle.
Dadurch haben viele Spieler auch auf diesem Niveau timing Probleme im Nachspielen.

[Power-Seven]

Zitat von MaikS

Die ABS Bälle sind dazu deutlich langsamer. Das ist die einhellige Meinung aller OL, RL und 3. Buli Spieler, mit denen ich gesprochen habe.
Die nahtlosen Bälle und die G40 hingegen empfinden viele sogar als schneller als die alten Z Bälle.
Dadurch haben viele Spieler auch auf diesem Niveau timing Probleme im Nachspielen.

Ist doch unbestritten, dreh mir bitte nicht das Wort im Beitrag rum.

Ich habe lediglich gesagt, dass man für den gleichen Spin jetzt mehr arbeiten muss.
Möglicherweise war das Profi Niveau allerdings so weit am Maximalen, dass da nichts mehr geht, dann ist tatsächlich "viel weniger Spin" möglich - ok, kann ich akzeptieren.

Mich nervt nur, dass sowas dann von unterem (also meinem) Niveau nachgeplappert wird und plötzlich auch in der Kreisliga "die Athletik viel mehr im Vordergrund steht als früher". Nee, sorry - da kann man schon noch was machen, um den Rotationsverlust zu kompensieren, sooo viel Spin ist da von Haus aus nämlich nicht.

Von meinen Freunden aus Oberliga und Regionalliga höre ich ansonsten kaum Klagen, allerdings habe ich noch sehr wenig Feedback zu ABS.

Unsere eigene Mannschaft hat keine Lust sich damit zu beschäftigen, und wenn der Gegner dann G40+ oder nahtlos spielt dann ist das eben so. So werden sie wahrscheinlich auch einem ABS Ball irgendwann das erste Mal begegnen.
Von einem befreundeten Abwehrer aus der Regionalliga habe ich zunächst nur Negatives gehört (Tischtennis ist jetzt Squash). Muss ihn mal fragen, ob er sich jetzt dran gewöhnt hat.
Einen Abwehrer aus der Oberliga kann ich heute mal mit einem Stiga Ball konfrontieren, mal schauen was passiert.

Man muss allerdings nicht in einer solchen Liga spielen, um zu merken dass die anders sind

Ich bleibe aber dabei, für den geneigten unterklassigen Hobbyisten ist die persönliche Tagesform und Stress im Büro oder mit Madame zuhause weit entscheidender als Ball A oder B.

[Power-Seven]

Als abschließenden Nachtrag noch, man hört immer wieder sowas wie "Meine Toppis (doch, manche reden so) werden weggeblockt, scheiß Plastik". Dass es nach der Logik auch einfacher war, den vorhergehenden Schnittball überhaupt anzuziehen: egal.

[pp072]

Naja das auch nicht unbedingt. Für viele ist es angenehmer einen Ball mit schön Unterschnitt drin anzuziehen und haben mit "leeren" Bällen ohne viel Schnitt mehr Probleme.

[MaikS]

Ich spiele ja selber Oberliga, wir haben 2 Abwehrer in der Mannschaft, der Freund einer unserer 3 Buli Spielerinnen spielt selber 3 Buli, ebenfalls Abwehrer.
Mit P Ball mit Naht alles völlig iO.
Mit ABS und Flash gehen die Meinungen von: "Brauche ich keine Abwehr mehr spielen" über "kann ich mir das Training sparen und lieber ne Flasche Roten aufmachen" bis "mit dem Ball brauch ich nicht mehr antreten".

Die OL Nord West ist dieses Jahr deutlich stärker geworden, ja.
Aber zB Sven Arnhardt, letztes Jahr RL oben 13:20, davor immer OL oben hoch plus. Steht aktuell auch 4:10, mit 4 schweren Einzeln noch auszustehen.
Unser Abwehrer, über Jahre oben ausgeglichen bis leicht plus: 4:8 mit noch 6 schweren Einzeln.

Gefühlt haben die meisten Abwehrer die ich kenne, und auch ich als Störspieler, mit dem Flash und ABS ca 50 Punke, also ein Paarkreuz, verloren.

[Schmidt]

Ich glaube, dass die Spin-Verringerung mit dem Plastikball, dass größte Rätsel im TT-Sport ist.

[pp072]

Das größte Rätsel ist die geringe Verbreitung der Granate. Unverständlich.

[Schmidt]

Das ist kein Rätsel, sondern logisch. PH-Spieler gibt es gegen Null in Deutschland. Aber das ist für mich kein Rätsel.

[Fastest115]

Zitat von pp072

Naja das auch nicht unbedingt. Für viele ist es angenehmer einen Ball mit schön Unterschnitt drin anzuziehen und haben mit "leeren" Bällen ohne viel Schnitt mehr Probleme.

Ja genau das Problem habe ich auch.

Ich setze quasi den Schnitt des Gegners um. Sprich wenn mehr drin ist ist das besser für mich als wenn es leer ist.

@Power Seven
Ich sehe das Problem bei Unterklassigen Spielern (zb in der KL) genauso wie bei Profis weil:
Auch ein Amateur versucht ja normal soviel Spin raus zu holen wie möglich.
Sprich er spielt zb den Topspin so gut er kann, also mit für ihn persönlich maximalem/ besten Treffpunkt, Winkel, Timing, Armbeschleunigung, Handgelenkeinsatz usw. Sprich der kann nichts verbessern um den Spinverlust durch den Ball zu egalisieren. Evtl kann er seine bewegung natürlich optimieren bzw an das andere Ballverhalten anpassen....nur erfordert das sehr viel Trainingszeit (+einen guten Trainer der sich dafür zeit nimmt?!) um 30 Jahre automatisierte Bewegungen umzustellen...und die haben eben viel nicht...

Wenn ich zb 100 Meter nicht wie die weltklasse in 10 Sekunden laufe sondern in 15 Sekunden und man lädt mir 10% Gewicht zusätzlich auf den Körper und ich lauf dadurch nur noch 16 Sekunden ist dein Tip: lauf doch einfach etwas schneller als vorher???

Ich weiß Beispiel hinkt : Was ich sagen will: Ein Amateur ist nicht so einfach in der Lage durch mehr Armzug oder so den Spinverlust auszugleichen, weil er auch vorher schon persönlichen Max Armzug genutzt hat.
Oder wenn er alles schneller macht um das auszugleichen geht die Kontrolle verloren...man trifft dann zwar mit genausoviel spin wie vorher aber nur noch halb so oft den Tisch

[mil]

Fastest115:
Genauso ist es - die Profis haben Zeit, Trainer, Sparingpartner und Material, um sich anzupassen. Ein Hobbyspieler ist da mehr betroffen - viele sind leider schon etwas:

- älter, also langsam
- übergewichtig - wenn man mühsam abnimmt, dann doch nicht wegen Tischtennis, sondern eigener Gesundheit...
- haben hier und da Gesundheitliche Kleinigkeiten - Rücken, Knie usw.
- haben ihre Schlagautomatismen, die man nur sehr schwer ändert.
- haben keine Zeit = 1-2x pro Woche inklusive Ligaspiele, mehr geht oft nicht