Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[Matousek]

Habs schon mal geschrieben. Der "Amateur" spielt auch gg. "Amateur", der die gleichen Probleme hat, wie der "Amateur" auf der anderen Seite des Tisches. Also Problem gg. Problem. Wo ist jetzt dann das Problem. Vllt wird vorrübergehend das Schupfduell im Niveau zurück gehen. Aber spätestens nach einer Saison u. evtl Materialwechsel hat sich das eingespielt. Eine Weinerei ist das hier. Es ist nicht mehr zu ändern und steigt halt möglichst bald auf P-Bälle um.

[mil]

Das Problem ist, dass es Spass machen soll und nicht in Problem-gegen-Problem enden soll. Wenn 2 Angreifer sich Schupfduelle liefern, dann ist es ein Ausdruck von Verzweiflung und nicht Freude am Spiel...

Zwei weitere Probleme sind:
KOSTEN - den besten Spin bekommt man mit neuen Belägen. Da muss man viel frueher einen neuen Belag kaufen - Tempo ist noch da, Katapult auch, aber der Spin geht als erster verloren.
AUSWAERTSSPIELE - da wartet man vor dem Spiel immer - mit was für einen Ball werden die kommen, wie wird der abspringen und kommt sich wie ein Einsteiger in den Sport vor... Letzte Woche spielten wir in einer kalten Halle - die hatten selbst zugegeben, dass sie einen spinlosen Ball benutzen, weil die eher auf Unterschnitt und "Drive" setzen, nicht so "technisch" spielen...

[pp072]

Zitat von mil

Das Problem ist, dass es Spass machen soll und nicht in Problem-gegen-Problem enden soll...

Schön gesagt.

[Fastest115]

Zitat von Matousek

Habs schon mal geschrieben. Der "Amateur" spielt auch gg. "Amateur", der die gleichen Probleme hat, wie der "Amateur" auf der anderen Seite des Tisches. Also Problem gg. Problem. Wo ist jetzt dann das Problem. Vllt wird vorrübergehend das Schupfduell im Niveau zurück gehen. Aber spätestens nach einer Saison u. evtl Materialwechsel hat sich das eingespielt. Eine Weinerei ist das hier. Es ist nicht mehr zu ändern und steigt halt möglichst bald auf P-Bälle um.

Aber auch bei den Amateuren trifft es eben einen mehr den anderen weniger. Aus diversen gründen. Einer hatvdas Problem und kann es nicht lösen zB weil keine Zeit für training. Der andere hat das Problem aber kann es mit viel training lösen. Der dritte hat garkein Problem weil er schon immer mit wenig soin gespielt hat und spinempfindlich war und hat nen Vorteil ohne was dafür zu tun.
Das Problem haben alle und ist für alle gleich schlimm ist Blödsinn!!!

[Power-Seven]

Zitat von mil

- älter, also langsam
- übergewichtig - wenn man mühsam abnimmt, dann doch nicht wegen Tischtennis, sondern eigener Gesundheit...
- haben hier und da Gesundheitliche Kleinigkeiten - Rücken, Knie usw.
- haben keine Zeit = 1-2x pro Woche inklusive Ligaspiele, mehr geht oft nicht

Man könnte sagen, das sind nicht nur Gründe, warum man sich an einen neuen Ball nicht gewöhnen kann - sondern auch Gründe, warum man von Haus aus nicht konstant spielt, egal mit welchem Ball.

Zitat von Fastest115

Wenn ich zb 100 Meter nicht wie die weltklasse in 10 Sekunden laufe sondern in 15 Sekunden und man lädt mir 10% Gewicht zusätzlich auf den Körper und ich lauf dadurch nur noch 16 Sekunden ist dein Tip: lauf doch einfach etwas schneller als vorher???

Ich weiß Beispiel hinkt

Ich verstehe schon, was du meinst. Und hättest du die Zeit, zu trainieren, würdest du vielleicht auch wieder auf 15 kommen

Das ist schon alles klar, der eine kann sich besser umstellen, der andere weiß gar nicht was die Diskussion soll und für den Dritten bricht eine Welt zusammen.

Zitat von mil

Wenn 2 Angreifer sich Schupfduelle liefern, dann ist es ein Ausdruck von Verzweiflung und nicht Freude am Spiel...

Davon hat Matousek aber nicht geschrieben. Er geht glaube ich davon aus, dass unterklassig eh meist geschupft wird.

Zitat von mil

dass sie einen spinlosen Ball benutzen, weil die eher auf Unterschnitt und "Drive" setzen, nicht so "technisch" spielen...

Spin = Schnitt. Zwar wird "Spin" meist für Topspin verwendet und "Schnitt" für Unterschnitt, aber einen spinlosen Ball zu nutzen weil man auf Unterschnitt setzt geht schon mal nicht auf.

Das mit dem "Drive" gabs auch schon immer - in manchen Hallen dank einer Kombination von Tischen, Boden und anderen Faktoren. Da ist hier in der Gegend auch ein Verein, in dem gern schnell geradeaus gespielt wird, auch schon mit Zelluloid.

[spintakki]

Wir spielen jetzt die 2. Saison mit Plastik (1. Saison tibhar mit Naht, 2. Saison gewo ohne Naht).
Wir haben im Vorwege viele Bälle ausprobiert und unser Hauptkriterium war:

Der Ball soll Spaß machen. Der Tibhar-Ball war da noch ein Kompromiss,
aber mit dem gewo-Ball sind wir super happy.

Mittlerweile trainieren wir vor Celluloid-Spielen mit Celluloid-Bällen und vor Plastik-Spielen mit Plastik-Bällen.
Das stört überhaupt keinen mehr und es gewinnen trotzdem immer die gleichen im Großen und Ganzen.

Das Meiste spielt sich im Kopf ab und ich kann mir vorstellen, dass einige keinen Bock mehr auf TT haben werden, wenn sie auf P-Ball umstellen.

Es gibt echt so sch... P-Bälle,

aber die meisten wollen doch den Spaß am Spiel behalten und wählen daher einen Ball, der nicht allzuweit vom Celluloid-Ball entfernt liegt.

Die Spiele, bei denen man mit einem viel zu leichten oder viel zu wenig Spin annehmenden Ball spielt, hält man dann auch durch.

- Und nach 2 Jahren P-Ball relativiert sich der Unterschied zwischen gutem P-Ball und sch... P-Ball wieder, da der Unterschied viel geringer ist, als von Celluloid zu sch... P-Ball.

[Sriver Killer]

Zitat von MaikS

Ich spiele ja selber Oberliga, wir haben 2 Abwehrer in der Mannschaft, der Freund einer unserer 3 Buli Spielerinnen spielt selber 3 Buli, ebenfalls Abwehrer.
Mit P Ball mit Naht alles völlig iO.
Mit ABS und Flash gehen die Meinungen von: "Brauche ich keine Abwehr mehr spielen" über "kann ich mir das Training sparen und lieber ne Flasche Roten aufmachen" bis "mit dem Ball brauch ich nicht mehr antreten".

Die OL Nord West ist dieses Jahr deutlich stärker geworden, ja.
Aber zB Sven Arnhardt, letztes Jahr RL oben 13:20, davor immer OL oben hoch plus. Steht aktuell auch 4:10, mit 4 schweren Einzeln noch auszustehen.
Unser Abwehrer, über Jahre oben ausgeglichen bis leicht plus: 4:8 mit noch 6 schweren Einzeln.

Gefühlt haben die meisten Abwehrer die ich kenne, und auch ich als Störspieler, mit dem Flash und ABS ca 50 Punke, also ein Paarkreuz, verloren.

Haben vor zwei Wochen das erste Mal mit dem Joola Flash gespielt.

Als Abwehrer eine absolute Katastrophe damit spielen zu müssen. An der Stelle habe ich mir das erste Mal seit langem Gedanken über das Aufhören gedacht.

Nach dem zweiten Einzel habe ich mein 20 Jahre altes Primorac-Holz in mehr oder weniger zwei Teile zerlegt...

Gestern haben wir mit nem Andro Plastikball gespielt. Ebenfalls kaum spielbar...

Frustet einen am Ende nurnoch alles.

[Fastest115]

@SK
Welchen Ball spielt ihr in Holzen denn jetzt?

[Jean-Luc Picard]

Servus beinand,
wir haben gestern Abend im Training ein interessantestes "Experiment" durchgeführt. Training mit 5 unterschiedlichen Plastikbällen. Gespielt wurde auf einem neuen Andro Wettkampftisch. Die verschiedenen Bälle waren:

- Joola Flash
- Andro Poly3S (unser Spielball diese Saison)
- Butterfly G40+
- Tibhar SynTT
- DHS Dual ABS

Die Spieler (meine Wenigkeit und 3 andere) lagen vom aktuellen TTR her bei 1650 - 1900.

1. gefühltes Gewicht (subjektiv)
Am schwersten fühlten sich hier die DHS und Andro an; gefolgt von Joola und Tibhar. Der Butterfly hingegen war schon fast "ballonartig" leicht. Dass das ein Problem sein kann, zeigte sich bei den Aufschlagübungen. Gerade wegen des "Ballons" hatten wir Anfangs alle Probleme, das Fallen des G40+ richtig zu berechnen und den richtigen Treffpunkt zu finden. Es gab mit dem Bty - doch einige "Luftlöcher".

2. Sprungtest (aus 30cm Höhe):
Die Bälle springen alle unterschiedlich hoch ab. Wobei der Butterfly am höchsten abspringt. Gut einen Ballumfang höher als alle anderen. Andro und DHS beinahe gleich. Am wenigsten hoch hüpfte der Joola.
Wir hatten auch einen Test am Roboter gemacht - Einstellung: Topspin. Eigentlich sollten hier die Bälle kaum unterschiedlich springen. Interessant waren hier der Joola und Butterfly, die trotz gleichem Tempo und Einstellung am "Landepunkt des Tisches" deutlich unterschiedlich hoch gingen. Der gleiche Ball springt also beim gleichen Schlag unterschiedlich ab
Der Joola "ruschte" teilweise über den Tisch und wollte nach dem Aufschlag nicht so richtig wieder "hochkommen".

3. Spin:
Am allerwenigsten kam mit dem Flash bei rum. Schon merkwürdig, wie die Dinger fliegen und wie wenig Spin man damit generieren kann. Ziemlich - sorry für das Wort - krass sprangen die neuen Andro Bälle weg. Wenn diese noch "neu und mehlig" sind, bleiben "normale und ansich harmlose" Schupfbälle einfach stehen. Unser Abwehrer (Feint Long II) hatte an seiner Säge die hellste Freude... Die Dinger waren kaum bis gar nicht nachziehbar und sprangen teilweise Richtung Netz zurück. Richtig derbe ist es bei Sidespin-Topspin. Die Bälle sprangen hier stetig im 90Grad-Winkel ab. Sidespin-Aufschläge waren grandios gut...
Aufschläge mit dem Butterfly waren sehr schlecht. Durchweg zu lang und in den meisten Fällen auch zu hoch. Was den Spin aus dem Spiel heraus angeht, waren am angenehmsten der Tibhar und der DHS zu spielen.

3. Spielbarkeit:
Zumindest auf den Andro Tischen spielten sich der Andro (sofern nicht mehr ganz neu) und der DHS Ball am besten. Es war zwar immer noch ein merkbarer Unterschied im Vergleich zum Z-Ball, aber es ging. Der Tibhar reihte sich hier in die goldene Mitte ein. Nach dem Motto: nichts halbes und nichts ganzes. Definitiv gar nicht gingen Joola und Butterfly (zumindest auf diesem Tisch).

Fazit:
Wie ein Vorposter und unser Dima Ovtcharov so schön schrieben: Man muss sich mehr auf die Bälle und deren merkwürdige Eigenschaften konzentrieren, als auf das Spiel und den Gegner ansich. Unterschiedliche Bälle springen auf unterschiedlichen Tischen unterschiedlich hoch ab ;-) Da kommt doch Freude auf... Irgendwie geht dann auch der Spass verloren, wenn man mehr gegen den Ball spielt, als gegen den Spieler. Da kann ich Fastest schon verstehen... Als Profi hast du es hier weitaus leichter. Vor einem Spiel schnappst du dir deinen persönlichen Trainer und den Ball und spielst x Trainingseinheiten damit, um dich auf den Ball einzustellen / und nicht auf den Gegner... Hoffen, wir, dass diese Lotterie bald zu Ende ist und die Bälle etwas "einheitlicher" werden.

Nebenbei bemerkt:
Ich habe das Glück, einen Fitnessraum im Haus zu haben. Darin steht ein Wettkampftisch eines Händlers aus Dortmund, inkl. Robopong 2050... Und auf diesem Tisch springen die o. a. Bälle wiederum anders ab...
Mein persönlicher Lieblingsball ist und bleibt der DHS.

[tttaiger]

Schöner Bericht!
Schade, dass der Nittaku SD40+ nicht im Portfolio war.