Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[User 17544]

Zitat von Hillegosser

Aber du glaubst vermutlich auch noch, dass der Plastik Ball für den Kundn günstiger wird.

Nee, da befürchte ich zumindest Anfangs hohe Preise. Mal schauen wieviele Herstellerfirmen es geben wird, die die Zulassungshürde nehmen. Die Entwicklungskosten wird man zumindest in der ersten Zeit mit deutlichen Aufschlägen zu spüren kriegen.

Wenn an der Feinfaserigkeit des Rohzelluloid was dran ist und es sich in den Lungen der Arbeiter festsetzt, hoffe ich, dass es dir nicht scheißegal ist...

[Hillegosser]

Zitat von Brett13

Wenn an der Feinfaserigkeit des Rohzelluloid was dran ist und es sich in den Lungen der Arbeiter festsetzt, hoffe ich, dass es dir nicht scheißegal ist...

Dass sie bei der Arbeit entsprechende Masken tragen müssten (leider sollten)?

[User 17544]

...und du meinst mit dem Tragen von so ner lustigen Maske wäre alles im grünen Bereich

Wenn es annähernd so gesundheitsgefährdend wie Asbestfasern ist, biste allerdings auf dem Holzweg

[powerpaul]

Zitat von tt-trommler

.... ein Apfel ist auch keine Birne und Chlor eben etwas anderes als Chlorid ..... (bin zufällig Chemiker )

warum kommt nur niemand auf die Idee die Produktion der tausende von Tonnen PVC einzustellen weil Chlor ja so giftig ist

Nein - das Argument des Celluloidverbots ist so abstrus dass sich jedes Wort dazu eigentlich erübrigt .... und die Aussagen der Herren Funktionäre sind noch dazu hundsmiserabel abgestimmt

Ach so : ich wiederhole mein Angebot - falls jemand einen defekten "P-Ball" hat kann er ihn mir schicken (bitte PN) und lasse ihn gerne einmal von unserem Labor checken - dann hört eventuell auch das Rätselraten auf was es denn für ein Polymer ist und falls als Polymer bei allen Herstellern das gleiche verwendet wird

Danke für den sachlichen Beitrag! Im Gegensatz zum obigen trägt der wenigstens zur Sache bei...

Ich habe das seinerzeit so verstanden, daß die ersten 8 von 10 Produktionsschritten bei Nitroglycerin und Zelluloid identisch sind, erst danach unterscheiden sie sich.

[powerpaul]

Zitat von Brett13

...und du meinst mit dem Tragen von so ner lustigen Maske wäre alles im grünen Bereich

Wenn es annähernd so gesundheitsgefährdend wie Asbestfasern ist, biste allerdings auf dem Holzweg

Rein technisch betrachtet reicht für den Atemschutz (übrigens auch bei Asbest) eine FFP3-Maske mit MAK-Wert 30. Zusätzliche Schutzausrüstung wie Einweg-Overalls, Schutzhandschuhe, Schutzbrille bzw. optional eine Vollmaske wären geeignet.

Das wirkliche Problem daran ist, daß sich in China kein Schwein um Sicherheit für die Arbeiter kümmert! ....

[User 17544]

Zitat von powerpaul

Rein technisch betrachtet reicht für den Atemschutz (übrigens auch bei Asbest) eine FFP3-Maske mit MAK-Wert 30. Zusätzliche Schutzausrüstung wie Einweg-Overalls, Schutzhandschuhe, Schutzbrille bzw. optional eine Vollmaske wären geeignet.

Zumindest hier in Deutschland sind selbst bei Asbestsanierungen Vollmasken (Unter denen man nicht lange Arbeiten kann und darf) Einwegoveralls und Schutzhandschuhe zwingend vorgeschrieben. Bei diesen Arbeiten müssen auch recht aufwendige Schleusen und Absuaganlagen mit entsprechenden Filtern errichtet werden. Eine sehr kostspielege Angelegenheit.

Ob Zelluloid wirklich ähnlich, für die Lunge gefährliche feine Fasern bei der Herstellung freisetzt weiß ich selbst nicht. Das habe ich nur dieser Stellungsnahme aus dem Jahre 2011 von Sharara entnommen. Ich gehe zunächst mal nicht davon aus, dass er sich das aus den Fingern gesaugt hat. Bei einer Suche im Internet nach dieser Problematik bin ich allerdings nicht fündig geworden.

Mag ja sein, dass tt-trommler dazu was Gehaltvolles zu berichten weiß...

Über die Problematik der Feuergefährlichkeit, die in der Vergangenheit bei der Herstellung und Verarbeitung von Zelluloid zu zahlreichen verheerenden Katastrophen geführt hatte, findet man einiges.

Zitat von powerpaul

Das wirkliche Problem daran ist, daß sich in China kein Schwein um Sicherheit für die Arbeiter kümmert! ....

Das sicher auch. Allerdings ist es auch unbestreitbar, dass es wirklich nur noch ganz wenige Länder gibt, die sich mit der Herstellung und Verarbeitung von Zelluloid befassen. Letztendlich kann man sich natürlich immer auf den Standpunkt stellen, dass das nur wegen der durch die potentielle Gefahr auferlegten Sicherheitsmassnahmen in den meisten Ländern nicht mehr gemacht wird und es bei entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ungefährlich ist. Wirtschaftlich scheint es zumindest ein Material zu sein, dass mit der Einhaltung dieser Sicherheitsauflagen nicht mehr konkurrenzfähig ist. Das selbst die besten Sicherheitsauflagen ab und an mal nicht greifen - warum ist eigentlich uninteressant, meist ist es wohl schlichtes menschliches Versagen - sieht man bei Katastrophen in der Industrie leider ab und an immer wieder.

Wie ich schon selbst öfter schrieb, finde ich die zahlreichen unterschiedlichen Gründe, die von hohen ITTF-Funktionären da angeführt werden, selbst reichlich verwirrend, da noch nicht eine Einzige davon mit nachvollziehbarem Gehalt gefüllt wurde.

Unabhängig davon, meine ich allerdings schon, dass auf Grund der bekannten Tatsachen der bei der Zelluloidherstellung entstehenden Gefahren ein ausreichender Grund vorhanden ist, sich als TT-Verband nach einem gleichwertigen Ersatzmaterial umzuschauen, von dem zumindest weniger Gefahren bei der Herstellung ausgehen, bzw die Gefahren mit weniger Sicherheitsaufwand vermieden werden können.

Hinter allem eine Verschwörung zu vermuten - den Eindruck habe ich hier z.T. - liegt mir einfach nicht

[powerpaul]

Zitat von Brett13

Zumindest hier in Deutschland sind selbst bei Asbestsanierungen Vollmasken (Unter denen man nicht lange Arbeiten kann und darf) Einwegoveralls und Schutzhandschuhe zwingend vorgeschrieben.

Bei diesen Arbeiten müssen auch recht aufwendige Schleusen und Absuaganlagen mit entsprechenden Filtern errichtet werden. Eine sehr kostspielege Angelegenheit.

Ob Zelluloid wirklich ähnlich, für die Lunge gefährliche feine Fasern bei der Herstellung freisetzt weiß ich selbst nicht.

Mag ja sein, dass tt-trommler dazu was Gehaltvolles zu berichten weiß...

Über die Problematik der Feuergefährlichkeit, die in der Vergangenheit bei der Herstellung und Verarbeitung von Zelluloid zu zahlreichen verheerenden Katastrophen geführt hatte, findet man einiges.




Das sicher auch.

... dass das nur wegen der durch die potentielle Gefahr auferlegten Sicherheitsmassnahmen in den meisten Ländern nicht mehr gemacht wird und es bei entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ungefährlich ist. Wirtschaftlich scheint es zumindest ein Material zu sein, dass mit der Einhaltung dieser Sicherheitsauflagen nicht mehr konkurrenzfähig ist.

Das selbst die besten Sicherheitsauflagen ab und an mal nicht greifen - warum ist eigentlich uninteressant, meist ist es wohl schlichtes menschliches Versagen - sieht man bei Katastrophen in der Industrie leider ab und an immer wieder.

Hinter allem eine Verschwörung zu vermuten - den Eindruck habe ich hier z.T. - liegt mir einfach nicht

Ich bin beruflich in der Arbeitsschutzbranche beratend tätig. Selbst in Deutschland werden, zumeist aus Kosteneinpar-Gründen und/oder Nichtwissen, kaum Vollmasken bei der Asbest-Sanierung eingesetzt, so traurig das ist. Teilweise ein Kampf gegen Windmühlen...
Am sinnvollsten wäre im Übrigen ein Atemgerät mit umgebungsunabhängiger Luftzufuhr, aber das ist den meisten Firmen viel zu teuer für Ihre Mitarbeiter.

Die Sicherheitsstandards werden (auch in Deutschland, vor allem aber AUCH in asiatischen Ländern) völlig bewußt nicht eingehalten, um Kosten zu sparen! Die Gefährdung der Gesundheit des Mitarbeiters wird vieler Orts der Wirtschaftlichkeit geschuldet billigend in Kauf genommen!

Wie gefährlich Zelluloid ist, kann ich adhoc auch nicht beurteilen. Es gibt (oder gab) in Baden-Württemberg nur eine Zelluloid-Fabrik.

Hinsichtlich der Feuergefährlichkeit könnte man aber auch die Herstellung von Feuerwerkskörpern verbieten ...

Eine Verschwörung dahinter gibt es sicher nicht, da gebe ich dir recht. Handfeste wirtschaftliche Interessen fließen aber sicher mit ein oder werden "dankend" mit kalkuliert....

[nevada]

Die BGI 664 schreibt nicht in allen Fällen Vollmasken vor. FFP2 Halbmasken sind z.T. ausreichend.

[powerpaul]

Zitat von nevada

Die BGI 664 schreibt nicht in allen Fällen Vollmasken vor. FFP2 Halbmasken sind z.T. ausreichend.

Bei Umgang mit Asbest ist das ein Spiel mit dem Feuer und NICHT ausreichend!

[User 17544]

Zitat von powerpaul

Ich bin beruflich in der Arbeitsschutzbranche beratend tätig. Selbst in Deutschland werden, zumeist aus Kosteneinpar-Gründen und/oder Nichtwissen, kaum Vollmasken bei der Asbest-Sanierung eingesetzt, so traurig das ist.

Da scheine ich ja schon vor ca 20 Jahren richtig Glück gehabt zu haben, denn wann immer ich beruflich auf Asbestsanierungen getroffen bin, gehörte das von mir beschriebene Prozedere zum Standard und die Einhaltung wurde auch regelmäßig kontrolliert.

Handfeste wirtschaftliche Interessen bei der Einführung der P-Bälle wird es sicher geben. Warten wir's mal ab, was die Dinger uns letztendlich kosten werden...