Der Mythos von den "guten alten Hölzern"!

[Sriver Killer]

Genau, sehr guter Thread, da ist ordentlich Würze drin

[w_W_]

Hallo!

Zitat von Marauder

Hallo zusammen,
[....]
Soviel von einem Experten - meine persönliche Erfahrung geht in eine ähnliche Richtung - Abhilfe meines Problems schaffte erst ein damals schon 15 Jahre altes Alsér AR, welches leider seit Einführung der 40mm-Bälle zu langsam für mich ist (und ein passendes Alsér Off habe ich noch nicht gefunden)!

Also - die Suche geht weiter
Marauder

Ich hatte früher auch ein Hans Alser All, das mir zu langsam geworden ist.


[X] Du suchst je nach Spielveranlagung entweder ein Stiga Tube all oder ein Stiga Tube Light.

Damit wirst auch Du glücklich

[Sriver Killer]

Naja ich habe schon die alten Stigahölzer gespielt und die sind vom Spielgefühl mit keine´m Holz zu vergleichen, dass heute produziert wird, nichtmal mit der sehr guten Tube Serie wie ich finde.

[w_W_]

Ich habe hier alle All aus den 80ern. Carlsson, Alsér, Bengsten (alle richtig geschrieben?)

Ist wohl von Fall zu Fall verschieden. Hier sind alle, d.h. auch 4 andere
ehemalige Stiga- All aus den 80er- Spieler nun "voll auf Tube..." und glücklich.

[Sriver Killer]

Ja, ist ja von Spieler zu Spieler verschieden und ich habe ja gesagt das die Tube Hölzer sehr gute Hölzer sind, aber ich komme mit den alten besser klar und noch besser mit dem alten Primorac...

[Stollentroll]

Unabhängig von Änderungen im Herstellungsprozess bin ich davon überzeugt, dass gute Hölzer mit der Zeit besser werden. Hölzer minderer Qualität hingegen haben keine Chance auf eine Verbesserung.

Ich portiere hier einfach mal anerkanntes Wissen aus dem Geigenbau auf TT-Hölzer. Holz ist ein lebendiger Werkstoff, es besteht aus hochkomplexen Molekülen, die sich in der Natur über Millionen von Jahren als besonders geeignet für Belastungen herausselektiert haben. Auch wenn der Baum schon lange tot ist - ein Stück seines Lebens steckt noch im Holz.

Wenn eine Geige regelmäßig gespielt wird, dann ordnen die Schwingungen die Ligninmoleküle mit der Zeit. Das Instrument verändert seinen Klang und wirkt sauberer, lauter, intensiver und feiner. Wird die Geige über einen längeren Zeitraum liegen gelassen, so zerfällt die Struktur wieder, das Instrument verliert seinen Glanz. Hochwertige neue Geigen werden oftmals über mehrere Monate eingespielt, erst dann lassen sie sich zum Vollpreis verkaufen. Dieser Prozess lässt sich auch durch langfristige Beschallung der Instrumente erzielen, jedoch kommt diese Methode an das echte Einspielen nicht heran. Und Instrumente, die von sich aus keinen guten Klang haben, die lassen sich auf diesem Wege auch nur unwesentlich verbessern. Nicht alle alten Geigen sind gute Geigen. Aber die Geigen, die damals schon perfekt gebaut wurden erreichen heute einen Klang, der ohne das dauerhafte Bespielen nicht möglich ist. Weiterhin werden hochwertige Geigen aus Holz hergestellt, dass mindestens 15 Jahre gelagert wurde.

Der Vergleich zum TT Schläger mag weit hergeholt sein, aber neben dem Gewicht und der Steife ist es eben das Schwingungsverhalten, welches das Spielgefühl eines Holzes ausmacht. Und genau dieses Schwingungsverhalten ändert sich vom frischen zum abgelagerten Holz, und vom nicht eingespielten zum eingespielten Holz.

Ich habe hier noch ein Banda 2010 Allround, Baujahr 1977 mit einigen Belagresten an der Oberfläche. Ausserdem sind ein paar Fasern beim Entfernen des Belags aus der Oberfläche gezogen worden, vermutlich ist das aber in dem Bereich, den man mit Geduld und minimaler Spachtelmass flicken kann (sowas machen auch Geigenbauer).
Wer bis zum 01. März das höchste Gebot per PM abgegeben hat kann es haben, Versand als versichertes Paket für 7,5€. Ich würde es noch weiterspielen, aber die Griffform (anatomisch) sagt mir nicht mehr zu.

[platten]

Mein Holz ist auch schon über 15 Jahre alt und ich befürchte, dass ich mit einem neuen Holz Probleme bekommen würde.

Dieses Holz kenne ich.

Bei jedem Holz gibt es Produktionsschwankungen. Ich würde nie wieder das gleiche Holz bekommen. Ich bräuchte lange, um mit dem Holz wieder so sicher zu sein, wie mit dem alten.

Zudem haben viele Produzenten ihre Hölzer auf den 40 mm Ball optimiert. Wenn ich jetzt ein Holz mit dem gleichen Namen kaufen würde, wäre es nicht mehr das gleiche Holz und ich bräuchte wieder lange um mich auf das neue Holz einzustellen.

Ich denke auch diese Umstellungsprobleme tragen zum Mythos der "guten alten Hölzer" bei.

Auch Sportler anderer Sportarten spielen lieber mit alten bekannten Produkten. Man denke nur an die WM 90 als ein gewisser Matthäus den Elfer nicht schießen wollte, weil er in der Halbzeitpause neue Schuhe anziehen musste.

[Tommitw]

Tatsächlich gibt es Unterschiede zwischen aktuell käuflichen und "alten" Hölzern.Ich sehe jedoch die alten Holzraritäten eher als Sammlerobjekte an.Kein Mensch kann mit Sicherheit sagen,dass ein Spieler,der auf ein Holz alter Bauart wechselt,anschliessend besser spielt.
Ich hab selber einige Raritäten im Schrank(altes Böhm-allround,altes Carlsson-Off-Evo,altes Ulf Bengtsson Clipper,altes Kevplay,altes Persson-Powerplay,altes Appelgren,altes Rossi-Fire,altes Jonyer-H) und spiele dennoch ein Stiga-Off neuerer Bauart,einfach weil das Holz etwas leichter ist als die meisten alten und weil es mir gut in der Hand liegt.

Gruss
Thomas

[w_W_]

Zitat von platten

Ich denke auch diese Umstellungsprobleme tragen zum Mythos der "guten alten Hölzer" bei.

Auch Sportler anderer Sportarten spielen lieber mit alten bekannten Produkten. Man denke nur an die WM 90 als ein gewisser Matthäus den Elfer nicht schießen wollte, weil er in der Halbzeitpause neue Schuhe anziehen musste.

Naja... vielleicht hast Du jetzt gerade mit diesem Vergleich auch noch
"den Faktor Aberglaube" mit ins Spiel gebracht :-)

[platten]

Zitat von w_W_

Naja... vielleicht hast Du jetzt gerade mit diesem Vergleich auch noch
"den Faktor Aberglaube" mit ins Spiel gebracht :-)

Ja, der gehört natürlich auch dazu

Ein Glück, dass nur mein Holz 15 Jahre alt ist und nicht irgentwelche Kleidungsstücke....