Wer ist der beste Schauspieler

[Tobias Kobelt]

Großartige Klamauk-Darsteller: Bud Spencer und Terence Hill!

[Tony_Iommi]

Ich habe von Film und Schauspielerei ueberhaupt keine Ahnung, sondern kann nur zwischen "gefaellt mir" und "gefaellt mir nicht" waehlen.

Ganz klar, Klaus Kinski. Werde mir nachher erneut (das dritte Mal innert weniger Wochen) den Fitzcarraldo goennen. Zweieinhalb Stunden, ich weiss nicht wie er's macht und was er eigentlich macht (was meine erste o. g. Aussage umso mehr kraeftigt - ich habe keine Ahnung von der Materie), aber es ist absolut faszinierend. Es gibt gleich am Anfang eine Szene, als er es schafft sich in's Opernhaus zu mogeln. Dann der Ausdruck auf seinem Gesicht - Leidenschaft pur. Ueberhaupt, "Leidenschaft" - das trifft Kinski's Kunst m. E. am besten. Zumindest fuer mich, als vollkommen "unbedarften" und ahnungslosen Konsumenten.
Freue mich jetzt schon auf "The great silence"...

[aleol]

Bei Kinski (hab allerdings nur wenig Filme mit ihm gesehen) frage ich mich allerdings immer, ob er extrem gut spielt, oder einfach nur so "bekloppt" ist, wie die Figuren die er spielt, oder ob sein ganzes Gehabe auch ausserhalb von Filmen grandiose Schauspielerei war ? O.K, da man es nicht einschätzen kann, muss er so oder so ein guter Schauspieler gewesen sein.

[Tony_Iommi]

Kann ich nicht beurteilen. Da kann uns der Uwe sicher kompetent aufklaeren.
Mit meinem bisschen Wissen, was ich diesbezueglich habe, muss ich mich auf Herzog's Aussagen verlassen. Der hatte u. a. erwaehnt, dass Kinski neben seinem zweifelsohne "angeborenen" Talent, ein knallharter "Arbeiter" war und sich viele Dinge durch muehsames - teils obsessives - Repetieren, "draufgeschafft" hat. Aber nochmal, ich bin reiner Konsument und demzufolge spreche ich als Blinder von der Farbe.

[Rieslingrübe]

Zitat von aleol

Bei Kinski (hab allerdings nur wenig Filme mit ihm gesehen)...

´Aguirre´, ´L'important c'est d'aimer´(´Nachtblende´), ´Il Grande Silenzio´, ´Nuit d'or´, ´Fitzcarraldo´ und ´Woyzeck´ sollte man schon gesehen haben, um sich ein erstes Urteil bilden zu können.

Will man das Genie Kinski jedoch in seiner ganzen Bandbreite erfassen, ist auch ein Einblick in seine großen Theaterrollen auf den Bühnen von Wien, München, Berlin etc. in den 50er Jahren unabdingbar.

Kennt man den guten Klaus in der Hauptsache als ´Irren vom Dienst´ aus diversen Schundfilmen (z.B. der Deutschen Edgar Wallace Reihe oder vielen B-Western der 60er Jahre), wird man dem Phänomen Kinski nicht gerecht. Obwohl er in diesen Streifen - bescheidenen Drehbüchern und limitierter Regie zum Trotze - mit bemerkenswerten Kurzauftritten häufig genug die wenigen Glanzlichter setzte.

Bei vielen international renommierten Kritikern genießt der Deutsche jedenfalls zu Recht seit Dekaden Kultstatus. - Und auch in unserer beschaulichen Heimat nimmt der Durchblick in den letzten Jahren stetig zu: Ich zitiere - mehr oder weniger wahllos - die eher als bodenständig bekannten Herren Heinzelmeier und Schulz aus ihrem ´Lexikon der Deutschen Filmstars´ (Schwarzkopf & Schwarzkopf 2003) :

"...Er spielte Unholde, Visionäre, Besessene, Erotomanen, Narzisse, Magier, Berserker, Verbrecher, Exibitionisten. An diesem nervösen Seher von Innenwelten wirkte deshalb alles übersteigert. Rasender und Meditierender zugleich - gestisch und mimisch das perfekte Medium seiner inneren Stimmen und Alpträume, denen er wortgewaltig Ausdruck verlieh.
Er war ein Avantgardist der Artikulation; das Sprechen entwickelte er zur eigenständigen Kunstform. Sein zitternder Mund, die feuchten Augen, das aufgewühlte Gesicht verliehen den Rollen dieses hochbegabten Charakterdarstellers eine überaus exentrische Note..."

Und Rainer Dick (1996) : "Kinski war im internationalen Film ein singuläres Phänomen: ein Darsteller von faszinierender Intensität, beständig schwankend zwischen Besessenheit und Ironie, Genie und Wahnsinn....Die Qualität der Filme stand leider öfters in diametralem Gegensatz zu seiner schauspielerischen Brillanz..."

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[Rieslingrübe]

Spontan fällt mir aus der aktuellen Hollywood-Generation noch Nicolas Cage ein. Hat - in meinen Augen - mit seiner Darstellung in Leaving Las Vegas zu Recht 'nen Oskar abgegriffen.


PS: Cage ist seit 2006 übrigens stolzer Burgbesitzer in der Oberpfalz: er residiert stets einige Wochen im Jahr auf dem ehemaligen Familiensitz der Freiherren von Brand, Schloss Neidstein in Etzelwang bei Amberg. Auf solch einem feudalen Anwesen - am Kaminfeuer im grünen Salon, umgeben von zahlreichen Jagdtrophäen - schmeckt der Whisky natürlich gleich doppelt so gut , ragazzi

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[Rieslingrübe]

Hier noch zwei Links zu jenem Darsteller, der zusammen mit Klaus Kinski
mein All Time Ranking anführt :

www.murphsplace.com/olivier/main.html

www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1015&RID=1

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[Tony_Iommi]

Wurde hier bereits Bela Lugosi erwaehnt?

[Rieslingrübe]

Klaro . Basil Rathbone, Peter Cushing, Vincent Price, Gerd Fröbe & Pete Lorre übrigens auch. - Fehlen aus der Monster- und Bösewicht-Ecke also nur noch Boris Karloff, Lon Chaney, Lionel Atwill, John Carradine, Ray Milland, Claude Rains, Fritz Rasp, Anthony Perkins, Conrad Veidt, Udo Kier, Herbert Lom und George Zucco (Christopher Lee is' 'n bissl zu dünn für das Hauptfeld...)

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[HSV]

Zitat von Rieslingrübe

......Ray Milland....,

Ist er nicht der sensationelle Darsteller in "Mitternachtsspitzen" (gemeinsam mit Doris Day)?

Hervorragend!!!!

Dieser Film (vor allem eben DANK des Hauptdarstellers) sorgte tatsächlich für meine erste schlaflose Nacht.... Ich war eben DAMALS noch sehr jung.....