Nationenwechsel

[Fastest115]

Versteh ich nicht. Wenn ich als Deutscher nach oben genannter Beschreibung also in der Schweiz aufgewachsen wäre und dort TT begonnen hätte (ohne Schweizer Staatsbürger zu werden) für welches Land wäre ich dann spielberechtigt?

[Tackiness]

Zitat von Siegmund Freud

Stimmt nicht so ganz. So weit mir bekannt, hängt es von der Erstspielberechtigung ab. Hättest du deine erste Lizenz z.B. in der Schweiz gelöst, weil du dort wohnst, gilt dies nicht.

Denke ich nicht, denn es geht hier doch nicht um die Lizenz für nationalen Spielbetrieb, sondern um die internationale Spielberechtigung, und die ist an Staatsangehörigkeit gebunden:

"A player is eligible to represent an Association only if he is a national of the
country in which that Association has jurisdiction" (ITTF Handbook 3.8.3)

[Siegmund Freud]

Wenn du nicht die Staatsangehörigkeit annehmen würdest, dann für Deutschland. Wenn du aber die Staatsangehörigkeit annehmen würdest, dann fällt die Sperre weg, da du in diesem Land das Spielen gelernt hast. Du warst also nie für eine andere Nation spielberechtigt, auch wenn du Deutscher warst.

Nach deiner Aussage dürfte sonst ein Doppelbürger nie starten, da er theoretisch ja immer auch für die andere Nation aufgrund seines Passes startberechtigt wäre.

[Tackiness]

Zitat von Siegmund Freud

Wenn du nicht die Staatsangehörigkeit annehmen würdest, dann für Deutschland. Wenn du aber die Staatsangehörigkeit annehmen würdest, dann fällt die Sperre weg, da du in diesem Land das Spielen gelernt hast. Du warst also nie für eine andere Nation spielberechtigt, auch wenn du Deutscher warst.

Nach deiner Aussage dürfte sonst ein Doppelbürger nie starten, da er theoretisch ja immer auch für die andere Nation aufgrund seines Passes startberechtigt wäre.

Die ITTF-Regel ist nicht mit bisheriger Praxis zu vergleichen; das ist etwas völlig Neues (deswegen ja auch sehr kontrovers und fragwürdig). Anders als in der Vergangenheit wird in Zukunft in der Tat nur diese "theoretische" Startberechtigung zählen ("eligible to represent" bedeutet genau das) - nicht, ob man tatsächlich schon mal sein Ursprungsland vertreten hat bzw. wo man das Spielen gelernt hat. Ein Doppelbürger wird nur dann für sein neues Land spielberechtigt sein, wenn er dies schon vor dem 21. Lebensjahr offiziell deklariert hat - sonst gar nicht! Für jüngere Spieler gelten die 3- bzw. 5-jährigen Sperrfristen.

Was übrigens wohl noch nicht definiert wurde, ist die Frage dieser "Registrierung" bei der ITTF - ab wann darf man sich registrieren? Staatsbürgerschaft dürfte dafür eigentlich keine Voraussetzung sein, denn darauf werden einige weit länger warten müssen als andere.

[Siegmund Freud]

Hintergrund der Regel ist es ja, den Nationalmannschaftstourismus einzuschränken, nicht Ausländer in einem Land zu betrafen.

[Tackiness]

Zitat von Siegmund Freud

Hintergrund der Regel ist es ja, den Nationalmannschaftstourismus einzuschränken, nicht Ausländer in einem Land zu betrafen.

Viele der "Touristen" waren nie Mitglied der Nationalmannschaft ihres Geburtslandes. Auch wenn man es "nur" in eine chinesische Provinzmannschaft geschafft hat, kann man (z.B.) Afrika- oder Ozeanien- oder Amerikameister werden und an World Cup u.a. teilnehmen, und das gefällt der ITTF nicht.

Ausländer in einem Land können auch weiterhin ihr Geburtsland international vertreten, werden insofern also nicht "bestraft". Wenn sie aber ihre neue Heimat vertreten wollen, dann müssen sie sich in Zukunft schnell dazu entscheiden und sich bei der ITTF "registrieren" lassen. Dabei ist unerheblich, wo sie das Tischtennis gelernt oder mit dem Wettkampf begonnen haben; nur das Alter zum Zeitpunkt der ITTF-Registrierung zählt. Wenn sie den Schritt erst nach dem 21. Lebensjahr machen, dann ist es in jedem Fall zu spät, auch wenn sie schon seit kleinstauf im neuen Land leben.

Die Regel ist so wie oben zitiert und erläutert; mehr kann ich dazu wirklich nicht mehr sagen.

[Siegmund Freud]

Es steht in der Regel nicht, dass er nur für das Land ursprünglich startberechtigt sei, dessen Pass er habe.

Spieler zählen in einem Land ja nicht als Sportausländer, wenn sie in diesem Land mit dem Sport anfangen. Daher fördern ja auch die Sportverbände solche ausländischen Spieler, da sie dann auch als Sportdeutsche etc. gelten. In diesem Fal repräsentieren sie ja das Land, für das sie spielen.

4.01.03.02 In addition to provisions of 3.8 players being eligible to represent an association other than the one they intend to represent, shall register with the ITTF, through this new association.

[Tackiness]

Zitat von Siegmund Freud

Es steht in der Regel nicht, dass er nur für das Land ursprünglich startberechtigt sei, dessen Pass er habe.

Das steht in einer vorherigen Regel, wo "eligible to represent" definiert wird (an dieser Definition hat sich nichts geändert). Wurde hier auch schon zitiert.

"A player is eligible to represent an Association only if he is a national of the country in which that Association has jurisdiction" (ITTF Handbook 3.8.3)

["national" = Staatsangehöriger]