Verkehrte Wahl-Slogans?

[cloud 9]

Wenn man gelegentlich zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat man momentan ja genügend Möglichkeit, die Wahlwerbung der verschiedenen Parteien etwas zu begutachten bzw. sogar zu "bewundern" (oder auch nicht...)

Meistens regt mich persönlich schon etwas auf, wie verlogen und hinterhältig die Parteien (schon immer?) mit großer Selbstverständlichkeit so vorzugehen scheinen.

Ein krasses Beispiel: Mit „Damit sich Ihre Leistung wieder lohnt!“ wirbt die FDP in blau und gelb fast an jeder dritten Ecke.

Und fast prägt sich in mein Unterbewusstsein ein, dass sich die FDP damit wohl vor allem für flächendeckende Mindestlöhne deutschlandweit einsetzt – doch zum Glück ist da eine innere Stimme, die noch sagt: „Hallo, hast du sie nicht mehr alle....? Die Klientel der FDP bücken sich ja nicht mal wegen 3,50 € oder 4,50 €, geschweige denn würden sie dafür stundenweise oder sogar monatelang für so was arbeiten gehen...!“

„Damit sich Ihre Leistung wieder lohnt!“ müsste danach dann doch eher von den Linken als Wahlslogan verwendet werden - mit der Absicht, Mindestlöhne flächendeckend einzuführen, versuche ich mal logisch weiter zu kombinieren...

Und umgekehrt, „Reichtum für Alle!“ würde der FDP doch eigentlich gar nicht so schlecht zu Gesichte stehen - weil man ihr dann wohl nur noch ganz, ganz schlecht vorwerfen könnte, sie würde sich ja nur für die Betuchten und sowieso schon Begüterten einsetzen.

Mit (noch mehr!?) „Reichtum nur für Wenige“ allerdings, was einige Parteien ja wohl billigend mit ihrer Politik in letzter Zeit in Kauf genommen haben - als Slogan wäre das aber wohl sicher völlig unbrauchbar – obwohl es der Realität und der tatsächlichen Politik der meisten Parteien der letzten Jahre wohl am allernächsten kommen würde...

Kennt jemand weitere Beispiele?

[Nacki]

Meine Stimme haben sie zwar, auch die Piraten werden sie nicht mehr erfreibeutern. Dennoch sind zwei Plakate der Linken leicht diametral, zumindest dann, wenn man nicht unter die Oberfläche geht.
"Reichtum für alle" und "Reichtum besteuern". Nennt man das Dialektik?

Jedenfalls ist der Auftritt der FDP absolut infam. Die Wahlplakate sind verlogen, und wie Westerwelle versucht, seine Partei als die Beschützer des Mittelstandes zu inszenieren, ist unterträglich. Gut, Steinmeier ist auch verlogen, aber er gibt wenigstens vor, Interessen zu vertreten, die die SPD einmal vertreten hat.
Westerwelle, mit Ausnahme der paar Nebensätze zu den Bürgerrechten, generiert sich als Vertretung von Personen, die die FDP noch nie interessiert haben und auch nach der Wahl nicht interessieren werden.

[cloud 9]

Zitat von Nacki

Meine Stimme haben sie zwar, auch die Piraten werden sie nicht mehr erfreibeutern. Dennoch sind zwei Plakate der Linken leicht diametral, zumindest dann, wenn man nicht unter die Oberfläche geht.
"Reichtum für alle" und "Reichtum besteuern". Nennt man das Dialektik?

Jedenfalls ist der Auftritt der FDP absolut infam. Die Wahlplakate sind verlogen, und wie Westerwelle versucht, seine Partei als die Beschützer des Mittelstandes zu inszenieren, ist unterträglich. Gut, Steinmeier ist auch verlogen, aber er gibt wenigstens vor, Interessen zu vertreten, die die SPD einmal vertreten hat.
Westerwelle, mit Ausnahme der paar Nebensätze zu den Bürgerrechten, generiert sich als Vertretung von Personen, die die FDP noch nie interessiert haben und auch nach der Wahl nicht interessieren werden.

Finde ich nicht... (Natürlich nur den 1. Absatz, zum zweiten völliges ok)

Denn die Linken sind ja der Meinung, dass Reiche sehr wohl mehr Steuern zahlen könnten.
Warum sollte sich das ändern, wenn dann alle mal reich wären?
(Natürlich nur rein theoretische Fragestellung...)

Es gibt übrigens auch eine sehr interessante Initiative dazu von 23 Millionären, die sogar genau das fordern und der Meinung sind, dass die Lasten der Finanz-, Banken- und Wirtschaftskrise wohl nur durch eine befristete Vermögensabgabe für Millionäre einigermaßen zu bewältigen wäre!

http://www.appell-vermoegensabgabe.d...hp5?show=start

[Gondolin]

Zitat von cloud 9

Finde ich nicht... (Natürlich nur den 1. Absatz, zum zweiten völliges ok)

Denn die Linken sind ja der Meinung, dass Reiche sehr wohl mehr Steuern zahlen könnten.
Warum sollte sich das ändern, wenn dann alle mal reich wären?
(Natürlich nur rein theoretische Fragestellung...)

Es gibt übrigens auch eine sehr interessante Initiative dazu von 23 Millionären, die sogar genau das fordern und der Meinung sind, dass die Lasten der Finanz-, Banken- und Wirtschaftskrise wohl nur durch eine befristete Vermögensabgabe für Millionäre einigermaßen zu bewältigen wäre!

http://www.appell-vermoegensabgabe.d...hp5?show=start

da bin ich ja mal gespannt welche partei das durchsetzt...