Nittaku Wang Liqin und Wang Nan

[MagicBackhand]

Vielen Dank für den Bericht, das war höchst aufschlußreich. Außerdem deckt sich diese Darstellung mit meinen Infos über Avalox und ergänzt sie. Bislang wußte ich nur, daß Avalox mittlerweile wohl einem in Malaysia lebenden Chinesen gehören muß, der aber wohl kaum noch was in die MArke investiert.

Soweit ich außerdem informiert bin, handelt es sich beim Wang Nan Modell um das P500, beim Wang Liquin tippe ich persönlich auf ein BT 550.

Was mich nur wundert: der astronomische Preis. Die Avalox-Hölzer kann man in Deutschland für ca. 50 Euro erwerben.

[Sebtil]

@ Magicbackhand

Im Katalog sind die Hölzer mit einem Gewicht von 90gr ( Wang Li Quin) und 95 gr. ( Wang Nan ) angegeben. Das ist doch erheblich mehr als beim P 500 und wohl auch beim BT 550.
Hat das BT 550 auch ein dunkles Deckfurnier wie das Nittaku Wang Li Quin?

Zudem werde die Nittakuhölzer als steif und fast steif und relativ hart bezeichnet?
Das trifft doch zumindest auf das P 500 gar nicht zu. Das ist doch weich wie eine Banane...


SEBTIL

[MagicBackhand]

@ Sebtil

Ich hatte mal ein Wang Nan im Shop in der Hand. Der Furnieraufbau ist identisch mit dem Aufbau des P500, auch der Klang ist m. E. ziemlich gleich ( hatte kein anderes P500 zum direkten Vergleich zur Hand ). Außerdem kann man die Angaben in den Katalogen sowieso in die Tonne treten. Oder glaubst Du, daß die jedes Holz auf die Briefwaage legen?

Beim Wang Liquin bin ich mir nicht so sicher. Aber es hat - genau wie das BT 550 - als zweites Furnier eine hellgraue - weiße Holzschicht. Das einzige mir bekannte Avalox-Holz, das so aufgebaut ist, ist das BT 550.

Aber bez. des Wang Nan bin ich mir ziemlich sicher, zumal das P500 das beliebteste Avalox-Modell ist und es dämlich von Nittaku wäre, das beste Pferd im Stall zu lassen.

[Sebtil]

Ob sich bei den Preisen hier jemand das Holz kauft, ist schon sehr fraglich. Ein absoluter Renner wird es hier wohl eher nicht werden. Da haben die Leute von Nittaku wohl Dollarzeichen in den Augen gehabt, als sie auf die Idee kamen das P 500 nun auch in Europa zu vertreiben. Die Kalkulation geht wohl eher nicht auf.


SEBTIL

[JanMove]

Nachdem es die hier diskutierten beiden Nittaku-Hölzer zur Zeit sehr günstig zu kaufen gibt, konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und habe mir das langsamere von beiden Modellen, nämlich das Wang Liqin, einfach mal auf Verdacht gekauft.

Hier folgt nun mein Testbericht nach einem 10-stündigen Wochenendlehrgang, dem ersten Einsatz des Holzes im Punktspiel und einer weiteren zweistündigen Trainingseinheit. Als Referenzhölzer beziehe ich mich auf die auch von mir schon ausgiebig gespielten Hölzer BTY Legout Performance, BTY Korbel Off, BTY Korbel MagicHand und Donic Waldner Dicon.

Laut einem einschlägigen Katalog sind die Eigenschaften des Holzes:

Gewicht: 90 g

Tempo: 9-

Kontrolle: 7+

Elastizität: fast steif

Kurz zusammengefasst hat das von mir gespielte Holz folgende Eigenschaften:

Griff: gerade

Gewicht: 88 g

Tempo: 9- kommt ungefähr hin

Kontrolle: hervorragend in Relation zum Tempo

Elastizität: eher noch tempoelastisch anstatt fast steif

Gemäss Produktbeschreibung hätte ich mit einem schnelleren und steiferen Holz gerechnet.

Im Vergleich zu oben aufgeführten vier Hölzern stellt sich die Lage für mich wie folgt dar:

Tempo:

Korbel Off < Dicon < Wang Liqin < Legout < MagicHand

Spinfähigkeit:

Korbel Off < Dicon < MagicHand < Legout < Wang Liqin

Elastizität (von steif nach elastisch):

MagicHand > Legout >= Korbel Off > Dicon >= Wang Liqin

Kontrolle (relativ zum Tempo):

MagicHand < Dicon < Korbel Off =< Legout < Wang Liqin

Was sofort auffällt ist, dass die äusserste dunkle Furnierschicht des Wang Liqin Holzes extrem dünn und auch relativ empfindlich ist. Obwohl ich das Holz sofort mit einer dicker als sonst üblichen Schicht TSP Racket Coat versiegelt habe, ist mir im zweiten Training am Rand in der Nähe des Griffes ein winzigkleiner Span dieser obersten Schicht ausgerissen.

Das Holz liegt sehr gut in der Hand, wobei der Griff in Querrichtung schmäler ist als z. B. bei den oben aufgeführten Butterfly-Hölzern. Dadurch eignet sich das Holz auch für etwas kleinere Hände (Ich spiele die gerade Griffform).

Schon beim ersten spielen merkte ich, dass das Holz zwar sehr schnell ist aber dennoch eine hervorragende Rückmeldung liefert. Alle anderen Hölzer dieser Geschwindigkeitskategorie, die ich jemals gespielt habe, waren immer deutlich steifer als das Wang Liqin Holz. Deswegen würde ich dieses Holz auch noch zur Kategorie der tempoelastischen Hölzer rechnen. Dieses Holz gehört mit Sicherheit zu den schnellsten tempoelastischen Hölzern auf dem Markt. Der Vorteil hiervon ist, dass man schnelle Topspins trotzdem noch sehr rotationsreich spielen kann. Bei steiferen Hölzern vermisse ich manchmal die Spinfähigkeit (z. B. Korbel Off). Aber auch das gefühlvolle Spiel wird durch dieses Holz insbesondere unterstützt, d. h., die Kontrolle sowohl für gefühlvolle weiche Topspins als auch für das Kurz-Kurz-Spiel ist hervorragend. Dennoch ist das Holz noch nicht zu elastisch, so dass auch die Blocks in allen Variationen kontrolliert gespielt werden können. Bei zu elastischen Hölzern verliere ich die Präzision und die Möglichkeit, Blocks mit der notwendigen Aggressivität spielen zu können. Im Vergleich zu steiferen Hölzern wie z. B. das Legout Performance muss ich den Ball beim Blockspiel allerdings etwas länger führen. Nur Hinhalten reicht nicht aus. Der einzige Schlag, mit dem ich momentan noch Probleme habe, ist interessanterweise der Rückhandtopspin aus dem Spiel heraus. Am Balleimer geht dieser Schlag super, wenn ich mit genügend Handgelenkeinsatz und Beschleunigung spiele. Da mir dies im Match aber zuweilen fehlt, habe ich bei diesem Schalg mit dem Legout Performance weniger Probleme. Dies liegt aber weniger am Holz als vielmehr an einem technischen Problem meinerseits. Ich gehe mal davon aus, dass ich dieses Problem mit der Zeit in den Griff kriegen werde.

Insgesamt scheint so, als ob das Wang Liqin den idealen Kompromiss zwischen elastischem Topspinholz und steifen Block/Schussholz darstellt!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich entweder beim Wang Liqin bleiben werde oder zum Legout Performance zurück wechsle. Ich kann das Wang Liqin jedem Topspinspieler wärmsten empfehlen, welcher ein sehr schnelles aber nicht zu steifes Offensivholz sucht. Die Kontrolle ist für ein Holz dieser Geschwindigkeitsklasse auf jeden Fall überragend. Ob das Holz seinen hohen Preis wert ist, muss jeder selber entscheiden. Zum reduzierten Preis war es mir den Versuch allemal wert. Das einzige, was mich jetzt noch interessieren würde, ist um wieviel schneller und steifer das Wang Nan Modell ist?!

JanMove

P.S.: @ MagicBackhand:

Deine Vermutung könnte stimmen, dass das Wang Liqin mit dem BT 550 identisch ist, da sich das Holz eben nicht so spielt, wie man es gemäss Katalogbeschrieb erwarten würde.

[MagicBackhand]

Zitat von JanMove

Nachdem es die hier diskutierten beiden Nittaku-Hölzer zur Zeit sehr günstig zu kaufen gibt, konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und habe mir das langsamere von beiden Modellen, nämlich das Wang Liqin, einfach mal auf Verdacht gekauft.

Hier folgt nun mein Testbericht nach einem 10-stündigen Wochenendlehrgang, dem ersten Einsatz des Holzes im Punktspiel und einer weiteren zweistündigen Trainingseinheit. Als Referenzhölzer beziehe ich mich auf die auch von mir schon ausgiebig gespielten Hölzer BTY Legout Performance, BTY Korbel Off, BTY Korbel MagicHand und Donic Waldner Dicon.

Laut einem einschlägigen Katalog sind die Eigenschaften des Holzes:

Gewicht: 90 g

Tempo: 9-

Kontrolle: 7+

Elastizität: fast steif

Kurz zusammengefasst hat das von mir gespielte Holz folgende Eigenschaften:

Griff: gerade

Gewicht: 88 g

Tempo: 9- kommt ungefähr hin

Kontrolle: hervorragend in Relation zum Tempo

Elastizität: eher noch tempoelastisch anstatt fast steif

Gemäss Produktbeschreibung hätte ich mit einem schnelleren und steiferen Holz gerechnet.

Im Vergleich zu oben aufgeführten vier Hölzern stellt sich die Lage für mich wie folgt dar:

Tempo:

Korbel Off < Dicon < Wang Liqin < Legout < MagicHand

Spinfähigkeit:

Korbel Off < Dicon < MagicHand < Legout < Wang Liqin

Elastizität (von steif nach elastisch):

MagicHand > Legout >= Korbel Off > Dicon >= Wang Liqin

Kontrolle (relativ zum Tempo):

MagicHand < Dicon < Korbel Off =< Legout < Wang Liqin

Was sofort auffällt ist, dass die äusserste dunkle Furnierschicht des Wang Liqin Holzes extrem dünn und auch relativ empfindlich ist. Obwohl ich das Holz sofort mit einer dicker als sonst üblichen Schicht TSP Racket Coat versiegelt habe, ist mir im zweiten Training am Rand in der Nähe des Griffes ein winzigkleiner Span dieser obersten Schicht ausgerissen.

Das Holz liegt sehr gut in der Hand, wobei der Griff in Querrichtung schmäler ist als z. B. bei den oben aufgeführten Butterfly-Hölzern. Dadurch eignet sich das Holz auch für etwas kleinere Hände (Ich spiele die gerade Griffform).

Schon beim ersten spielen merkte ich, dass das Holz zwar sehr schnell ist aber dennoch eine hervorragende Rückmeldung liefert. Alle anderen Hölzer dieser Geschwindigkeitskategorie, die ich jemals gespielt habe, waren immer deutlich steifer als das Wang Liqin Holz. Deswegen würde ich dieses Holz auch noch zur Kategorie der tempoelastischen Hölzer rechnen. Dieses Holz gehört mit Sicherheit zu den schnellsten tempoelastischen Hölzern auf dem Markt. Der Vorteil hiervon ist, dass man schnelle Topspins trotzdem noch sehr rotationsreich spielen kann. Bei steiferen Hölzern vermisse ich manchmal die Spinfähigkeit (z. B. Korbel Off). Aber auch das gefühlvolle Spiel wird durch dieses Holz insbesondere unterstützt, d. h., die Kontrolle sowohl für gefühlvolle weiche Topspins als auch für das Kurz-Kurz-Spiel ist hervorragend. Dennoch ist das Holz noch nicht zu elastisch, so dass auch die Blocks in allen Variationen kontrolliert gespielt werden können. Bei zu elastischen Hölzern verliere ich die Präzision und die Möglichkeit, Blocks mit der notwendigen Aggressivität spielen zu können. Im Vergleich zu steiferen Hölzern wie z. B. das Legout Performance muss ich den Ball beim Blockspiel allerdings etwas länger führen. Nur Hinhalten reicht nicht aus. Der einzige Schlag, mit dem ich momentan noch Probleme habe, ist interessanterweise der Rückhandtopspin aus dem Spiel heraus. Am Balleimer geht dieser Schlag super, wenn ich mit genügend Handgelenkeinsatz und Beschleunigung spiele. Da mir dies im Match aber zuweilen fehlt, habe ich bei diesem Schalg mit dem Legout Performance weniger Probleme. Dies liegt aber weniger am Holz als vielmehr an einem technischen Problem meinerseits. Ich gehe mal davon aus, dass ich dieses Problem mit der Zeit in den Griff kriegen werde.

Insgesamt scheint so, als ob das Wang Liqin den idealen Kompromiss zwischen elastischem Topspinholz und steifen Block/Schussholz darstellt!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich entweder beim Wang Liqin bleiben werde oder zum Legout Performance zurück wechsle. Ich kann das Wang Liqin jedem Topspinspieler wärmsten empfehlen, welcher ein sehr schnelles aber nicht zu steifes Offensivholz sucht. Die Kontrolle ist für ein Holz dieser Geschwindigkeitsklasse auf jeden Fall überragend. Ob das Holz seinen hohen Preis wert ist, muss jeder selber entscheiden. Zum reduzierten Preis war es mir den Versuch allemal wert. Das einzige, was mich jetzt noch interessieren würde, ist um wieviel schneller und steifer das Wang Nan Modell ist?!

JanMove

P.S.: @ MagicBackhand:

Deine Vermutung könnte stimmen, dass das Wang Liqin mit dem BT 550 identisch ist, da sich das Holz eben nicht so spielt, wie man es gemäss Katalogbeschrieb erwarten würde.

@ JanMove
Ich weiß halt aus einer recht zuverlässigen Quelle, daß Nittaku zwei Avalox-Modelle für den europäischen MArkt lizensiert hat. Beim Wang Nan handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um das Avalox P500 Modell. Das Wang Liquin könnte das BT 550 sein, genausogut könnte es sich aber um das BT 555 handeln. Letzteres ist eine Weiterentwicklung des P500, ohne daß ich aber genaueres weiß.

[JanMove]

@ MagicBackhand

Folgendes finde ich auf einer amerikanischen Seite zum BT 555:
"Mindful of the excellent performance of its original line of Avalox red lens products, the desirable characteristics of the classic A500, such as great touch and large sweet spot, were maintained in the Avalox Blue Thunder 555, while more power was added at high impact speeds. The trampoline-effect has been improved so that the player can enjoy excellent soft- and medium touch play, but can generate tremendous speed, power and spin due to long dwell times. Weight: 84 – 88 grams. Speed: Fast at high impact speed, medium fast at low impact speed. All Avalox Blue Thunder blades come pre-coated to avoid wood fiber loss when removing the rubber for regluing. The blade is made in Sweden. "

Wenn ich mir das so durchlese, muss ich sagen, das trifft genau auf das Wang Liqin zu. Also BT 555 wäre jetzt auch mein Tipp (aber ohne jemals ein Avalox wirklich gespielt zu haben)!!

JanMove

[difu]

wenn ich mir die produktbeschreibungen bei durchlese, fällt mir auf, dass das WANG NAN dünner und schneller sein soll (6,2 zu 6,8 mm). oder ist hier ein fehler passiert? :confused:

[-crea-]

@JanMove
Interessant, wir haben eine recht ähnliche Holz Vergangenheit...
Ich habe bei meinem Einstieg in die Herrenklassen das Donic Dicon gespielt, danach das Korbel Off, das ich auch jetzt noch spiele, und habe mir jetzt das MagicHand bestellt.

Es verlangt mich irgendwie nach immer härteren Hölzern, weil mir die alten Hölzer im Konter und Block zu unsicher werden. Gleichzeitig verbessert sich wohl auch mein Angriffsspiel, sodaß ich dort auf etwas Kontrolle verzichten kann und jetzt mit etwas härteren Hölzern spielen kann.

Musste das MagicHand aber leider zurückschicken lassen weil es viel zu schwer war...auf der Butterfly homepage steht ca. 85 Gramm, meins hat 103 Gramm gewogen, zu schwer für mich. Ich hoffe das Umtauschmodell liegt im Rahmen.
Wenn ich es wieder habe werde ich auch mal meine Eindrücke im Vergleich zu den genannten Hölzern beschreiben.

Das Nittaku Wang Liquin sowie das Wang Nan gibt es bei meinem lokalen Tischtennisladen, sehr verwunderlich war, ich war grade beim Thema Gewicht von Hölzern, das das Wang Nan beim Nachwiegen ganze 110 Gramm gewogen hat! Das schwerste Holz das ich jeh in der Hand hatte...das 2. Wang Nan Holz das noch da war wog auch genau 95 Gramm wie angegeben, es hat mich schon ziemlich geärgert das es solche starken Gewichtsschwankungen gibt und das bei so teuen Hölzern von Spitzenmarken...

Ohne pingelig sein zu wollen muss ich sagen ich bemerke beim spielen schon 5 Gramm unterschied! 10 Gramm unterschied sind grade noch auszuhalten, alles was mehr ist kann ich kaum noch spielen, der Unterschied ist einfach zu groß. Ich schlage dann neben den Ball oder krieg gegen starken Unterschnitt den Ball nicht mehr übers Netz...

An zu wenig Gewicht kann man sich sicherlich gewöhnen, an zu viel Gewicht will ich mich aber nicht gewöhnen, da geht für mich Leichtigkeit und Spielkomfort verloren, alles wird anstrengender.

[difu]

wie ist das nun mit der dicke?