Strategische Sperrvermerke

[Fastest115]

So war es im WTTV bis vor kurzem

1.) löst das nicht das Problem im Ausgangsthread , wo ja wohl die SPV fürs ganze Jahr erteilt wurden
2.) bringt es wie immer wenn man die Lücken zumacht Probleme für "Härtefälle"..in diesem Fall, wo sich im Verein (drastische) Veränderungen ergeben haben und deswegen ein SPV zur RR sinvollerweise aufgehoben werden soll.

[markx]

Zitat von Matousek

Sperrvermerke die zu Beginn der Saison gesetzt wurden, gelten für die gesamte Saison.

Das gilt nur so halb. Falls ein Spieler mit SPV zur Rückrunde von den Punkten her ohne SPV in der unteren Mannschaft gemeldet werden könnte, kann der SPV gestrichen werden.
Weiterhin kann es wie so oft in anderen Verbänden abweichende Regelungen geben.

[markx]

Zitat von Fastest115

OK...und wie sieht deine Lösung/Gegenvorschlag aus???

Nicht alles, was einen stört, muss auch beseitigt werden. Persönlich kann ich damit leben. So lange es im Rahmen bleibt (<= 2 Spieler mit SPV) kann ich gut damit leben, das Ausgangsbeispiel mit 3 oder 4 Spielern finde ich etwas extrem.
Es gab/gibt(?) allerdings auch Verbände/Regionen, in denen eine Mannschaft mit SPV-Spielern nicht aufsteigen darf.

[Fastest115]

Die Frage ist halt immer wie es entsteht/genutzt wird.

Einer macht es zb um einen Jugendlichen/aufstrebenden Spieler in die höhere Mannschaft zu bekommen dem der vieleicht 60 oder 70 weniger hat vor der Hinrunde als Brett 1-4 der 2. Mannschaft. Zur Rückrunde hat der soviel geholt, dass der mehr hat als die Spieler der 2....warum dann nicht die SPV aufheben können und die Mannschaft auch aufsteigen lassen?

Womöglich spielt auch noch die erste am WE die zweite oft in der Woche zb am MI um 20 Uhr wo der Junge garnicht spielen kann (von den Eltern)

Oder auch einen Fall den ich kenne:
Da hat ein viel besserer Erwachsener als Trainer seine 4 Jungs in eine untere Mannschaft gepackt mit sich selbst zusammen. Der Trainer und der beste Jugendliche hätten von den Punkten höher gemußt. Also beide nen SPV.
Der Trainer wollte mit seinen Jungs spielen und der andere Jugendliche auch mit seinen Kumpels und außerdem lieber in der gleichen Liga oben als eine Mannschaft höher in der gleichen Liga unten
Für solche Fälle ist das ganze sinnvoll und sollte nicht sanktioniert werden.

Für andere wo man taktisch irgendwen in die erste packt damit die stärkeren der zweiten hälfte ist schon wieder "ungewollt"

Dummerweise kann man diese Fälle in der WO nicht auseinander halten.

Ein Aufstiegsverzicht ist natürlich eine Möglichkeit...aber nutzt nichts wenn jemand die untere Mannschaft stark macht damit sie nicht absteigt.

[Trillian]

Natürlich ist das extrem, aber ein ähnliches Beispiel kannte ich aus unserem Bezirk, wo 6 Spieler jahrelang gemeinsam gespielt haben. Einer war deutlich schwächer als der Rest, weshalb 4 Spieler einen Sperrvermerk bekommen haben. Wenn man den schwächeren zu den anderen 4 eine mannschaft höher gemeldet hätte, wären genauso viele Sperrvermerke nötig gewesen.
Es war definitiv kein strategischer Sperrvermerk, sondern eine Truppe, die regelmäßig zusammen (Motorrad-)Urlaub gemacht hat, wollte nur gemeinsam spielen.
Auf welche der beiden Mannschaften man getroffen ist, war eigentlich egal, sie waren beide ähnlich stark.

[Fastest115]

Im WTTV kann man dem mittlerweile aus dem Weg gehen. Denn da darf man ja beliebig oft Ersatz spielen wie in anderen Verbänden auch.

Dann stellt man die 4 guten und andere in der höheren auf und den viel schwächeren irgendwo in einer tieferen Mannschaft und der spielt dann eben nur in der höheren.

Muss man eben einen Mann mehr der vielleicht nur sporadisch spielen will in die höhere Mannschaft mit zusätzlich einbauen

Ging auch früher schon.

Und so kann man natürlich alle SPV umgehen für den Fall das man nur wegen einem den man höher einsetzen will X SPVs in der tieferen riskiert.

[Vollblutprofi]

Sperrvermerke sind Strafe genug. Das reicht nun wirklich aus.
Wer als Mannschaft zusammen spielen will, soll das tun.

[Alter_Sack]

Wie man das strategische Inkaufnehmen von Sperrvermerken auf die Spitze treiben kann, lässt sich anhand eines aktuellen Falles aus meiner Region deutlich ablesen.
Die 1. Mannschaft wird Meister, verzichtet auf den Aufstieg und wird folgerichtig die Berechtigung auf Meisterschaft und Aufstieg für die folgende/jetzige Sasion entzogen.
Deren 2. Mannschaft holt den Titel in der darunterliegenden Klasse, steigt auf und spielt nun zusammen mit der 1. in der selben Klasse und Staffel. Bis jetzt so weit, so gut und nicht ungewöhnlich.
Um sich aber die Möglichkeit eines erneuten Titels und Aufstieges weiterhin offen zu halten, meldet man die Besetzung der bisherigen 1. Mannschaft komplett in die 2. und umgekehrt die der 2. in die für den Aufstieg gesperrte 1., mit der Folge, dass alle Spieler der 2. aufgrund des höheren TTR Wertes einen SPV erhalten.
Ein Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt den "Erfolg" dieses Winkelzuges. Die
2. Mannschaft ist denkbar knapp Herbstmeister, die mit "Z" belastete 1. steht auf einem Abstiegsplatz, was angesichts der Mannschaftsmeldung nicht unerwartet kam.

Grundsätzlich bin ich ein Verfechter und Befürworter der Anwendung von SPV und sehe sie als Notwendigkeit, um personellen Wildwuchs und "Bäumchen-Wechsel-dich" Spielchen entgegen zu wirken, aber diesem Gebaren hier sollte meines Erachtens zusätzlich ein Riegel vorgeschoben werden, indem Mannschaften, die beispielsweise eine erlaubte Quote an Spielern mit SPV überschritten hat, automatisch die Aufstiegsmöglichkeit verweigert wird.
Das diese "Schweinchen-Schlau-Taktik" nicht sonderlich gut bei den anderen Anwärtern auf den Titel des Klassenprimus ankam, sei hier nur am Rande erwähnt.
Obwohl für den Schenkelklopfer direkt zu Beginn der Saison der beschriebene Verein selbst sorgte, als beide Mannschaften im ersten Spiel aufeinander trafen und sich unentschieden trennten. Wenn man schon so strategisch plant, in die Tat umsetzt und offensichtlich billigend in Kauf nimmt, das Ansehen des Vereines und den sportlichen fairplay Gedanken durch den Klo zu spülen, mutet dieses Ergebnis doch schon sehr seltsam an.
Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass hier keine Vorkommnisse in Klassen jenseits der Regionsebene beschrieben sind, in denen man gefühlt eher mit einer solchen Vereinspolitik rechnen würde, wo wirtschaftliche und finanzielle Aspekte mehr an Gewicht haben könnten.

Gruß
und getreu dem Motto
"Gegen Noppen muss man kloppen"