Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein aufbauen

[Angus]

Ich habe eine Spielerin (11 Jahre), die sich in Wettkämpfen oft selbst im Weg steht. Im Training kommen vor allem ihre Topspins sehr sicher und sehr platziert aber im Wettkampf (vor allem Turniere) wirkt Sie sehr gehemmt und viel zurückhaltender. Zudem fließen sofort Tränen, wenn der Satz mal nicht so läuft und knapp verloren geht. Mit roten Augen laufen die folgenden Sätze dann natürlich auch nicht mehr besonders gut.
Auch im Training zieht sie bei Kritiken und Verbesserungsvorschlägen sehr schnell den Kopf ein, obwohl diese positiv gemeint sind und keineswegs einschüchternd oder gar böse vorgetragen werden!

Ihr fehlt vor allem das Selbstvertrauen enge Spielstände beherschen und Rückstände drehen zu können, aber auch das nötige Selbstbewusstsein, über die Leistungsstärke/ Spielstärke, die sie bereits erreicht hat (2. Beste im Verein, vor vielen Jugend-und A-Schülern).

Wie kann ich ihr die Hemmung und das "Duckmäusertum" (hier passt diese Wortkreation eher als in der Politik, da sie tatsächlich körperlich eher kleiner ist als ihre gleichaltrigen Kontrahentinnen, ein Mäuschen also) nehmen und mehr Selbstvertrauen vermitteln?

[Rückhandmonster]

Hi,

das dauert ein bisschen und geht nur über einen längeren Zeitraum.
Zuerst muss man klären wo der Druck herkommt? Hat sie Angst Dich zu enttäuschen? Erwartet sie zuviel von sich ? Druck von den Eltern?
Wo kommt die Erwartungshaltung her?

Wenn Du diesen Punkt findest, dann kannst Du ihn gezielt angehen. Ich habe auch ein paar Mädels und auch dort gibt es ähnliche Punkte - ich nehme vor dem Wettkampf jeden Druck raus - die anderen sind besser (sind sie auch) und setze daher bewusst kleine Ziele - immer einen Punkt mehr pro Satz.

Bei Deiner Adeptin - Ursache finden, dann Problem lösen. Alles andere ist Kaffeesatzleserei und schadet wahrscheinlich mehr, als das es nutzt...
Gruß Tom

[chris6]

Das ist eine Sache, die in einem Forum schwer "richtig" zu beantworten ist, denn jeder ist anders und spricht auf andere Dinge an.

Grds versuche ich meinen Jugendlichen immer wieder zu vermitteln, daß die Freude an den eigenen Erfolgen wichtig ist und nicht der Ärger über die vermasselten Dinge. Leider ist das oft sehr schwer, da die Prägung durch Schule und Elternhaus gerade in die andere Richtung geht. Dort werden oftmals eher die Mißerfolge wahrgenommen als die Erfolge.

Versuch mal Google oder sowas nach Sportpsychologie für Kinder und Jugendliche zu befragen, vielleicht findest Du da konkretere Hilfe.

[Mark5]

Das von dir erwähnte Mädchen hat vermutlich diese Probleme auch außerhalb vom TT.
Ich persönlich hatte auch schon mit einer ähnlichen Situation zu tun.
Das Verhalten kann verschiedene Ursachen haben, z.B:
- generelle Charktereigenschaft (sehr sensible, emotional)
- zeitbegrenztes Verhalten, dass mit einem gew. Reifeschub sich wieder gibt
- "Fremdeinwirkung", z.B. Probleme/Todesfall im Freundes-/Familien-kreis
- überhöhter Anspruch an sich selber
- mit 11 evtl. schon erste Pupertertätsphase
...

Prinzipiell finde ich gut, dass sie Sport macht.
Denn über die sportliche Färtigkeit hinaus handelt es sich ja auch immer um Persönlichkeitsbildung.
Als Trainer würde ich ihr viel Geduld entgegenbringen, immer wieder Mut machen.
Sicher muss sie auch lernen, selber mit sich Geduld zu haben.
(Was habe ich schon für Wutausbrüche bei Kindern beim "Mensch-ärgere-dich nicht"-Spiel erlebt.)

Wünsche viel Verständnis und Einfühlungsvermögen!

[Eriko Hashimoto]

Da man die Kritik nicht hören kann, kann man dazu nicht viel sagen auch da wir die Person oder den Menschen nicht kennen.
Es hört sich fast so an als würdest du Mima Ito oder Miu Hirano meinen, die sind jetzt 15 Jahre und bei denen kommt das Selbstbewustsein nur sehr langsam und schüchtern sind sie noch immer etwas, dies obwohl sie zur Weltspitze gehören und schon Rekorde gebrochen haben, trotz Nervösität und Schüchternheit, sie haben auch und weinen noch immer sehr oft nach einem verlorenden Spiel, weil auch so viel Leistung, Arbeit und Ziele, Erwartungen dahinter stehen, welche nicht immer dann in einem Match belohnt werden. Mima Ito hat damals nach jedem verlorenden Spiel am Spielrand schrecklich geweint und Miu Hirano hat sich immer sehr geschämt vor Publikum und in Interviews und in Spielen war sie immer sehr, sehr nervös.
Wenn es sich bei dir um einen invertierten Menschen handelt, würde ich dies nicht versuchen zuändern, Schüchternheit steht dem Sport nicht im Weg wie es Mima und Miu beweissen, die Veränderung und das Wachsen der Persönlichkeit kommt von alleine, wenn man versucht dies künstlich zu pushen oder zu ändern ist es wahrscheinlich, dass man damit das Vertauen der Person verlieren wird.
Finde auch sie sollte einfach mehr Spass am Tischtennis haben, es hört sich aber nicht sehr danach an, sie sollte sich frei-fühlen und auch als Persönlichkeit sich selber an der Platte zeigen können, auch wenn dies ihr z.b. bei Schüchternheit, Weinen etwas im Weg stehen kann, aber um so mehr kommt sie aus sich raus und entwickelt sich, ihr aber auch klar machen das Tischtennis ein Wettkampf ist, wo auch Ausdauer wichtig ist, auch die Ausdauer sein bestes zugeben solange das Match läuft wie auch psychologisch und niemals aufgeben. Auch das man die Leistungen und Stärken seines Gegner respektieren sollte damit aber auch seine Schwächen findet oder man ihm zeigen kann das man es noch besser machen kann.
Dazu aber auch das sie Spass haben darf wenn sie schon ein Match als sehr schwer und nicht zugewinnen sieht, sollte sie erst recht etwas Spass haben und einfach Übungen einbauen anstatt versuchen "nicht zuverlieren".
Das Gegenteil wäre sie dazu zubringen sich aus sich rauszugehen, was ehr zum Rückzug führt nachdem Wissen der Psychologie.
Einfach ihr mehr Mut machen und ihr sagen wo ihre Stärken liegen und über die Schwächen nur sprechen im Zusammenhang mit einer Verbesserung oder einem Ziel welches sie selber gerne erreichen möchte, wenn sie zu hohe Ziele hat diese in Schritten unterteilen auch z.B. Übungen um Schwächen auszugleichen und Spiele die sehr schwer sind und schon verloren aussehen, einfach ihr sagen ab einen bestimmten Punktestand sollte sie anfangen Übungen zu machen um mehr Erfahrung zu sammeln und Technik gegen reale Gegner in einem Tunier zu üben dies ist auch dann ein gewonnendes Match, auch wenn nicht nach Punkten und sich nicht mehr auf das Gewinnen konzentrieren, sondern auf die Übungen und die Technik und wenn sie diese sauber hinbekommt loben, damit kommen dann auch die Punkte und bessere Leistungen in einem Match von alleine auch die Ausdauer ein schweres Match psychologisch zu überstehen, also das Match zur Trainingseinheit machen mit klaren Aufgaben woran sie Spass hat. Und in Situationen wo Druck aufkommt den abbauen, aber nicht durch Gleichgültigkeit, sondern durch einen anderen Focus wie z.B. Übungen, saubere Technik zeigen, ihre Stärken zeigen lassen, nicht den Druck erhöhen durch neue oder andere Erwartungen oder Gewinnstrategien.