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#1
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Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
Wenn ihr die freie Wahl hättet, eure Position im Unternehmen im Arbeitsvertrag zu bezeichnen, wie würdet ihr euch nennen? Es geht eigentlich mehr um den Titel auf Visitenkarte und Signatur.
Bei der Fragestellung geht es in erster Linie nicht darum, dass es sich besonders toll anhört, um anzugeben, welch toller Hecht man doch ist. Es geht mir unter anderem darum, dass ich bei zukünftigen Jobwechseln in einigen Jahren einen besseren Status habe, also höheren Marktwert. Das soll sich nicht so anhören, dass ich schon vor dem Antreten der Stelle im Hinterkopf habe, das Unternehmen in einiger Zeit bereits wieder zu verlassen. Das Gegenteil ist der Fall, es ist mein Traumjob, ich habe mir lange Zeit gelassen und das Warten hat sich ausgezahlt. Finanziell passt es, Firmenwagen, Firmentablet, überdurchschnittlich viel Urlaub, Gleitzeit, Home Office möglich und viele außergewöhnliche Freiheiten. Das sind alles Gründe, warum ich langfristig da bleiben möchte. Deswegen ist das mit dem Status auch mehr so zu sehen, dass ich im Kundenkontakt oder bei Messen von der Hierarchie eindeutig als "eins unter dem Firmenchef" angesehen werde. Vielleicht spielt das gar keine so große Rolle, aber wenn ich schon die freie Wahl habe, meinen Titel selber festzulegen, dann will ich diese Bezeichnung schon gerne bestmöglich wählen. Ich habe natürlich nur im Rahmen meines Aufgabengebietes freie Wahl und kann mich nicht zum Deputy Managing Director machen. Wäre auch unpassend bei der Rechtsform einer deutschen GmbH als Vizepräsident aufzutreten. Da ich im kaufmännischen Bereich zusammen mit einem Kollegen, der in zwei Jahren in Rente geht und nur noch MO-DO je 6 Stunden im Betrieb ist, die Leitung haben werde, gibt es unter anderem diese Möglichkeiten: Kaufmännischer Leiter Büroleiter (Global) Key Account Manager Vertriebsleiter Senior Sales Manager andere Ideen? Da mein zukünftiger Chef, der Inhaber und vor allem technischer Leiter ist, darauf keinen großen Wert legt, dürfte ich mich eventuell sogar CFO (Chief Financial Officer) nennen. Allerdings nur mit dieser englischsprachigen Bezeichnung, da ich nicht kaufmännischer Geschäftsführer sein werde (auch kein Prokurist sein werde), aber man CFO auch mit kaufmännischem Leiter gleich setzen könnte (was passen würde). Da wir aber zu 75% nur mit Kunden aus dem D-A-CH Raum zu tun haben, weiß ich nicht, ob das so sinnvoll ist. Allerdings werden die 25% internationaler Kunden hauptsächlich durch mich betreut. Was denkt ihr? Ich tendiere dazu, Büroleiter zu streichen. |
#2
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AW: Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
Fragen:
Welche Form der Vertretungsvollmacht wirst Du haben? i. V. oder ppa.? Bist Du in einer disziplinarischen Führungsverantwortung? Wenn ja, für welche Bereiche, bzw. Rollen? Was sind Deine Kerntätigkeiten? Also die Tätigkeiten, für die Du die höchste Qualifizierung brauchst? Gibt es jemanden (diesen erwähnten Kollegen beispielsweise), der das Selbe macht? Von wem wirst Du vertreten, wer vertritt Dich?
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SL Tiger 1.8 / Andro TemperTech ALL+ / Armstrong Hikari SR7 55° 2.1 "If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin) |
#3
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AW: Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
Noch eine:
Angenommen, die Firma entlässt Dich in 6 Monaten und Du schaust in die Zeitung: Nach welchen Jobtiteln hältst Du Ausschau?
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SL Tiger 1.8 / Andro TemperTech ALL+ / Armstrong Hikari SR7 55° 2.1 "If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin) |
#4
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AW: Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
Da ich hier nicht ganz anonym unterwegs bin, sondern mich einige aus dem WTTV-Bereich kennen, kann ich nicht alles im Detail beantworten, da dies dann schon teilweise Firmeninternas sind, aber ich versuche es.
Na ppa. (per procura autoritate) kann ja nicht sein, hatte ich ja schon hier erwähnt: Zitat:
Zitat:
Unser Chef, der Firmeninhaber, ist natürlich die oberste disziplinarische Führungskraft und trifft die grundsätzlichen Entscheidungen im Unternehmen (strategisch, personell, ...). Allerdings ist er im Tagesgeschäft vor allem der technische Leiter des Unternehmens. Ich werde die Nummer 2 im Unternehmen sein und den kaufmännischen Bereich verantwortlich leiten. Dazu gehört die Mitarbeiterführung, denen ich gegenüber weisungsbefugt sein werde. Das bedeutet aber nicht, dass ich grundsätzlich jedem bei seiner Arbeit dazwischen funken kann, z.B. unserer Buchhalterin und der Personalleiterin. Beide sind zwar meinem Bereich zugeordnet, aber in ihren Fachgebieten sind sie die Spezialisten. Vereinfacht gesagt gibt es bei uns die Bereiche Technik / Entwicklung und Büro / Vertrieb. Ich werde den zweiten Bereich leiten und stehe als kaufmännischer Leiter (zu dieser Bezeichnung tendiere ich) hierarchisch auf der selben Stufe wie der technische Leiter, der allerdings als Inhaber und alleiniger Geschäftsführer auch nochmal "zusätzlich" über uns steht. Ich werde "unter mir" Mitarbeiter haben, bei denen ich aber in der Praxis nicht bei allen "was zu sagen" habe. Natürlich werde ich für alle der Vorgesetzte sein, aber im Alltag führe ich vor allem das Vertriebsteam, während die bereits genannte Buchhalterin und die Personalleiterin in ihren Aufgabengebieten von mir i.d.R. keine Weisungen erhalten werden. Genauso arbeitet mir eine langjährige Bürokraft zu und unterstützt mich vor allem mit Terminvereinbarungen und Vorbereitung von Unterlagen, sie ist allerdings auch die Chefsekretärin des Inhabers und sie wird wahrscheinlich ihre Arbeit auch die nächsten 10 Jahre noch so machen, wie sie es seit 20 Jahren macht. Verstehst du was ich meine? Ich kann als Vorgesetzter natürlich zu ihr sagen, dass sie einen Termin absagen soll und eine Woche später neu vereinbaren soll. Genauso kann ich der Buchhalterin sagen, sie soll mir die Zahlen des letzten Quartals raussuchen oder die Personalleiterin um eine Information bitten. Oder alle drei zu einer Besprechung in unseren Meetingraum bitten. Aber ansonsten machen diese drei Damen ihre Arbeit eigenverantwortlich und stehen dem Inhaber näher als mir. Vor allem da ich jetzt erstmal "der Neue" bin. Ich habe die Firma jetzt zwei Tage gesehen, wurde in allen Bereichen vorgestellt und durfte den Inhaber letzte Woche zu einem Kundentermin nach Asien begleiten, obwohl ich erst ab 2. Januar offiziell anfange (er fragte mich, da er diese Kunden nur einmal im Jahr besucht und Asiaten der persönliche Kontakt sehr wichtig ist). Ich muss mich da sowieso erst einmal zurecht finden und richtig ankommen. In den ersten Wochen und Monaten werde ich in alle Aufgaben eingeführt und da ist man auch als Führungskraft manchmal erstmal ein bisschen der Lehrling, der von seinen Mitarbeitern Dinge gezeigt bekommt. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Allgemein nach kaufmännischen Führungspositionen. |
#5
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AW: Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
Zitat:
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Zitat:
Was ist "Führen" für Dich? Zitat:
Zitat:
Hatte er ein anderes Aufgabengebiet?
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SL Tiger 1.8 / Andro TemperTech ALL+ / Armstrong Hikari SR7 55° 2.1 "If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin) |
#6
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AW: Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
Erstmal ist die Frage wieviele MA die Firma überhaupt hat.
Bei einem kleineren "Mittelständler" ist doch sehr viel "learning by doing". Wenn Finanzbuchhaltung nicht dein Ding ist, dann setz dich solange wie nötig mit dem obersten Controller zusammen und lass dir die Zusammenhänge en Detail erklären. Grundsätzlich eine Bilanz lesen oder interpretieren sollte bei dem Job vorausgesetzt sein. Beim Personal ist vieles Menschenführung. Die grundlegenden Planungs-/Abrechnungsprozesse sind recht simpel. Wichtiger ist die MA "zu lesen". Wichtig ist hier die "Schaumschläger" zu erkennen. Wen muss man kurz halten, wen kann man an der langen Leine lassen? Da hilft nur mit jedem zu sptechen und zwar runter bis zur Putzfrau. Auch sind die MA alle per Handschlag und mit Namen zu begrüßen. MMn. das Allerwichtigste ist die Menschen "mitzunehmen". Nichts ist für einen 55jährigen, der 30 Jahre im Betrieb ist schlimmer als ein Jüngling der alles besser weiß. Auf typische "Sperenzken" a la "ich bin der Neue und schiebe jetzt mal die Schreibtische von links nach rechts", nur um zu zeigen, dass man "da" ist würde ich verzichten. Ich würde erstmal mit jedem Abteilungsleiter lange Gespräche führen: Was ist gut, was weniger? Personalführung ist nicht einfach. Das lernt man nicht an der Uni oder beim Harvard Business Manager. Es ist der Spagat zwischen "beliebt", "konsequent" und der Akzeptanz als Vorgesetzter. Zum Titel: Ich würde den nehmen, den der Vorgänger hat, für ausländische Kunden eventuell auf dem Briefkopf noch die englische Übersetzung Z.B.: Kaufmännischer Leiter (Head of Business Administration). Der Rest ist learning by doing. Wie heißt es so schön: Je näher man einem hohen Posten kommt desto schneller wird man feststellen, dass man diesen Posten auch selbst ausführen kann. Der Rest ist Delegieren, Organisieren, Vertrauen und Menschenführung. Ich würde mir auch nicht zuviele Gedanken vorab machen. Man hat dich ja schließlich unter zig Bewerbern ausgewählt und traut dir den Job zu. Läuft der Laden, dann kann eigentlich nicht viel schief gehen. Mit so Nebensächlichkeiten wie dem Gedanken sich protzig "CFO" zu nennen würde ich gar keine Zeit verschwenden. Im Grunde sollst du ja nur die Arbeit des Vorgängers erfolgreich weiterführen. Auf diesen Kern würde ich mich konzentrieren. |
#7
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AW: Freie Wahl der Berufsbezeichnung bzw. Jobtitel
entscheidend ist, dass man sich selber richtig einschätzt.
Und idealerweise an die Grenze dessen zu kommen versucht, "was man kann". "Selbstreflektion" ist das Stichwort Dabei sollte die Diskrepanz zwischen eigener Einschätzung und Ist-Zustand nicht gar so groß sein. Sonst kommt man auf dumme Gedanken. Und ruft beispielsweise "Tippspiele" ins Leben. Alter, macht Spaß hier. Ich muss die Zeit bis zur nächsten Sperre (oder dem Telefonat mit dem "Boss himself") zu nutzen versuchen |
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