Strategie für mittellange Noppen

[Kämpfer17]

Das kann ich nicht. Ich orientiere mich an Katalogangaben.

Habe einige Zeit lang den Millital 2 in 1,5 mm auf einem Victas Matsushita gespielt. Problem beim Schupfen war kauom Schnitt drinnen, in der Abwehr auch nicht. Angriffe waren harmlos. Ich knnte aber auch nicht gut damit umgehen. Hab ihn später einer Gastspielerin gegeben, die ihn auf einem anderen Holz spielte und da war er tischnah extrem gefährlich, weil die Bälle tief abtauchten.

Sollte man eine halblange noppe in max spielen, damit man gut Tempo machen kann? Oder einen 9 mm Hinoki Prügel mit dünnerer Schwammstärke, um richtig Dampf machen zu können?

[theseventhson]

Da ich selber den Friendship 563-1 (1,5 mm - hauptsächlich Schupf, Block + Schuss) spiele, kann ich darauf, glaube ich, ganz gut antworten.

Man hat weniger Störeffekt als bei den meisten Langnoppen. Dafür hat man ein kurznoppenähnliches, recht direktes, Spiel. Also weniger Reaktionszeit für den Gegner.
Man hat weder die Schnelligkeit von Kurznoppen, noch den max. Störeffekt von Langnoppen. Eher so die eierlegende Wollmilchsau.

Mir gefällt das für Spielniveau Kreisliga/ Bezirksklasse sehr gut.
Bei wirklich unangenehmen langen Noppen verliere ich persönlich viel Sicherheit.

Also Vorteile für mich: mehr Sicherheit, höhere Geschwindigkeit als Langnoppe, ein gewisser Störeffekt bleibt erhalten

[noppen-jedi]

Weder noch.

Wenn ich mich nicht irre, haben mittellange Noppen einen Aspect Rotatio von 0.8 - 0.9 (und eine Noppenlänge zwischen 0.8 mm und 1.4 mm).

Die meisten mittellangen Noppen sollen eine Mischung aus den Angriffsmöglichkeiten einer Kurzen Noppe mit dem Störeffekt einer langen Noppe sein. Das funktioniert je nach Belag besser oder schlechter.

Mittellange Noppen haben oft das Problem, dass das Trefferfenster relativ klein ist. Meistens sind mittellange Noppen nicht allzu griffig, da der Störeffekt ansonsten auf der Strecke bleibt. Mit wenig griffigen Belägen lässt sich natürlich auch weniger Schnitt erzeugen.

Taktisch machen die Dinger meistens für Block/Konter Sinn, ebenfalls helfen können sie bei einer sehr großen Schnittanfälligkeit.

Wer sehen möchte, was mit mittellangen Noppen geht, sollte sich Spiele von Ai Fukuhara (Armstrong Attack 3M) oder He Zhoujia (Butterfly Feint Soft) ansehen. Beide haben damit sehr offensiv gespielt. Hitomi Sato spielt den Nittaku Super Do Knuckle in der Defensive. Weiteres Videomaterial bietet Miao Miao aus Australien, diese spielt soweit ich weiß den Friendship 563 auf der RH und kurze Noppen auf der VH.

Im Herrenbereich ist mir kein Spieler mit Mittellangen Noppen bekannt der wirklich erfolgreich ist.

[theseventhson]

Zitat von noppen-jedi

Im Herrenbereich ist mir kein Spieler mit Mittellangen Noppen bekannt der wirklich erfolgreich ist.

Jetzt bin ich persönlich aber hart getroffen

[noppen-jedi]

Zitat von theseventhson

Jetzt bin ich persönlich aber hart getroffen

Genau das war meine Absicht

Natürlich nicht, ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das in der erweiterten Weltspitze keiner zu finden ist - oder ich keinen kenne

[Lousy Defence]

Um die passende Schwammstärke einer MLN habe ich mir bezüglich Holz-Belag-Kombination noch keine Gedanken gemacht. Das Angebot verschiedener Schwammstärken sollte schon gerechtfertigt sein.

Die MLN ist ja so ein Zwischending. Die Einordnung sogenannter mittellanger Noppen in der Belagzulassungsliste (LARC) erfolgt unter "out", nicht unter "long". Regeltechnisch werden MLN also als kurze Noppen (KN, Aspect Ratio bis 0,9) betrachtet und so könnte man sagen, dass es sich wohl um die längeren unter den kurzen Noppen handelt, nicht aber um die kürzeren unter den langen Noppen. Dies vorausgesetzt, würde ich ClausTrophobie zustimmen, dass auch MLN, ähnlich wie kurze Noppen, eher an den Tisch gehören und sich für die meisten Akteure eher zu Offensivzwecken eignen. Ausnahmen dazu gibt es natürlich (z.B. lange Abwehr mit KN).

[Kämpfer17]

@theseventhson

Deine Erklärung finde ich informativ und auf den Punkt gebracht. Es scheint auch irgendwie logisch zu sein: Bei einer Langnoppe (tischnah) muss ich immer auf den Fehler des Gegners warten. Mit einer mittellangen Noppe kann ich bei entsprechndem Belag selbst aktiver werden.

Welche Eigenschaften braucht ein Holz, damit eine mittellange Noppe auf der Rückhand effektiv eingesetzt werden kann? Ist ein Dämpfungseffekt von Vorteil, um druckvolle Topspins abbremsen zu können und die Noppe selbst druckvoller einsetzen zu können?

Wenn ja, gibt es solche Hölzer mit Gewicht von an die 90 Gramm oder mehr?

Oder ist ein Dämpfungseffekt eher nachteilig und wenn ja, warum?

Braucht es ein Holz mit flacher Ballflugkurve? Wenn ja, ist diese beim Aufziehen von US-Bällen dann nicht ein Problem bzw eher nachteilig? Oder macht man das generell mit einer halblangen Noppe nicht, weil mit ihr kein guter Topspin erzeugt werden kann? Was mache ich mit der Noppe am taktisch besten, wenn der Gegner mir tief in die Rückhand schupft?

[M3rlin]

Es gibt nicht die richtige Strategie. Z.B. auf langen Schupf. Mit MLN kann sehr wohl offensiv mit Topspin geantwortet werden(ich würde dies tun), mit NA aber auch defensiv gespielt werden(macht Ruwen oft/drehen). Was jetzt richtig ist, hat mit dem strategischen Grundgerüst und der Spielstärke zu tun, weniger mit dem verwendeten Material. Im Punktspiel wird dann instinktiv eh die Variante gewählt die man im Training am meisten angewandt hat und mit der man sich wohl fühlt. Bestimmte Beläge unterstützen bestimmte Strategien besser als andere. Aber wenn man keine wirkliche Strategie/Marschrichtung hat, ist es auch schwierig, sich den dazu passenden Belag zu wählen. Auch eine LN kann sehr offensiv (Yang Xiao Xin) eingesetzt werden, und man ist nicht auf Fehler des Gegenüber angewiesen.