Leistungsprognose

[Bimo Tol]

In anderen Sportarten, wie z.B. Fußball wird viel mit Datenscouting, computerberechneter Leistungsentwicklungsprognose usw. gearbeitet.

Computerberechnete Leistungsprognose anhand von TTR-Werten gepaart mit jeweiligem Spieleralter müsste ja theoretisch auch im Tischtennis möglich sein... Hat da jemand Erfahrungen mit?

[MrBurns]

Nein. Entwickle doch mal etwas. Klingt spannend!

[Dominikk85]

Theoretisch wäre das sicher möglich, aber ich glaube da gibt es zu viele Faktoren.

Generell hat ein jüngerer Spieler natürlich mehr potential als ein älterer, gerade koordonativ ist es dort einfacher zu lernen, aber ein junger Spieler der technisch und athletisch schon sehr weit entwickelt ist und sehr viel trainiert hat wird weniger luft nach oben haben als jemand der weniger trainiert hat.

Andererseits bedeutet weniger technische ausgereiftheit bei gleicher spielstärke zwar mehr Potential, aber auch das risiko das sich diese fehler niemals beheben lassen. Auch da muss man aber wieder unterscheiden, es gibt kinder die koordinativ sehr formbar sind und technikverbesserungen daher sehr schnell erzielen (imo oft "multi sport athletes") und andere die dafür sehr lange brauchen.

Den körperlichen Entwicklungsstand könnte man dagegen wohl mit biometrischen verfahren ein wenig vorhersagen (früh vs spät pubertierer).

Und dann kommt da natürlich noch der Faktor motivation dazu der gerade in der Pubertät sehr volatil ist.

Ich glaube theoretisch wäre es möglich, aber die anzahl und vor allem die Verlässlichkeit der daten ist ein problem.

Vielleicht ist es irgendwann mal möglich, aber auch im Fußball funktionieren diese verfahren nur ziemlich schlecht, die "versagensrate" selbst hochrangiger talente bishin zu U nationalspielern im Fußball ist extrem hoch (einfach mal u17 oder u19 Kader von vor 10 jahren anschauen).

[Matz0r]

Alleine die Tatsache, dass es beim Tischtennis so viel verschiedenes Material gibt und dazu nochmal dröfmal so viele Spielsysteme, und gerade die Jugendlichen sind ja bekannt dafür, gegen Materialspieler sehr gut zu spielen und sehr viel Gefallen daran zu haben
Als Idee gut, aber ich denke in der Umsetzung aufgrund der Diversität im Tischtennis, gepaart mit der individuellen Mentalität sehr schwierig.

[jcd]

Ich behaupte jetzt einfach mal dass das in gewissen Grenzen funktioniert.
Folgende Probleme werden auftreten:
- regionale Unterschiede beim TTR-Wert => gleicher TTR Wert -> unterschiedliches Spielniveau
- Spielsystem hat Einfluss:
Extrem ausgedrückt gewinnt ein sehr junger Spieler mit gutem Schupf-Block Spiel eher als seine Topspin spielenden Kollegen. Später verschiebt sich das dann in eher Richtung der sicher spielenden Angreifer, bevor sich dann irgendwann das Niveau der Schläge durchsetzt.

D.h. etwas mehr Info als der TTR Wert sollte schon sein für eine endgültige Bewertung.

[Rückhandmonster]

Könnte aus meiner Sicht mit entsprechender Datenerhebung funktionieren:

1. Sammeln der biometrischen Daten (z.b. Nervenleitgeschwindigkeit)
2. Sammeln von TT-Spezifika - wie Reaktionsgeschwindigkeit, Adaptionsfähigkeit etc.
3. Psychologische Tests - Motivation, Willensstärke etc.
4....

Das ganze über eine entsprechende Anzahl von Datenpunkten in eine KI geworfen sollte Ergebnisse bringen.
Dazu müssten die Daten da sein und eben die Punkte 1-4 regelmäßig unter standardisierten Tests eingesammelt werden. Das machen andere Sportarten auch nicht anders....