DTTB Bundestag

[bullubuff]

Zitat von Fastest115

Ich nehme nur mal die Jugendarbeit, weil man da am meisten neuen Mitglieder erreichen kann bzw welche die erst kurz dabei sind und dabei bleiben sollen.

Ich habe früher über die Jahre bei vielen Vereinen Jugendtraining gegeben. (B Lizenz) meist gehobenen Leistungsbereich in funktionierenden Strukturen aber auch schon Jugendabteilungen von null aufgebaut. Wenn man da motiviert ran geht und viel (zeit und Nerven) investiert geht das. Früher leichter später immer schwerer/aufwendiger.
Wenn man sich da wirklich rein hängt geht da was.

Jetzt mache ich seit ca 5 Jahren nichts (intensives) mehr im TT und Trainer seit ca 8 Jahren nicht mehr.

Trotzdem fragen mich immer noch Leute aus diversen Vereinen der Umgebung.
Dirk haste nicht Zeit und Lust mit uns was aufzubauen bzw zu übernehmen weil ein anderer Trainer aufhört. Wir suchen händeringend und finden keinen. Antwort von mir ist immer . Sorry Leute ich bin raus (und erkläre denen dann auch warum wenn sie fragen).

Aber es zeigt mir wo eines der großen Probleme liegt. Es finden sich einfach nicht genug Leute um in allen Vereinen die das wollen eine gute Jugendarbeit anzubieten. Wenn sie soweit sind dass sie mich fragen obwohl bekannt ist dass ich nichts mehr mache muss die Not wirklich groß sein.

Und das geht auf allen Ebenen so weiter. Hier im WTTV gab kürzlich es eine Bezirksreform (die zweite in 20 Jahren) ua weil es einige Kreise gab, wo sich nicht genug Leute für die Arbeit im Kreis fanden und man keinen Vorsitzenden oder Jugendwart oder...mehr gefunden hat... also hat man ca 35 Kreise und da drüber 5 Bezirke zu ich glaub 15 Bezirken zusammen gelegt, weil man sich so 25 Kreisvorstände mit X Mitgliedern einsparen konnte.

Personalprobleme in allen Bereichen sind der Knackpunkt. Und die löst man nicht mit Digitalisierung....

Was nutzt es wenn die Jugendlichen 1000 Informationen mehr jederzeit im Netz abrufen können, wenn sie garnicht zum TT in den Verein kommen, weil es keinen Übungsleiter und somit keine Jugendarbeit in vielen Vereinen gibt?

Sprich da wird jetzt Geld in einen Bereich gepumpt der nur vielleicht 1% des Problems beheben kann und die 2 Bereiche die vielleicht je 40% des Problems ausmachen werden vernachlässigt um nicht zu sagen ignoriert.

Da könnte ich noch 100 Erfahrungen aus der Vergangenheit und Gegenwart erzählen die alle in die gleiche Richtung führen.

Irgendwann war ich mal auf einer C Fortbildung.
...30 Teilnehmer...
5 waren sehr interessiert, weil sie als Trainer an der Basis viel machten. 25 erzählten sie sitzen hier nur ihre Zeit ab, weil der Verein ihre Lizenzenverlängerung braucht um Zuschüsse zu bekommen....

Und wie soll der DTTB dafür sorgen, dass Leute motiviert sind im Verein was zu machen?
- Wir reden immernoch über Vereine mit 5€ Mitgliedsbeitrag, die jammern, dass ein Trainer für 25€ zu teuer ist.

Wenn ein Trainer 60k brutto im Jahr verdienen kann, dann sieht es vielleicht anders aus.

[BodeMiller]

Zitat von Fastest115

Man hat keine Analyse gemacht (zB mal an der Basis die Vereine gefragt wo sie das Hauptproblem sehen) sondern einfach gesagt:
Fehlende Digitalisierung ist eine Hauptursache (wo sind die belastbaren Beweise?)
Wenn wir das ändern stoppen wir der Mitgliederschwund und drehen es um (woher wissen die das?)
Und da hauen wir jetzt die ganze Kohle für raus...

Der Bericht über den Bundestag beschreibt ja nicht, was im DTTB gegen den Mitgliederrückgang in Gänze unternommen wird. Sondern nur, dass man in Zukunft mit zusätzlichen Mitteln versuchen wird, die Digitalisierung voranzutreiben.

Davon unberührt wird es ja weiterhin die Initiativen in der Traineraus- und fortbildung geben, der Engagementförderung, mini-Meisterschaften, Unterstützung von Schul-AGs usw., wo auch ein Teil des Haushalts reinfließt.

Ob diese Maßnahmen alle zielführend sind, kann man natürlich diskutieren. Auch in welche Maßnahmen man zusätzliche Mittel reinsteckt. Aber immerhin gab es in der DOSB-Mitgliederstatistik dieses Jahr einen Aufwärtstrend und die Mitglieder im DTTB sind erstmals auch wieder höher als vor Corona...

[Frank Schmidt]

Zitat von bullubuff

also lassen wir alles bleiben, bis es in der Breite umgesetzt wird?

Gute Digitalisierung könnte das Ehrenamt massiv entlasten.
Das muss vielleicht ein Ansatzpunkt sein, dass Aufstellungen und Spielorga nicht so Unmengen Zeit frisst und man gefühlt mit 7 verschiedenen Plattformen/Seiten arbeiten muss und nebenbei noch eine händische Liste hat.

Ich bin kein Experte in dem Bereich, kann mir aber nicht vorstellen, dass die Herausforderungen so mega komplex sind und mit den Summen die genannt sind nicht umsetzbar sind.

Digitalisierung im DTTB ist nicht darauf ausgerichtet, einfach und gut zu sein sondern immer durch die Bestrebung getrieben, Vereinen und Spielern möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen, um die Verbände über Wasser zu halten.

Deine Annahme setzt voraus, dass es irgendjemandem im DTTB darum geht, Dinge voranzutreiben und besser zu machen. Das ist nicht der Fall - war es nie und wird es auch unter Wolfgang Dörner niemals sein. Digitalisierung im DTTB ist nur ein fadenscheiniges Argument zur Selbstbereicherung.

[Fastest115]

Zitat von bullubuff

Und wie soll der DTTB dafür sorgen, dass Leute motiviert sind im Verein was zu machen?
- Wir reden immernoch über Vereine mit 5* Mitgliedsbeitrag, die jammern, dass ein Trainer für 25* zu teuer ist.

Wenn ein Trainer 60k brutto im Jahr verdienen kann, dann sieht es vielleicht anders aus.

Ja da ist zb dann die Frage:

Ich erhöhe die MItgliedsbeiträge der Vereine beim Verband und haue dann viel Geld für Digitalisierung raus....

Oder gebe ich das gleiche Geld lieber den Vereinen als Zuschuss zweckgebunden, damit sie einem Trainer/Menschen Geld geben können (er motiviert wird) sich um Mitgliedergewinnung zb Schul AGs am nachmittag zu betreuen. ZB einem TT spielenden Studenten, der dann statt 2 Stunden für 30 Euro Pizza aus zu fahren dann 2 Stunden Schul ag für 30 Euro gibt...
Oder nem Azubi, der das an seinen Berufsschultagen anschliesend macht und etwas dazu verdient....

Womit wird man wohl eher neue Mitglieder gewinnen können. Mit unpersönlicher Digitalisierung und einem tollen Internetauftritt (gehen dann leute die kein TT spielen auf ihnen unbekannte TT Internetseiten und sagen dann o toller Internetauftritt, ich glaube ich gehe in einen TT Verein?!)

oder mit persönlichem Erstkontakt in den Schulen???

Und da kann man dann erstmal versuchen alle gezielt anzusprechen und ggf auch gucken wer ist von den sportlichen und charakterlichen Voraussetzungen auch gut für TT geeignet und den dann nochmal gezielt überzeugen doch mit TT anzufangen. Schnuppertraining im Verein anbieten usw

Ich denke da wäre das Geld deutlich besser (zielorientierter) eingesetzt als bei der Digitalisierung (die zumal in den letzten Jahren mit den jetzigen Partnern eher nicht zufriedenstellend war)

Und die Kosten kann man sich ja sogar noch teilen.
Meist zahlen die Schulen im Rahmen einer OGS usw sogar den Trainern auch schon was (hab ich selber mal gemacht da haben die sogar voll gezahlt aber länger her). Und der Verein evtl auch und der Verband dann den Rest...WEil haben ja alle was davon. Und dann kann man als Zuschuss/Baustein in dem Konzept sogar mit noch weniger je Trainer was erreichen bzw dann noch mehr Trainer so fördern.

Man kann sowas zb auch im Rahmen eines FSJ (oder wie das jetzt heißt) organisieren. Dann kostet das auch keine 60k im Jahr pro Trainer.
Aber der könnte dann für den Verband von Schule zu Schule gehen auch mal im Rahmen einer Unterrichtsstunde im vormittagsbereich und da einiges Anbieten und "sichten" und den Vereinen der Umgebung zuführen

Und das sind nur einige Ideen die mir einfallen oder die ich schon erlebt habe und die mal mehr mal weniger erfolgreich waren (was bei Verein und Schule X viele Kids gebracht hat war bei Y fast nichts)...aber auf jeden Fall mMn viel erfolgversprechender als das über die Digitalisierung zu erreichen

[bullubuff]

Zitat von Frank Schmidt

Digitalisierung im DTTB ist nicht darauf ausgerichtet, einfach und gut zu sein sondern immer durch die Bestrebung getrieben, Vereinen und Spielern möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen, um die Verbände über Wasser zu halten.

Deine Annahme setzt voraus, dass es irgendjemandem im DTTB darum geht, Dinge voranzutreiben und besser zu machen. Das ist nicht der Fall - war es nie und wird es auch unter Wolfgang Dörner niemals sein. Digitalisierung im DTTB ist nur ein fadenscheiniges Argument zur Selbstbereicherung.

Vielleicht ist Dörner genau der richtige dafür.
Selbstbereicherung kann man ihm beim DTTB sicherlich nicht vorwerfen...
Mal schauen, wo wir in einem Jahr stehen.

Ich kenne das vom DTTB leider auch. Da werden vollmundig viele Dinge versprochen und am Ende dauert es ewig und es passiert nichts, außer das es viel Geld gekostet hat.

[Matousek]

Ich denke, dass es nicht um persönlichen Bereicherung geht, wie es aus dem Post von Frank Schmidt versehentlich rüberkommen kann, sondern dem DTTB möglichst viele Einnahmen zukommen zu lassen. Was ja an sich was ehrenswertes wäre.