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Nachruf für ein Kämpferherz
"Nichts stirbt, was in der Erinnerung bleibt."
Ich weiß nicht ob es alle verstehen können, aber es ist mir einfach ein zu großes Bedürfnis allen Interessierten die Teilnahme an unserer Trauer mit zu teilen. Es ist definitiv "the right time" - über "the right place" läßt sich natürlich streiten. Aber die Trauer überwiegt und bewegt mich zu diesen Worten. Am vergangenen Wochenende haben wir eine Person aus unserem Kreise der Tischtennisspieler verloren, welcher wohl in jeder Hinsicht eine große Lücke hinterlassen wird. Nach einem tragischen Vorfall ist unser Freund, Kumpel, ehemaliger Mitspieler - Oliver Mohr - am Samstagnachmittag bei einer seiner größten Leidenschaften - dem Laufen verstorben. Mit gerade mal 30 Jahren wurde einer der größten Kämpfer "par Excellance" aus unseren Reihen gerissen, welchen der Bezirk Ulm wohl je gesehen hat. Seine "Tischtennislaufbahn" began Oliver beim TSV Bernstadt - führte ihn danach zum TSV Langenau (Bezirksliga und Landesliga) weiter hin zum TSV Herrlingen (ebenfalls Bezirksliga & Landesliga) - und hernach 2005 wieder zurück zum TSV Langenau, mit dem er in dieser Saison als Spitzenspieler an Pos. 1 gemeinsam den Meistertitel in der Bezirksklasse erringen konnte. "Woran man sich erinnert, das kann nicht mehr verloren gehen." Wer war dieser Oliver Mohr ?? In seinen jungen Jahren hat sich Oliver durch seine provokante und teilweise sehr "wilde" Art nicht überall beliebt gemacht. Dieser Ruf ist ihm auch in den letzten Jahren immer weit in die Halle voraus geeilt, bevor er sie überhaupt betreten hat und sich dem sportlichen Wettkampf an den Tischtennistisch gestellt hat. Er war mit Sicherheit eine Person, an welcher sich die Geister schieden. Aber wer hinter die obere Fassade der Person Oliver Mohr blicken konnte und durfte, musste eigentlich erkennen, wer diese Person in Wirklichkeit war - ein sehr ehrgeiziger, aber überaus ehrlicher Mensch (hat beileibe kein Blatt vor den Mund genommen!) und der größte Kämpfer den ich je persönlich kennen gelernt habe. Seine persönlichen Erfolge waren ihm überaus wichtig und darauf konnte er auch zurecht stolz sein. Ich kenne bis heute kaum einen Spieler, welcher aus seinen ihm gegebenen technischen Möglichkeiten so viel heraus geholt hat wie dieser Oliver Mohr. Oliver hat sich in den letzten Jahren in seinen Grundzügen um einiges geändert - er wurde eigentlich nie mehr persönlich gegenüber seinem sportlichen Gegner - wenngleich dies nur sehr wenige bemerkt haben - denn wer einmal einen solchen Ruf aufgrund seiner Vergangenheit hat, dem hört man leider nicht mehr so genau zu. Sehr schade !! Ich habe Oliver mit all seinen Ecken und Kanten über Jahre hinweg sehr zu schätzen gelernt und wir standen auch in den letzten Wochen immer in Kontakt und haben uns über die Tischtennisszene ausgetauscht. Nach dem Erreichen der überaus erschreckenden Nachricht am Samstagabend, war Gänzehaut angesagt. Ich habe mich dann bei ihm gemeldet - einfach so - auf seiner Mailbox und mich verabschiedet - vielleicht kommt diese Nachricht ja doch an. In den nächsten Tage ist musikalische Verarbeitung dieser Trauer angesagt - dazu kann ich folgendes Lied empfehlen: Gary Moore - The Loner. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird. von Immanuel Kant in großer Trauer verabschiede ich mich hiermit persönlich und im Namen des TSV Herrlingen von einem Freund. Wolfgang Laur Geändert von ttwolferl (10.04.2006 um 17:29 Uhr) |
#2
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AW: Nachruf für ein Kämpferherz
Hiermit möchte ich auch meine Betroffenheit und Trauer ausdrücken über diese schreckliche und traurige Nachricht welche ich auch am Samstagabend geschockt erfahren habe.
Oliver war wie von Wolfgang erwähnt ein riesen Kämpferherz und fairer Tischtennisspieler und wenn man Ihn gut kannte wie ich oder mein Bruder Ihsan, mit dem er in letzter Zeit ständigen kontakt hatte, ein super ehrlicher Mensch. Oliver mögest du in Frieden ruhen. Du wirst allen in Errinnerung bleiben. Mein größtes Beleid noch seinen Eltern und auch dem TSV Langenau. Ilhan Günes |
#3
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AW: Nachruf für ein Kämpferherz
Auch ich möchte an dieser Stelle noch ein paar Worte verlieren, weil ich denke, dies dem Oli einfach schuldig zu sein.
Natürlich lässt sich, wie Wolfi es bereits ausgedrückt hat, über time und place trefflich streiten, aber angesichts des für mich und wahrscheinlich für uns alle immer noch unfassbaren Ereignisses ist dies wirklich eine absolute Nebensache. Es fällt schwer, das Geschehene überhaupt in Worte zu fassen, zumal es einfach nicht hineinpassen mag in das, was wir sonst erleben und fühlen. Man streitet, ärgert oder freut sich über Ballwechsel, Spiele, Situationen, "lebt" seinen Sport in Sieg und Niederlage. Dabei sind einem manche Mitspieler bzw. Gegner sympathischer, andere wieder weniger. Irgendwie ein normaler Vorgang. Aber dann das.... Eigentlich war der Samstag ja ein wunderschöner, sonniger Tag. Als ich am Nachmittag einen Anruf erhielt, der Oli hätte bei dem Lauf, den er vor unserem Match gegen Seißen noch machen wollte, mit Kreislaufproblemen aufgeben müssen und wäre nicht ins Ziel gekommen, dachte ich noch an nichts schlimmes. Nach der Fußballschlusskonferenz im Radio wollte ich Richtung Halle fahren, um vielleicht noch beim Aufbau für unsere Meisterschaftsfeier mitzuhelfen. Diese war ja im Anschluss an das Spiel geplant. Und ja, tatsächlich hat sogar Leverkusen noch in Dortmund gewonnen; welch ein Auftakt für einen schönen Abend. Wenn da nicht noch dieser zweite Anruf gewesen wäre. Mit einem einzigen Satz verkehrt sich eine ganze Welt: "Du Markus, der Oli ist tod". Es fällt schwer, das überhaupt zu glauben. Ganz zu schweigen, es zu realisieren. Man denkt, der Oli wird schon noch kommen heute abend. Irgendwann. Und seinen Schläger "frischkleben", denn seine Vorhand braucht ja "Rotation". Aber er kommt nicht. Er wird nie mehr kommen.... So wird das Unfassbare am Abend alle schockieren, es findet kein Spiel statt und keine Meisterfeier. Es ist einfach nur Trauer und irgendwie ein gemeinsamer Abschied. So sind wir noch lange in der Halle geblieben..... Ich selbst kenne den Oli bereits seit dem Kindergarten und kann sagen, dass wir oft sehr unterschiedlich, aber dennoch sehr gute und enge Freunde waren. Er hat mich eigentlich zum Tischtennis gebracht, genauso zum Minigolf und auch zum Laufen. Im meinem sportlichen Leben hat er vieles begleitet und auch beeinflusst. So habe ich im Laufe der Jahre viele Wettkämpfe in unterschiedlichsten Sportarten mit ihm bestritten und sehr viel Zeit mit ihm verbracht. Vor gut einem Monat haben wir zusammen noch das Zweiermannschaftsturnier in Laichingen gespielt. Ich habe mich auch sehr gefreut, dass er letzte Saison wieder den Weg zu uns zurück gefunden (obwohl er sehr gerne in Herrlingen war) und uns allen neue Motivation gegeben hat. Sicherlich war er als Person nicht immer einfach und hat des öfteren Widerspruch herausgefordert, was Wolfi sehr korrekt beschrieben hat. Aber er war auch ein kämpferisches Vorbild, jederzeit offen, fair und ehrlich. Das habe ich an ihm sehr geschätzt. Auch außerhalb des Sports haben wir über nun lange Jahre oft telefoniert und uns über unterschiedlichste Dinge unterhalten. Das wird mir genauso wie seine einzigartigen und unzähligen SMS Kurznachrichten in Zukunft sehr fehlen und eine nicht zu ersetzende Lücke reißen. Aber Oli wird mir in unvergesslicher Erinnerung bleiben, vor allem auch bei den sportlichen Ereignissen, die ich in Zukunft noch erleben werde. Mein Mitgefühl und meine Anteilnahme gilt vor allem seinen Eltern und seiner Freundin. Möge Gott ihnen Kraft geben, das alles zu verarbeiten. Markus Groner Geändert von Markus Groner (11.04.2006 um 17:10 Uhr) |
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