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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Habe zwar nicht den Artikel gelesen, aber die Abschnitte hören sich doch ganz anders an, als das was Tuchel da von sich gibt.
Verhätscheln ist eine Sache, Kinder zu motivieren eine andere. Erklärt man den Kindern auch noch das warum, dann kann Motivation ein sehr gutes Mittel sein und kann zur Selbstmotovation führen. Denn das ist letzendlich das, was man unter anderem erreichen möchte.
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Ich sehe da keinen Widerspruch.
Tuchel geht es darum, dass die Spieler Widerstände überwinden müssen. Nur durch das Meistern von echten Herausforderungen können in seinen Augen Persönlichkeiten heranreifen, die das Zeug zum Athleten auf Spitzenniveau haben. Auch Dick schreibt vom Verwöhnen von jungen Athleten, die daher nicht in der Lage sind Herausforderungen zu bewältigen, das geht für mich ganz klar in die gleiche Richtung. Ich sehe da absolut Übereinstimmungen bei der Argumentation von beiden. Ist es wirklich so? Werden Spielerinnen und Spieler bei uns verwöhnt? Ich glaube ja. Nicht in dem Sinne, dass sie nicht trainieren. Im Gegenteil, sie trainieren sehr viel. Aber in dem Irrglauben den Spielerinnen und Spielern alleine durch Quantität zu helfen, wird die Qualität oft vernachlässigt. Und damit meine ich nicht die Trainingspartner. Es geht unter anderem um kognitive Bequemlichkeit. Beispiel: Ihnen werden Übungen gegeben, sie entscheiden beim Übungsdesign nicht selbstständig mit - sie müssen nicht mitdenken. Spielen einfach die Übungen runter. Körperlich haben sie dann was getan. Aber ist das alles beim TT? Anderes Beispiel: Junge Spieler bekommen heute schon sehr früh Ausrüsterverträge. Was das mit einem 10jährigen anstellt, der schon seinen ersten Vertrag hat, dem dann übermotivierte Eltern dann noch eine Facebook-Fanseite einrichten, das kann sich jeder selber beantworten. Ich glaube auch, dass wir über das Prinzip des Belohnens und Bestrafens nachdenken müssen. Begeistern wir so für Tischtennis? Natürlich ist Sieg und Niederlage ein Teil von Tischtennis, aber die Frage ist, wie wir dieses Mittel in der Methodik des Trainings einsetzen. Ich habe mit anderen Mitteln bessere Erfahrungen gesammelt. https://diephysikvonbeziehungen.word...als-bestrafen/ Jetzt sind wir nur sehr weit von der Krise der deutschen TT-Jugend weggekommen. Daher werfe ich mal etwas in den Raum: Die Bequemlichkeit der Spielerinnen und Spieler resultiert aus der Bequemlichkeit der Trainer. "Haben wir schon immer so gemacht." Oder: "Wir müssen eben einfach noch mehr trainieren." An der Schraube der Qualität zu drehen, vermehrt Fachleute einzubinden und denen auch wirklich Verantwortung zu übertragen... das steckt höchstens noch in den Kinderschuhen. |
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Zitat:
Wenn ich mir beispielsweise Sven Hennig anschaue, der nun zu diesem Schuljahr auf´s Internat nach Düsseldorf gewechselt ist, sehe ich da eine deutliche Entwicklung hin zur Selbstständigkeit. Er verlässt die vertraute Umgebung, wechselt in eine neue Schule und begibt sich in einen viel größeren Konkurrenzkampf und Leistungsdruck, als er das in seinem Landeskader gespürt haben wird. Natürlich hat er da einen straff durchgeplanten Tagesablauf, aber das Pensum ist schon happig. Neben der sportlichen Komponente wird auch darauf geachtet, dass die schulischen Leistungen in Ordnung sind. Sven hat sich bewusst für den Schritt entschieden, den er auch schon vor 2 Jahren hätte gehen können. Damals aber noch nicht wollte. Er spielt weiterhin in Freiburg, fährt also jedes Wochenende heim oder direkt zu den Auswärtsspielen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Wenn ich mir die Schüler und Jugendlichen so ansehe, dann sind die Meisten aus Tischtennisfamilien und wurden schon früh an ein Leistungstraining herangeführt. Ein Sven Hennig beispielsweise hat sich durch Talent und Persönlichkeit durchgesetzt, ganz ohne diesen familiären Background. Von solchen Jungs sollte man mehr finden und die Chance geben.
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SL Tiger 1.8 / Andro TemperTech ALL+ / Armstrong Hikari SR7 55° 2.1 "If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin) |
#94
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Habe mal auf der ETTU-Seite in den Rankings (SchülerInnen, Jugend, Mädchen) geschaut.
Da ist kein deutscher Spieler in den Top10. Das heißt, dass beim Europe Top10 wohl kein deutscher Spieler dabei sein wird. Das finde ich schon der Hammer und dürfte einfach nicht sein. Wenn der DTTB mal clever wäre, würde er einfach mal das Top10-Turnier ausrichten. Dann bekäme er wenigstens einen Starter pro Konkurrenz, was für Spieler wie Klee , Stumper und Hippler, die da gut mitspielen könnten, eine gute Möglichkeit wäre, sich mit der Konkurrenz zu messen und weiter Punkte zu sammeln. Ob der DTTB sich überhaupt mit solchen Gedanken beschäftigt? Wäre strategisch sicherlich sinnvoll. Generell fällt mir auf, dass in Deutschland keine europäischen Nachwuchsveranstaltungen (Jugendcircuit, Top10, Jugend Europameisterschaften) ausgerichtet werden. Man hat sich halt in den letzten Jahren mit den Veranstaltungen voll auf die Erwachsenen "gestürzt". |
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
@Crycorner: Ich will dir jetzt nicht zu ausführlich antworten, sonst verliert man sich hier zu sehr in Details und ich habe auch nicht die Zeit dafür.
Allgemein gibt es viele Wege, die zum Erfolg führen. Ich wollte einige Denkanstöße geben, einige davon versuche ich im eigenen Training umzusetzen, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Erfolg. Worauf ich aber auf alle Fälle hinaus will: Es wird oft Qualität mit Quantität verwechselt. Das bedeutet nicht, dass Quantität nicht wichtig ist! Wenn man nicht jede Menge trainiert, wird man nicht gut. Das ist klar. Aber ich habe das Gefühl, dass wir im deutschen Tischtennis oft versuchen einfach noch mehr zu trainieren, anstatt auch mal an der Qualitätsschraube zu drehen. Werden neue Ideen eingebracht, die älteren Methoden widersprechen, werden sie oft nicht ernst genommen und höchstens im Breitensportbereich angewendet. Und wenn so Dinge nur im Hobbybereich eingesetzt werden, verwundert es ja auch nicht, wenn es damit nie gute Spieler nach oben schaffen. Nehmen wir den Punkt mit dem Planen des eigenen Trainings durch Schüler. Du scheinst diesbezüglich schon etwas offener zu sein. Was passiert, wenn der Trainer einfach immer nur die Übungen vorgibt? Sehr häufig wird die Übung einfach runter gespielt. Ohne nachzudenken warum und wofür. Wenn der Trainer das schon einmal erklärt, sind wir schon einmal einen Schritt weiter. Was passiert aber, wenn der Spieler selber einen Teil der Übungen plant? Er muss sich Gedanken über sein Spielsystem machen, vielleicht denkt er über seinen letzten Wettkampf nach, bestimmt erinnert er sich auch an Punkte, an die ihn seine Trainer immer wieder erinnern. Der geht ganz anders in diese Übung, in dieses Training rein, wenn er weiß, warum er das macht. Das bedeutet nicht, dass der Trainer nichts zu tun hat. Im Gegenteil, er ist wesentlich präsenter, unterstützt den Spieler in seiner Planung und gibt ihm Feedback. Und wenn mal eine Übung Schrott ist? Na und! Dann sagt der Trainer das und gibt ein paar Hinweise, wie die Übung so verändert werden kann, dass sie wieder den Sinn ergibt, den der Spieler im Kopf hatte. So etwas kann man temporär machen (ich habe es mal auf einem Trainingslager komplett gemacht und es war unfassbar gut, Jugendliche von 9-17 waren dabei), man kann aber auch versuchen das über einen längeren Zeitraum durchzuführen (bin ich derzeit dabei). Ich habe durch solche Maßnahmen bisher eine unglaubliche Motivation bei den Teilnehmern festgestellt, die ich teilweise sogar eher bremsen musste, damit sie sich nicht selbst überfordern. Klar, mit Anfängern ist das vielleicht nicht möglich. Aber Kaderspieler (auch jüngere) haben in der Regel schon so ein Verständnis von ihrem Sport, dass das kein Problem darstellen sollte. Jetzt habe ich doch länger ausgeholt, als ich ursprünglich geplant habe. Mehr dazu bitte nur noch per PM, ich glaube sonst wird es zu offtopic. Wegen der Ausrüsterverträge: Mit Belägen habe ich kein Problem. Schwierig finde ich es, wenn 9jährige komplett ausgestattet vom Ausrüster auf Turnieren auflaufen und da auf dicke Hose machen. Das geht aber mehr in die Richtung: Wir dürfen den Kindern nicht zu früh sagen und zeigen, dass sie gut sind. Zitat:
Das ist ein großes Problem aktuell im deutschen TT. |
#96
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Zitat:
In allem was du schreibst gebe ich vollumfänglich recht, ich handhabe das sehr ähnlich. In dem hier zitierten Punkt muss ich dir allerdings widersprechen. Die Ausrüsterverträge, Partnerverträge oder wie immer man sie auch nennen möge, beinhalten, dass die Vertragsspieler auch mit dem Material des Ausrüsters auflaufen, eigentlich logisch, oder? Ich hatte und habe selbst Nachwuchsspieler mit solchen Verträgen, auf dicke Hose hat da noch keiner gemacht. Würde ich auch sofort eingreifen. Eigentlich ist mir das auch noch nicht bei Spielern aus anderen Vereinen aufgefallen. |
#97
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Zitat:
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#98
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Zitat:
Selbst das versuche ich in Grenzen zu halten und die die wirklich wollen, mit denen habe ich auch damit keine Probleme. |
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Zitat:
Hippler wird aber trotzdem im Oktober am TOP10 teilnehmen, ist nämlich nachgerückt |
#100
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AW: Deutsche TT-Jugend in der Krise?
Die Ausrichtung eines großen internationalen Turnieres wie Euro-Top-10 wäre sicher sinnvoll, auch zum Zugucken.
Es sollte für den DTTB eigentlich auch normal sein jährlich ein Turnier des Wolrd Junior Circuit durchzuführen. Dann kann man viele Teilnehmer stellen und muss nicht reisen. |
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