Einführung einer zusätzlichen Turnierlizenz

[Croudy]

An Turnierveranstalter die ein Turnier außerhalb Click-TT/MyTT durchführen wollen: Meldet euch gerne, ich nutze gerne meine etwas gewachsene Reichweite im Tischtennisbereich auf Insta, FB und YouTube um eure Turniere zu bewerben.

Ich weiß nicht, wie es in anderen Verbänden aussieht, aber im TTVN kann das "teuer" werden:

Im Zuständigkeitsbereich des TTVN sind alle offenen Turniere mit TTR-relevanten Konkurrenzen gemäß WO A 11.3. genehmigungspflichtig, außerdem alle Einladungsturniere und offenen Turniere ohne TTR-relevante Konkurrenzen, an denen Spieler oder Mannschaften von mehr als vier Vereinen teilnehmen dürfen. Ein Verstoß gegen diese Bestimmung zieht ein Ordnungsgeld gemäß Gebührenordnung nach sich.

Ich habe jetzt untern den Kommentaren bei Facebook, Instagram und myTischtennis auch schon mehrfach den Vorschlag gesehen, dass man Turniere als nicht-TTR-relevant durchführen sollte - das hilft leider nicht, denn auch für solche Turniere benötigt man ab 1.7.2024 eine Turnierlizenz.

Bei uns im Kreis wird jährlich ein Senioren-Traditionsturnier gespielt, nach alter Zählweise mit zwei Gewinnsätzen bis 21. Das ist nicht TTR-relevant, muss aber dennoch in click-TT genehmigt werden. Ob die 70-, 80- und 90-jährigen einen myTT-Account haben?

[Icke]

Übrigens ist die ehemalige DTTB-Präsidentin Claudia Herweg, die durchaus eine sehr gute Arbeit während ihrer kurzen Amtszeit gemacht hat, anscheinend stolz darauf das sie Turnierlizenz durch den Bundestag bekommen hat.

Siehe Folie 3 in der Präsentation hier.

[Kriegela]

Zitat von Croudy

Ich weiß nicht, wie es in anderen Verbänden aussieht, aber im TTVN kann das "teuer" werden:

Ich habe jetzt untern den Kommentaren bei Facebook, Instagram und myTischtennis auch schon mehrfach den Vorschlag gesehen, dass man Turniere als nicht-TTR-relevant durchführen sollte - das hilft leider nicht, denn auch für solche Turniere benötigt man ab 1.7.2024 eine Turnierlizenz.

Schon etliche Male erlebt und gelebt sogar auch schon 2 mal im TTVN. Die Verbände haben kein Patent auf Tischtennis und was da außerhalb von Click-TT und Co. organisiert wird, da will ich sehen wie ein Verband dagegen vorgehen will.

Klar, komplett ohne Click-TT und MyTT fehlt die Reichweite aber kein Verband hier zu Lande kann dich daran hindern ne Halle zu mieten, 500 Spieler einzuladen und nen Turnier zu zocken.

[maninblack]

Ziel von DTTB, Landesverbänden und Vereinen müsste es sein, alle Hürden für die Spieler/innen möglichst aus dem Weg zu räumen oder zumindest klein zu halten, so das sie weiter am Spielbetrieb (Mannschaft/Turniere) teilnehmen oder neue Personen zu gewinnen.

Bringt die Turnierlizenz hierzu einen Vorteil?

Meine Antwort: NEIN

Jeder mit dem man spricht (und das bezieht sich nicht nur auf Hessen) geht von einem Rückgang der Teilnehmeranzahl bei Turnieren aus, wurde offenbar mit in die Kalkulation des DTTB mit aufgenommen und akzeptiert?

Es schwankt von 10 bis 35% bei regulären Turnieren (Kreis/Bezirk), die Cups und Race werden nicht in dem Umfang gesehen, jedoch auch hier Schätzung um 10%.
Die Landesturniere wird es kaum treffen.

Jedoch wussten dies auch die Delegierten 2021?


Jeder der ein Turnier ausgerichtet hat (ich gehöre dazu) muss neben den sportlichen Voraussetzungen ebenfalls die Finanzen im Blick haben.

Hier gibt es bei Rückgang der TN Zahlen als Kompensation

- höheres Startgeld
und/oder
- Preise für Bewirtung anheben

oder keine Turniere mehr ausrichten.

Startgelder werden von den Verbänden festgelegt und varieren, nachdem was ich beim Blick in die Gebührenordnung sehen konnte, beträchtlich.

Um es einmal für Hessen und Niedersachsen darzustellen:
Hessen
Aktive
Kreis /Bezirk 12.-€
Landesebene 20.-€

Niedersachsen
Aktive
7.12 Startgeld Qualifikationsturniere Landesmeisterschaften je Spieler 5.-€
7.1 Startgeld Landesmeisterschaften je Spieler 25.-€

[Dragonspin]

Ich glaube man muss unterscheiden.
Einerseits die "Turnierwelt" bzw. "Turnierlizenz".
Andererseits die Kommunikation dazu.
Zuletzt die Finanzierung.

Turnierwelt/Turnierlizenz
Auch wenn jetzt die Empörung groß ist, ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine digitale Turnierwelt gut ist für unseren Sport. Sie ist zeitgemäß.
Man stelle sich vor, man wird per Push-Nachricht auf sein Smartphone darüber informiert, dass in vier Wochen Kreiseinzelmeisterschaften stattfinden. Man wird direkt informiert in welchen Konkurrenzen man starten kann, wer noch einen Doppelpartner sucht. Die Anmeldung erfolgt über einen Klick, zwei Tage vor Turnierbeginn erhält man die Auslosung oder noch weitere Informationen zum Turnierablauf aufs Telefon. Am Turniertag bestätigt man wieder mit einem Klick seine Anwesenheit, hat die Spielzeiten auf dem Telefon und das Startgeld wird auch ganz automatisch überwiesen. Liveticker etc. ermöglichen es Bekannten und Familien zu verfolgen, wie es für mich beim Turnier läuft und ob ich heute Abend gutgelaunt nach Hause komme.

Das sind jetzt nur ein paar Vorteile, die mir direkt einfallen. Also das kann schon sehr gut werden und den Ausrichtern wirklich helfen. Ich habe z.B. oft die Erfahrung gemacht, dass Turniereinladungen von den Vereinsfunktionären einfach nicht an die Spieler weitergegeben wurden und diese dann nichts von den Kreiseinzelmeisterschaften wussten. Gerade im Jugendbereich ein häufiges Problem. - So könnte ein entsprechendes Projekt sogar die Teilnehmerzahlen bei Turnieren steigern. Nur muss es dann eben auch entsprechende Leistungen geben...

Kommunikation
Schlechter kann es nicht gemacht werden. Im Prinzip werden die Leute mit Startnummern, PDF-Ausgaben und Überraschungsgeschenk provoziert, fühlen sich verarscht. Dazu werden die Chancen der Turnierwelt überhaupt nicht gut kommuniziert und dargestellt. Statt Lust darauf zu machen, Interesse zu wecken, hat man nun den Super-Gau und die deutsche Tischtennisöffentlichkeit gegen diese Projekt aufgebracht.

Finanzierung
Zuletzt stellt sich eben die Frage, ob man die Anschubfinanzierung und generell die Finanzierung dieser Turnierwelt nicht ganz anders hätte gestalten können. So sollen die Leute ab dem 1.7. für etwas zahlen, was es noch gar nicht gibt und deren Vorteile sie nicht sehen können, ihnen auch nicht angemessen dargestellt wurden. Das passt zur schlechten Kommunikation.

Also:
Turnierwelt:
Kommunikation
Finanzierung

[Dragonspin]

Zitat von Mephisto

Die zentrale Frage ist, welche Interessen ein Verband eigentlich vertritt? Die seiner Vereine in Gänze, die des Amateursports, die des Leistungssports oder seine eigenen als Institution? Wieviel Demokratie gibt es in der Sportpolitik? Wie ist diese verankert? Wie wird diese gelebt? Wie wird beteiligt?

Ein zentrales Problem unserer Sportart ist ein Mangel an Partizipations- und Demokratieverständnis in Spitzenpositionen.

Sehr gute Fragen.
Fairerweise muss man aber auch kritisch hinterfragen, inwieweit Partizipationsmöglichkeiten wahrgenommen werden und Bereitschaft besteht Verantwortung zu übernehmen.
Sich über Entscheidungen zu beschweren, fällt immer leicht und geht leicht von der Hand. Nur wenn eben gefragt wird, wer ein Amt übernimmt oder sich einbringt, wird es ganz still.
Bei Verbandstagen gibt es wenig inhaltliche Diskussionen, oft wollen die Delegierten, die auch mehr oder weniger zur Teilnahme gezwungen werden mussten, die Wahlen und Entscheidungen hinter sich bringen, damit man dann Kuchen essen kann...

Mag überspitzt sein, gehört aber auch zur Wahrheit dazu, wenn man die von dir aufgebrachten Fragen stellt.

[Allsquared]

Zitat von Croudy

Ich habe jetzt untern den Kommentaren bei Facebook, Instagram und myTischtennis auch schon mehrfach den Vorschlag gesehen, dass man Turniere als nicht-TTR-relevant durchführen sollte - das hilft leider nicht, denn auch für solche Turniere benötigt man ab 1.7.2024 eine Turnierlizenz.

Wenn sie das tatsächlich irgendwo beschlossen haben, hoffe ich, dass sich ein Turnierveranstalter mit genug Eiern in der Hose findet, der das durchzieht und vor Gericht geht. Kein Gericht der Welt wird das so sehen, dass der DTTB jetzt ein Monopol auf Tischtennisturniere hat.
Das Problem wird halt sein, dass man da versuchen wird, die Vereine einzuschüchtern, und welcher Verein ist bereit dazu, das vor Gericht zurchzufechten?
Ist genauso wie mit der TTR-Berechnung damals. Abmahnungen verschicken, mit Anwaltskosten drohen, etc.

Zitat von Icke

Übrigens ist die ehemalige DTTB-Präsidentin Claudia Herweg, die durchaus eine sehr gute Arbeit während ihrer kurzen Amtszeit gemacht hat, anscheinend stolz darauf das sie Turnierlizenz durch den Bundestag bekommen hat.

Das grenzt ja schon an Realsatire, das unter dem Punkt "Mitgliederentwicklung" aufzuführen.
Der große Erfolg für die Mitgliederentwicklung im Tischtennis: Turnierlizenz durchgebracht und Projektleiter dafür eingestellt. Willkommen in der Parallelwelt der TT-Funktionäre.

Ich würde jedem TT-Spieler raten, Turniere ab sofort zu boykottieren, und jedem Turnierveranstalter, keine mehr anzubieten.

[Holgi Messer]

Stand der Petition gerade1530 Unterschriften

[Schwammbombe]

Zitat von Dragonspin

Sehr gute Fragen.
Fairerweise muss man aber auch kritisch hinterfragen, inwieweit Partizipationsmöglichkeiten wahrgenommen werden und Bereitschaft besteht Verantwortung zu übernehmen.
Sich über Entscheidungen zu beschweren, fällt immer leicht und geht leicht von der Hand. Nur wenn eben gefragt wird, wer ein Amt übernimmt oder sich einbringt, wird es ganz still.
Bei Verbandstagen gibt es wenig inhaltliche Diskussionen, oft wollen die Delegierten, die auch mehr oder weniger zur Teilnahme gezwungen werden mussten, die Wahlen und Entscheidungen hinter sich bringen, damit man dann Kuchen essen kann...

Mag überspitzt sein, gehört aber auch zur Wahrheit dazu, wenn man die von dir aufgebrachten Fragen stellt.

Sehr gut.

[maninblack]

So wie 2018 es beim Verbandstag des HeTTV zu einer Kampfabstimmung um die Position des Kassenprüfers kam?

Richtig Kassenprüfer, das Podium hat auch gestaunt.

Da die bisherigen dies über ein Jahrzehnt innehatten, hatte ich mich spontan zur Wahl gestellt, da eine Prüfungsaufgabe immer, "um Filz zu vermeiden" von unterschiedlichen Personen ausgeführt werden sollte.

Das ich genauer hinschauen dürfen alle Anwesenden Wissen, da der Tagesordnungspunkt Protokoll genehmigen von der Tagesordnung genommen werden musste, da der Hinweis meinerseits kam, dass es nicht an die Delegierten verschickt bzw. veröffentlicht wurde und somit einige Personen nicht bekannt ist was Sie genehmigen /ablehnen.

Dass die Wahl dann nicht satzungsgemäß durchgeführt wurde, nur ein Wahlgang, mit Wertung nach Stimmen, obwohl jede Position (2 Kassenprüfer) separat gewählt werden muss, hätte ausgereicht um einen außerordentlichen Verbandstag zu verlangen.

Hierzu wurde Schriftverkehr mit dem Verband geführt, da es ein Versäumnis des Präsidenten (jetzt im DTTB) war.

Habe ich nicht, da Kosten von > 10.000.-€ mit Fahrtkosten und Tagesgeld im Raum standen, im Nachgang ein Fehler.