Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Abwehrtitan]

Zitat von Lucius

Sollen doch die Griechen gezwungen werden, bei Privatvermögen über einem Wert x, einen Anteil von x% (50%-100%) niedrig verzinste Staatsanleihen zu kaufen. Dann wäre doch alles in Ordnung, oder?

Da müsstest Du sie allerdings wirklich zwingen, wer kauft schon Scheiße in Tüten .... ????


Alles was ich zu Griechenland gelesen habe verleitet mich zu der Aussage "Faule Säcke", die dazu noch eine Portion an Dummheit und Arroganz (geht wahrscheinlich Hand in Hand) mitbekommen haben, die mir arg die Nase hochgeht. Jaaa, ich weiß , das griechische Kleinkind ist nicht so. Der griechische Bauer iwo in der Pampa auch nicht. Die Führung der Griechen müsste an den Baum genagelt werden, wer zuläßt das es soweit kommt hat schlicht den Kurs Finanzen ausgelassen, oder, was noch viel schlimmer ist, ist ein gewissenloses Vollarschloch.

[Jaskula]

Zitat von Lucius

Du willst aber jetzt nicht mit mir über Rumänien oder Bulgarien reden?

An erster und zweiter Stelle (der westlichen Eurostaaten) auf Deiner Liste sind Griechenland und Irland. Beide sind sind zahlungsunfähig.

Bei einer so eindeutigen Monokausalität brauchen wir uns ja um Italien, Spanien und Portugal überhaupt keine Sorgen zu machen.
Dass wir Großbritannien demnächst retten müssen war mir allerdings bislang noch nicht geläufig. VWL-Grundkurs bei Lucius Langstrumpf.

[Lucius]

Zitat von Jaskula

Dass wir Großbritannien demnächst retten müssen war mir allerdings bislang noch nicht geläufig.

Wo hast Du das gelesen?

Wo hast Du überhaupt von mir gelesen, dass wir irgendjemand retten müssen?

Wenn Du etwas weniger versuchen würdest mich als Person anzugreifen, sondern Dich etwas mehr mit Wirtschaft beschäftigen würdest, würdest Du sicher erkennen, dass Großbritannien, wenn es in der Eurozone wäre, ebenfalls ein Sorgenkind wäre. Sind sie aber nicht. Deshalb können sie sich durch Abwertung ihrer Währung "retten". Schau Dir mal den Kursverlauf des Pfundes an.

Und auf diesen Post:

Zitat von Jaskula

Kann ja zwischen Meinung und Person trennen.

konnte man eigentlich nur anworten:

Zitat von Jaskula

ist diese Aussage in sich völlig widersinnig. Wie so oft kapierst Du doch nicht mal selbst was Du schreibst.

Jaski, lassen wir das. Du kannst gern schreiben was Du willst, Du musst mich aber nicht persönlich anfeinden und dabei noch Dinge falsch darstellen. Deine volkswirtschaftliche Kompetenz hast Du bislang noch nicht unter Beweis gestellt. Daher solltest Du Deine persönlichen Bemerkungen etwas dezenter verfassen.


PS: für heute muss ich an dieser Stelle Schluss machen, aber weiter viel Spass

[Clausthaler]

Zitat von Lucius

Du willst aber jetzt nicht mit mir über Rumänien oder Bulgarien reden?

Ich hatte lediglich nach Ländern aus "anderen Teilen Europas, besonders im Süden" gefragt, die durch masslose Lohnerhöhungen ihre Wirtschaft ruiniert haben, um deine (gefühlt) pauschale Behauptung zu belegen.

Diese, zugegeben etwas rethorische Frage, hast du mit dem Verweis auf Äquatorialirland trefflich beantwortet.

Irland dient aber aus zweierlei Gründen eher schlecht als Beleg. Zum einen wegen der geografischen Lage, zum anderen, weil der missliche Schuldenstand Irlands, für Interessierte leicht rausfindbar, mitnichten hauptsächlich durch die Lohnentwicklung beeinflusst wurde.



Dass du Irland anführst, zeigt wohl, dass Kyuss nicht ganz unrecht hast.

Durch die Dauerhafte Umetikettierung in "Schuldenkrise" durch Politik und Medien, wird die Hauptursache für die aktuellen Entwicklungen (bewusst) verschleiert. Wäre wohl unvorteilhaft, wenn diese Umverteilung gebührend thematisiert würde.

Zitat von Abwehrtitan

Zähl mal die Industriestaaten weltweit auf die nicht pleite sind, da haste nicht so viel Arbeit.

Tja was heißt pleite. Die Schulden des Staates sind die Vermögen der Bürger. Und wenn man sich die Staatsverschuldungen und Privatvermögen in den Industriestaaten ansieht, sind nicht soo viele Staaten "pleite".
Hatten wir hier doch schon mehrfach. Bei uns wachsen Verschuldung und Vermögen gleichtzeitig - Vermögen nur um einiges schneller. Ist wie beim Bild von Klugscheisser neulich, dass alles in der Natur von unterschiedlichen Potentialen lebt. Nur wenn das Potential zu groß wird, gibt's ein ausgleichendes Gewitter.

Teilweise Interessanter Artikel dazu von keinem Mainstreamökonomen

SZ: Was sollen Verbraucher tun, um sich zu schützen?

Homburg: Als normaler Bürger kann man wenig machen. Die Geschichte zeigt, dass Regierungen, wenn es ernst wird, zu radikalen Mitteln greifen wie Enteignungen, Vermögensabgaben oder Goldbesitzverbot. Auch der normale Eigenheimbesitzer, Riester-Rentner oder Lebensversicherte wird sein Fett wegbekommen. Ist der Staatsnotstand erst erreicht, sind auch die Grundrechte außer Kraft.

[Clausthaler]

Griechenland auf die Ignoreliste!

Extrazitat für Volksvolkswirtschaftler:

Wenn unsere Gewerkschaften dann noch fordern würden, den Mindestlohn, sagen wir, zu verdoppeln, hätte auch der Chef des Sachverständigenrats wieder was zum Aufregen aus seiner eingeübten Stammkompetenz (in der Finanzkrisen unglücklicherweise nicht vorkommen).

oder auch:

Klar ist es einfacher, die Griechen zum Prototyp der Krise zu machen. Das versteht jeder, passt ins Klischee - und in plumpeste Ökonomiemodelle, wonach alles Übel immer vom Staat ausgeht. Da ist es natürlich viel unbequemer, erklären zu müssen, warum Spanien und Irland kriseln, obwohl sie ihre Staatsschulden vor der Krise so stark abgebaut hatten, wie es die Deutschen nicht mal in irgendwelchen mittelfristigen Finanzplanungen vorhatten.

[Jaskula]

Zitat von Lucius

Wo hast Du das gelesen?

Du hasts doch so mit Logik.

Zitat von Lucius

Kräftige Lohnerhöhungen gab es, seit vielen Jahren, in anderen Teilen Europas, besonders im Süden. Diese Staaten sind jetzt alle Pleite.

Auf die Nachfrage von Clausthaler, der die Lohnerhöhungen in Europa mitlieferte hast Du Dich dann bestätigt gefühlt und mit der Position von Griechenland und Irland argumentiert.

Die Tatsache, dass die Werte für Portugal, Spanien und Italien Dich widerlegen erkennst Du offensichtlich nicht mal. Dein Fauxpas mit dem südeuropäischen Irland hab ich allerdings auch nicht bemerkt. Ausgehend von Deiner Behauptung, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Lohnerhöhungen und Zahlungsunfähigkeit gebe, müsste also Großbritannien als nächstes dran sein.

Erklär mir doch einfach mal, wie Du aufgrund der Datenlage Deine Ausgangsbehauptung aufrechterhalten willst. Oder verstehst Du das was Du geschrieben hast wieder selbst nicht mehr ?

[Clausthaler]

Zitat von Jaskula

Dein Fauxpas mit dem südeuropäischen Irland

Wie gesagt, er schrieb "anderen Teilen Europas, besonders im Süden". Insofern zumindest kein geografischer Fauxpas.

[Jaskula]

Zitat von Clausthaler

Wie gesagt, er schrieb "anderen Teilen Europas, besonders im Süden". Insofern zumindest kein geografischer Fauxpas.

Ach so, er meinte also alle Griechenländer dieser Erde.

[Abwehrtitan]

Zitat von Clausthaler

.... Als normaler Bürger kann man wenig machen. Die Geschichte zeigt, dass Regierungen, wenn es ernst wird, zu radikalen Mitteln greifen wie Enteignungen, Vermögensabgaben oder Goldbesitzverbot. Auch der normale Eigenheimbesitzer, Riester-Rentner oder Lebensversicherte wird sein Fett wegbekommen. Ist der Staatsnotstand erst erreicht, sind auch die Grundrechte außer Kraft.....

Damit hast Du unbestritten recht, aber ....

Per definitionem ist die Pleite schlicht der Zustand , in dem man nicht mehr in der Lage ist aus eigener Kraft seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, nach dieser Def. ist auch D pleite, sonst müßten nicht immer neue Kredite eröffnet werden. Das D noch Kredite bekommt, liegt schlicht an der sensationellen Wirtschaftskraft dieses Standorts, und eines dadurch (auch) bedingten positiven Ratings, ganz sicher nicht daran weil Herr Schäuble so übermässig vertrauenswürdig wäre. Der Geldgeber (meist Banken) hat hier eine recht gute Aussicht auf ne ordentliche Rendite für seinen Kapitaleinsatz, und durch hohes Steueraufkommen auch ne recht ansehnliche Sicherheit. Ich würde dem Schäuble auch Geld leihen, aber ... früher mal langfristig, heute eher nur noch kurzfristig, d.h das Schiff hat leichte Schlagseite, noch `n paar Treffer vor den Bug und es geht auch mal `n Überseedampfer auf Grund. Und ... wann die nächsten Treffer einschlagen ist nicht gewiß, daß sie aber einschlagen werden schon.

[Peter Igel]

ich hab's eingesehen; steter Tropfen höhlt den Stein.
War viereinhalb Jahrzehnte auf den Holzweg
Keine BILD-links mehr, sondern ab sofort nur noch solche.

will endlich nicht nur ein guter Steuerzahler sein, sondern auch ein guter Mensch werden.

mit sozialistischen Gruß,
Klaus-Gregor-Gesine