LIEBHERR Weltmeisterschaften 2007 (21.05. - 27.05.2007, Zagreb, CRO)

[DerJon]

Ich sags ja, der Ma ist ein Ungustl. Wang ist mir als Champ sehr viel lieber.

[Trillian]

Zitat von Weltklasse

hat einer von euch auch gerade die Siegerehrung geschaut?

Ma Lin zeigte sich nicht als besonders guter Verlierer, während er Wang Hao und Ryu die Hand zum gratulieren reichte, ging er an Wang Liqin einfach vorbei. Als letztes wurde dann Wang Liqin aufgerufen, welcher übrigens auch Ma lin die Hand reichte und dann auch von Ma Lin erwidert wurde.

Wang steht einfach über den Dingen und zeigt in meinen Augen damit wahre Größe, einfach weltmeisterlich.

Das war bei allen Siegerehrungen so, die ich gesehen habe, daß dem Weltmeister erst die Hand gegeben wurde, als er selbst geehrt wurde. Also nicht schimpfen auf Ma Lin.

[Beaker]

Zitat von Trillian

Das war bei allen Siegerehrungen so, die ich gesehen habe, daß dem Weltmeister erst die Hand gegeben wurde, als er selbst geehrt wurde. Also nicht schimpfen auf Ma Lin.

Unabhängig davon: Primorac erwähnte heute im kroatischen TV, dass Wang und Ma nicht gerade die besten Freunde sind und jeweils einen "Clan" innerhalb der Nationalmannschaft, mehr oder weniger, "anführen".
Welche Ausmaße diese Grüppchenbildung (...oder gar Feindschaft?!) hat, kann henrypijames bestimmt näher erläutern/aufklären.

[Pascal91]

Herzlichen Glückwunsch an Wang Liquin

[Rieslingrübe]

Zitat von Der Kroate

...dass Wang und Ma nicht gerade die besten Freunde sind und jeweils einen "Clan" innerhalb der Nationalmannschaft... "anführen".

...Grüppchenbildung (...oder gar Feindschaft?!)...

Henry is' grad beim 17 Uhr Tee - also versuch ich es mal:

Hab' vor ein paar Jahren irgendwo gelesen, daß Ma Lin als der intellektuellere Zeitgenosse gilt, und er auf den angeblich eher einfacher gestrickten Wang schon früher immer etwas geringschätzig blickte.

Zudem soll Ma diese Meinung wohl auch das ein oder andere Mal unverblümt in der Öffentlichkeit geäußert haben. Meine mich an ein altes Interview von ihm zu erinnern, in dem er in etwa wie folgt zitiert wurde:
" Ach ja...der liebe Wang...ist ja ein sehr guter TT-Spieler...aber ansonsten...na ja..."

- So kann man seine Konkurrenten natürlich auch reizen und heiss machen...

[Trillian]

Zitat Wang Liqin zu dem Spiel (siehe Tischtennis.de):
"Ich habe auch bei dem Rückstand nicht geglaubt, dass ich verlieren würde. Bei 1:7 im fünften Satz habe ich gedacht: Jetzt musst du dich konzentrieren und Punkt für Punkt aufholen. Das hat funktioniert.Ich habe meinen dritten Einzeltitel gewonnen, aber dieses war wohl eines meiner besten Spiele überhaupt."

[Max]

Ich glaube, irgendwo mal gelesen zu haben, dass Wang Liqin mit Wang Hao und Chen Qi gut zurecht kommt, was aber mich beim letzteren wundert, denn der spielt ja mit Ma Lin Doppel.

Was Bolls Spiel betrifft muss ich abc und anderen recht geben. Wenn Boll als Außenseiter (wegen Verletzung, anders gewichtete Vorbereitung) ins Turnier startet, dann spielt er frei auf und ist wirklich ebenbürtig den Chinesen. Er vermag dann seine "Schwächen" über dem Tisch irgendwie auszugleichen.
Schaut euch aber mal die die dünnen Beinchen von Boll gegen die chinesischen Beine oder koreanischen Beine an, das ist ein Witz! Bei denen hat ausnahmslos jeder äußerst muskulöse Beine. Selbst der kleine Hüpfer Chen hat Oberschenkel, die einen anerkennend nicken kassen. Ma Lins Beine gehören freilich dann schon wieder in die Kategorie "Roberto Carlos".

Dafür, dass die Trefferquote der Rückhand eigentlich mit der Qualität des Bollsschen Spiel korreliert, spielt der gute Timo auch zu wenig Vorhand, wenn es mal nicht läuft. Wang Liqin mit seiner Betonrückhand und Wang Hao, der eigentlich alles jederzeit mit seiner Rückhand machen kann, spielen viel mehr Vorhand als Boll. Auch die Bälle, die Wang Hao, Ma Lin und Ryu über dem Tisch ziehen, sucht man bei Boll in der Härte und Platzierung. Gut, das ist halt Penholderspiel, aber um das zu verhindern, braucht es ein ebenbürtiges Aufschlag-Rückschlag-Spiel.

Als letzten Punkt möchte ich die Konzentration ansprechen. Die Chinesen aber noch mehr Ryu sind von Anfang an da. Die brüllen sich von ersten Ballwechseln nach vorne. Bei aller Fairness muss man dem Gegner einfach mal die Faust zeigen und wenn er den Punkt macht, einfach weggucken. Z.B. das Spiel Chuan gegen Wang, wie die sich angegiftet haben, da brannte die Luft! Boll sagte ja mal, dass die Chinesen vor allem bei wichtigen Spielen mit Satzvorsprung noch mal einen Gang zulegen können. Boll ist aber selbst so einer. Er spielt ja selbst im ersten Satz recht verhalten. Da lohnt sich dann schon das Training mit sehr kurzen Sätzen.

Nach Olympia dürfte zwar die Konkurrenz durch das Ausscheiden der für mich besten chinesischen Spieler aller Zeiten angenehmer werden, aber sich nie gegen die allerbesten mal durchgesetzt zu haben und gegen eine ganze chinesische Generation keinen großen Stich gelandet zu haben, ist traurig. Wenn Boll in Zukunft gegen Leute wie Ryu und Wang Hao bestehen will, sollte er die Konfrontation mit den Chinesen suchen, sei es durch mehr Turniere oder durch eine halbe Superleague-Saison.

Dreist (oder einfach optimistisch?) finde ich aber auch zu sagen, dass die Chinesen nicht mehr spielerisch auf der Pfanne haben. Ich sehe den Unterschied zwar auch nur im Service- und Rückschlagbereich, aber dort umso größer. Der Flip von Boll ist doch nicht zu vergleichen mit den Geschossen von Ma, Chen und Ryu.

[Max]

Wäre übriegns toll, wenn Henry uns mit Klatsch und Tratsch aus der chinesischen Nationalmannschaft versorgen könnte. Vor allem was über Ma nach seiner Niederlage.

[FreakyFanky]

Was Bolls Spiel betrifft muss ich abc und anderen recht geben. Wenn Boll als Außenseiter (wegen Verletzung, anders gewichtete Vorbereitung) ins Turnier startet, dann spielt er frei auf und ist wirklich ebenbürtig den Chinesen. Er vermag dann seine Schwächen über dem Tisch irgendwie auszugleichen.
Schaut euch aber mal die die dünnen Beinchen von Boll gegen die chinesischen Beine oder koreanischen Beine an, das ist ein Witz! Bei denen hat ausnahmslos jeder äußerst muskulöse Beine. Selbst der kleine Hüpfer Chen hat Oberschenkel, die einen anerkennend nicken kassen. Ma Lins Beine gehören freilich dann schon wieder in die Kategorie "Roberto Carlos".

Dafür, dass die Trefferquote der Rückhand eigentlich mit der Qualität des Bollsschen Spiel korreliert, spielt der gute Timo auch zu wenig Vorhand, wenn es mal nicht läuft. Wang Liqin mit seiner Betonrückhand und Wang Hao, der eigentlich alles jederzeit mit seiner Rückhand machen kann, spielen viel mehr Vorhand als Boll. Auch die Bälle, die Wang Hao, Ma Lin und Ryu über dem Tisch ziehen, sucht man bei Boll in der Härte und Platzierung. Gut, dass ist halt Penholderspiel, aber um das zu verhindern, braucht es ein gutes Aufschlag-Rückschlag-Spiel.

Als letzten Punkt möchte ich die Konzentration ansprechen. Die Chinesen aber noch mehr Ryu sind von Anfang an da. Die brüllen sich von ersten Ballwechseln nach vorne. Bei aller Fairness muss man dem Gegner einfach mal die Faust zeigen und wenn er den Punkt macht, einfach weggucken. Boll sagte ja mal, dass die Chinesen vor allem bei wichtigen Spielen mit Satzvorsprung noch mal einen Gang zulegen können. Boll ist aber selbst so einer. Er spielt ja selbst im ersten Satz recht verhalten. Da lohnt sich dann schon das Training mit sehr kurzen Sätzen.

Nach Olympia dürfte zwar die Konkurrenz durch das Ausscheiden der für mich besten chinesischen Spieler aller Zeiten angenehmer werden, aber sich nie gegen die allerbesten mal durchgesetzt zu haben und gegen eine ganze chinesische Generation keinen großen Stich gelandet zu haben, ist traurig. Wenn Boll in Zukunft gegen Leute wie Ryu unf Wang Hao bestehen will, sollte er die Konfrontation mit den Chinesen suchen, sei es durch mehr Turniere oder durch eine halbe Superleague-Saison.

Dreist finde ich aber auch zu sagen, dass die Chinesen nicht mehr spielerisch auf der Pfanne haben. Ich sehe den Unterschied zwar auch nur im Service- und Rückschlagbereich, aber dort umso größer. Der Flip von Boll ist doch nicht zu vergleichen mit den Geschossen von Ma, Chen und Ryu.

Ganz ehrlich? Du leidest doch unter Wahnvorstellungen...
Mein Gott, sowas regt mich auf, wenn jemand so ein Drama draus macht, nur weil Boll halt mal einen schlechten Tag erwischt hat...Es ist sicherlich richtig, das die Übermacht aus China super toll spielt, aber Boll kann sicherlich mithalten und zwar noch immer...Und anscheinend sind die "dünnen Beinchen" von Boll recht erfolgreich,oder meinst du nicht? Ich erinnere nur an den Weltcup 2005... Aber anscheinend ist das ja für viele praktisch ein Weltuntergang, wenn Boll mal im Viertelfinale gehen muss...
Naja, wayne... Er wirds schon wieder beweisen, dass er mithalten kann!

MFG

[Rieslingrübe]

Zitat von Max

Nach Olympia dürfte zwar die Konkurrenz durch das Ausscheiden der für mich besten chinesischen Spieler aller Zeiten angenehmer werden...

Hmmmh...wäre mal interessant: die aktuelle Goldene Generation Chinas gegen ein fiktives, generationenübergreifendes Team nach dem Swaythling Cup Modus antreten zu lassen:

Wang Liqin/Ma Lin/Wang Hao versus Jiang Jialiang/Liu Guoliang/Kong Linghui *

- Alle jeweils auf dem Zenit ihres Könnens (selbstverständlich müßte man Jiang ausreichend Zeit geben, sich an den größeren Ball plus neue Zählweise zu gewöhnen).


* Dieses Trio würde ich übrigens favorisieren, weil Jiang - in der Überform der Jahre 1984/'85 - drei Punkte macht...



PS: Und in einem anderen historischen Showdown das Triumphirat Chuang Tse-tung/Li Fu-jung/Guo Yuehua gegen Waldner/Appelgren/Persson oder Jonyer/Klampar/Gergely