Bürgerwehr ... oder was hilft gegen Prügelkids

[nevada]

Zitat von DirkEausM

Vorsicht, das deutet auf einen schlichten Verfasser hin

Zitat von DirkEausM

Stefan und Paul haben Recht

Es mag sich jeder selbst sein Urteil bilden.

@beaker: Die, die mich kennen, bescheinigen mir ein gerüttetes Maß an Humor, und Dirk weiss das schon einzuordnen (Dirk ist zwar ein "Vollpfosten" (Insider) aber wir werden uns immer einig )

Prävention fängt meines Erachtens ganz ganz früh an. Wenn die Kids erst einmal im Teeniealter sind, ist es mit Prävention sehr schwer. Ich habe bereits etliche Präventionstage auf Bundesebene mitgemacht, und es gibt sehr viele gute Projekte, die aber zum größten Teil den Symptomen hinterherlaufen.

Prävention beginnt in der frühesten Kindheit im Elternhaus - Kindergarten - Grundschule usw. Mittlerweile gibt es aber sehr viele gute nachgelagerte Projekte, die auch von anderen Kommunen adaptiert werden z.B. hier

Wenn aus dem Elternhaus ein solides Fundament kommt, ist es einfacher, den Nachwuchs für diese Themen zu sensibilisieren.

regs nevada

[Carstens_Brüderchen]

Zitat von nevada

...Prävention fängt meines Erachtens ganz ganz früh an. Wenn die Kids erst einmal im Teeniealter sind, ist es mit Prävention sehr schwer. Ich habe bereits etliche Präventionstage auf Bundesebene mitgemacht, und es gibt sehr viele gute Projekte, die aber zum größten Teil den Symptomen hinterherlaufen.

Prävention beginnt in der frühesten Kindheit im Elternhaus - Kindergarten - Grundschule usw. Mittlerweile gibt es aber sehr viele gute nachgelagerte Projekte, die auch von anderen Kommunen adaptiert werden z.B. hier

Wenn aus dem Elternhaus ein solides Fundament kommt, ist es einfacher, den Nachwuchs für diese Themen zu sensibilisieren.

regs nevada

Sag' ich doch.

[Nacki]

Wieso die Diskussion um Bürgerwehr? Erfüllt doch den feuchten Traum der (Erz)Konservativen und erlaubt Einsätze der Bundeswehr im Innern. Damit sie es in ein paar Jahren so treiben können wie Muammar...

Ansonsten, auch wenn es eventuell besser in den ruhenden Politik- oder Literaturthread passen würde, empfehle ich die Lektüre von "Bauern, Bonzen, Bomben".

[aleol]

Zitat von Abwehrtitan

Gegen Türsteher vort der Dizze habt ihr nix ??
Gegen die zivilen Parkticketverteiler auch nicht ?
Klar sind ja keine wirdgewordenen Nazihorden. Ufff .. habt ihr ein schräges Weltbild ... oder ists meins .... grübel ??

Habe durchaus Türsteher erlebt, die mehr Schaden angerichtet haben als Nutzen gebracht haben.
Gott sei Dank sind mittlerweile deren Abeitgeber meist sehr sensibilisiert, stellen strikte Regeln für ihr Personal auf und haben auch Sanktionsmöglichkeiten, wenn diese sich nicht daran halten. Die Arbeitgeber haben auch die Möglichkeit, sich Interessenten erst anzuschauen, und sie gegebenfalls auch abzuweisen.

Gleiches gilt für Ticketverteiler vom Ordnungsamt.

Renter, die durch die Stadt laufen und das Ordnungsamt anrufen, wenn jemand nach ihrem Bekunden falsch parkt (evtl völlig willkürlich, da sie ja keinen Richtlinien unterliegen bzw. es keine Kontrollinstanz für sie gibt) sind mir tatsächlich ein bißchen suspekt. (wobei diese ja wenigstens nicht selber abschleppen lassen, sondern tatsächlich nur jemanden Offizielles benachtrichtigen können)
Man stelle sich vor, vor der Disko würden sich Freiweillige hinstellen und "für Ordnung sorgen". Fände ich auch zumindest schräg, würde auch dem Diskobetreiber nicht gefallen, denn diese Leute kann er nicht unbedingt kontrollieren.

Zitat von Abwehrtitan

Jungs, ich bin kein Feind des Rechtsstaats, aber wenns nicht ausreicht ...

Und nach dem Spruch, oder Deiner genauen Schilderung, wie mit Gewalttätern um,zugehen ist, (und wie schon angesprochen Deinen Erklärungen, wem mal eine reingehauen gehört), fragst Du Dich ernsthaft, warum viele Bedenken haben ?


Auch wenns jetzt dem einen oder anderen vielleicht etwas "schwülstig" klingt:
Langfristig gesehen, muss man sich auch fragen, was für ein Vorbild man den Jugendlichen liefert.

Die Polizei kann nicht für Ordnung sorgen, also machen wir das selber.

Was lernt der 15jährige daraus ?
Wenn Dich mal jemand bedroht hat, regel das lieber selber, hol am bsten ein paar Freunde dazu. Und wenn jemand "Deine Ehre verletzt", dann schlägst Du am besten selber zu. (Leider denken mit Sicherheit einige so).

Was leider vielen Jugendlichen heutzutage fehlt (nicht nur denen) ist ein gewisses Maß an Empathie, sich in den Gegenüber hineinzuversetzen, zu überlegen, warum er etwas macht, ob man vielleicht selber auch Fehler gemacht hat, was mein nächstes Handeln für ihn bedeutet.
Prävention - jemand der auf die eigenen Probleme eingeht, Verständniss für meine Aggresion hat, mir aber klar macht, warum man das nicht ausleben sollte - das kann vielleicht dann dem einen oder anderen ein anderes Beispiel geben. Klar ist auch, dass so etwas nur langfristig eine Lösung sein kann.

[Abwehrtitan]

Zitat von aleol

....

Die reine Vernunft und Emphatie nützen Dir wenig wenn Dich in der U-Bahn jemand von den Beinen holt. Einfach so ... vielleicht weil er gesoffen hat, vielleicht weil ihm Papi zu Hause eine gesemmelt hat, vielleicht weil er grad sonstwelchen Mißerfolg hatte den er nicht adäquat kompensieren kann.
Der oder die brauchen dann sanfte Sprüche unbedingt ... damit bringst du ihn / sie restlos auf die Palme ... ich bringe sie ... zur Ruhe.
Hatte ja geschrieben ... danach kann sie gerne der Sozialarbeiter übernehmen. Im akuten Moment möchte dich sehen, wenn dich drei Bengel durch die U-Bahn jagen und du bleibst stehen und sagst "Mensch Jungs wollen wir uns nicht mal eben hinsetzen und drüber reden, ich weiß ihr habts schwer ..." Das ist Dein Ernst ? Renn besser weiter ... versuch in die Nähe eines Bandidos zu kommen ... wenn er Dir dann den Arsch gerettet hat, darfst ihn hinterher wieder verachten ... so wie mich ... als tumben Toren.

Ich stehe dazu, es gibt Momente wo es alles gesagt ist, wo das Wort versagt ... aber gut ich lasse mich überzeugen, wenn Du hier die erste solche Situation schildern kannst, die du mit einem gepflegten sit-in gelöst hast. Ich empfehle an der Stelle gleich noch fürs Sit-in, eröffne mit nem brainstorming.

Tut mir leid Aleol, Du bist grundsätzlich ein guter Junge, und auch ein gescheiter Junge, aber es gibt Dinge von denen habe ich mehr Ahnung als Du. Gewalt gehört dazu (leider).

Und auch das nochmal, natürlich bin ich kein Gegner des Vorbeugens, aber ich spreche von der akuten Gefahr ... wie der begegnet werden soll. Und ich hatte nie gesagt, daß ich für Gewalt bin, mir tut es, so sarkastisch das wohl für Dich klingen wird, jedesmal leid wenn ich jemanden weh getan habe. Frag Leute die mich kennen ... die wissen wie ich ticke ...

[Abwehrtitan]

Zitat von Nacki

Wieso die Diskussion um Bürgerwehr? Erfüllt doch den feuchten Traum der (Erz)Konservativen und erlaubt Einsätze der Bundeswehr im Innern. Damit sie es in ein paar Jahren so treiben können wie Muammar...

Ein Vergleich der aber nicht wenig hinkt, willst du eine gewachsene Demokratie vergleichen, mit dem Regime eines völlig irren Neurotikers ???

[crycorner]

Also ich bin da ganz beim Abwehrtitanen...
Man kann doch nicht so tun, als würden die Täter automatisch zu Opfern werden, wenn man sich ihnen entgegenstellt. Also bitte! Wenn auf mich 3 Jugendliche zukommen und mich rumschubsen, werde ich definitiv als Erster zuschlagen. Und zwar so stark ich kann. Und ich versuche, damit den Anführer auszuknocken. Und ich habe grundsätzlich nichts mit Gewalt am Hut. Aber wir alle kennen die Berichte und auf dem U-Bahnsteig reduziert sich die ganze Zivilcouragen-, Täter/Opfer- und sonstige Diskussionen auf ganz einfachen Darvinismus. Entweder die oder ich! Ganz einfach. Von Hilfen von aussen kann und darf ich nicht ausgehen.

Und übrigens: Wenn man sich selbst wehrt, bzw. wenn man aktiv gegen solche Aggressoren vorgeht und Anderen hilft, erteilt man den Jugendlichen durchaus auch eine wertvolle Lehre: Nämlich: "Du kannst Dir nicht alles erlauben!" Oder: "Wer Austeilt, muss damit rechnen, auch einstecken zu müssen." Oder: "Wer scheisse baut, dem wird in den Arsch getreten".

Und mit verständnisvollen Gequatsche bekommt man als Feedback höchstens eine Klinge zwischen die Rippen. Wer die Schwelle zur Gewalt bereits übertreten hat, lässt sich nicht mehr bequatschen. Der will Knochen knacken hören und Blut spritzen sehen. Das ist die traurige Wahrheit. Und das ist auch das Problem, warum es keine Zivilcourage gibt. Man ist nicht darauf vorbereitet und hat tierisch Angst. Man sieht: Die sind bereit, deutlich weiter zu gehen, als ich es tun würde. Also wendet man sich ab. Wenn es aber eine Gruppe von Leuten gibt, die mit dem Bewusstsein bereits "auf Streife" gehen, bei Gewalt auch körperlich einzuschreiten, ändert sich das Machtverhältnis ganz schnell und die Täter werden vorsichtiger. Denn dann werden sie in ihre Schranken verwiesen. Ihnen werden Grenzen aufgezeigt, die sie verstehen. Denn der Umkehrschluss ist: Grenzen werden immer weiter nach aussen verschoben. Am Anfang bekommt mal ein Passant eine aufs Maul. Zum Schluss wird ein Passant auch gerne mal in die Intensivstation eingeliefert. Die Gewalt-Handy-Videos müssen ja auch irgendwie länger werden und coolere Szenen liefern (mal so als kleines, perverses aber realistisches Motivationsbeispiel).

crycorner

[DirkEausM]

Zitat von crycorner

Also ich bin da ganz beim Abwehrtitanen...

Ich nicht!
Tut mir leid Wolle, du bist grundsätzlich ein lieber Kerl...

[klugscheisser]

Zitat von DirkEausM

Ich nicht!
Tut mir leid Wolle, du bist grundsätzlich ein lieber Kerl...

Das schätze ich auch so ein. Ich glaube, wenn die Notwendigkeit bestünde, würde ich mich seiner Seite wohler fühlen, als an der eines "Waldorfschülers" (das hat jetzt nichts mit der Waldorf-Schule zu tun, sondern eher mit "Kevinismus" Und ich würde ihm auch meine erste Klasse anvertrauen, um sie morgens zur Turnhalle zu bringen. Er mag zwar politisch anders denken als ich, aber auf Schwache geht er bestimmt nicht los.

Ich denke, jeder kann sein Teil dazu beitragen, unsere Welt ein wenig sicherer zu machen, sei es auch nur gefühlt - denn auch eine idealisierte Bürgerwehr kann nicht omnipräsent sein - weder zeitlich noch örtlich. Aber ein "Prügelkid" wird erst gar nicht auf eine "Opfer" los gehen, wenn dieses in Begleitung einer imposanten Person ist.

Die "Bürgerwehr" wirkt in diesen Fällen schon durch die erkennbare Anwesenheit, ohne eingreifen zu müssen. Denn "Prügelkids" sind in der Regel feige, sonst würden sie sich nicht die Schwachen als opfer suchen.

Sieht man übrigens ganz gut in unseren S-Bahnen, wenn ein Sicherheitsteam mit fährt. In Bussen fahren neuerdings auch ausgewählte Jugendliche als Konfliktlöser mit.

http://www.rmv.de/coremedia/generato...staendnis.html


Aber wir brauchen auch die anderen, die in der Lage sind, auch bei entstehenden Konflikten mit Worten, statt mit Taten Prügeleien usw. zu unterbinden. Das geht. Manchmal ist auch das Zeigen von Schwäche ein besseres Argument als als die gezeigte Faust.

Als Schulkind (immer der jüngste, kleinste und schwächste der Klasse) hatte ich dafür meine eigene Strategie: Wenn mich mal einer verprügeln wollte, weil ich wieder mal ein großes Maul hatte, stellte ich mich vor ihm mit geöffneten Händen auf: "Komm, fang an, der Dümmste hat den ersten Schlag!" In den Sekunden, die er zum Nachdenken brauchte, war ich schon weit genug weg, denn der Schnellste der Klasse war ich auch, im Denken und im Rennen .. .

Fazit: wenn die Erhöhung der Sicherheit unser aller Anliegen ist, sollte sich jeder überlegen, welchen Teil er dazu beitragen kann, je nach Mut, Kraft, Gesundheit, Handy, Erziehung, Zivilcourage usw.

Ich versuche es halt eher präventiv, auch wenn sich die Wirkung erst in einigen Jahren zeigt ...

[Timo B]

tach
also ich würde schon wissen, wie ich so jemanden aufhalte. im zweifel kann ich mich immer auf nothilfe berufen, von wegen : ... alle mittel, die in der jeweiligen situation angemessen sind. und wenn er sich halt übermäßig zur wehr setzt, dann muss man halt ein wenig härter zupacken :-)