Nachwuchsarbeit in Deutschland und Europa, Probleme im Trainerbereich und allgemein

[Fastest115]

Ich sehe es so sehr effektiv und zielgerichtet:

1. Flächendecken Scouts in die Grundschulen (erste Klasse) und Kindergärten (letztes Jahr) schicken und da einen Schnuppertag TT machen.

Da testet man dann zb 100 KInder. Eiziges Kriterium. Ist genug "Talent" für TT da um evtl mal Nationalspieler zu werden.

Sagen wir mal von den 100 KIndern sind 3 dabei wo man das glaubt und 7 wo man glaubt die können mal gute aber eben nicht Top tt spieler werden.

2. Bei den Top 3 führt man später Gespräche mit Kindern und Eltern über eine Topförderung im Bereich TT. WAhrscheinlich bleibt dann nur einer über der da INteresse hat. 1 wird ne andere Sportart machen wollen und der dritte da sagen die Eltern dass sie das nicht entsprechend begleiten können also zb Kind zum Training bringen usw

Den 7 Semitalentierten gibt man Kontaktanschriften der Vereine der Gegend-da wird dann mit guter Förderung im verein mal ein LL bis OL Spieler draus.

Den anderen 90 sagt man sie können ja mal zum TT gehen und gucken wie das ist. TT als Breitensportler.

3. Die Topgecasteten die mitmachen wollen bringt man in Stützpunkten zusammen mehrmals Training die Woche viele Trainer. Sagen wir mal da sind in einem Stützpunkt 20 zusammen und man hat in Deutschland dann 100 Stützpunkte.

4. Man bildet die dort Top aus und siebt dann aber immer wieder aus.
Wenn man zb nach einem Jahr sieht wie die sich entwickeln und das läuft nicht gut genug behält man nur noch die besten 25%. Also hat nur noch 500 also 5 je Stützpunkt.
Die trainieren weiter in Stufe 2 die anderen 75% kann man zu den vereinen schicken, dass sie dort weiter TT spielen können.
5. Das ganze macht man dann immer weiter, Stützpunkte werden dann zusammen gelegt und/oder sie spielen dann in einem mit den älteren Topleuten.
Irgendwann spielen die Leute dann auch in Vereinsmannschaften der Region mit denen man zusammen arbeitet.

6. Sollteirgendwo mal ein Spätentwickler auf sich aufmerksam machen mit Leistungen die Hoffnung geben zur Deutschen Spitze, dann kann man diese Ausnahmen als Quereinsteiger einbauen

Sinn des ganzen: Zielgerichtet die Topleute aussieben und ausbilden ohne Trainerkapazitäten für Leute zu verbrauchen die es eh nicht zur Nationalmannschaft schaffen....Die anderen die "ausgesiebt" werden kann man im TT Sport halten aber eben auf Vereins und nicht mehr auf Kader ebene.

[mithardemb]

Zitat von Fastest115

Ich sehe es so sehr effektiv und zielgerichtet:
1. Flächendecken Scouts in die Grundschulen (erste Klasse) und Kindergärten (letztes Jahr) schicken und da einen Schnuppertag TT machen.

Ich stell mir das mit der Beurteilung sehr schwer vor. Ich habe eine Menge Kinder im Alter von 5-7 Jahren. Der eine oder andere hat daheim eine Platte im Keller und evtl. Eltern die selber TT spielen. Der andere hat schon mal ein wenig Tennis gespielt. Der dritte hat vielleicht das größte Talent, aber da er noch nie mit einer Rückschlagsportart in Berührung kam, wird er wohl nicht zum Zuge kommen.

Um Talent zu erkennen, benötigt man ein wenig Zeit. Wichtig ist doch, wie schnell die Kinder etwas erlernen können.

[Majestät]

@Fastest

so wird es doch bereits gemacht. Kinder in die Landeskader und dann von Jahr zu Jahr aussieben. Und um das Scouten früher zu beginnen hatte ich ja vor ein paar Seiten von der "Miniathleten"-Idee in Niedersachsen geschrieben (wer nicht in die Leistungsschiene rutscht soll dabei übrigens bei Interesse im normalen Verein landen). Ob das dann in der Praxis funktioniert oder ob doch kein Weg an gezielter individueller Förderung forciert durch einzelne Trainer (TT-Eltern, Hampl bei Boll/Franziska,...) vorbei führt wird sich zeigen.

@mithardemb
Beim Scouting wird nicht geschaut, wer der Beste ist, sonder wer am meisten Potential hat, ziemlich unabhängig von der aktuellen Stärke. Wer schon häufiger gespielt hat, sollte man ja durchaus erkennen können und dementsprechend bewerten...und es wird auch nicht nur tt-spezifisch getestet.

[mithardemb]

Zitat von Majestät

@mithardemb
Beim Scouting wird nicht geschaut, wer der Beste ist, sonder wer am meisten Potential hat, ziemlich unabhängig von der aktuellen Stärke. Wer schon häufiger gespielt hat, sollte man ja durchaus erkennen können und dementsprechend bewerten...und es wird auch nicht nur tt-spezifisch getestet.

Da bin ich jetzt neugierig wie man das bei einem einzigen Treffen das Potential feststellen und das sauber davon abtrennen möchte, was derjenige aufgrund von bestehenden Erfahrungen im TT oder anderen Sportarten erlernt hat.

[Majestät]

Ganz sauber trennen kann man natürlich nicht. Bestimmte Dinge sind allerdings ziemlich unabhängig von bisherigen Sporterfahrungen (Leistungswille, Ehrgeiz,...), andere Dinge ziemlich unabhängig von bisherigen TT-Erfahrungen (allgemeine Koordination,...). TT-spezifische Dinge hängen natürlich schon davon ab, wie lange ein Kind schon spielt und wie gut es bisher ausgebildet ist, aber auch da kann man beispielsweise testen, wie schnell neue Dinge (auch wenn es je nach Kind unterschiedliche Sachen sind) umgesetzt werden können.

Bei einer Talentsichtung geht es allerdings auch gar nicht darum, die z.B. 5 aus 100 Kinder exakt zu finden, die bei optimaler Entwicklung Profis werden können, sondern es geht darum keines dieser 5 Kinder auszuschließen. Wenn man 20 Kinder positiv sichtet und diese 5 dabei sind, ist das auch ok. Und wenn unter den 15 "falsch" gesichteten Kindern dann mehr mit TT-Vorerfahrungen zu finden sein sollten, fallen die halt später durchs Raster, wenn die Auswahl weiter verfeinert wird.

Mit welchen Übungen welcher Verband bei welcher Altersgruppe nun genau testen weiß ich aber nicht (es wird aber schon abgefragt, welche Vorerfahrungen das Kind im Sport und TT hat).

[Dragonspin]

Sehr merkwürdige Positionen hier zum Talentbegriff.

Man erkennt doch nicht mal eben bei einem Grundschüler, ob der das Zeug zum Olympiasieger oder Bundesligaspieler hat. Wenn es solche Glaskugeln und Trainer solche Hellseher sein könnten, wieso setzen sie dann immer wieder auf die falschen "Pferde"?

Da ist so viel Murks bei diesen Ideen dabei, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ein Kind hat einen guten Tag, ein anderes aber Bauchweh, eine Vielzahl hat Angst vor der Selektion und eins ist vielleicht motorisch nicht top, aber das Umfeld ist genial, es ist fleißig und es hat den Willen.
Und selbst wenn solche Punkte wie 'Willen' und 'Ehrgeiz' bewertet werden sollten. Wie wollt ihr das messen? Wie wollt ihr unterschiedliche Parameter miteinander in Zusammenhang setzen?

Wenn man so einfach ausrechnen könnte, wer es an die Spitze schafft, würde es in den Sportarten mit ganz viel Geld schon gemacht werden. Und die versuchen schon sehr viel.

Sorry Leute. So funktioniert unsere Welt nicht.

Finde es gut, dass es diese Diskussion gibt. Aber sie geht gerade in die falsche Richtung.

[Lemmyfan]

Ein sehr interessanter Thread, in dem auch sachlich diskutiert wird!
Zum Thema Talenterkennung nur so viel von mir. Ein guter Trainer erkennt ein Talent relativ schnell. Für mich ist entscheidend, ob das Kind ein natürliches Bewegungstalent besitzt. Das kann man sehr schnell erkennen. Mit solchen Kindern kann man es zumindest versuchen. Ob dann aus diesem Kind ein Profi werden kann, entscheidet sich natürlich erst später. Und natürlich spielen dann noch eine Menge anderer Faktoren wichtige Rollen. Die erkennt man erst im Laufe der Zeit.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass ohne natürliches Bewegungstalent, kein guter Spieler entwickelt werden kann.

Wie es überall in unserem System ist, hängt auch hier alles vom Geld ab. Und das Geld fällt nicht vom Himmel, da kann im Prinzip nur der Staat helfen. Wird er aber nicht.

[Peter Igel]

Zitat von Lemmyfan

Wie es überall in unserem System ist, hängt auch hier alles vom Geld ab. Und das Geld fällt nicht vom Himmel, da kann im Prinzip nur der Staat helfen. Wird er aber nicht.

Sehnst dich nach dem real existierenden Sozialismus in der "DDR" zurück, wa'?
Da ging kein Talent durch die Lappen!

[Hillegosser]

Zitat von Dragonspin

Sehr merkwürdige Positionen hier zum Talentbegriff.

Man erkennt doch nicht mal eben bei einem Grundschüler, ob der das Zeug zum Olympiasieger oder Bundesligaspieler hat. Wenn es solche Glaskugeln und Trainer solche Hellseher sein könnten, wieso setzen sie dann immer wieder auf die falschen "Pferde"?

Da ist so viel Murks bei diesen Ideen dabei, ...

Dir ist aber schon klar - und das meine ich völlig wertfrei - , dass dieses System in China erfolgreich praktiziert wird?

Ich wünsche mir kein chinesisches System in Deutschland und wenn ich mich recht entsinne, wird allgemein für alle Sportarten gesichtet. Bei uns würde das lediglich zu mehr Fußballnachwuchs führen.

[Rudi Endres]

Bei der Masse an Nachwuchsspielern in China machen sich Fehler bei der Sichtung kaum bemerkbar.

Eine Sichtung sollte Anhaltspunkte liefern und kein Urteil sein, das über die sportliche Zukunft eines Spielers entscheidet.

Oft haben besonders talentiert erscheinende Kinder nur einen Vorsprung, weil sie schon Vorerfahrungen aus anderen Sportarten haben.

Die extrem wichtigen mentalen Eigenschaften kann man bei Sichtungen ohnehin nicht erkennen. Zumal sie sich bei Heranwachsenden erst durch das Wechselspiel von Genen und Umwelt verfestigen.