Tischtennisspieler hören wegen der neuen Bälle auf

[Kriegela]

Zitat von Partner

Die ewigen Nachzüglich werden es spätestens 2019 merken, wenn die anderen darüber nicht mehr diskutierren müssen. Jeder Landesverband hat seinen Vertrag und so kommt es dazu, dass fast alle Ballmarken vertreten sind. Das Bälle ohne Naht größer sind, als Bälle mit Naht dürfte jeder ohne nachzumessen sofort erkennen. Also ran und üben, was Timo ja vorschlug. Sollte bei dem einen oder anderen der Bauch im Weg sein, um an einen kurzen Ball, der gleich abfällt, heranzukommen, hilft nur abnehmen.

Finde ich interessant. Dann sind in unserer Staffel 11 von 12 Mannschaften zumindest in diesem Jahr noch Nachzügler? In den anderen Staffeln und anderen Spielklassen spielen die Mannschaften auch noch überwiegend Z. Hm also alles Nachzügler.

Vielleicht warten wohl auch einfach nur etwas ab ob sich die Plastikbälle der verschieden Hersteller in der nächsten Zeit zumindest noch etwas vereinheitlichen was die Spieleigenschaften angeht. Eigentlich haben diese Vereine doch alles richtig gemacht. Spielen weiter den gewohnten Z-Ball und steigen dann auf die neue Generation um. Haben also die alte Generation übersprungen. Ein paar Jahre lang Kosten für teilweise qualitativ schlechte Bälle zum höheren Preis gespart. Nachzügler sein ist also kein Nachteil.

So Kommentare bezüglich Athletik und Bauch etc. finde ich ziemlich abstoßend und schlecht. So Dinge mögen vielleicht im Profibereich zutreffend sein aber doch nicht für Kreis, Bezirks oder Landesebene. Da sollte unser Sport offen sein, für jeden der Spaß daran hat und sich in seiner Klasse mit ähnlich starken Spielern messen dürfen.

Tischtennis ist halt so toll weil für jeden etwas dabei ist egal ob mit oder ohne Bauch. Der eine spielt mit viel Athletik, der andere mit Bauch und hat aber ein gutes Händchen und ein Auge dafür den Spin zu erkennen. Wiederum andere mögen es mit weichen spinnigen Topspins zu agieren. Manch einer lebt von seinen Aufschlägen und wiederum andere agieren mit Material um Schnittwechsel zu erzeugen. Wer am Ende gewinnt ist dann spannend, wer flexibel ist hat gute Karten.

Zumindest für mich ist sicher, dass Tischtennis nicht mehr so interessant sein wird ohne diese Vielfalt.

[Kriegela]

Zitat von Jaskula

Vor allen Dingen ist es ja nun mal nicht die erste Veränderung, die bei einer wie auch immer hohen Zahl von Spielern für Frust und Ärger sorgt.

Kurze Sätze ...
Dickere Bälle ...
Materialverbote ...
Aufschlag-Regulierung ...
... und jetzt Plastikbälle

Dazu noch die zwar von mir aber eben nicht von allen geliebten TTR-Werte.

Und das alles in relativ kurzer Folge.
Ein Ende dieses Schreckens ist wohl auch noch nicht in Sicht.

Damit triffst du voll ins Schwarze. Der Mensch liebt halt die Gewohnheit, daran werden auch in manchen Fällen vielleicht sinnvolle Veränderungen nichts ändern.

All diese aufgezählten Dinge finde ich aber noch nicht so schlimm wie durch einen neuen Ball dem Tischtennis die Facette der Rotation zu nehmen.

Bezüglich des TTR-Wertes. Generell finde ich den gut und richtig. Allerdings auch nicht uneingeschränkt insbesondere mit Bezug auf die Toleranzgrenzen für die Aufstellungen. Mein TTR der ca. letzten 365 Tage schwankt zwischen Tiefststand 1590 und Höchststand 1801. Dies ohne absichtlich zu verlieren. Meine eigene Spielstärke kann ich damit jedenfalls nicht einschätzen und wenn das so weitergeht kann ich damit auch kein ganzes Jahr oder zwei in Folge in der selben Mannschaft spielen.

Naja, du hast schon treffend geschrieben ein Ende des Schreckens ist nicht in Sicht.

[appelgrenfan]

Wenn ich zurück denke, was sich in meiner TT-Karriere alles getan hat, kommt einiges zusammen:

• Unterschiedliche Belagfarben
• Beläge nur noch in Schwarz und Rot
• Ball vorm Aufschlag 16cm hoch werfen
• Aufschlag nicht verdecken
• 40mm Ball
• Sätze gehen bis 11
• Verbot der Glatten Noppen
• Verbot des Frischklebens
• Plastikbälle

Manches hat mir geholfen, anderes war von Nachteil. Deshalb verstehe ich das Gezeter über den Plastikball überhaupt nicht. Leben heißt Veränderung und jahrezehntelang den gleichen Stiefel spielen ist doch total langweilig.

Hab vor einiger Zeit im Training versehentlich einen Ball aus einer uralten Schlägertasche benutzt: es war ein alter 38mm-Ball. Im Vergleich von 38mm- zu 40mm-Ball ist der Unterschied zw. P- und Z-Ball quasi nicht existent. Deshalb verstehe ich das Gejammer nicht wirklich.

[Jean-Luc Picard]

Manches hat mir geholfen, anderes war von Nachteil. Deshalb verstehe ich das Gezeter über den Plastikball überhaupt nicht. Leben heißt Veränderung und jahrezehntelang den gleichen Stiefel spielen ist doch total langweilig.


Das mag sein. Aber nehmen wir zum Beispiel die "erfolgreichste" Sportart in Deutschland, den Fußball. Regeländerungen gab es dort in den letzten Jahrzehnten kaum... Und trotzdem wird der Sport dadurch nicht langweilig ;-) (wenn man sich dafür interessiert)

Aber verstehen kann ich das Thema ansich schon. Ich habe derzeit - und ich bin in der Vergangenheit gern im Training und ein "Spaßspieler" und gern in der Halle gewesen - den Spaß nach 35 Jahren TT verloren. Ich spiele zwar weiter, aber für Training und für Spiel fehlt mir derzeit die Lust... und das ist in 3 Jahrzehnten und den Regeländerungen (FK-Verbot, 40mm Ball - fand ich persönlich gar nicht so schlimm - , Sätze bis 11, Aufschlagregelung) noch nie vorgekommen. Und das liegt weder an Beruf oder Familie, sondern ausschließlich an der Plastikmurmel

In einer Sportart, in der es auf Schnelligkeit, Automatismen, Antizipieren usw. ankommt, ist in einen Augen die Änderung auf den derzeitigen Ball die größte Umstellung, weil man in den meisten Fällen gar nicht einschätzen kann, was der Ball gerade macht.

[cloud 9]

Ich unterhalte mich auch ab und zu mit Materialspielern darüber...
Das Problem für sie ist angeblich, dass mit dem neuen Ball weniger Spin zu ihnen ankommt, und sie deshalb dann auch weniger als umgekehrten Schnitt als US zurückgeben können...

Selber können sie ja nur sehr schwer (bzw. unmöglich?) ohne einen vom Gegner erzeugten Spin einen wirkungsvollen und beim Gegner Probleme bereitenden US erzielen...

So gesehen schon fast urkomisch und scheinbar eine absolute Tragödie - da fragt man sich ja fast, warum haben sie bloß nichts "Anständiges" gelernt?

[Fastest115]

Ja freu mich schon wenn einer der beide seiten mit kN kontert, sich über einen, der ackert wie Blöd um etwas spin in den ball zu bekommen, tot lacht und ihn dann fragt warum er nichts anständiges gelernt hat, statt schnittaufschlage und technisch schöne topspins

Ich frag mich auch wie Materialspieler so erfolgreich sein konnten, wenn dieses doch lange bekannt ist. Waren viele die anständiges TT gelernt haben einfach zu blöd ihr Spiel dann etwas umzustellen und einfach selber weniger schnitt zu erzeugen???

Aber um zum Thema zurück zu kommen.
Dieses Problem der materialspieler lässt sich schwer lösen.
System umstellen, was passendes lernen uaw. Da fehlt oft an Zeit und auch manchmal an der Athletik. Viele ja auch schon Senioren . Ist eine Gruppe wo dann einige aufhören. Bzw nur nich im training spielen mit Kumpels.

Werden die die gegen sowas nicht konnten sehr freuen.

Andererseits waren das aus oft stützen im Verein abseita vom Tisch. Das kann dann für den Verein schwerwiegende Probleme bringen wenn diese Leute weg brechen.

Abgehen davon ist TT eh schon von Mitgliederachwund starkvbetroffen ao dass jeder der zusätzlich wegen dem ball aufhört einer zuviel. Egal ob er maetrial spielt oder anständig

[cloud 9]

Es haben aber auch schon viele aufgehört, nachdem sie ein- oder mehrmals gegen solch ein "Ekelspiel" spielen mussten...

Und es ist zu vermuten, dass sich das ziemlich ausgleicht: Die Zahl derer, die jetzt womöglich aufhören, und die Zahl derer, die in Zukunft wegen solch eines "Ekelspiels" dann nicht mehr so stark abgeschreckt werden (eventuell sogar abartig verschreckt?) und dadurch letztlich auch für TT verloren sind...

Nebenbei vermute ich fast, dass solche ultimativen Drohungen auch nur dazu dienen sollen, eventuell noch etwas von geplanten Veränderungen zurückzudrehen und dann letztlich doch nicht in die Tat umgesetzt werden...

Manche meinen sogar, schade eigentlich! Auch solche Stimmen gibt es...

[skiller]

Zitat von cloud 9

Ich unterhalte mich auch ab und zu mit Materialspielern darüber...
Das Problem für sie ist angeblich, dass mit dem neuen Ball weniger Spin zu ihnen ankommt, und sie deshalb dann auch weniger als umgekehrten Schnitt als US zurückgeben können...

Selber können sie ja nur sehr schwer (bzw. unmöglich?) ohne einen vom Gegner erzeugten Spin einen wirkungsvollen und beim Gegner Probleme bereitenden US erzielen...

So gesehen schon fast urkomisch und scheinbar eine absolute Tragödie - da fragt man sich ja fast, warum haben sie bloß nichts "Anständiges" gelernt?

Bin selbst ein Materialspieler, spiele einen Glanti nah am Tisch. Was mich jetzt am meisten nervt bei den neuen ABS–Bällen, die 100 mal weniger Schnitt annehmen als die Plastikbälle der ersten Generation, ist dass schnittblinde Gegner teilweise mit der falschen Taktik gewinnen. Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass jemand gar keinen Plan gegen Glanti hat und nur langsam mit Spin zieht, was bei 'alten' Bällen Selbstmord wäre, hier jedoch keinen Unterschied macht und er gemütlich weiterziehen kann, bis ein Anti–Ball von mir zu hoch kommt und er durchballert. Klar kann man sagen, dass man sich umstellen soll und zB selbst mehr angreifen soll, doch dass jetzt alle meine Spielzüge, die ich teilweise über Jahre verfeinert habe, plötzlich nichts mehr bringen ist absolut frustrierend. Es fühlt sich halt so an, als ob man wieder bei 0 anfängt und ich glaube dies trifft für viele 'Störspieler am Tisch' zu.

[Fastest115]

Ja daa trifft EA ganz genau. Und da werden eben einige keine Lust und zeit mehrhaben von null an zu fangen und dann aufhören.
Gilt wohl am stärksten fue materialapieler abervauch für andere systeme die stark vin spin abhängig sind.

[Matousek]

Furchtbar diese Jammerei. Habe es in diesem Thread schon öfter erwähnt. Wir spielen seit dieser Saison P-Ball nathlos. Nach Anfangsschwierigkeiten haben sich unsere Spieler daran gewöhnt. Wir haben 10 Herren- u. 4 jugendteams. Herrenteam von RL bis 4.KL, Jugend teams von Verbands- bis Kreisliga. Keiner von denen denkt daran mit dem TT aufzuhören. Vllt liegt es auch daran, dass wir so gut wie keine "Materialspeler" haben. Einer der Wenigen, den wir haben spielt RL. Nach einer längeren Pause hat er mit einem Grass DT auf Neubauer Holz es geschafft in dieser Liga einige Siege einzufahren (VR +50 TTR gemacht). Er kann zu gegebener Maßen sehr gut angreifen.
Am meisten muss ich über solche Argumente schmunzeln, dass in letzter Zeit Glattnoppen verboten wurden bzw solche Spieler mit P-Ball nicht mehr so erfolgreich sein werden u. daher die Lust verlieren. Ich sage mal, die sind gut weiter o. sollten den Mund halten. Mit diesem Material war die Flugbahn der Bälle wesentlich unberechenbarer als alle P-Bälle angeblich sind. Gebe auch einem meiner Vorredner recht, dass wg dem sog Störspiel (sehr attraktives TT), dass da vor allem Jugendliche die Lust verloren haben. Da verlangte man auch von denen, müssen sich halt darauf einstellen. Wie hier viele schon bemerkten soll TT etwas Kreatives an sich haben.
Also hört auf mit dem Jammern, stellt Euch den Gegebenheiten, müsst Ihr im Leben ja auch tun, u. spielt weiter TT. Unsere Sportart mit dem Herdensport zu vergleichen liegt so was von daneben. Gibt auch genug langweilige 0:0, 1:0 Spiele, wo in 90 Min. so gut wie nichts los ist.