E-Auto oder nicht?

[Noppenzar]

Zitat von TPZ

Wie gesagt... "excluding the middle"...

So ja vorkommen, dass Mannschaften Fahrgemeinschaften zum Spieltag (oder Training) bilden.

Und niemand "soll auf das Auto verzichten", aber vielleicht zumindest mal darüber nachdenken, ob buchstäblich alle Fahrten wirklich notwendig sind, oder ob man evtl. in bestimmten Fällen (ganz individuell) eine andere Lösung akzeptieren und nutzen könnte.
Nicht mehr und nicht weniger.

Zu überlegen, ob alle PKW-Fahrten wirklich notwendig sind, ist halt nicht gleichbedeutend mit einer Vorgabe "in einer Lehmhütte am Lagerfeuer zu sitzen" oder der Forderung bzw. Vorstellung einer "Welt ohne Autos".

YMMV

Das mit den "Mitfahrgelegenheiten" kenne ich nur zu gut. Hatten mal in einem Verein einen, der saß für die Grünen im Stadtrat. Überzeugter ÖPNV Nutzer und Fußgänger. Aber nur solange bis ihn jemand vom Training mit nach Hause nehmen sollte und bei MS-Spielen hat er sich natürlich immer einer "Fahrgemeinschaft" (kenne das nicht anders, als dass man zusammen fährt) angeschlossen.

Öko und Komfortverzicht war da nur bei schönem Wetter und bei Heimspielen angesagt.

Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass man den ÖPNV so takten soll, dass der arme Kerl auch um 22 Uhr mit dem Bus nach Hause käme. Sehr ökologisch, dann als vermutlich einziger Fahrgast in so einem Vehikel zu sitzen...

Dazu übrigens noch eine Nebenbemerkung. Der angebliche Fahrradboom beschränkt sich doch im Wesentlichen auf die Freizeit und wenige Tage im Jahr. Es darf nicht zu heiß sein, dann fährt keiner, da zu anstrengend, zu kalt oder regnerisch geht auch nicht.

Es kann halbwegs in den Zentren der Großstädte funktionieren, wobei du um 4 Uhr auch in Berlin nur schwer mit ÖPNV in die Außenbezirke kommst.

Und jeder sollte mal 30-40 Jahre weiter denken. Sehr viele Senioren sind froh und dankbar mobil zu sein.

Aktuell gibt es ein Phänomen, dass hier im Ort häufig sogenannte "Terassenhäuser" am Hang zum Verkauf stehen. Alles 70er/80er Bau. Die Inhaber verkaufen. Nicht aus Geldgründen, sondern weil sie die Treppen nicht mehr raufkommen. Da hat von denen damals, da waren sie um die 30, niemand dran gedacht, dass man den Einkauf und alles Andere da hochschleppen und die Mülltonne runterbringen muss. Auch die Bushaltestelle ist natürlich nicht vor der Tür. Mit neuem Knie oder Hüfte Alles nicht so schön...

[User 597698]

"Hatten mal in einem Verein einen, der..."

... und deswegen ist "alles" zu dem Thema schlecht?

Genau diese Art der Diskussion ist das Problem... Anstatt dass man sachlich die Probleme herausarbeitet und Lösungsansätze entwirft...
(gilt im Übrigen für die anderen Sachen in deinem Beitrag auch... vielleicht einfach mal da umsetzen/verbessern, was jeweils vernünftig und angemessen möglich ist, anstatt gleich alles komplett in Bausch und Bogen zu verurteilen und abzulehenen... Ist das so schwer?)

[A. Lange]

Nochmal:

Warum wollen hier immer Einige anderen vorschreiben
wie sie sich gefälligst zu verhalten haben?
Die sollen doch einfach vor ihrer eigenen Haustüre kehren!

Bei uns gibt es überhaupt nichts anderes:
Mit 18 bekommt man von seinen Eltern ein Auto geschenkt.
Ohne Auto wäre man hier der größte Looser überhaupt!

Oder das andere Beispiel:
Warum man so weit zur Arbeit fahren muss.
Die größten Arbeitgeber sind bei uns Daimler und die BASF
Bei der Anzahl an Mitarbeitern ist es nicht möglich im Umkreis
von ein paar Kilometern zu wohnen!

[yolatango]

Ohne Auto wäre man hier der größte Looser überhaupt!

Richtig, Du solltest looser werden.

[User 173216]

Ich habe zunächst lediglich darum gebeten, zu hinterfragen, ob man überhaupt ein Auto braucht, und ob es nicht vorstellbar ist, das Auto jenseits vorhandener Zwänge freiwillig weniger zu benutzen. Dass ich damit einen Beißreflex bei manchen auslöse, die mit dem Slogan der FDP "Freie Fahrt für freie Bürger" großgeworden sind, ist mir klar.

Dass ich keine Punkte mache bei Leuten, die stolz darauf sind, mit einem SUV oder einer der Potenzprothesen von Tesla die 300 Meter zum Bäcker zu fahren, ist mir auch klar.

Ich gebe mal lediglich zu Bedenken, dass es wenig nützt, wenn manche einzelne (schöne Grüße aus der Lehmhütte!) auf egoistischen Dauerkonsum verzichten und einen kleineren ökologischen Fußabdruck praktizieren, wenn die große Mehrheit der Bevölkerung (noch) vorhandene Freiheiten dazu nutzt, die endlichen Ressourcen dieser Welt für sich selbst zu verballern, die allen Menschen und nachfolgenden Generationen auf diesem Planeten zustehen.

Es ist ein Gebot der Vernunft und im Einklang mit der Wissenschaft, nun aus dieser ewigen Wachstumsspirale auszubrechen und weniger zu verbrauchen und nicht immer nur mehr.

Also wenn schon ein E-Auto, dann ein kleines, das wenig Energie verbraucht.

[Claus]

Zitat von TPZ

Zu Ersterem: Bin ich voll dabei.

Zum Mittelteil:
Nur 5 oder 10km? Nun ja... das ist jetzt echt nicht so viel, als dass das gar nicht funktionieren würde.

Zum letzten Teil:
Wer bestimmt denn, was "das wirkliche Leben" ist? Ich stehe ja nun wirklich nicht hinter allen Aussagen von dem User, aber hier kann man sich auch mal fragen, warum man selber eigentlich anderen vorschreibt, "was das wahre Leben ist" und ab wann man sich inhaltlich äußern darf.


Nochmal abgesehen davon "On Topic" und als "Food for Thought":
Die Rechnung muss ja jeder für sich selber aufmachen und dann eine eigene Entscheidung treffen,
Bei mir ist die einfache Strecke zur Arbeit ca. 25km. (Und ja, im Sommer habe ich das auch mal (Betonung auf "mal") mit dem Rad gemacht. Ich habe auch im Sommer regelmäßig jemanden mitgenommen, der mit einem guten Faltrad dann jeden Tag mit dem Rad zurückgefahren ist, aber das nur nebenbei. (Und ich kenne auch Beispiele, wo Leute statt mit Auto mit Pedelecs o. E-Bikes - auch im Winter, auch bei 3-Schichtbetrieb - fahren.)
Bei mir sähe die Rechnung grob wie folgt aus: Mit ÖPNV bräuchte ich ca. die doppelte Zeit bis zur Arbeit, bei der Hälfte der Kosten (nur Sprit).
Vielleicht probiere ich das auch nochmal aus und entscheide dann neu, was mir wichtiger ist.
Bei der Kostenersparnis könnte ich mir aber wohl bei Bedarf auch häufiger mal ein Taxi oder ein Leihauto für besondere Gelegenheiten leisten.

Wichtig scheint mir ersteinmal nur, einfach nochmal die eigene Situation und die eigenen Gewohnheiten zu überprüfen und ggf. neu zu entscheiden, ob die Gewohnheiten immernoch sinnvoll sind. (Machst du, Claus, ja auch gerade, wenn ich deinen Thread richtig verstanden habe.)

Mir ging es hier um die generelle Aussage jeder sollte auf sein Auto verzichten etc.

Ich persönlich könnte mir es auch vorstellen wenn ich in einer Großstadt wohnen würde an der richtigen Stelle, also Supermarkt gleich um die Ecke, Arbeitgeber entweder mit der UBahn gut zu erreichen oder zu Fuß, ohne eigenes Auto zu leben. Da spart man viel Geld, und wenn man dann eins braucht evtl. für Urlaub oder andere Gelegenheiten kann man sich leicht eins leihen. Auf lange Sicht gesehen viel günstiger. Aber das ist eben eine ganz individuelle Entscheidung und das muss man einfach erkennen, das meinte ich mit der Aussage "das er vom Leben keine Ahnung hat".

Und ich weiß nicht ob überdenken in meinem Fall das richtige Wort ist, ich würde es weiter entwickeln nennen, man möchte immer viel haben und ich habe eben mit der Zeit erkannt dass man auch sehr gut oder in meinem Fall sogar viel besser ohne den alltäglichen Ballast leben kann.

Aber das muss dann eben jeder für sich entscheiden wie sein Lebensentwurf aussieht. Aktuell bin ich auch am überlegen, ob nicht so ein 20 Std Job, also 3 Tage in der Woche arbeiten, nicht was ideales wäre. Dieses Jahr wahrscheinlich noch nicht, aber nächstes könnte ich mir das schon vorstellen. Man müsste halt nur einen entsprechenden Home Office Job finden.

[User 597698]

Zitat von Claus

Mir ging es hier um die generelle Aussage jeder sollte auf sein Auto verzichten etc.
...

Ich glaube aber tatsächlich, dass das niemand hier geschrieben hat, auf den letzten 2-3 Seiten. Ich jedenfalls nicht und daher ist auch der letzte Beitrag von A.Lange komplett daneben, weil es schlicht gar nicht darum geht, dass "ein Jugendlicher auf dem Land kein Auto haben darf/soll" o. ä.

Aber solange die Leute das nicht begreifen und sich zum willigen Lakaien der Lobbyisten machen, welcher Couleur auch immer, werden wir als Gesellschaft schön individuell-egoistisch weitermachen, wie bisher. Und wenn wir nicht bereit sind, irgendwo Abstriche zu machen, bleibt ja auch irgendwann nichts anderes mehr, als gesetzliche Regelungen.
Mal daran gedacht? Gesetzliche Regelungen werden (auch) getroffen, weil die Freiwilligkeit und Vernunft bei der breiten Masse so super funktioniert.

Dies hier passt auch dazu:
"Warum wollen hier immer Einige anderen vorschreiben
wie sie sich gefälligst zu verhalten haben?
Die sollen doch einfach vor ihrer eigenen Haustüre kehren!"

Was wenn sie das gemacht haben und es nicht reicht? Was, wenn Manche Leute nun nicht bereit sind, die Konsequenzen ihres Handelns auch zu ertragen? (Im Grünen wohnen, weil Sprit billig und nun meckern, weil nicht mehr billig genug.)

Aber auch hier sehe ich, dass Einzelne hier überhaupt nicht bereit sind, ihr Handeln mal kritisch zu überdenken...

... ich persönlich fürchte, wir haben kein Abo oder Anrecht darauf, dass es uns immer gut und besser geht, als zuvor... Hatten andere Generationen vor uns auch nicht.

[A. Lange]

Leute ihr könnt von mir halten was ihr wollt

Ich arbeite hart, ich arbeite viel, verdiene nicht schlecht und
lebe entsprechend!

Wenn ihr euch einschränken wollt, dann macht das.
Ich nicht!

Guten Rutsch
Andreas

[Kyuss]

Zitat von A. Lange

Ich arbeite hart, ich arbeite viel, verdiene nicht schlecht und
lebe entsprechend!

s

Also mit viel Stress und wenig Freizeit, pass auf dich auf.

[A. Lange]

Zitat von Kyuss

Also mit viel Stress und wenig Freizeit, pass auf dich auf.

Danke

Bin auch etwas ausgepowert.
Aber im Januar geht es wenigstens eine Woche auf die Kanaren.
Das war nicht geplant, muss aber einfach sein.

Gruß
Andreas