Kong Linghui (CHN)

[mithardemb]

Zitat von Rieslingrübe

@ Mithardemb:

Hölzer und Beläge waren damals keinesfalls schlechter als heute - und der Kleber , den seit Beginn der 80er Jahre Waldner, Appelgren und später auch Persson, Gatien etc. verwendet haben, sogar deutlich schneller und effektiver (Trichlorethan und Toluol lassen grüssen...) als die jetzt verwendeten Marken...

Dann müssen die Jungs heute aber deutlich besser sein. Wenn sie es schaffen mit langsamerem Material schneller und härter zu schlagen.

[Rudi Endres]

Zitat von Waterhouse

@Rudi

Anders ausgedrückt: Barna und Boll sind nicht vergleichbar.

Deswegen sage ich ja auch "... in deren Zeit unter deren Bedingungen". Leistungssprünge waren eher möglich. Andererseits war das Umfeld sehr schwierig. Wir sollten uns aber davor hüten "mehr Speed/Spin" mit "besser" gleichzusetzen. Genau genommen ergibt die Diskussion keinen Sinn.

[Rieslingrübe]

Zitat von mithardemb

Dann müssen die Jungs heute aber deutlich besser sein. Wenn sie es schaffen mit langsamerem Material schneller und härter zu schlagen.

Waldner hatte damals natürlich schon allein altersbedingt mehr Power in den Vorhandziehern als heute....; bei einem Gatien war die Vorhand seinerzeit zumindest ähnlich dynamisch wie aktuell bei Kreanga oder Wang Liqin.

Mitunter wird sogar behauptet, Frischklebeerfinder Tibor Klampar habe bereits Ende der siebziger Jahre vergleichbare Beschleunigungswerte in seinen Schlägen erreicht wie die heutigen Topspieler (Quelle: u.a. Tamasu Butterfly) .

Was damals jedoch vor allem für einige wenige innovative Ausnahmetalente galt, kann man heute durchaus auf eine sehr viel grössere Anzahl von Spielern beziehen - die keinesfalls alle zur (erweiterten) europäischen geschweige denn Weltspitze zählen.


Aber den guten Jiang als traditionellen Penholderspieler und Supertechniker mit wieselflinker Beinarbeit, einmaligen Reflexen u. Reaktionszeiten sowie überragender Psyche betrifft bzw. betraf diese ganze Power- und Tempodiskussion ja eh weniger...

[mithardemb]

Zitat von Rieslingrübe

Waldner hatte damals natürlich schon allein altersbedingt mehr Power in den Vorhandziehern als heute....; bei einem Gatien war die Vorhand seinerzeit zumindest ähnlich dynamisch wie aktuell bei Kreanga oder Wang Liqin.

Mitunter wird sogar behauptet, Frischklebeerfinder Tibor Klampar habe bereits Ende der siebziger Jahre vergleichbare Beschleunigungswerte in seinen Schlägen erreicht wie die heutigen Topspieler (Quelle: u.a. Tamasu Butterfly) .

Was damals jedoch vor allem für einige wenige innovative Ausnahmetalente galt, kann man heute durchaus auf eine sehr viel grössere Anzahl von Spielern beziehen - die keinesfalls alle zur (erweiterten) europäischen geschweige denn Weltspitze zählen.

....

Schau dir mal ein Spiel von damals and und eines von heute und dann reden wir noch mal über das Thema Materialentwicklung und Beschleunigung

Ich würde auch noch gerne deinen Begründung hören, warum heute die Ballwechsel kürzer sind, wo doch das Material langsamer ist.

[profispieler]

Zitat von Nacki

Ohne die beachtlichen Leistungen Waldners schmälern zu wollen oder gar zu können, aber man könnte durchaus über Waldners Einzigartigkeit sinnieren, wenn schon Leistungen anderer Spieler als antik und somit nicht als zählend abgewertet werden.
Man denke zum Beispiel an die vielen Chinesen, u.a. besagter Jiang Jialiang, die ihre Karriere vorzeitig beendet haben. Hätten die das vielleicht auch vollbringen können oder zusammen mit Waldner über Jahre das Welttischtennis dominieren können?
Gehört Waldner vielleicht nicht der eventuell vorerst letzten Spielergeneration an, die sowas hat schaffen können? Ist die Spitze nicht mittlerweile so dicht und die Fitness nicht so entscheidend, daß man sich nur noch wenige Jahre oben halten kann?
Wäre dann nicht jeder Spieler, dem das heute mal gelänge, in seinen Leistungen höher zu bewerten? Sprich Waldner = graue Vorzeit?

Ansonsten gehe ich mit Rüberazzi konform, daß wahrscheinlich auch ein hoher Prozentsatz der früheren Spitzenakteure Jahrzehnte später eine gute Figur gemacht hätten. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, daß TT heute auch andere Anforderungen an den Spieler stellt. Daher liegt die Quote auch deutlich entfernt von 100%.

waldner ist nicht graue vorzeit.er ist der teil der neuzeit.also fakt ist ganz einfach,daß waldner nunmehr seit weit über 20 jahren in der absoluten weltspitze steht,darum ist er für mich eine legende und die nummer 1 der tischtennisgeschichte.ebenfalls fakt ist,daß die qualität im tischtennis immer mehr zunimmt.es wird immer schneller,athletischer usw.darum versteh ich auch nicht wenn hier über leute weit vor 1980 geredet wird.dieses tischtennis kann man doch absolut nicht,mit dem von heute vergleichen.was die chinesen betrifft,ist doch bekannt,daß die von klein auf so geknüppelt werden,daß sie allerspätestens mit 30 den schläger an den nagel hängen müssen,weil sie das körperlich nicht mehr mitmachen können!

[Klaus123]

Jiangs Erfolge sind doch umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, daß er damals einen veralteten Stil hatte, und dennoch gegen Waldner mit modernerem Stil gewonnen hat. Da sind doch zwei – wenn man so will – Jahrhunderte aufeinandergeprallt, das alte und das neue TT. Jiang hat fast nur spinlos gedrückt, geschupft und geschossen, man muß sich mal vorstellen:

Wenn man den Ball führt, ihm Spin mitgibt, dann neutralisiert man ein wenig den Spin des Gegners, und ein nicht ganz korrekter Neigungswinkel des Schlägerblattes führt nicht gleich zum Punktverlust. Wenn man aber auf gegnerische Spinbälle (von Waldner), deren Spin ja variiert, schießen will, dann ist das Toleranzfenster des Schlägerblattneigungswinkels viel kleiner, es ist also schwieriger so die Bälle zu treffen. Und das hat Jiang fast ausschließlich getan. Und 8 von 10 getroffen.

[mithardemb]

Zitat von profispieler

waldner ist nicht graue vorzeit.er ist der teil der neuzeit.also fakt ist ganz einfach,daß waldner nunmehr seit weit über 20 jahren in der absoluten weltspitze steht,darum ist er für mich eine legende und die nummer 1 der tischtennisgeschichte.ebenfalls fakt ist,daß die qualität im tischtennis immer mehr zunimmt.es wird immer schneller,athletischer usw.darum versteh ich auch nicht wenn hier über leute weit vor 1980 geredet wird.dieses tischtennis kann man doch absolut nicht,mit dem von heute vergleichen.was die chinesen betrifft,ist doch bekannt,daß die von klein auf so geknüppelt werden,daß sie allerspätestens mit 30 den schläger an den nagel hängen müssen,weil sie das körperlich nicht mehr mitmachen können!

Also ich stimme dir durchaus zu, daß Walder einmalig ist. Seine Art zu spielen ist einfach eine Augenweide. Trotzdem kann man eben keinen Vergleich ziehen. Früher gabs das Material nicht das sein Spiel erst ermöglicht, Sport war nur Hobby und die Erkenntnisse über Technik sind auch erst gereift. Ich finde es auch unangebracht die Erfolge der chinesischen Weltklasseleute auf diese Art herunterzuwürdigen.

[mithardemb]

Zitat von Klaus123

Jiangs Erfolge sind doch umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, daß er damals einen veralteten Stil hatte, und dennoch gegen Waldner mit modernerem Stil gewonnen hat. Da sind doch zwei – wenn man so will – Jahrhunderte aufeinandergeprallt, das alte und das neue TT. Jiang hat fast nur gedrückt, geschupft und geschossen, man muß sich mal vorstellen:

Wenn man den Ball führt, ihm Spin mitgibt, dann neutralisiert man ein wenig den Spin des Gegners, und ein nicht ganz korrekter Neigungswinkel des Schlägerblattes führt nicht gleich zum Punktverlust. Wenn man aber auf gegnerische Spinbälle (von Waldner), deren Spin ja variiert, schießen will, dann dann ist das Toleranzfenster des Schlägerblattneigungswinkels viel kleiner, es ist also schwieriger so die Bälle zu treffen. Und das hat Jiang fast ausschließlich getan. Und 8 von 10 getroffen.

Das war wohl auch der Grund weshalb die Chinesen damals ihr ungeheuere Dominanz verloren haben. Ich denke besonders das verbesserte Rückhandspiel der Europäer führte dazu, daß die Penholder ständig unter Druck waren und damit ihren Vorteil über der Platte nicht in Punkte wandeln konnten.

[profispieler]

Zitat von mithardemb

Also ich stimme dir durchaus zu, daß Walder einmalig ist. Seine Art zu spielen ist einfach eine Augenweide. Trotzdem kann man eben keinen Vergleich ziehen. Früher gabs das Material nicht das sein Spiel erst ermöglicht, Sport war nur Hobby und die Erkenntnisse über Technik sind auch erst gereift. Ich finde es auch unangebracht die Erfolge der chinesischen Weltklasseleute auf diese Art herunterzuwürdigen.

natürlich gab es früher das material dafür nicht.schon allein darum kann keiner diesen vergleich ziehen.was du aber auch nicht vergessen solltest,auch die technik und die athletik entwickelt sich immer weiter.die chinesen tu ich alles andere als herabwürdigen.habe ja nur gesagt,daß sie aufgrund des drills sich nur nicht sooo ewig lange in der weltspitze halten können und das ist einfach fakt.aber dafür können sie nix,das ist nur menschlich.das könnten die europäer auch nicht wenn sie so gedrillt werden würden(dafür wären sie aber besser:-)vor den erfolgen der chinesen kann man sowieso nur allergrößten respekt haben.waldner ist aber dennoch einmalig.soviele spielergenerationen wie der überlebt hat(und allgemein sein spiel),wirds wohl nicht mehr geben.

[mithardemb]

Zitat von profispieler

natürlich gab es früher das material dafür nicht.schon allein darum kann keiner diesen vergleich ziehen.was du aber auch nicht vergessen solltest,auch die technik und die athletik entwickelt sich immer weiter.die chinesen tu ich alles andere als herabwürdigen.habe ja nur gesagt,daß sie aufgrund des drills sich nur nicht sooo ewig lange in der weltspitze halten können und das ist einfach fakt.aber dafür können sie nix,das ist nur menschlich.das könnten die europäer auch nicht wenn sie so gedrillt werden würden(dafür wären sie aber besser:-)vor den erfolgen der chinesen kann man sowieso nur allergrößten respekt haben.waldner ist aber dennoch einmalig.soviele spielergenerationen wie der überlebt hat(und allgemein sein spiel),wirds wohl nicht mehr geben.

Ich bin mir sicher der Sport wird sich auch in Zukunft noch entwickeln und in 20 Jahren wird man sich wundern wie man mit dem Spiel bestehen konnte, was heute als Weltklasse bezeichnet wird. Schau dir mal das WM Endspiel Waldner gegen Persson von 1989 an. Ein optisch sehr schönes Spiel, aber heute würde der Waldner von 89 damit vermutlich nicht mehr Weltmeister werden können.

Jiang würde es noch schlimmer ergehen. Durch die quasi fehlende Rückhand und dadurch, daß heute fast alle Spieler auch mit der Rückhand direkt punkten können wäre er enorm unter Druck. Natürlich ist das alles Konjunktiv, denn beide hätten heute vermutlich einen anderen Stil erlernt.