Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[Zuni]

In Sachen Große und Spieleigenschaften hast du sicher recht Brett, allerdings haben sie anscheinend versucht sich durch die Große eine einfachere Fertigung / bessere Eigenschaften in anderen Gebieten zu "kaufen" die im Vergleich zum Spin dann auch offiziell zulassungsrelevant sind.

Bin eigentlich ich der einzige hier der die hier auch gestern wieder eingebrachte Argumentation etwas abstrus findet, dass durch die neuen Bälle Geld bei versand und Lagerung eingespart werden soll ? Finde das Argument angesichts der Tatsache, dass die P-Bälle teurer sein sollen ziemlich befremdlich....

[Fastest115]

Ich finde das auch merkwürdig und hab es am Beispiel Heizung weiter oben mal erklärt...

[Setz-It]

Nachdem sich in den letzten vier Jahren vom drohenden Celluloidverbot irgendwie gar nichts abgezeichnet hat, ist man vom Verbotsszenario auf die Ökoschiene geschwenkt. Mein Problem ist dabei, dass man von Celluloid mit einem möglicherweise ungünstigen, aber zumindest bekannten Gefahrenprofil auf einen unbekannten Kunststoff X wechselt, der weder als Substanz noch in seinen Herstellungsschritten, seinen Ausgangschemikalien usw. irgendwie festgelegt ist. Wer sagt denn der ITTF, dass es in der Herstellung nicht viel gefährlicher ist, den neuen Ball herzustellen, auch wenn er vielleicht leichter zu transportieren und besser zu lagern sein mag.

Wahrscheinlich wurde einfach der Zeitpunkt verschlafen, zu sagen: "Einer unserer Funktionäre wollte sich über Patentrechte bereichern, das ist aber aufgeflogen, er ist folgerichtig abgesägt worden und alles läuft weiter wie bisher, wer einen P-Ball bauen möchte, kann das gerne im Rahmen des aktuellen T3 tun. Da es ungefährlicher ist, sollte es auf lange Sicht ja sowieso günstiger sein, darauf umzustellen."

[Fastest115]

@si

top!!!

[Zuni]

Mit Verlaub Setz-It, aber das mit Lagerung und Versand ist doch totaler Schwachsinn ! Kosten für Lagerung und Versand tragen die Hersteller welche sie im Preis zu 100% an den Kunden weiter geben. Also entweder sind die neuen Bälle dann effektiv im Verkauf günstiger oder das Argument taugt nichts !

Bleibt also noch die Umweltbelastung und inwiefern die Produktion von PE + Zusätzen umweltfreundlicher sein soll als die Herstellung von Cellulosenitrat. Hier lasse ich mich gerne belehren, da ich mich mit Petrochemie nämlich recht gut auskenne. Und ob PE+Zusätze Umweltfreundlicher herzustellen sind als Cellulosenitrat ist wenn man den KOMPLETTEN Prozess (vom Rohöl an) betrachtet stark zu bezweifeln. Aber vermutlich interessiert sich ITTF nur für einen Teil des Prozesses...

[Setz-It]

Bin ganz deiner Meinung...

[Fastest115]

@zuni
genau das meint SI ja....die Argumente für den P Ball ziehen alle nicht bzw bis jetzt wurde davon nichts "nachgewiesen".
Ein C verbot in vielen Ländern existiert nicht-bzw bisher wurde kein einziges genannt
Geringere Kosten ???Mal abwarten was der Ball dann kostet. Wenn er teurer wird auch kein Argument
Umweltgründe...wie hat man sichergestellt das die Produktion, Lagerung und Entsorgung umweltfreundlicher sind als beim C und in Summe nicht schlimmer...Atomenergie wurde auch mal als "saubere" Alternative zur Kohle eingeführt...

[Zuni]

Er wird definitiv teurer werden fastest - joola hat es ja bereits angekündigt: http://www.joola.de/de/news.cgi?file=super-p

Die einzige Frage die noch bleibt ist: Wie viel ?

[Fastest115]

Jo und somit sind alle Argumente für den P Ball im Sande verlaufen.Und was bleibt am Ende? Die Aktion mit dem Patent?!
Deswegen sagt SOI ja die ITTF sollte da Rückrat zeigen und "Fehler" zugeben und entsprechend handeln/zurück rudern. So wie SI es vorschlägt..

[User 17544]

Zitat von Zuni

In Sachen Große und Spieleigenschaften hast du sicher recht Brett, allerdings haben sie anscheinend versucht sich durch die Große eine einfachere Fertigung / bessere Eigenschaften in anderen Gebieten zu "kaufen" die im Vergleich zum Spin dann auch offiziell zulassungsrelevant sind.

Für den Hersteller sind das doch nur Vorgaben, an die sie sich zu halten haben. Da ist es sicherlich völlig egal in welchen Bereichen diese Toleranzen vorgegeben werden. Ob nun von 39,5 mm oder von 40 mm Durchmesser als Mindestgröße angefangen, wird jedem Hersteller egal sein. Dem ist höchsten wichtig, dass der Toleranzbereich möglichst groß ist.

Da sieht es nun aber so aus, dass Bälle die aus Zelluloid sind ein Toleranzbereich von 1 mm (39,5 mm bis 40,5 mm) eingeräumt wird, während Bällen, die nicht aus Zelluloid gefertigt werden nur noch ein Toleranzbereich von 0,6 mm ( 40 mm bis 40,6 mm) zugestanden wird. Das klingt für mich nicht danach, dass man eine einfachere Fertigung im Sinn hatte, als man diese Vorgaben machte. Das klingt eher danach, dass es schwieriger ist die Fertigung in dem kleineren Toleranzbereich zu halten

Je kleiner ein Ball, desto schneller und spinfreudiger. Nun sind 40 mm das Mindestmaß für P-Bälle. Zelluloidbälle dürfen hingegen 39,5 mm klein sein. Ich vermute - ohne es jedoch belegen zu können - dass die meisten Zelluloidbälle ziemlich nahe an die 39,5 mm drankommen.

Zitat von Zuni

Bin eigentlich ich der einzige hier der die hier auch gestern wieder eingebrachte Argumentation etwas abstrus findet, dass durch die neuen Bälle Geld bei versand und Lagerung eingespart werden soll ?

Das finde ich ganz und gar nicht abstrus - zumindest hier in Deutschland nicht. Zelluloid wird hier in D wohl als ein Gefahrenstoff eingestuft, der zumindest beim Transport und bei der Lagerung in größeren Mengen gewissen Auflagen unterliegt. Mit sowas kennt sich vielleicht tt-trommler aus und kann da wahrscheinlich besser Auskunft drüber geben.

Eben weil Zelluloid bekanntlich nicht ganz ungefährlich ist, kann ich die Abkehr davon durchaus gut nachvollziehen. In wieweit der nun verwendete Kunststoff besser ist, muss natürich abgewartet werden. Darüber kann dann nur ein Experte auf dem Gebiet Auskunft geben.

Zitat von Zuni

Finde das Argument angesichts der Tatsache, dass die P-Bälle teurer sein sollen ziemlich befremdlich....

Ohne zu wissen was die neuen zugelassen P-Bälle tatsächlich kosten werden, ist es natürlich schwierg sich ein diesbezügliches Urteil zu erlauben.

Erst mal sind natürlich relativ hohe Investitionen in Entwicklung und die Fertigungsmethode samt Fertigungsmaschinen zu tätigen. Die Kosten müssen erst mal relativ schnell wieder eingenommen werden. Ob der Preis dann später wieder fällt, wird sich mit der Zeit zeigen. Da kann nur Konkurrenz hilfreich sein. Wenn es allerdings nur ganz wenige wirkliche Hersteller geben sollte und dazu noch Patente bestehen, könnte das eine Preisberuhigung mit der Zeit sehr erschweren. Da hilft nur abwarten. Nich ganz uninteressant ist, ob Zelluloidbälle weiter gefertigt werden, oder ob nur noch ein Abverkauf der Lagerbestände stattfindet. Dann ist sicher auch noch entscheidend wann den Zelluloidbällen die Zulassung entzogen wird. Solange Zelluloidbälle mit P-Bällen in Konkurrenz stehen können, weil sie zumindest in der Masse der unteren Klassen weiter zugelassen bleiben, kann sich der Preis der P-Bälle gar nicht so weit oberhalb der Zelluloidbälle entwickeln. Da würde einfach der Anreiz fehlen überhaupt P-Bälle zu kaufen. In den unteren Klassen werden wohl die meisten Bälle "verbraten" und wenn dort weiterhin Zelluloidbälle erlaubt und zu niedrigen Preisen verfügbar sind, wird wohl kein Verein freiwillig auf viel teurere P-Bälle umsteigen.

Dazu könnte Torsten ganz sicher viel sagen, wird er aber sicher hier nicht tun