TT im TV - Warum so wenig Tischtennis im Fernsehen? Gegenmaßnahmen? Chancen?

[Quizard]

Weil vorhin das Beispiel Skispringen kam:

Skispringen. Pro Wettbewerb gibt es in der Regel 80 Sprünge á durchschnittlich 12,5 Sekunden. Die Fans sehen somit 16:40 Minuten Aktion

Selbst für Tischtennis-Fans wie mich sind viele Spiele langweilig, da es kaum Ballwechsel gibt.
Da hat mir z.B. das Ping-Pong-Finale 2020 zwischen Flemming und Baggaley besser gefallen (auch wenn natürlich alles viel langsamer ist). Und für den Laien ist das mit Sicherheit interessanter, da die Ballwechsel einfach länger sind. Und genau das muss man im Tischtennis irgendwie erreichen, wenn man das Interesse wecken will. Im Tennis klappt es ja auch.

[Rudi Endres]

Wir landen immer wieder bei der Länge der Ballwechsel.
Vor Jahren wurde im HR ein kompletter Satz des Wettbewerbs "Jugend trainiert für Olympia" übertragen. Die beteiligten Spieler hatten etwa einen TTR von 1500. Ein Insider berichtete von einer guten Quote.
Ein Laie hätte diese Spieler wohl für Profis gehalten. Denn es gab kaum scheinbar leichte Fehler. Und wenn doch, flog der Ball vorher 5 - 6x hin und her.
Und das von AndyHL zu Recht kritisierte "Geschiss" gab es auch nicht.

[Turboblock]

Es ist keineswegs nur die Länge der ballwechsel da macht man es viel zu einfach bei der Bewertung fließen weit mehrere Faktoren mit rein.

Im tischtennis spielt man halt auch mit sehr kleinen Bällen auch das verschreckt Laien die immer alles so gut wie möglich sehen wollen und keine komplexen schwer ersichtlichen Dinge und dazu ist Ihnen das spiel auch zu schnell.


Laien können auch keinen spin bzw Schnitt einschätzen für sie ist der sport einfach zu kompliziert da ist die Länge der ballwechsel nur ein mosaikstein und nicht mehr.

Das rumgeschreie der Spieler wie Tarzan im urwald nach jedem Punkt tschoo tschoole wird dabei zudem noch den ein oder anderen vertreiben auch wenn emotionen in einem gewissen Maße im Sport dazugehören gibt es das in dem Ausmaß in keiner anderen Sportart nicht mal im kampfsport. da wäre der Weltverband gut beraten mal einzuhaken somit kommen viele Facetten zusammen.

Aber egal was du veränderst den Laien wirst du damit nicht erreichen können dafür ist der sport zu komplex zu wenig medienwirksam und gibt es zu große Konkurrenz.

Für die insider spielen diese Faktoren kaum eine Rolle von daher ist es doch schon allein der Denkfehler wenn man die Zielgruppe erweitern möchte.

Quatsch das ist halt nicht möglich dafür sind die Hürden viel zu hoch da darf man sich nichts vormachen die große masse bleibt bei Formel 1 und Boxen hängen falls fussball grad vorbei sollte. das ist für einen jeden leicht verständlich so primitiv es sich anhören mag aber so funktionierts in der breiten Masse.

Man kann sich halt im grunde nur auf die insider berufen und muss versuchen die bestmöglich mitzunehmen in jeder hinsicht Quantität Qualität. alles im rahmen der überschaubaren finanzierbarkeit bzw den tv einnahmen eben und das Internet gräbt da als Konkurrenz auch immer mehr vom TV Markt ab. Am Ende bleibst du eben leider gottes ein radikales nischenprodukt im tv Dschungel da ändert auch wtt series nichts dabei.

Da überschätzen sie sich bei weitem mit soviel Krimskrams kommst du ohnehin nicht weiter das ist eine reine kommerzgeschichte und Effekthascherei ohne jede Seele für die außendarstellung des sports ist das contraproduktiv. In der summe kommt halt so viel zusammen dass man hoffnungslos verloren dasteht und das dokumentieren dann letzlich auch die extrem mickrigen tv zeiten...

[Rudi Endres]

Zitat von Turboblock

Es ist keineswegs nur die Länge der ballwechsel da macht man es viel zu einfach bei der Bewertung fließen weit mehrere Faktoren mit rein.

Ich stimme deinem Beitrag zu, aber die Länge der Ballwechsel ist ein wichtiger Faktor. Es muss eben was zu sehen geben.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Ich habe schon so viele zu Ligaspielen "mitgeschleppt" und kenne die Reaktionen.

Es geht doch hier ums Thema Fernsehen. Überleg mal, ob es für das Medium einen Unterschied macht, ob diese Laien die tatsächlich ein TTBL Spiel live gesehen, davon begeistert waren oder nicht.

Wenn die Laien die im Fernsehen von den Zusammenschnitten begeistert würden, dann hätten wir vermutlich mehr TT im Fernsehen zu sehen.

[mithardemb]

Zitat von Fastest115

American Football da dauert ein Spielzug meist auch weniger als 5 Sekunden . Dazwischen wenigstens 25 Sekunden Zeit meist mehr bei Auszeiten, VAR Entscheidungen, Teamwechsel usw

Richtig. Football ist der Sport weltweit mit der teuersten Werbesekunde und einer der Sportarten mit der wenigsten Nettospielzeit. Baseball ist auch nicht gerade ein leuchtendes Beispiel.

Oder vergleiche mal Tennis im Wimbledon mit Badminton. Wer lange Ballwechsel sehen will, der wird sich gegen das Tennis entscheiden.

Oder nimm Fußball. Die Nettospielzeit ist ordentlich (ich glaube mal was von 60-70 Minuten gehört zu haben), aber die größte Zeit davon entfällt auf Spielszenen bei denen keine Aussicht auf einen Torerfolg besteht.

[mithardemb]

Zitat von Quizard

Im Tennis klappt es ja auch.

Beim Tennis variiert die Länge des Ballwechsels stark mit dem Untergrund. Wenn die Länge ausschlaggebend wäre, dann wären die French Open das beliebteste Turnier und Wimbledon das unbeliebteste.

[JanMove]

Zitat von Rudi Endres

Ich stimme deinem Beitrag zu, aber die Länge der Ballwechsel ist ein wichtiger Faktor. Es muss eben was zu sehen geben.

Na ja, das wurde aber auch schon tausend mal diskutiert. Sportarten mit vermeindlich langen und spektakulären Ballwechseln wie z. B. Badminton haben noch weniger Fernsehpräsenz als Tischtennis. Daran kann's also in erster Linie nicht liegen. Was aber definitiv nicht stimmt ist das Verhältnis von Pausen zu gespielten Ballwechseln und das sonstige Drumherum wie z. B. dieses nervige Gebrülle nach jedem Ballwechsel. Und nein, das hat mit Emotionen nullkommanull zu tun. Das sind einfach antrainierte Kampfschreie. In dem Masse, wie aber die Satzdauer abgenommen und die Anzahl der Sätze zugenommen hat, hat dann eben auch das Pause/Spielverhältnis abgenommen und dem Geschreie wurde noch mehr Platz eingeräumt. Man wollte dadurch vermeindlich mehr Spannung erzeugen und Tischtennis attraktiver machen. Gebracht hat es ziemlich genau nichts.
Man kann jede noch so doofe Sportart fernsehtauglich machen. Das hängt in erster Linie davon ab, wie viel Geld im System steckt und was für ein Spektakel man draus macht. An den Regeln müsste man meiner Meinung nach nur kleine Korrekturen anbingen, aber definitiv nicht derart, dass der Spin oder das Tempo aus dem Spiel genommen wird. Damit vergrault man nämlich in erster Linie die Aktiven, und bringen tut's nichts. Wer evtl. längere Ballwechsel mit schnittlosem Hinundhergechiebe sehen oder spielen möchte soll doch zum Clickball oder hardbat Tischtennis gehen. Ich wüsste nicht, dass die mehr Fernsehpräsenz vorweisen können. Spin, Dynamik und verschiedene Spielsysteme macht doch gerade den Reiz vom Tischtennis aus, und alle bisherigen Regeländerungen sind diesbzgl. genau in die falsche Richtung gelaufen.

[Der springende Punkt]

Zitat von JanMove

Wer evtl. längere Ballwechsel mit schnittlosem Hinundhergechiebe sehen oder spielen möchte soll doch zum Clickball oder hardbat Tischtennis gehen.

Offensichtlich hast du noch nie an einem Clickball- oder Hardbat-Turnier teilgenommen oder zugeguckt. Schnittloses Hinundhergeschiebe bekommst du dort nämlich fast nicht zu sehen, sondern ganz überwiegend Angriffs-Tischtennis ohne Schnitt.

[maxloop]

Ich denke schon, dass die geringe Attraktivität für nicht TT-aktive Zuschauer schon was mit dem Sport an sich zu tun hat. Siehe die jap. T-league. Sehr professionell alles aber die Spiele an sich auch für mich nahezu unanschaubar. Das typische sog. "Power"-TT in 9 von 10 Spielen. Aufschlag der sofort aggressiv angeflippt wird - entweder direkter Punkt oder der Ball geht sonstwo hin. Dann 10 Sek. Gebrüll dann gefühlte 60 Sek. Konzentration auf den nächsten Ballwechsel... dann wieder von vorn...